Das Paket Vim enthält einen sehr mächtigen Texteditor.
Wenn Sie einen anderen Editor bevorzugen—zum Beispiel Emacs, Joe oder Nano—dann schauen Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/postlfs/editors.html, dort finden Sie einige Installationshinweise.
Entpacken Sie zuerst beide Archivdateien—vim-6.3.tar.bz2 und (optional) vim-6.3-lang.tar.gz— in den gleichen Ordner. Dann ändern Sie den voreingestellten Pfad zu der Konfigurationsdatei vimrc nach /etc:
echo '#define SYS_VIMRC_FILE "/etc/vimrc"' >> src/feature.h
Vim hat zwei Sicherheitsmängel, die dem Autor auch bereits mitgeteilt wurden. Der folgende Patch behebt die Probleme:
patch -Np1 -i ../vim-6.3-security_fix-2.patch
Bereiten Sie Vim zum Kompilieren vor:
./configure --prefix=/usr --enable-multibyte
Die Bedeutung der configure-Parameter:
Dieser optionale—aber dringend empfohlene—Parameter schaltet die Unterstützung zum Editieren von Dateien mit Multibyte-Zeichenkodierung ein. Das wird benötigt, wenn Sie ein Locale mit Multibyte-Zeichensatz verwenden. Dieser Parameter ist auch hilfreich, wenn Sie Dateien bearbeiten möchten, die mit Distributionen wie z. B. Fedora Core erzeugt wurden. Diese Distributionen benutzen UTF-8 als voreingestellen Zeichensatz.
Kompilieren Sie das Paket:
make
Wenn Sie das Ergebnis testen möchten, können Sie dazu make test verwenden. Die Testsuite gibt jedoch eine Menge sinnlose Zeichen auf dem Bildschirm aus und könnte die Einstellungen Ihres Terminals durcheinander bringen. Sie können die Ausgabe in eine Datei umleiten, um dieses Problem zu umgehen.
Installieren Sie das Paket:
make install
Viele Benutzer sind es gewöhnt, vi anstelle von vim zu starten. Damit vim gestartet wird, obwohl vi eingegeben wurde, erzeugen Sie einen symbolischen Link:
ln -sv vim /usr/bin/vi
Falls Sie später ein X Window-System auf Ihrem LFS installieren möchten, sollten Sie nach der Installation von X Ihren Vim erneut installieren. Vim bringt eine grafische Oberfläche mit, die allerdings X und ein paar weitere Bibliotheken voraussetzt. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu Vim und im BLFS-Buch unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/postlfs/editors.html#postlfs-editors-vim.
In der Voreinstellung läuft vim im vi-inkompatiblen Modus. Das ist wahrscheinlich neu für Leute, die in der Vergangenheit andere Editoren verwendet haben. Die Einstellung „nocompatible“ ist dennoch unten aufgeführt, um daran zu erinnern, dass das neue Verhalten benutzt wird. Wenn Sie zum vi-kompatiblen Modus wechseln möchten, sollte „compatible“ im Kopfbereich der Datei stehen. Das ist nötig, weil diese Option viele Voreinstellungen für Parameter vornimmt. Ihre eigenen Änderungen an diesen Parametern müssen danach erfolgen, weil sie sonst von „compatible“ zurückgesetzt würden. Erzeugen Sie eine Standard vim-Konfigurationsdatei mit diesem Kommando:
cat > /etc/vimrc << "EOF" " Begin /etc/vimrc set nocompatible set backspace=2 syntax on if (&term == "iterm") || (&term == "putty") set background=dark endif " End /etc/vimrc EOF
Der Parameter set nocompatible versetzt vim in einen nützlicheren Betriebsmodus (Voreinstellung) als den vi-kompatiblen Modus. Entfernen Sie das „no“ falls Sie das alte vi-Verhalten nutzen möchten. set backspace=2 erlaubt das sogenannte Backspacing über Zeilenumbrüche hinweg, automatisches Einrücken und das Starten von Einrückungen. syntax on aktiviert vims Hervorheben von Syntax. Schließlich stellt die if-Verzweigung sicher, dass mittels set background=dark die Hintergrundfarbe von bestimmten Terminals besser eingestellt ist. Dadurch wird hervorgehobene Syntax in diesen Terminal-Emulatoren besser lesbar.
Die Dokumentation zu weiteren möglichen Optionen erhalten Sie mit diesem Kommando:
vim -c ':options'