Einhängen des proc- und devpts Dateisystems

Damit bestimmte Programme richtig funktionieren, müssen die proc und devpts Dateisysteme in der chroot Umgebung verfügbar sein. Ein Dateisystem kann so oft und an so vielen Stellen eingehängt sein wie sie möchten, daher ist es auch kein Problem, das diese Dateisysteme auch auf ihrem Host-System bereits gemountet sind -- besonders weil diese zwei virtuelle Dateisysteme sind.

Das proc Dateisystem ist das Prozess Informations Pseudo-Dateisystem das der Kernel benutzt um Statusinformationen über den Zustand des Systems zur Verfügung zu stellen.

Das proc Dateisystem wird mit dem folgenden Kommando in das /proc Verzeichnis gemountet:

mount proc /proc -t proc

Sie könnten unter Umständen Warnungen erhalten, besonders eine wie diese:

warning: can't open /etc/fstab: No such file or directory
not enough memory

Ignorieren sie die Warnung, sie ist normal, weil das System noch nicht vollständig installiert ist und noch einige Dateien fehlen. Das einhängen selbst wird erfolgreich sein und das ist das einzig wichtige zu diesem Zeitpunkt.

Das devpts Dateisystem wurde schon früher erwähnt, es ist der übliche Weg um Pseudo Terminals (PTYs) zu implementieren.

Das devpts Dateisystem wird mit dem folgenden Kommando in das /dev/pts Verzeichnis eingehängt:

mount devpts /dev/pts -t devpts

Falls dieser Befehl mit dieser Meldung fehlschlägt:

filesystem devpts not supported by kernel

dann ist der wahrscheinlichste Grund dafür, das der Kernel des Host-Systems ohne devpts Dateisystemunterstützung kompiliert wurde. Sie können mit diesem Kommando überprüfen welche Dateisysteme ihr Kernel untersützt: cat /proc/filesystems. Wenn dort ein Dateisystem mit dem Namen devpts aufgelistet ist, können wir das Problem umgehen indem wir das devfs Dateisystem des Host-Systems über unsere /dev Verzeichnisstruktur mounten - diese erzeugen wir später im Abschnitt "Erzeugen der Gerätedateien (Makedev)". Wenn devfs nicht aufgelistet wurde machen sie sich keine Sorgen, es gibt noch einen dritten Weg um PTYs in der chroot Umgebung ans laufen zu bekommen. Wir behandeln das Thema später in dem schon erwähnten Makedev Abschnitt.

Denken sie daran, wenn sie aus irgendeinem Grund die Arbeit an LFS beenden und später wieder einsteigen, dann müssen sie diese Dateisysteme in der chroot Umgebung erneut mounten. Ansonsten werden sie höchstwahrscheinlich Probleme bekommen.