2.2. Erstellen einer neuen Partition

Wie die meisten Betriebssysteme wird auch LFS auf einer separaten Partition installiert. Sie sollten für LFS bereits eine leere Partition haben, oder eine neue Partition anlegen. Ein LFS kann aber auch in einer bereits belegten Partition installiert werden, sodass mehrere Betriebssyteme nebeneinander existieren. Das Dokument http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/lfs_next_to_existing_systems.txt erklärt, wie man dies einrichtet. Im Buch gehen wir allerdings nur darauf ein, wie man LFS auf eine leere, dedizierte Partition installiert.

Für ein Minimal-System benötigen Sie eine Partition mit etwa 1,3 GB Platz. Das reicht aus, um die Quellpakete zu speichern und alle Pakete zu installieren. Wenn Sie Ihr LFS später als primäres Betriebssystem nutzen möchten, brauchen Sie zum Nachinstallieren weiterer Pakete mehr Platz (ca. 2 bis 3 GB). Das LFS-System selbst benötigt selbstverständlich nicht so viel Speicher. Der größte Teil wird als temporärer Speicher benötigt: Das Kompilieren von Paketen kann eine Menge Festplattenplatz in Anspruch nehmen, der aber nach dem Kompiliervorgang wieder freigegeben wird.

Manchmal ist zu wenig Random-Access-Memory (RAM, Arbeitsspeicher) verfügbar, daher sollte man eine kleine Partition als Swap-Partition einrichten—das ist Speicherplatz, den der Kernel zum Auslagern selten genutzter Daten verwendet. Das schafft Platz im Arbeitsspeicher für wichtigere Dinge. Die Swap-Partition in Ihrem LFS kann dieselbe sein wie die, die Sie bereits für ihr Host-System nutzen. Falls Sie also schon eine funktionsfähige Swap-Partition haben, müssen Sie keine zusätzliche erstellen.

Rufen Sie ein Partitionierungsprogramm wie zum Beispiel cfdisk oder fdisk auf. Als Argument übergeben Sie die Festplatte, auf der Sie die neue Partition erstellen möchten—zum Beispiel /dev/hda für die primäre Integrated Drive Electronics (IDE) Festplatte. Erstellen Sie eine native Linux-Partition (und eine Swap-Partition falls nötig). Bitte lesen Sie die Man-Page zu cfdisk oder fdisk, wenn Ihnen die Bedienung dieser Programme unklar ist.

Merken Sie sich die Bezeichnung Ihrer neuen Partition — sie könnte hda5 oder ähnlich lauten. Das Buch bezeichnet diese Partition im weiteren Verlauf als die LFS-Partition. Wenn Sie (nun) eine Swap-Partition haben, merken Sie sich auch deren Bezeichnung. Sie werden sie später in die Datei /etc/fstab eintragen.