7.12. Einrichten des network-Skripts

Diesen Abschnitt müssen Sie nur lesen, wenn Sie eine Netzwerkkarte einrichten möchen.

Wenn Sie keine Netzwerkkarte haben, brauchen Sie höchstwahrscheinlich keine Konfigurationsdateien bezüglich Netzwerkkarten einrichten. In diesem Fall sollten Sie alle symbolischen Links mit Namen network aus den Runlevel-Ordnern entfernen (/etc/rc.d/rc*.d).

7.12.1. Erstellen der Konfigurationsdateien für Netzwerkgeräte

Welche Netzwerkgeräte von den Skripten gestartet und gestoppt werden, hängt von den Dateien und Ordnern in /etc/sysconfig/network-devices ab. Dieser Ordner sollte pro Netzwerkgerät einen Unterordner in der Form ifconfig.xyz enthalten, wobei „xyz“ der Name des Netzwerkgerätes ist (zum Beispiel eth0 oder eth0:1).

Das folgende Kommando erzeugt die Beispieldate ipv4 für eth0:

cd /etc/sysconfig/network-devices &&
mkdir -v ifconfig.eth0 &&
cat > ifconfig.eth0/ipv4 << "EOF"
ONBOOT=yes
SERVICE=ipv4-static
IP=192.168.1.1
GATEWAY=192.168.1.2
PREFIX=24
BROADCAST=192.168.1.255
EOF

Natürlich müssen die Werte der Variablen in jeder Datei angepasst werden um mit Ihrer tatsächlichen Systemkonfiguration übereinzustimmen. Wenn die ONBOOT-Variable auf „yes“ gesetzt ist, wird das network-Skript die Netzwerkkarte beim booten starten. Wenn sie auf irgendeinen anderen Wert gesetzt wird, ignoriert das Skript dieses Gerät und startet es dementsprechend auch nicht.

Der Eintrag SERVICE legt fest, wie die IP-Adresse vergeben wird. Die LFS-Bootskripte sind in Bezug auf IP-Adressen-Zuordnung modular aufgebaut. Durch das Erstellen weiterer Dateien in /etc/sysconfig/network-devices/services können Sie weitere Zuweisungsmethoden definieren. Das könnten Sie z. B. tun, um eine IP-Adresse über DHCP zu beziehen (dies wird im BLFS-Buch beschrieben).

Die Variable GATEWAY sollte die IP-Adresse Ihres Standard-Gateways enthalten. Wenn Sie kein Standard-Gateway haben, setzen Sie ein Kommentarzeichen vor die Zeile (#).

PREFIX muss die Anzahl der verwendeten Bits in der Netzwerkmaske enthalten. Jedes Oktett hat acht Bit. Wenn die Netzwerkmaske 255.255.255.0 lautet, dann werden die ersten drei Oktette benutzt (3x8 = 24 Bit) um das Netzwerk zu bezeichnen. 255.255.255.240 benutzt die ersten 28 Bit. Prefixe mit mehr als 24 Bit werden häufig von DSL- und Kabelbasierten Internet-Dienstleistern (ISP) verwendet. In diesem Beispiel (PREFIX=24) ist die Netzwerkmaske 255.255.255.0. Passen Sie sie Ihrem Subnetz entsprechend an.

7.12.2. Erstellen der Datei /etc/resolv.conf

Wenn Sie mit dem Internet verbunden sind, brauchen Sie höchstwahrscheinlich DNS-Namensauflösung um Internet Domänennamen zu IP-Adressen aufzulösen. Dies erreichen Sie am einfachsten, indem Sie die IP-Adresse des DNS-Servers (stellt Ihr Internet-Provider oder Netzwerkadministrator bereit) in /etc/resolv.conf eintragen. Erzeugen Sie die Datei mit diesem Kommando:

cat > /etc/resolv.conf << "EOF"
# Begin /etc/resolv.conf

domain {[Ihr Domänenname]}
nameserver [IP-Adresse des primären Nameservers]
nameserver [IP-Adresse des sekundären Nameservers]

# End /etc/resolv.conf
EOF

Natürlich müssen Sie [IP-Adresse des primären Nameservers] durch die echte IP-Adresse Ihres primären DNS-Servers ersetzen. Oftmals gibt es mehr als einen Eintrag (offizielle Nameserver müssen aus Fallback-Gründen immer auch einen sekundären DNS-Server haben). Die IP-Adresse könnte auch die eines Routers in Ihrem lokalen Netzwerk sein. Wenn Sie keinen zweiten Nameserver haben oder möchten, entfernen Sie den zweiten nameserver-Eintrag.