6.8. Bestücken von /dev mit Gerätedateien

6.8.1. Erzeugen der wichtigsten Gerätedateien

Zum Booten des Kernel müssen nur wenige Gerätedateien vorhanden sein, im einzelnen console und null. Erstellen Sie die Gerätedateien mit diesen Kommandos:

mknod -m 600 /dev/console c 5 1
mknod -m 666 /dev/null c 1 3

6.8.2. Einhängen von tmpfs und Bestücken von /dev

Der empfohlene Weg zum Bestücken von /dev mit Geräten ist, in /dev ein virtuelles Dateisystem wie z. B. tmpfs einzuhängen und die Geräte dynamisch zu erzeugen sobald sie erkannt oder verwendet werden. Die meisten Geräte werden beim Booten erkannt und erzeugt. Weil das neue System aber bislang noch nicht gebootet wurde, müssen Sie die Arbeit der Bootskripte erstmal selbst erledigen. Hängen Sie nun /dev ein:

mount -n -t tmpfs none /dev

Die Geräte in /dev werden normalerweise dynamisch von Udev erzeugt. Weil Udev aber erst später installiert wird, müssen Sie die wichtigsten Geräte an dieser Stelle von Hand einrichten:

mknod -m 622 /dev/console c 5 1
mknod -m 666 /dev/null c 1 3
mknod -m 666 /dev/zero c 1 5
mknod -m 666 /dev/ptmx c 5 2
mknod -m 666 /dev/tty c 5 0
mknod -m 444 /dev/random c 1 8
mknod -m 444 /dev/urandom c 1 9
chown root:tty /dev/{console,ptmx,tty}

Die LFS-Bootskripte erzeugen während dem Bootvorgang einige Ordner und Links. Derzeit arbeiten Sie aber in einer chroot-Umgebung und die Bootskripte wurden noch nie gestartet, daher müssen diese Ordner und Links von Hand erstellt werden:

ln -s /proc/self/fd /dev/fd
ln -s /proc/self/fd/0 /dev/stdin
ln -s /proc/self/fd/1 /dev/stdout
ln -s /proc/self/fd/2 /dev/stderr
ln -s /proc/kcore /dev/core
mkdir /dev/pts
mkdir /dev/shm

Schließlich hängen Sie das korrekte virtuelle (Kernel-) Dateisystem in die frisch erzeugten Ordner ein:

mount -t devpts -o gid=4,mode=620 none /dev/pts
mount -t tmpfs none /dev/shm

Das obige mount-Kommando könnte diese Warnmeldung ausgeben:

can't open /etc/fstab: No such file or directory.

Diese Datei—/etc/fstab—wurde bisher noch nicht erstellt, wird aber zum korrekten Einbinden der Dateisysteme auch nicht benötigt. Daher können Sie die Warnung problemlos ignorieren.