6.32. IPRoute2-2.6.11-050330

Das Paket IPRoute2 enthält verschiedene Programme zur grundlegenden Unterstützung von IPv4-basierten Netzwerken.

Geschätzte Kompilierzeit: 0.1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 4.3 MB
Die Installation ist abhängig von: GCC, Glibc, Make, Linux-Headers und Sed

6.32.1. Installation von IPRoute2

Das Programm arpd aus diesem Paket ist von Berkeley DB abhängig. Weil arpd in einem Basis-System eigentlich nicht benötigt wird, entfernen Sie die Abhängigkeit zu Berkeley DB mit dem folgenden sed-Kommando. Falls Sie arpd benötigen, finden Sie eine Anleitung zur Installation von Berkeley DB im BLFS-Buch unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/server/databases.html#db.

sed -i '/^TARGETS/s@arpd@@g' misc/Makefile

Bereiten Sie IPRoute2 zum Kompilieren vor:

./configure 

Kompilieren Sie das Paket:

make SBINDIR=/sbin

Die Bedeutung der make-Option:

SBINDIR=/sbin

Dies stellt sicher, dass die Binärdateien von IPRoute2 nach /sbin installiert werden. Lt. FHS ist dies der korrekte Ort, weil einige der Programme aus IPRoute2 in Bootskripten verwendung finden.

Installieren Sie das Paket:

make SBINDIR=/sbin install

6.32.2. Inhalt von IPRoute2

Installierte Programme: ctstat (Link auf lnstat), ifcfg, ifstat, ip, lnstat, nstat, routef, routel, rtacct, rtmon, rtpr, rtstat (Link auf lnstat), ss und tc.

Kurze Beschreibungen

ctstat

Ein Werkzeug für den Verbindungsstatus.

ifcfg

Ein Shell-Skript Wrapper für ip.

ifstat

Zeigt Schnittstellenstatistiken an, inklusive der Menge der gesendeten und empfangenen Pakete pro Schnittstelle.

ip

Dies ist die eigentliche ausführbare Datei. Sie hat viele Funktionen:

ip link [Gerät] zeigt den Gerätestatus an und ermöglicht Änderungen an den Einstellungen.

ip addr zeigt Adressen und ihre Eigenschaften an, fügt neue Adressen hinzu und löscht alte.

ip neighbor zeigt Bindungen und Eigenschaften von benachbarten Geräten an, fügt neue Nachbargerätebindungen hinzu und löscht alte.

ip rule zeigt Routingregeln an und bearbeitet sie.

ip route ermöglicht das Anzeigen und Ändern von Routingtabellen.

ip tunnel zeigt IP-Tunnel und die Eigenschaften an und ermöglicht Änderungen daran.

ip maddr zeigt Multicast-Adressen und ihre Eigenschaften an und ermöglicht Änderungen.

ip mroute setzt, ändert oder löscht Multicast-Routen.

ip monitor ermöglicht, dauerhaft den Status von Netzwerkgeräten, Adressen und Routen zu überwachen.

lnstat

Bietet Netzwerkstatistiken unter Linux. Dies ist ein allgemeinerer und vollständigerer Ersatz für das alte Programm rtstat.

nstat

Zeigt Netzwerkstatistiken an.

routef

Eine Komponente von ip route. Sie wird zum Leeren der Routingtabellen genutzt.

routel

Eine Komponente von ip route. Sie wird zum Auflisten der Routingtabellen genutzt.

rtacct

Zeigt den Inhalt von /proc/net/rt_acct an.

rtmon

Ein Werkzeug zum Überwachen des Routing.

rtpr

Konvertiert die Ausgabe von ip -o zurück in eine lesbare Form.

rtstat

Ein Werkzeug für den Routingstatus.

ss

Ähnlich wie das Kommando netstat. Zeigt aktive Verbindungen an.

tc

Programm zur Kontrolle des Netzwerkverkehrs (Traffic Controlling). Implementiert Quality of Service (QOS) und Class Of Service (COS):

tc qdisc ermöglicht das Einstellen der Warteschlangen-Regeln.

tc class ermöglicht das Einrichten von Klassen, basierend auf einer Warteschlangen-Regelung.

tc estimator ermöglicht das Schätzen des Netzwerk-Flusses in ein Netzwerk.

tc filter ermöglicht das Erstellen von QOS/COS Paketfiltern.

tc policy ermöglicht das Erstellen von QOS/COS Regelwerken.