Linux From Scratch

Version 6.3

Gerard Beekmans

Copyright © 1999–2007, Gerard Beekmans

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Weiterverteilung und Benutzung in Quell- und Binärform, mit oder ohne Modifikationen, ist erlaubt, solange die folgenden Bedingungen eingehalten werden:

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  • Weder der Name „Linux From Scratch“ noch die Namen der Mitwirkenden dürfen ohne vorherige schriftliche Genehmigung zu Werbezwecken für abgeleitetes Material benutzt werden

  • Jegliches von Linux From Scratch abgeleitetes Material muss einen Verweis auf das Projekt „Linux From Scratch“ enthalten

THIS SOFTWARE IS PROVIDED BY THE COPYRIGHT HOLDERS AND CONTRIBUTORS „AS IS“ AND ANY EXPRESS OR IMPLIED WARRANTIES, INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, THE IMPLIED WARRANTIES OF MERCHANTABILITY AND FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE ARE DISCLAIMED. IN NO EVENT SHALL THE REGENTS OR CONTRIBUTORS BE LIABLE FOR ANY DIRECT, INDIRECT, INCIDENTAL, SPECIAL, EXEMPLARY, OR CONSEQUENTIAL DAMAGES (INCLUDING, BUT NOT LIMITED TO, PROCUREMENT OF SUBSTITUTE GOODS OR SERVICES; LOSS OF USE, DATA, OR PROFITS; OR BUSINESS INTERRUPTION) HOWEVER CAUSED AND ON ANY THEORY OF LIABILITY, WHETHER IN CONTRACT, STRICT LIABILITY, OR TORT (INCLUDING NEGLIGENCE OR OTHERWISE) ARISING IN ANY WAY OUT OF THE USE OF THIS SOFTWARE, EVEN IF ADVISED OF THE POSSIBILITY OF SUCH DAMAGE.


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Vorwort

Meine Abenteuer mit Linux begannen 1998, als ich meine erste Distribution herunterlud und installierte. Nach einer Weile Arbeit mit dem neuen System fielen mir jedoch Dinge auf, die ich gerne verbessern wollte. Zum Beispiel gefielen mir weder die Zusammenstellung der Bootskripte noch die Voreinstellungen vieler Programme. Ich probierte ein paar alternative Distributionen aus, aber alle hatten neben den Vorteilen auch Nachteile. Schlussendlich wurde mir klar, dass ich mein eigenes Linux von Grund auf selbst erstellen musste, um wirklich zufrieden zu sein.

Im Einzelnen bedeutete dies nun, dass ich keinerlei vorkompilierte Pakete, CD-Roms oder Bootdisketten jeglicher Art für die Installation der grundlegenden Werkzeuge verwenden würde. Ich wollte mein bereits laufendes Linux-System als Grundlage benutzen, um darauf mein angepasstes Linux zu entwickeln. Dieses „perfekte“ Linux-System sollte die Stärken der verschiedenen Distributionen ohne deren Schwächen vereinen. Zu Beginn war die Umsetzung der Idee ziemlich entmutigend. Aber ich blieb engagiert bei der Sache. Ich wollte schließlich ein Linux-System, das meinen Ansprüchen gerecht wurde, und keine Standard-Distribution, die nicht meinen Wünschen entsprach.

Um das meinen Wünschen entsprechende Linux zu erstellen musste ich erstmal viele Probleme mit wechselseitigen Abhängigkeiten und jede Menge Kompilierfehler beheben. Als ich damit fertig war, hatte ich jedoch ein voll funktionsfähiges und anpassbares Betriebssystem. Meine Vorgehensweise ermöglicht das Erstellen sehr kompakter Linux-Systeme, die schneller sind und weniger Speicher verbrauchen als viele herkömmliche Betriebssysteme. Ich nannte dieses System Linux From Scratch, oder einfach kurz LFS.

Ich teilte meine Erfahrungen mit anderen Anhängern der Linux-Gemeinschaft und es stellte sich schnell ein wachsendes Interesse an der Fortsetzung meiner Arbeit mit Linux heraus: Ein selbstgebautes LFS-System entspricht nicht einfach nur Spezifikationen und Anforderungen von Anwendern, sondern ist auch eine ideale Lernbasis für Programmierer und Systemadministratoren, mit der man sein Linux-Wissen erweitern kann. Aus diesem breiten Interesse heraus entstand dann das Projekt Linux From Scratch.

Das Buch Linux From Scratch soll dem Leser das Wissen vermitteln und nötige Anleitungen bereitstellen, um ein eigenes Linux-System zu entwerfen und zu erstellen. Es hebt das Projekt Linux From Scratch und die Vorteile dieses Systems hervor. Der Leser kann alle Eigenschaften des Systems selber vorgeben, inklusive dem Layout der Ordnerstruktur, Skript-Einstellungen und Sicherheit. Das System wird direkt aus dem Quellcode kompiliert und man kann selber entscheiden, wo, warum und wie Programme installiert werden. Dieses Buch ermöglicht es jedem, Linux-Systeme an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und mehr Kontrolle über das System zu erlangen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Arbeit an Ihrem eigenen LFS-System. Genießen Sie die Vorteile eines Systems, das wirklich Ihr Eigen ist.

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Gerard Beekmans
gerard AT linuxfromscratch D0T org

Warum sollte man dieses Buch lesen?

Es gibt viele gute Gründe, dieses Buch zu lesen. Die meisten Leser möchten lernen, wie man ein Linux-System direkt aus den Quellen erstellt. Oft wird die Frage gestellt: „Warum soll man sich die Mühe machen, ein Linux-System selbst zu erstellen, wenn man einfach ein fertiges Linux herunterladen und installieren kann?“. Das ist eine berechtigte Frage und gleichzeitig auch der Anstoß für dieses Kapitel.

Ein wichtiges Ziel von LFS ist, dem Leser beizubringen wie Linux intern funktioniert. Der Selbstbau eines Linux-Systems veranschaulicht Ihnen, was Linux seinen Herzschlag verleiht und wie die Komponenten zusammenarbeiten und voneinander abhängen. Das Beste daran ist, dass Sie durch den Lernprozess in die Lage versetzt werden, Linux an Ihre eigenen Anforderungen und Vorlieben anzupassen.

Einer der grössten Vorteile von LFS ist, dass Sie mehr Kontrolle über Ihr System erhalten, ohne sich auf die Linux-Version von jemand anders verlassen zu müssen. Mit LFS sitzen Sie selbst am Steuer und können jeden Aspekt Ihres Systems beeinflussen, wie zum Beispiel das Ordner-Layout oder die Einrichtung der Bootskripte. Auch bestimmen Sie, wo, warum und wie Programme installiert werden.

Ein weiterer Vorteil von LFS ist die Möglichkeit, Linux sehr kompakt zu halten. Wenn Sie eine übliche Linux-Distribution verwenden, installieren Sie für gewöhnlich viele Programme die Sie nie benutzen werden. Diese liegen dann unnütz auf der Festplatte und verbrauchen Speicherplatz (oder CPU-Ressourcen). Es ist leicht, ein LFS-System unter 100 MB zu installieren. Das ist immer noch zu groß? Einige LFS-Mitglieder haben an einem sehr kleinen Embedded-Linux gearbeitet. Sie haben einen Apache-Webserver auf einem Linux From Scratch mit gerade mal 8 MB belegtem Festplattenspeicher installiert. Durch weitere Einschränkungen könnte das System auf bis zu 5 MB oder weniger schrumpfen. Versuchen Sie das mal mit einer herkömmlichen Linux-Distribution.

Man könnte die verschiedenen Linux-Distributionen mit einem Hamburger aus einer Fast-Food-Kette vergleichen—man weiß nie genau was man isst. LFS auf der anderen Seite wäre nicht der Burger, sondern vielmehr das Rezept. Man kann das Rezept überprüfen, ungewollte Zutaten weglassen und eigene Zutaten nach Geschmack und Belieben hinzufügen. Wenn man zufrieden ist bereitet man es zu. Und auch hier kann man variieren—braten, backen, tiefgefrieren, grillen oder roh essen, ganz wie man will.

Es gibt noch weitere Analogien: Vergleichen Sie LFS z. B. mit einem Fertighaus. LFS wäre in dem Fall der Plan für den Grundriss, aber bauen müssen Sie das Haus selber. Jeder kann den Plan ganz nach Belieben ändern.

Nicht zuletzt ist auch Sicherheit ein Vorteil eines selbstgebauten Linux-Systems. Wer ein Linux-System selber aus den Quellen kompiliert, kann sämtliche Quelltexte sichten und alle für wichtig erachteten Sicherheitspatches installieren. Man muss nicht warten bis jemand anders Binärpakete zur Behebung von Sicherheitslöchern bereitstellt. Solange Sie die Patches nicht selber prüfen und installieren, ist auch nicht sichergestellt, dass das Binärpaket korrekt kompiliert wurde und es das Problem auch wirklich behebt.

Das erklärte Ziel von Linux From Scratch ist, ein vollständiges, lauffähiges und grundsolides System zu erstellen. Wenn Sie nur interessiert, was genau beim Hochfahren Ihres Computers geschieht, dann empfehlen wir das HOWTO „From Power Up To Bash Prompt“; Sie bekommen es unter http://axiom.anu.edu.au/~okeefe/p2b/ oder auf der Webseite des Linux Documentation Project unter http://www.tldp.org/HOWTO/From-PowerUp-To-Bash-Prompt-HOWTO.html. Mit Hilfe dieses HOWTOs wird ein blankes System installiert, das dem in diesem Buch sehr ähnlich ist, sich aber ausschließlich auf das Erstellen eines Systems konzentriert, das eine Bash-Shell booten kann. Halten Sie sich am besten Ihr Ziel vor Augen: Wenn Sie Linux installieren und nebenbei dazulernen möchten, dann ist Linux From Scratch für Sie geeignet.

Es gibt einfach zu viele gute Gründe für das Erstellen eines eigenen LFS-Systems um sie hier alle aufzuzählen, die hier genannten Gründe sind nur die Spitze des Eisberges. Während Sie mit LFS arbeiten und Erfahrungen sammeln, werden Sie selbst schnell feststellen wie wertvoll Informationen und Wissen über Linux sind.

Voraussetzungen

Der Selbstbau eines LFS ist keine leichte Aufgabe. Man benötigt ein entsprechendes Vorwissen zur Administration von Unix-Systemen, sonst fällt es schwer, bestimmte Kommandos zu verstehen oder auf Fehlersuche zu gehen. Sie als Leser sollten als absolutes Minimum zumindest mit der Kommandozeile (Shell) umgehen können (dazu gehört das Kopieren und Verschieben von Dateien und Ordnern, Auflisten von Ordner- und Dateiinhalte und das Wechseln des aktuellen Ordners). Außerdem setzen wir voraus, dass Sie grundsätzlich wissen, wie man Linux-Software benutzt und installiert.

Weil das LFS-Buch dieses Vorwissen als absolutes Minimum voraussetzt, werden Sie in den verschiedenen LFS-Support-Foren höchstwahrscheinlich keine Hilfe bekommen, wenn Sie Fragen ohne das notwendige Basiswissen stellen. Möglicherweise bleiben Ihre Fragen einfach nur unbeantwortet oder man verweist Sie auf diesen Text.

Bevor Sie ein LFS-System erstellen, lesen Sie bitte die folgenden HOWTOs:

Mindestanforderungen an das Host-System

Ihr Host-System sollte über die folgende Software mit den angegebenen Minimalversionen verfügen. Für die meisten modernen Linux-Distributionen sollte dies kein Problem darstellen. Bitte beachten Sie allerdings, dass die meisten Distributionen die Header-Dateien zu Programmen in extra-Pakete packen, meist mit Namen wie „<Paketname>-devel“ oder „<Paketname>-dev“. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie auch diese Pakete mit den Headern installiert haben.

  • Bash-2.05a

  • Binutils-2.12 (Versionen größer 2.17 werden nicht empfohlen, weil sie nicht getestet wurden)

  • Bison-1.875

  • Bzip2-1.0.2

  • Coreutils-5.0 (oder Sh-Utils-2.0, Textutils-2.0 und Fileutils-4.1)

  • Diffutils-2.8

  • Findutils-4.1.20

  • Gawk-3.0

  • Gcc-3.0.1 (Versionen größer 4.1.2 werden nicht empfohlen, weil sie nicht getestet wurden.)

  • Glibc-2.2.5 (Versionen größer 2.5.1 werden nicht empfohlen, weil sie nicht getestet wurden.)

  • Grep-2.5

  • Gzip-1.2.4

  • Linux-Kernel-2.6.x (wurde mit GCC-3.0 oder neuer kompiliert)

    Der Grund für diese Kernelanforderung liegt darin, dass die Unterstützung für thread-local storage in Binutils nicht einkompiliert wird und die Native-POSIX-Threading-Bibliothek (NPTL) abstürzt, wenn der Host-Kernel nicht mindestens Version 2.6.x ist und mit GCC 3.0 oder neuer kompiliert wurde.

    Wenn der Host-Kernel älter als 2.6.x ist oder er nicht mit mindestens GCC 3.0 (oder neuer) kompiliert wurde, dann muss auf dem Host zuerst ein solcher Kernel installiert und gebootet werden. Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu beheben: Überprüfen Sie, ob der Hersteller Ihrer Host-Distribution einen entsprechenden Kernel zur Verfügung stellt und installieren Sie diesen. Falls der Hersteller jedoch keinen passenden Kernel mitliefert (oder Sie diesen aus irgendwelchen Gründen nicht installieren möchten), dann können Sie selbst einen 2.6er-Kernel kompilieren. Eine Hilfestellung dazu finden Sie in Kapitel 8 (vorausgesetzt der Host verwendet GRUB als Bootloader).

  • Make-3.79.1

  • Patch-2.5.4

  • Sed-3.0.2

  • Tar-1.14

Um herauszufinden, ob Ihr Host-System alle notwendigen Programmversionen installiert hat, führen Sie den folgenden Befehl aus:

cat > version-check.sh << "EOF"
#!/bin/bash

# Einfaches Skript zum Auflisten der Versionsnummern wichtiger Werkzeuge

bash --version | head -n1 | cut -d" " -f2-4
echo -n "Binutils: "; ld --version | head -n1 | cut -d" " -f3-4
bison --version | head -n1
bzip2 --version 2>&1 < /dev/null | head -n1 | cut -d" " -f1,6-
echo -n "Coreutils: "; chown --version | head -n1 | cut -d")" -f2
diff --version | head -n1
find --version | head -n1
gawk --version | head -n1
gcc --version | head -n1
/lib/libc.so.6 | head -n1 | cut -d" " -f1-7
grep --version | head -n1
gzip --version | head -n1
cat /proc/version
make --version | head -n1
patch --version | head -n1
sed --version | head -n1
tar --version | head -n1

EOF

bash version-check.sh

Konventionen in diesem Buch

Das Buch hält sich an einige typografische Konventionen, die zum allgemein besseren Verständnis beitragen sollen. Es folgen einige Beispiele:

./configure --prefix=/usr

Solange nicht anders angegeben, muss Text in dieser Textform exakt so eingegeben werden, wie er zu sehen ist. Diese Darstellung wird auch in den Erklärungstexten verwendet, um sich eindeutig auf bestimmte Kommandos zu beziehen.

install-info: unknown option '--dir-file=/mnt/lfs/usr/info/dir'

Diese Textform (Text mit fester Zeichenbreite) stellt Bildschirmausgaben dar. Text in dieser Form ist oft die Ausgabe von vorher eingegebenen Kommandos. Außerdem wird diese Textform für Dateinamen wie z. B. /etc/ld.so.conf verwendet.

Hervorhebung

Diese Textform wird für verschiedene Zwecke benutzt und soll wichtige Details hervorheben.

http://www.linuxfromscratch.org/

Auf diese Weise werden Links dargestellt, sowohl innerhalb des Buches als auch zu externen Seiten wie z. B. HOWTOs, Download-Adressen und Webseiten.

cat > $LFS/etc/group << "EOF"
root:x:0:
bin:x:1:
......
EOF

Solche Textabschnitte werden hauptsächlich beim Erstellen von Konfigurationsdateien verwendet. Der obige Block erzeugt die Datei $LFS/etc/group mit dem nachfolgenden Inhalt bis die Zeichenfolge EOF erkannt wird. Normalerweise müssen Sie Text in dieser Form exakt so eingeben wie er zu sehen ist.

<ZU ERSETZENDER TEXT>

Dies ist Text, den Sie nicht einfach blindlings abschreiben oder kopieren und einfügen dürfen.

[OPTIONALER TEXT]

Mit diesen Klammern wird Text markiert, der option ist.

passwd(5)

Diese Textform wird verwendet, um sich auf eine Man-page zu beziehen. Die Zahl in Klammern bezeichnet eine bestimmte Sektion in man. passwd z. B. hat zwei Man-pages. Nach der LFS-Anleitung werden diese nach /usr/share/man/man1/passwd.1 und /usr/share/man/man5/passwd.5 installiert. Beide Man-pages enthalten unterschiedliche Informationen und Themenbereiche. Wenn Sie also passwd(5) lesen, bezieht sich das Buch explizit auf /usr/share/man/man5/passwd.5. Das Kommando man passwd zeigt die erste gefundene Man-page zu passwd an. Das wäre in diesem Fall /usr/share/man/man1/passwd.1. Um in diesem Beispiel die richtige Man-page aus Sektion 5 anzuzeigen müssen Sie das Kommando man 5 passwd verwenden. Die meisten Man-pages haben keine doppelten Seiten-Namen in unterschiedlichen Sektionen, daher ist man <Programmname> meistens ausreichend.

Aufbau

Das Buch ist in die folgenden Abschnitte unterteilt.

Teil I - Einführung

Teil I erläutert einige wichtige Hinweise zur Installation und schafft Grundlagen zur allgemeinen Verwendung des Buches.

Teil II - Vorbereitungen zur Installation

Teil II bereitet den eigentlichen Installationsvorgang vor—Anlegen einer Partition, Herunterladen der Pakete und Kompilieren der temporären Werkzeuge.

Teil III - Installation

Teil III führt Sie Schritt für Schritt durch die eigentliche Installation von LFS—Kompilieren und Installieren aller Pakete, Aufsetzen der Bootskripte und Installieren des Kernels. Das resultierende Linux-System ist die Basis, auf der später weitere Software installiert wird und auf der das System ganz nach Ihrem Belieben erweitert werden kann. Am Ende des Buches finden Sie zu Referenzzwecken eine Liste aller Programme, Bibliotheken und wichtiger Dateien, die während der Arbeit mit diesem Buch installiert wurden.

Errata

Die für LFS verwendete Software wird laufend aktualisiert und erweitert. Nach Erscheinen des Buches könnten Sicherheitshinweise und Fehlerbereinigungen hinzugekommen sein. Bevor Sie mit dem Bau von LFS beginnen, sollten Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/lfs/errata/6.3/ nachsehen, ob Änderungen an den Installationsanleitungen oder an Softwareversionen nötig sind. Bitte notieren Sie alle nötigen Änderungen und wenden Sie diese in den entsprechenden Kapiteln an.

Teil I. Einführung

Kapitel 1. Einführung

1.1. Vorgehensweise zur Installation von LFS

Sie werden LFS mit Hilfe einer bereits laufenden Linux-Distribution (wie z. B. Debian, Mandriva, Red Hat oder SuSE) installieren. Das bestehende System (der Host) wird als Einstiegspunkt benutzt, denn Sie brauchen Programme wie Compiler, Linker und eine Shell, um Ihr neues System zu erstellen. Normalerweise sind alle notwendigen Programme bereits installiert, wenn Sie bei der Installation Ihrer Distribution die Kategorie „Entwicklung“ ausgewählt haben.

Falls Sie nur wegen LFS kein neues Host-System installieren möchten dann sollten Sie die Linux From Scratch Live-CD verwenden. Die CD enthält ein voll funktionsfähiges Host-System mit allen notwendigen Werkzeugen für eine erfolgreiche Installation. Zudem enthält sie auch alle Quellpakete, Patches und eine Online-Version dieses Buches. Wenn Sie die CD verwenden, brauchen Sie auch keine Netzwerkverbindung, weil nichts mehr heruntergeladen werden muss. Weitere Informationen zu der CD finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/livecd/. Dort können Sie auch eine Kopie der CD herunterladen.

Anmerkung

Die LFS-Live-CD könnte auf neueren Rechnern nicht oder fehlerhaft funktionieren. Möglicherweise lässt sie sich nicht starten oder einige Geräte werden nicht richtig erkannt (wie z. B. SATA-Festplatten).

Das LFS-LiveCD-Team arbeitet an der Behebung dieser Fehler, ist jedoch auf Ihre Hilfe angewiesen. Bitte testen Sie sie und berichten Sie von Problemen und beteiligen Sie sich auf diese Weise an der Weiterentwicklung der Live-CD.

Bitte senden Sie alle Ihre Fehlerberichte oder Hilfe bei der Entwicklung per E-Mail an die LFS-LiveCD-Mailingliste.

Kapitel 2 beschreibt das Anlegen einer neuen Linux-Partition und eines Dateisystems, auf dem Ihr neues LFS-System kompiliert und installiert wird. In Kapitel 3 erfahren Sie, welche Pakete und Patches Sie herunterladen müssen. Kapitel 4 erklärt das Einrichten einer funktionsfähigen Arbeitsumgebung für die kommenden Arbeitsschritte. Bitte lesen Sie Kapitel 4 aufmerksam durch! Es behandelt ein paar mögliche Schwierigkeiten, die Ihnen vor der Arbeit mit Kapitel 5 und den folgenden bekannt sein sollten.

Kapitel 5 beschreibt dann die Installation der Pakete für die grundlegende Entwicklungsumgebung (im weiteren Verlauf des Buches Toolchain genannt). Die Toolchain ist eine Sammlung der nötigsten Werkzeuge und wird später in Kapitel 6 verwendet, um das endgültige System zu erstellen. Einige dieser Pakete werden zum Auflösen rekursiver Abhängigkeiten benötigt—zum Beispiel brauchen Sie einen Compiler, um einen Compiler zu kompilieren.

Kapitel 5 erklärt auch, wie die erste Version der Basiswerkzeuge, inklusive Binutils und GCC, erzeugt wird. „Erste Version“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese zwei Pakete installiert werden. Als zweiten Schritt kompilieren Sie Glibc, die C-Bibliothek. Glibc wird mit den Programmen der im ersten Schritt erstellten Basiswerkzeuge kompiliert. Im dritten Schritt erstellen Sie dann die zweite Version der Basiswerkzeuge. Sie linken die Programme dynamisch gegen die gerade frisch installierte Glibc. Die verbleibenden Pakete aus Kapitel 5 werden alle diesen zweiten Durchlauf der Toolchain verwenden und dynamisch gegen die neue, hostunabhängige Glibc gelinkt. Wenn dies erledigt ist, ist der weitere Installationsvorgang — mit Ausnahme des Kernels — nicht mehr von der Linux-Distribution auf dem Host-System abhängig.

Dies scheint erstmal eine Menge Arbeit zu sein, um sich von der Host-Distribution zu lösen. Eine vollständige Erklärung finden Sie in Abschnitt 5.2, „Technische Anmerkungen zur Toolchain“.

In Kapitel 6 wird das endgültige LFS-System erstellt. Wir benutzen das Programm chroot (chroot = change root = wechseln der Basis), um eine Shell in einer virtuellen Umgebung zu starten. In der neuen Shell ist der Basisordner auf die LFS-Partition eingestellt. Chroot'en ist so ähnlich wie Neustarten und Einhängen der LFS-Partition als root-Dateisystem. Das Erstellen eines bootfähigen Systems würde allerdings zusätzliche Arbeit erfordern und ist an dieser Stelle absolut unnötig. Außerdem hat chroot'en den Vorteil, dass Sie das Host-Betriebssystem weiter nebenher verwenden können während Sie in der Shell das LFS installieren. Während Sie also warten bis alle Pakete kompiliert sind, können Sie einfach auf ein anderes VT (Virtuelles Terminal) oder auf den X-Desktop wechseln und dort wie gewohnt weiterarbeiten.

Zum Abschluss der Installation werden in Kapitel 7 die Bootskripte eingerichtet; der Kernel sowie der Bootloader werden in Kapitel 8 behandelt. Wenn Sie das Buch zuende gelesen haben finden Sie in Kapitel 9 Links auf weiterführende Hilfeseiten. Abschließend ist der Computer bereit für einen Neustart mit dem neuen LFS-System.

Nun kennen Sie die allgemeine Vorgehensweise in stark zusammengefasster Form. Die jeweiligen Kapitel beinhalten natürlich detailliertere Informationen. Machen Sie sich keine Gedanken, falls hier noch etwas unklar sein sollte; alle offene Fragen werden sich im weiteren Verlauf klären.

1.2. Neuigkeiten seit der letzten Version

Im Folgenden sind alle Paket-Aktualisierungen seit der Veröffentlichung der Vorgängerversion aufgelistet.

Aktualisierung der Version auf:

  • Autoconf 2.61

  • Automake 1.10

  • Bash 3.2

  • Berkeley DB 4.5.20

  • Binutils 2.17

  • Bison 2.3

  • Bzip2 1.0.4

  • Coreutils 6.9

  • E2fsprogs 1.40.2

  • File 4.21

  • Findutils 4.2.31

  • GCC 4.1.2

  • Gettext 0.16.1

  • Glibc 2.5.1

  • Groff 1.18.1.4

  • Gzip 1.3.12

  • IANA-Etc 2.20

  • Inetutils 1.5

  • IPRoute2 2.6.20-070313

  • Less 406

  • LFS-Bootskripte 6.3

  • Libtool 1.5.24

  • Linux 2.6.22.5

  • M4 1.4.10

  • Make 3.81

  • Man-pages 2.63

  • Ncurses 5.6

  • Procps 3.2.7

  • Psmisc 22.5

  • Readline 5.2

  • Shadow 4.0.18.1

  • Tar 1.18

  • TCL 8.4.15

  • Texinfo 4.9

  • Udev 113

  • udev-config-6.3

  • Vim 7.1

Hinzugefügt:

  • bash-3.2-fixes-5.patch

  • db-4.5.20-fixes-1.patch

  • inetutils-1.5-no_server_man_pages-2.patch

  • ncurses-5.6-coverity_fixes-1.patch

  • readline-5.2-fixes-3.patch

  • util-linux-2.12r-lseek-1.patch

  • vim-7.1-fixes-1.patch

Entfernt:

  • bash-3.1-fixes-8.patch

  • db-4.4.20-fixes-1.patch

  • glibc-2.3.6-inotify-1.patch

  • glibc-2.3.6-linux_types-1.patch

  • gzip-1.3.5-security_fixes-1.patch

  • inetutils-gcc4_fixes-3.patch

  • inetutils-no_server_man_pages-1.patch

  • less-394-signal_fix-1.patch

  • linux-2.6.17.13-utf8_input-1.patch

  • Linux-libc-Header 2.6.12.0

  • ncurses-5.5-fixes-1.patch

  • readline-5.1-fixes-3.patch

  • tar-1.15.1-gcc4_fix_tests-1.patch

  • tar-1.15.1-security_fixes-1.patch

  • tar-1.15.1-sparse_fix-1.patch

  • vim-7.0-fixes-7.patch

1.3. Änderungsprotokoll

Dies ist Linux From Scratch 6.3 vom 28. August 2007. Wenn dieses Buch älter als ein halbes Jahr ist, gibt es vielleicht schon eine neuere, bessere Version. Bitte besuchen Sie einen unserer Spiegel-Server unter http://www.linuxfromscratch.org/mirrors.html.

Die folgende Liste enthält alle Änderungen seit der Veröffentlichung der Vorgängerversion.

Änderungsprotokoll:

  • 28.08.2007

    • [bdubbs] - LFS-6.3 released.

  • 27.08.2007

    • [dnicholson] - Changed the Shadow download URL to a more stable location.

    • [dnicholson] - Updated the acknowledgements page again.

    • [bdubbs] - Upgrade to Linux-2.6.22.5. Fixes #2065.

  • 21.08.2007

    • [bdubbs] - Upgrade to Linux-2.6.22.4. Fixes #2064.

  • 20.08.2007

    • [bdubbs] - Add man-db fixes patch.

  • 19.08.2007

    • [bdubbs] - Upgrade to Linux-2.6.22.3, fixes #2060.

    • [bdubbs] - Updated acknowledgements.

  • 13.08.2007

    • [dnicholson] - Updated to LFS-Bootscripts-20070813.

  • 11.08.2007

    • [dnicholson] - Changed the Bash testsuite standard input fix to only affect the necessary test script.

    • [bdubbs] - Created LFS 6.3-rc-2..

    • [bdubbs] - Upgrade to Linux-2.6.22.2, fixes #2059.

  • 08.08.2007

    • [dnicholson] - Clarify the description of the Udev persistent network rules file.

    • [dnicholson] - Redirected /dev/tty to standard input when running the Bash testsuite to prevent errors with terminal permissions.

  • 07.08.2007

    • [dnicholson] - Added the --disable-werror parameter to Binutils Pass 1.

  • 06.08.2007

    • [dnicholson] - Fixed a typo and clarified text on the Perl page. Reported by Shawn.

  • 31.07.2007

    • [dnicholson] - Updated to glibc-2.5.1.

    • [dnicholson] - Updated udev-config rules to 20070731 to work with Linux-2.6.22.

  • 30.07.2007

    • [dnicholson] - Updated LFS-Bootscripts to 20070730 and added the description for the new consolelog script.

  • 26.07.2007

    • [bdubbs] - Adjust grep patteren in Ch. 6 gcc to only match desired output.

  • 24.07.2007

    • [dnicholson] - Fix the Ncurses' library install to remove a symbolic link before writing a linker script to that location. Reported by Lieven De Keyzer.

    • [bdubbs] - Created LFS 6.3-rc-1.

    • [dnicholson] - Remove inconsistent uses of && from the book.

  • 23.07.2007

    • [bdubbs] - Upgrade to Man-Pages-2.63, fixes #2050.

    • [dnicholson] - Added `echo' to the Essential Symlinks section as it is needed for the Glibc testsuite.

    • [dnicholson] - Added a known failing test to the Ch. 6 Glibc page.

  • 18.07.2007

    • [dnicholson] - Described the configuration of the consolelog bootscript.

  • 17.07.2007

    • [matthew] - Upgrade to Man-Pages-2.62, fixes #2049.

    • [matthew] - Upgrade to M4-1.4.10, fixes #2048.

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.22.1, fixes #2044.

    • [matthew] - Upgrade to E2fsprogs-1.40.2, fixes #2042. Remove the --disable-evms configure parameter as it is no longer recognised by the configure script.

  • 14.07.2007

    • [dnicholson] - Updated the Glibc Branch Update patch to a new snapshot from upstream.

    • [dnicholson] - Made the Linux API Headers install safer by using an intermediate directory.

  • 06.07.2007

    • [manuel] - Updated the stylesheets and Makefile to use the new XSL code and Fop-0.93.

  • 30.06.2007

    • [matthew] - Add upstream patches for Vim.

    • [matthew] - Upgrade to Udev-113, fixes #2040.

    • [matthew] - Upgrade to Texinfo-4.9, fixes #2041.

    • [matthew] - Upgrade to Tar-1.18, fixes #2039.

    • [matthew] - Upgrade to Libtool-1.5.24, fixes #2038.

    • [matthew] - Upgrade to Less-406, fixes #2036.

    • [alexander] - Updated inetutils MD5 sum. Upstream has re-released the tarball with the only changes being relicensing under GPLv3 or later, and re-autotooling.

  • 29.06.2007

    • [alexander] - Use stable download location for Man-Pages.

  • 28.06.2007

    • [dnicholson] - Upgrade to Man-Pages-2.60, fixes #2035.

  • 17.06.2007

    • [matthew] - Upgrade to Udev-112, fixes #2030.

    • [matthew] - Upgrade to Man-Pages-2.56, fixes #2034.

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.21.5, fixes #2027.

  • 12.06.2007

    • [ken] - Upgrade to file-4.21, fixes #2017.

    • [ken] - Upgrade to less-403, fixes #2019.

    • [ken] - Upgrade to man-pages-2.55, fixes #2028.

    • [ken] - Upgrade to findutils-4.2.31, fixes #2025.

    • [ken] - Upgrade to tar-1.17, fixes #2029.

  • 10.06.2007

    • [manuel] - Added a note about possible LiveCD issues on newer hardware and asking for testers. See #1938.

    • [manuel] - Added explanations to Bash testsuite commands. Closes #1938.

  • 06.06.2007

    • [manuel] - Adjusted locale settings for Bash testsuite run and kernel make menuconfig command. Fixes #1938.

  • 05.06.2007

    • [manuel] - Made more prominent that the headers in the system's include directory must be ones against which Glibc was compiled. Fixes #2024.

    • [alexander] - Upgrade to Linux-2.6.21.3, Man-Pages-2.51 and TCL-8.4.15. Fixes #2020, #2021 and #2022.

  • 13.05.2007

    • [matthew] - Upgrade to Udev-111. Fixes #1998.

    • [matthew] - Fix an overly aggressive sed, which prevented several of Shadow's man pages from being installed instead of just groups(1).

    • [matthew] - Upgrade to Man-pages-2.48. Fixes #2000.

  • 07.05.2007

    • [dnicholson] - Fixed the toolchain sanity check after GCC to reference the /usr/local/include directory. Thanks to David Murphy for the report.

  • 05.05.2007

    • [matthew] - Incorporate latest upstream patches for Vim.

    • [matthew] - Upgrade to Udev-110. Fixes #1992.

    • [matthew] - Incorporate latest upstream patches for Readline.

    • [matthew] - Upgrade to Psmisc-22.5. Fixes #1991.

    • [matthew] - Add a patch from upstream to fix issues in Ncurses found by the Coverity static code analysis tool. Fixes #1995.

    • [matthew] - Upgrade to Man-pages-2.46. Fixes #1994.

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.21.1. Fixes #1993.

    • [matthew] - Incorporate latest upstream patches for Bash.

  • 20.04.2007

    • [dnicholson] - Upgrade to LFS-Bootscripts-20070420.

  • 16.04.2007

    • [matthew] - Increase the version of Bison required on host systems to 1.875. Bash doesn't work correctly with versions less than that. Fixes #1977.

    • [matthew] - Change all references to /etc/adjtime in the Util-Linux sources to /var/lib/hwclock/adjtime. Previously, only hwclock/hwclock.c was changed, which meant that man pages contained references to the non-FHS compliant location. Fixes #1984.

    • [matthew] - Upgrade to Udev-108. Fixes #1976.

    • [matthew] - Upgrade to Man-pages-2.44. Fixes #1987.

    • [matthew] - Upgrade to Man-db-2.4.4. Fixes #1975.

    • [matthew] - Upgrade to M4-1.4.9. Fixes #1983.

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.20.7. Fixes #1986.

    • [matthew] - Upgrade to Gzip-1.3.12. Fixes #1989.

    • [matthew] - Remove File's reg_startend patch. It is not necessary on Glibc-based systems. Thanks to Greg Schafer for the report.

    • [matthew] - Upgrade to Coreutils-6.9. Fixes #1982.

  • 03.04.2007

    • [jhuntwork] - Install su from coreutils in chapter 5 as su-tools. Use su-tools to run test suites from coreutils and bash as user nobody. Fixes #1877.

  • 01.04.2007

    • [jhuntwork] - Upgraded to linux-2.6.20.4. Updated linux-headers instructions in chapter 5 to match instructions in chapter 6. The INSTALL_HDR_PATH is no longer forcibly removed.

  • 27.03.2007

    • [dnicholson] - Fixed a typo in the readjusting section. Reported by Steve Crosby.

  • 24.03.2007

    • [dnicholson] - Upgrade the Bash fixes patch to include the latest 011-015 patches from upstream.

    • [dnicholson] - Upgrade the Readline fixes patch to include the latest 002 patch from upstream.

  • 23.03.2007

    • [dnicholson] - Don't install the kernel headers in /usr/include/scsi as the ones provided by Glibc are preferred.

    • [dnicholson] - Force ldd to use /bin/bash since it contains Bash-specific syntax.

    • [dnicholson] - When readjusting the GCC specs file, ensure that GCC will search for the system headers in /usr/include. An addition to the toolchain sanity checks has been made to test this. This fix originates from DIY Linux.

    • [dnicholson] - Included the branch update patch for the temporary Glibc in Chapter 5 to help minimize differences with the final Glibc.

  • 21.03.2007

    • [manuel] - Updated book sources to use DocBook-XML DTD 4.5.

  • 19.03.2007

    • [matthew] - Change the default home directory for new users and do not create mail spool files for them. Add a mail group so that if Shadow is configured to create mail spool files for new users, it can do so without issuing a warning.

    • [matthew] - Upgrade to Shadow-4.0.18.1. Fixes #1850

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.20.3. Fixes #1971

    • [matthew] - Upgrade to IPRoute2-2.6.20-070313. Fixes #1974

    • [matthew] - Upgrade the Bash fixes patch to include the latest patch from upstream. Fixes #1973

  • 14.03.2007

    • [dnicholson] - Force the host's linker to be used throughout Binutils-Pass1 and GCC-Pass1. This makes the build more robust since the host's compiler may not be compatible with the linker installed in Binutils-Pass1, such as on newer Fedora hosts. Fix originates from DIY Linux.

  • 04.03.2007

    • [matthew] - Make mention of the Ncurses testsuite. Fixes #1954

    • [matthew] - Upgrade to Vim-7.0-fixes-15.patch which includes all upstream patches up to 206.

    • [matthew] - Upgrade to Udev-106 and udev-config-20070304. Fixes #1969

    • [matthew] - Upgrade to Findutils-4.2.30. Fixes #1967

    • [matthew] - Upgrade to File-4.20. Fixes #1968

  • 01.03.2007

    • [jhuntwork] - Minor grammatical changes. Move some warnings and notices to appear before affected commands.

  • 25.02.2007

    • [manuel] - Removed M4 build from Chapter05. No other packages builts before the build of M4 in chapter06 depends on M4.

  • 24.02.2007

    • [manuel] - Removed obsolete warning about reinstalling Bzip2. Thanks to Chris Staub for the report and patch.

    • [manuel] - Removed chmod and chown commands from linux headers installation. The headers are now installed with the proper permissions. Fixes #1965

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.20.1. Fixes #1964

    • [matthew] - Add an upstream patch for Glibc. Fixes #1930

    • [matthew] - Upgrade to GCC-4.1.2. Fixes #1960

    • [matthew] - Add an upstream patch for Berkeley-DB. Fixes #1961

    • [dnicholson] - Added missing command descriptions for cpan and prove from the Perl package. Reported by Leonhard Landrock.

  • 23.02.2007

    • [dnicholson] - Removed /usr/local/man lines from man_db.conf to prevent redundant results. Reported by Chris Staub.

    • [dnicholson] - Applied a patch from Chris Staub to fix some commands and text on the kernel file systems, E2fsprogs and Autoconf pages.

    • [dnicholson] - Dropped the -D switch from the Udev documentation install command since it is already created by udev-config. Reported by Chris Staub.

    • [dnicholson] - Corrected the text about Udev not installing any configuration files. Reported by Chris Staub.

    • [dnicholson] - Removed the text suggesting that you can edit the specs file by hand in the toolchain adjustment since it's only generated if you run the previous commands. Reported by Chris Staub.

  • 20.02.2007

    • [bryan] - Add a comment about CD symlinks possibly not matching the host in section 7.12.2. Should fix the rest of #1963.

  • 18.02.2007

    • [bryan] - Fix obsolete syntax used in the example Udev rules in section 7.12.2. Fixes the easy part of #1963. Also re-add the note about the backslash at the end of the udev rule lines.

  • 17.02.2007

    • [bryan] - Use upstream's rule_generator rules exclusively for NIC naming, and generate the rules before configuring the network script, so the user knows what NIC names to use. Fixes the rest of #1912.

    • [bryan] - Change from writing CD symlink rules files directly to configuring the file installed by Udev's rule_generator. Fixes part of #1912.

    • [bryan] - Update contents of lfs-bootscripts.

  • 09.02.2007

    • [matthew] - Move readlink to /bin because sysreadlink in Udev's shell functions may call it before /usr has been mounted. Fixes #1913

    • [matthew] - Remove some chmod and chown commands from DB, NCurses and Readline as they are no longer required with recent upstream versions. Fixes #1953

    • [matthew] - Upgrade to Udev-105. Fixes #1949

    • [matthew] - Upgrade to Gzip-1.3.11. Fixes #1951

  • 07.02.2007

    • [ken] - Upgrade to Linux-2.6.20. Fixes #1950.

  • 03.02.2007

    • [bryan] - Update to lfs-bootscripts-20070203. Fixes both #1948 and the udev_retry script.

  • 31.01.2007

    • [matthew] - Add verbose flags when untarring the glibc-libidn and udev-config tarballs. Fixes #1932.

    • [matthew] - Do not set/export INPUTRC anymore, as it is not required after upgrading to Readline-5.2. Fixes #1942. Thanks to Alexander Patrakov for the report and fix.

    • [matthew] - Include a patch from the Readline maintainer to fix a multibyte-related issue. Fixes #1945

    • [matthew] - Include more upstream fixes from the Bash maintainer in bash-3.2-fixes-2.patch

    • [matthew] - Upgrade to Udev-104. Fixes #1941

    • [matthew] - Upgrade to Tar-1.16.1. Fixes #1926 and #1944

    • [matthew] - Upgrade to Ncurses-5.6. Fixes #1940

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.19.2. Fixes #1928

    • [matthew] - Upgrade to Iproute2-2.6.19-061214. Fixes #1936

    • [matthew] - Upgrade to Gzip-1.3.10. Fixes #1924

    • [matthew] - Upgrade to Gettext-0.16.1. Fixes #1925

    • [matthew] - Upgrade to Findutils-4.2.29. Fixes #1923.

    • [matthew] - Upgrade to File-4.19. Fixes #1946.

    • [matthew] - Upgrade to Coreutils-6.7. Fixes #1934.

    • [matthew] - Upgrade to Bzip2-1.0.4. Fixes #1943.

  • 13.01.2007

    • [alexander] - Upgrade to Man-pages-2.43. Fixes #1927.

    • [alexander] - Don't remove Vim tutorials. Fixes #1937.

  • 09.12.2006

    • [bryan] - Fix /etc/passwd entry for "nobody" user in chapter 6. Fixes #1931; thanks to Robert Connolly for the report.

  • 01.12.2006

    • [matthew] - Fix an ICA breakage in E2fsprogs. Sed needs to be built before E2fsprogs and a hardcoded reference to /bin/rm needs to be changed to point to /tools/bin/rm instead. Thanks to Greg Schafer for the report and fix.

  • 25.11.2006

    • [jhuntwork] - Add a cautionary note to the end of chapter 5. Archiving of the temporary tools for future use should take place before starting chapter 6. Fixes #1879

    • [matthew] - Move mv from /usr/bin to /bin again. The upgrade to Coreutils-6.6 mistakenly removed it from the list of files to be moved. Thanks to Chris Staub for the report.

    • [matthew] - Prevent Inetutils from building and installing ifconfig as LFS uses ip to configure network interfaces. Thanks to Marty Jack for the report and the fix. Fixes #1914

    • [jhuntwork] - Fix potential corruption of the testsuite tools by forcing expect to always use /bin/stty and not /usr/local/bin/stty. Fixes #1892

    • [matthew] - Upgrade to Man-pages-2.42. Fixes #1922

    • [matthew] - Upgrade to Inetutils-no_server_man_pages-2.patch. This removes the last of the unwanted man pages (rexecd.8). Thanks to Joe Ciccone for the report and the updated patch. Fixes #1915

    • [jhuntwork] - Added 'make headers_install' to chapter 5 Linux Headers for the educational value and in preparation of changes in Linux-2.6.19. See this thread.

    • [matthew] - Upgrade to M4-1.4.8. Fixes 1920

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.18.3. Fixes #1911

    • [matthew] - chapter08/kernel.xml: Reworded the warning about overwriting sanitized kernel headers rather than raw headers, so as to avoid mentioning the now obsolete Linux-Libc-Headers package. Fixes #1917

    • [matthew] - Upgrade to IANA-Etc-2.20. Fixes #1916

    • [matthew] - Upgrade to File-4.18. Fixes #1910

    • [matthew] - Upgrade to Coreutils-6.6. Fixes #1919

    • [matthew] - Add Bison to the host requirements as it is required by bash-3.2-fixes-5.patch in chapter 5 (Fixes #1863).

    • [matthew] - Use all 5 of the patches currently supplied by the upstream maintainers of Bash.

    • [matthew] - Upgrade to Autoconf-2.61. Fixes #1918.

  • 24.11.2006

    • [jhuntwork] - Simplified the installation of Linux Headers in Chapter 5.

  • 10.11.2006

    • [bryan] - Use 70-persistent-*.rules for custom symlinks and NIC naming, and add ENV{GENERATED} to the CD symlink rule. Gets #1912 closer to really being fixed.

  • 05.11.2006

    • [bryan] - Delete the persistent-net-generator rules file if bus-position-based persistence is going to be used. Fixes #1912.

  • 03.11.2006

    • [matthew] - Use version entities from packages.ent rather than hardcoded values in the note in chapter03/packages.xml. Remove the warning about potential incompatibilities with the bootscripts. Thanks to Rainer Wirtz for the report.

  • 29.10.2006

    • [matthew] - Add verbose flags to some commands in Util-Linux and Vim. Thanks to Robert Connolly for the report.

    • [matthew] - Upgrade to Vim-7.0-fixes-14.patch. Drop the "spellfile" fix as it was applied upstream as patch 076.

  • 28.10.2006

    • [matthew] - Upgrade to TCL-8.4.14.

    • [matthew] - Upgrade to Tar-1.16, including dropping the now unnecessary "gcc4", "security", and "sparse" patches.

    • [matthew] - Upgrade to Readline-5.2, including dropping the now unnecessary "fixes" patch.

    • [matthew] - Upgrade to Man-Pages-2.41.

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.18.1.

    • [matthew] - Fix a bug in Less whereby the sigset_t type is not detected by the configure script, which causes sigsetmask to be used instead of the preferred sigprocmask function. Thanks to Robert Connolly for the report and patch.

    • [matthew] - Upgrade to IPRoute2-2.6.18-20061002.

    • [matthew] - Upgrade to Inetutils-1.5, including dropping the now unnecessary "GCC 4 fixes" patch.

    • [matthew] - Upgrade to Groff-1.18.1.4.

    • [matthew] - Upgrade to Gettext-0.16.

    • [matthew] - Upgrade to Berkeley DB-4.5.20, including dropping the now unnecessary "fixes" patch.

    • [matthew] - Upgrade to Coreutils-6.4.

    • [matthew] - Upgrade to Bash-3.2, including dropping the current "fixes" patch and adding a patch from upstream that fixes a bug when parsing comments.

    • [matthew] - Upgrade to Automake-1.10.

  • 23.10.2006

    • [bryan] - Add an explanation of how to discover PCI bus locations for network devices. Fixes #1904.

  • 21.10.2006

    • [bryan] - Upgrade to udev-103.

    • [bryan] - Upgrade to udev-config-20061021, install its doc files.

    • [bryan] - Install common rules from udev package.

  • 15.10.2006

    • [dnicholson] - Fixed console setup page to reference the correct location for the kbd data. Thanks to Norman Urs Baier for reporting the issue.

    • [bryan] - Upgrade to udev-102, remove patch.

    • [bryan] - Upgrade to udev-config-20061014.

  • 05.10.2006

    • [bryan] - Add udev-101-fix-sas-path_id-1.patch.

    • [bryan] - Update udev-config for Linux-2.6.18. This version also contains the new doc/ subdirectory, with explanations of most of the rules.

  • 02.10.2006

    • [matthew] - Upgrade to Texinfo-4.8a.

    • [matthew] - Updated the text regarding UTF-8 support in the latest version of Linux. Thanks to Alexander Patrakov for the patch.

    • [matthew] - Remove Linux-Libc-Headers, replacing it with the "make headers_install" target now available in the upstream kernel sources.

    • [matthew] - Upgrade to Udev-101.

    • [matthew] - Upgrade to Psmisc-22.3.

    • [matthew] - Upgrade to M4-1.4.7.

    • [matthew] - Upgrade to Linux-2.6.18.

    • [matthew] - Upgrade to Glibc-2.5.

    • [matthew] - Upgrade to Coreutils-6.3.

  • 23.09.2006

    • [bryan] - Fixed typo in udev-100 instructions (extra/ should be extras/). Thanks to Balazs Parkanyi for the heads-up.

  • 22.09.2006

    • [bryan] - Rewrote the notes in sections 7.12.1 and 7.13.1 to explicitly mention that the redirections rely on not quoting EOF. Fixes #1883.

  • 20.09.2006

    • [bryan] - Updated udev-config for udev-098 and above.

    • [dnicholson] - Changed note about using newer Linux than in the book to reflect current versions.

  • 18.09.2006

    • [dnicholson] - Added symlinks to the temporary libstdc++ in the Essential Symlinks section. These are needed by Glibc-2.4.

  • 17.09.2006

    • [dnicholson] - Updated to Glibc-2.4. Added the iconv fix patch and removed the decprecated linux types and inotify syscall patches. Thanks to Matthew Burgess and Bryan Kadzban for textual suggestions.

  • 09.09.2006

    • [matthew] - Fix non-POSIX syntax in gzexe's calls to tail. Fixes #1876. Thanks to Robert Connolly for the report.

    • [matthew] - Upgrade to linux-2.6.17.13.

    • [matthew] - Upgrade to m4-1.4.6.

  • 06.09.2006

    • [bryan] - Change the sed applied to sysvinit, to hopefully be more clear (explicitly mention /etc/inittab).

  • 31.08.2006

    • [matthew] - Remove spurious curly braces from the example /etc/resolv.conf. Fixes #1870.

  • 24.08.2006

    • [matthew] - Remove the supposed fix for a buffer overflow in Coreutils, as it has been fixed upstream.

  • 17.08.2006

    • [matthew] - Simplified the command that adjusts GCC's specs file. Fixes #1837. Thanks to Robery Connolly.

    • [matthew] - Noted devfs' removal from the kernel. Thanks to Peter Ennis.

    • [matthew] - Upgrade to linux-2.6.17.8.

    • [matthew] - Upgrade to udev-097.

    • [matthew] - Upgrade to findutils-4.2.28.

    • [matthew] - Upgrade to man-pages-2.39.

    • [matthew] - Fix autoconf's testsuite, which broke after upgrading to m4-1.4.5. Thanks to Greg Schafer for the report.

    • [matthew] - Fix a buffer overrun in m4-1.4.5 which causes two of its tests to fail. Thanks to Greg Schafer for the report.

  • 08.08.2006

    • [dnicholson] - Minor text updates to the Vim page. Thanks to Peter Ennis for the report.

  • 05.08.2006

    • [matthew] - Add a link to the location of Shadow's previous versions.

  • 03.08.2006

    • [manuel] - Ported updates from 6.2 branch.

  • 31.07.2006

    • [matthew] - Upgrade to shadow-4.0.17.

    • [matthew] - Upgrade to procps-3.2.7.

    • [matthew] - Upgrade to man-pages-2.36.

    • [matthew] - Upgrade to make-3.81.

    • [matthew] - Upgrade to m4-1.4.5.

    • [matthew] - Upgrade to gettext-0.15.

    • [matthew] - Upgrade to gcc-4.1.1.

    • [matthew] - Upgrade to coreutils-5.97.

    • [matthew] - Upgrade to bison-2.3.

    • [matthew] - Upgrade to binutils-2.17.

    • [matthew] - Upgrade to autoconf-2.60.

LFS 6.2, veröffentlicht am 3. August 2006.

1.4. Ressourcen

1.4.1. FAQ

Wenn Sie beim Erstellen von LFS Schwierigkeiten oder Fragen haben oder wenn Sie einen (Rechtschreib-) Fehler im Buch finden, dann lesen Sie bitte die FAQ (Frequently Asked Questions - häufig gestellte Fragen) unter http://www.linuxfromscratch.org/faq/.

1.4.2. Mailinglisten

Auf dem Server linuxfromscratch.org werden einige Mailinglisten für die Entwicklung des LFS-Projektes betrieben. Unter anderem befinden sich dort auch die Entwickler- und Support-Mailinglisten. Falls die FAQ Ihnen mit Ihrem Problem nicht helfen kann, sollten Sie im nächsten Schritt die Mailinglisten unter http://www.linuxfromscratch.org/search.html durchsehen.

Welche Listen es gibt, wie Sie eine Liste abonnieren können, wo Sie die Archive finden und vieles mehr erfahren Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/mail.html.

1.4.3. IRC

Viele Mitglieder aus der LFS-Gemeinschaft bieten ihre Hilfe über unseren IRC-Server an. Bevor Sie hier Hilfe suchen lesen Sie bitte zumindest die FAQ und die Archive unserer Mailinglisten und suchen dort nach einer Antwort auf Ihre Frage. Der IRC-Server hat die Adresse irc.linuxfromscratch.org. Der Support-Chatraum heißt #LFS-support.

1.4.4. Referenzen

Weitere Informationen und nützliche Tipps zu Software-Paketen finden Sie in der LFS-Paket-Referenz unter http://www.linuxfromscratch.org/~matthew/LFS-references.html.

1.4.5. Softwarespiegel

Das LFS-Projekt hat viele über die ganze Welt verteilte Softwarespiegel. Diese stellen die Website zur Verfügung und vereinfachen das Herunterladen der benötigten Programme. Bitte besuchen Sie http://www.linuxfromscratch.org/mirrors.html, dort können Sie eine Liste der aktuellen Softwarespiegel einsehen.

1.4.6. Kontakt

Bitte senden Sie alle Fragen und Kommentare direkt an eine der LFS-Mailinglisten (siehe oben).

1.5. Hilfe

Wenn Sie beim Lesen des Buches auf ein Problem stoßen, sollten Sie als erstes in der FAQ unter http://www.linuxfromscratch.org/faq/#generalfaq nachlesen—die meisten Fragen werden hier schon beantwortet. Falls nicht, versuchen Sie die Ursache des Problems zu finden. Die folgende Anleitung könnte Ihnen bei der Fehlersuche behilflich sein: http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/errors.txt.

Falls Sie Ihr Problem nicht in der FAQ finden, dann durchsuchen Sie am besten die Mailinglisten unter http://www.linuxfromscratch.org/search.html.

Wenn das nicht hilft, ist man im Internet Relay Chat (IRC) und auf den Mailinglisten (Abschnitt 1.4, „Ressourcen“) gern bereit, Ihnen zu helfen. Allerdings erhalten wir jeden Tag viele Anfragen, die durch einfaches Lesen der FAQ oder Durchlesen der Mailinglisten beantwortet werden könnten. Wir können Ihnen am besten helfen, wenn Sie zuerst selbst ein wenig auf Fehlersuche gehen. Dadurch können wir uns besser auf die wirklich schwierigen Fragen konzentrieren. Wenn Ihre eigenen Recherchen keine Ergebnisse zutage bringen, dann unterstützen Sie uns bitte, indem Sie alle relevanten Informationen direkt mitsenden.

1.5.1. Dinge, die Sie angeben sollten

Neben einer kurzen Zusammenfassung des Problems ist es wichtig, dass Sie uns noch folgende Dinge mitteilen:

  • Die Version dieses Buches (in diesem Fall Version 6.3),

  • Host-Distribution und -Versionsnummer, die Sie zur Installation von LFS verwenden,

  • die Software oder der Abschnitt, der Ihnen Probleme bereitet,

  • die exakte Fehlermeldung bzw. die genauen Symptome, die Sie sehen,

  • ob Sie von den Anleitungen im Buch abgewichen sind, und wenn ja, wie.

Anmerkung

Beachten Sie: Wir werden Ihnen auch helfen, wenn Sie von den Anleitungen im Buch abgewichen sind. Schließlich ist die freie Wahl ein wichtiger Grundsatz von LFS. Ihr Hinweis hilft uns lediglich, die möglichen Ursachen für Ihr Problem besser zu erkennen.

1.5.2. Probleme mit configure-Skripten

Wenn beim Durchlaufen der configure-Skripte ein Problem auftritt, schauen Sie bitte zuerst in die Datei config.log. Sie enthält Fehlermeldungen, die auf dem Bildschirm normalerweise nicht angezeigt werden. Geben Sie die relevanten Fehlermeldungen mit an, wenn Sie um Hilfe bitten.

1.5.3. Kompilierprobleme

Sowohl Bildschirmausgaben als auch der Inhalt einiger Dateien sind für uns nützlich, um Ihnen bei der Fehlersuche zu helfen. Die Ausgaben des configure-Skriptes und die des Befehls make können sehr hilfreich sein. Bitte kopieren Sie aber nicht einfach blindlings die gesamte Ausgabe; andererseits sollte es aber auch nicht zu wenig sein. Als Beispiel für sinnvolle Informationen soll Ihnen folgende Ausgabe von make helfen:

gcc -DALIASPATH=\"/mnt/lfs/usr/share/locale:.\"
-DLOCALEDIR=\"/mnt/lfs/usr/share/locale\"
-DLIBDIR=\"/mnt/lfs/usr/lib\"
-DINCLUDEDIR=\"/mnt/lfs/usr/include\" -DHAVE_CONFIG_H -I. -I.
-g -O2 -c getopt1.c
gcc -g -O2 -static -o make ar.o arscan.o commands.o dir.o
expand.o file.o function.o getopt.o implicit.o job.o main.o
misc.o read.o remake.o rule.o signame.o variable.o vpath.o
default.o remote-stub.o version.o opt1.o
-lutil job.o: In function `load_too_high':
/lfs/tmp/make-3.79.1/job.c:1565: undefined reference
to `getloadavg'
collect2: ld returned 1 exit status
make[2]: *** [make] Error 1
make[2]: Leaving directory `/lfs/tmp/make-3.79.1'
make[1]: *** [all-recursive] Error 1
make[1]: Leaving directory `/lfs/tmp/make-3.79.1'
make: *** [all-recursive-am] Error 2

In diesem Fallbeispiel kopieren viele leider nur den unteren Teil:

make [2]: *** [make] Error 1

Das reicht uns aber nicht, um Ihnen bei der Fehlerdiagnose helfen zu können, denn es sagt uns nur, dass etwas schiefgelaufen ist, aber nicht was. Sie müssen den ganzen oben gezeigten Block angeben, denn er enthält das ausgeführte Kommando und die dazugehörige Fehlermeldung(en).

Eric S. Raymond hat zu diesem Thema einen sehr guten Artikel geschrieben. Sie finden ihn unter http://catb.org/~esr/faqs/smart-questions.html. Lesen und befolgen Sie bitte seine Tipps. So erhöhen Sie Ihre Chance, dass Sie auf Ihre Frage eine Antwort erhalten, mit der Sie auch etwas anfangen können.

Teil II. Vorbereitungen zur Installation

Kapitel 2. Vorbereiten einer neuen Partition

2.1. Einführung

In diesem Kapitel bereiten Sie die Partition vor, die später Ihr neues LFS-System enthalten wird. Sie erstellen die Partition, erzeugen darauf ein Dateisystem und hängen sie anschließend ein (mounten).

2.2. Erstellen einer neuen Partition

Wie die meisten Betriebssysteme wird auch LFS auf einer separaten Partition installiert. Sie sollten für LFS bereits eine leere Partition haben, oder eine neue Partition anlegen. Ein LFS kann aber auch in einer bereits belegten Partition installiert werden, sodass mehrere Betriebssyteme nebeneinander existieren. Das Dokument http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/lfs_next_to_existing_systems.txt erklärt, wie man dies einrichtet. Im Buch gehen wir allerdings nur darauf ein, wie man LFS auf eine leere, dedizierte Partition installiert.

Für ein Minimal-System benötigen Sie eine Partition mit etwa 1,3 GB Platz. Das reicht aus, um die Quellpakete zu speichern und alle Pakete zu installieren. Wenn Sie Ihr LFS später als primäres Betriebssystem nutzen möchten, brauchen Sie zum Nachinstallieren weiterer Pakete mehr Platz (ca. 2 bis 3 GB). Das LFS-System selbst benötigt selbstverständlich nicht so viel Speicher. Der größte Teil wird als temporärer Speicher benötigt: Das Kompilieren von Paketen kann eine Menge Festplattenplatz in Anspruch nehmen, der aber nach dem Kompiliervorgang wieder freigegeben wird.

Manchmal ist zu wenig Random-Access-Memory (RAM, Arbeitsspeicher) verfügbar, daher sollte man eine kleine Partition als Swap-Partition einrichten—das ist Speicherplatz, den der Kernel zum Auslagern selten genutzter Daten verwendet. Das schafft Platz im Arbeitsspeicher für wichtigere Dinge. Die Swap-Partition in Ihrem LFS kann dieselbe sein wie die, die Sie bereits für ihr Host-System nutzen. Falls Sie also schon eine funktionsfähige Swap-Partition haben, müssen Sie keine zusätzliche erstellen.

Rufen Sie ein Partitionierungsprogramm wie zum Beispiel cfdisk oder fdisk auf. Als Argument übergeben Sie die Festplatte, auf der Sie die neue Partition erstellen möchten—zum Beispiel /dev/hda für die primäre Integrated Drive Electronics (IDE) Festplatte. Erstellen Sie eine native Linux-Partition (und eine Swap-Partition falls nötig). Bitte lesen Sie die Man-Page zu cfdisk oder fdisk, wenn Ihnen die Bedienung dieser Programme unklar ist.

Merken Sie sich die Bezeichnung Ihrer neuen Partition — sie könnte hda5 oder ähnlich lauten. Das Buch bezeichnet diese Partition im weiteren Verlauf als die LFS-Partition. Wenn Sie (nun) eine Swap-Partition haben, merken Sie sich auch deren Bezeichnung. Sie werden sie später in die Datei /etc/fstab eintragen.

2.3. Erstellen eines Dateisystems auf der neuen Partition

Nun haben Sie eine leere Partition und können darauf ein Dateisystem anlegen. Das meistverbreitete Dateisystem unter Linux ist das Second Extended Filesystem (ext2); aber im Zuge der heute üblichen großen Festplatten gewinnen Journal-Dateisysteme immer mehr an Beliebtheit. Das ext3-Dateisystem ist eine weit verbreitete Erweiterung von ext2 und kompatibel mit den E2fsprogs. An dieser Stelle erzeugen wir ein ext3-Dateisystem. Unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/postlfs/filesystems.html finden Sie Anleitungen zum Einrichten anderer Dateisysteme.

Zum Erzeugen eines ext3-Dateisystems auf der LFS-Partition führen Sie bitte das folgende Kommando aus:

mke2fs -jv /dev/<xxx>

Ersetzen Sie <xxx> durch den Namen der LFS-Partition (wie zum Beispiel hda5).

Anmerkung

Einige Distributionen haben Zusatzfunktionen in ihre Werkzeuge zum Erzeugen von Dateisystemen (E2fsprogs) eingebaut. Dies kann später beim Booten Ihres neuen LFS zu Probleme führen, weil diese Erweiterungen in den von LFS installierten E2fsprogs nicht installiert sind. Sie könnten z. B. eine Fehlermeldung wie „unsupported filesystem features; upgrade your e2fsprogs“ erhalten. Mit dem folgenden Kommando können Sie herausfinden, ob Ihr Host-System solche zusätzlichen Funktionen verwendet:

debugfs -R feature /dev/<xxx>

Wenn die Ausgabe mehr Funktionen als has_journal, dir_index, filetype, large_file, resize_inode, sparse_super oder needs_recovery enthält, dann sind in Ihrem Host-System zusätzliche Erweiterungen installiert. Sie sollten spätere Probleme vermeiden indem Sie das normale Paket E2fsprogs kompilieren und die daraus resultierenden Programme zum Erzeugen des Dateisystems auf Ihrer LFS-Partition verwenden:

cd /tmp
tar -xjvf /Pfad/zu/den/Quellen/von/e2fsprogs-1.40.2.tar.bz2
cd e2fsprogs-1.40.2
mkdir -v build
cd build
../configure
make #ANMERKUNG: Führen Sie bitte _nicht_ 'make install' aus!
./misc/mke2fs -jv /dev/<xxx>
cd /tmp
rm -rfv e2fsprogs-1.40.2

Wenn Sie eine neue Swap-Partition erstellt haben, müssen Sie diese mit dem untenstehenden Befehl initialisieren (dies bezeichnet man auch als formatieren). Wenn Sie eine bereits vorhandene Swap-Partition verwenden, muss diese nicht initialisiert werden.

mkswap /dev/<yyy>

Bitte ersetzen Sie <yyy> durch den Namen Ihrer Swap-Partition.

2.4. Einhängen (mounten) der neuen Partition

Nachdem Sie nun ein Dateisystem erzeugt haben, sollten Sie natürlich auch darauf zugreifen können. Dazu müssen Sie erst einen Mountpunkt wählen und es dann dort einhängen (mounten). Wir gehen davon aus, dass das Dateisystem unter /mnt/lfs eingehängt wird. Sie können sich aber auch jeden anderen Ordner aussuchen.

Wählen Sie nun einen Mountpunkt und tragen Sie ihn in die Umgebungsvariable LFS ein. Dazu können Sie diesen Befehl verwenden:

export LFS=/mnt/lfs

Als nächstes erzeugen Sie den Ordner den Sie als Mountpunkt gewählt haben und hängen das LFS-Dateisystem ein:

mkdir -pv $LFS
mount -v -t ext3 /dev/<xxx> $LFS

Bitte setzen Sie statt <xxx> die Bezeichnung der LFS-Partition ein.

Falls Sie sich für mehrere LFS-Partitionen entschieden haben (z. B. eine für / und eine andere für /usr), dann gehen Sie für die restlichen Partitionen gleichermaßen vor:

mkdir -pv $LFS
mount -v -t ext3 /dev/<xxx> $LFS
mkdir -v $LFS/usr
mount -v -t ext3 /dev/<yyy> $LFS/usr

Natürlich müssen Sie auch hier wieder für <xxx> und <yyy> die korrekten Bezeichnungen einsetzen.

Die Zugriffsrechte für die neue Partition sollten nicht zu restriktiv sein (wie zum Beispiel mit den Optionen „nosuid“, „nodev“ oder „noatime“). Rufen Sie mount ohne Parameter auf, damit Sie sehen, mit welchen Optionen Ihre LFS-Dateisysteme eingehängt wurden. Wenn Optionen wie nosuid, nodev oder noatime aktiviert sind, müssen Sie die Partition erneut einhängen und diese Optionen weglassen.

Wenn Sie eine swap-Partition verwenden, stellen Sie bitte sicher, dass diese mittels swapon aktiviert ist:

/sbin/swapon -v /dev/<zzz>

Bitte ersetzen Sie <zzz> durch den Namen Ihrer Swap-Partition.

Jetzt haben Sie genügend Platz zum Arbeiten geschaffen und können mit dem Herunterladen der Pakete beginnen.

Kapitel 3. Pakete und Patches

3.1. Einführung

Die folgende Liste enthält alle Pakete, die Sie für ein minimales Linux-System benötigen. Die Versionsnummern sind Versionen, von denen wir wissen, dass Sie funktionieren. Wenn Sie noch wenig Erfahrung mit LFS haben sollten Sie lieber keine anderen Versionen probieren. Die Anleitungen und Kommandos könnten evtl. mit neueren Versionen nicht mehr funktionieren. Oft gibt es auch gute Gründe dafür, nicht die allerneueste Version einzusetzen: zum Beispiel bei bekannten Problemen für die es noch keine Lösung gibt.

Wir können nicht für die ständige Verfügbarkeit der Download-Ressourcen garantieren. Falls sich eine Download-Adresse nach Erscheinen des Buches geändert haben sollte, nutzen Sie bitte Google oder eine andere Suchmaschine und suchen nach dem entsprechenden Paket (http://www.google.com/). Sollten Sie auch hier erfolglos sein, dann nutzen Sie bitte eine der alternativen Download-Möglichkeiten wie unter http://www.linuxfromscratch.org/lfs/packages.html beschrieben.

Sie müssen alle heruntergeladenen Pakete und Patches an einem Ort speichern, auf den Sie während der ganzen Zeit bequemen zugreifen können. Außerdem benötigen Sie einen Arbeitsordner zum Entpacken und Kompilieren der Quellen. Am besten benutzen Sie den Ordner $LFS/sources sowohl zum Speichern der Quellen und Patches als auch als Arbeitsordner. Damit haben Sie alles Nötige immer auf der LFS-Partition und in allen Arbeitsschritten des Buches verfügbar.

Sie sollten folgendes Kommando als Benutzer root auszuführen, bevor Sie mit dem Herunterladen der Pakete beginnen:

mkdir -v $LFS/sources

Machen Sie den Ordner für jeden beschreibbar und sticky. Der „Sticky“-Modus bewirkt, dass jeweils nur der Besitzer einer Datei diese auch löschen kann, selbst dann, wenn mehrere Benutzer Schreibrechte in dem Ordner haben. Das folgende Kommando schaltet Schreib- und Sticky-Berechtigungen ein:

chmod -v a+wt $LFS/sources

3.2. Alle Pakete

Bitte laden Sie die folgenden Pakete herunter:

Autoconf (2.61) - 1.018 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/autoconf/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/autoconf/autoconf-2.61.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 36d3fe706ad0950f1be10c46a429efe0

Automake (1.10) - 873 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/automake/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/automake/automake-1.10.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 0e2e0f757f9e1e89b66033905860fded

Bash (3.2) - 2.471 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/bash/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/bash/bash-3.2.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 00bfa16d58e034e3c2aa27f390390d30

Bash Dokumentation (3.2) - 2.143 kB:

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/bash/bash-doc-3.2.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 0e904cb46ca873fcfa65df19b024bec9

Berkeley DB (4.5.20) - 9.064 kB:

Webseite: http://www.oracle.com/technology/software/products/berkeley-db/index.html

Download: http://download-east.oracle.com/berkeley-db/db-4.5.20.tar.gz

MD5-Prüfsumme: b0f1c777708cb8e9d37fb47e7ed3312d

Binutils (2.17) - 13.472 kB:

Webseite: http://sources.redhat.com/binutils/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/binutils/binutils-2.17.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: e26e2e06b6e4bf3acf1dc8688a94c0d1

Bison (2.3) - 1.055 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/bison/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/bison/bison-2.3.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: c18640c6ec31a169d351e3117ecce3ec

Bzip2 (1.0.4) - 822 kB:

Webseite: http://www.bzip.org/

Download: http://www.bzip.org/1.0.4/bzip2-1.0.4.tar.gz

MD5-Prüfsumme: fc310b254f6ba5fbb5da018f04533688

Coreutils (6.9) - 5.258 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/coreutils/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/coreutils/coreutils-6.9.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: c9607d8495f16e98906e7ed2d9751a06

DejaGNU (1.4.4) - 1.056 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/dejagnu/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/dejagnu/dejagnu-1.4.4.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 053f18fd5d00873de365413cab17a666

Diffutils (2.8.1) - 762 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/diffutils/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/diffutils/diffutils-2.8.1.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 71f9c5ae19b60608f6c7f162da86a428

E2fsprogs (1.40.2) - 3.873 kB:

Webseite: http://e2fsprogs.sourceforge.net/

Download: http://prdownloads.sourceforge.net/e2fsprogs/e2fsprogs-1.40.2.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 130ce559a0f311ea2bc04a47b4982d0a

Expect (5.43.0) - 514 kB:

Webseite: http://expect.nist.gov/

Download: http://expect.nist.gov/src/expect-5.43.0.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 43e1dc0e0bc9492cf2e1a6f59f276bc3

File (4.21) - 538 kB:

Download: ftp://ftp.gw.com/mirrors/pub/unix/file/file-4.21.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 9e3503116f4269a1be70220ee2234b0e

Anmerkung

Wenn Sie diese Anmerkung lesen ist File (4.21) möglicherweise nicht mehr in dieser Version verfügbar. Der Hauptdownloadserver ist dafür bekannt, alte Versionen zu löschen, sobald neuere verfügbar sind. Bitte nutzen Sie eine der alternativen Download-Adressen wie z. B. http://www.linuxfromscratch.org/lfs/download.html#ftp.

Findutils (4.2.31) - 1.296 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/findutils/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/findutils/findutils-4.2.31.tar.gz

MD5-Prüfsumme: a0e31a0f18a49709bf5a449867c8049a

Flex (2.5.33) - 680 kB:

Webseite: http://flex.sourceforge.net

Download: http://prdownloads.sourceforge.net/flex/flex-2.5.33.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 343374a00b38d9e39d1158b71af37150

Gawk (3.1.5) - 1.716 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/gawk/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/gawk/gawk-3.1.5.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 5703f72d0eea1d463f735aad8222655f

GCC (4.1.2) - 38.777 kB:

Webseite: http://gcc.gnu.org/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/gcc/gcc-4.1.2/gcc-4.1.2.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: a4a3eb15c96030906d8494959eeda23c

Gettext (0.16.1) - 8.340 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/gettext/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/gettext/gettext-0.16.1.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 3d9ad24301c6d6b17ec30704a13fe127

Glibc (2.5.1) - 15.060 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/libc/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/glibc/glibc-2.5.1.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 10ea72e2c4d56c6aa13dabb7c4f9b195

Glibc LibIDN add-on (2.5.1) - 123 kB:

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/glibc/glibc-libidn-2.5.1.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 51b46f055908a5f8e409c4200d828093

Grep (2.5.1a) - 516 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/grep/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/grep/grep-2.5.1a.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 52202fe462770fa6be1bb667bd6cf30c

Groff (1.18.1.4) - 2.265 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/groff/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/groff/groff-1.18.1.4.tar.gz

MD5-Prüfsumme: ceecb81533936d251ed015f40e5f7287

GRUB (0.97) - 950 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/grub/

Download: ftp://alpha.gnu.org/gnu/grub/grub-0.97.tar.gz

MD5-Prüfsumme: cd3f3eb54446be6003156158d51f4884

Gzip (1.3.12) - 451 kB:

Webseite: http://www.gzip.org/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/gzip/gzip-1.3.12.tar.gz

MD5-Prüfsumme: b5bac2d21840ae077e0217bc5e4845b1

Iana-Etc (2.20) - 191 kB:

Webseite: http://www.sethwklein.net/projects/iana-etc/

Download: http://www.sethwklein.net/projects/iana-etc/downloads/iana-etc-2.20.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 51d584b7b6115528c21e8ea32250f2b1

Inetutils (1.5) - 1.357 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/inetutils/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/inetutils/inetutils-1.5.tar.gz

MD5-Prüfsumme: aeacd11d19bf25c89d4eff38346bdfb9

IPRoute2 (2.6.20-070313) - 394 kB:

Webseite: http://linux-net.osdl.org/index.php/Iproute2

Download: http://developer.osdl.org/dev/iproute2/download/iproute2-2.6.20-070313.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 7bc5883aadf740761fa2dd70b661e8cc

Kbd (1.12) - 618 kB:

Download: http://www.kernel.org/pub/linux/utils/kbd/kbd-1.12.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 069d1175b4891343b107a8ac2b4a39f6

Less (406) - 285 kB:

Webseite: http://www.greenwoodsoftware.com/less/

Download: http://www.greenwoodsoftware.com/less/less-406.tar.gz

MD5-Prüfsumme: c6062663b5be92dfcdfd6300ba0811e4

LFS-Bootskripte (6.3) - 39 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/lfs/downloads/6.3/lfs-bootscripts-6.3.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 0ecbdd3b774d519fc535a0a595aa5b86

Libtool (1.5.24) - 2.851 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/libtool/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/libtool/libtool-1.5.24.tar.gz

MD5-Prüfsumme: d0071c890101fcf4f2be8934a37841b0

Linux (2.6.22.5) - 44.053 kB:

Webseite: http://www.kernel.org/

Download: http://www.kernel.org/pub/linux/kernel/v2.6/linux-2.6.22.5.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: f36616d74f2fde72040bccf50db03522

Anmerkung

Der Linux-Kernel wird relativ oft aktualisiert; meistens, weil neu entdeckte Sicherheitslücken geschlossen werden. Die neues Kernelversion ist zum derzeitigen Stand 2.6. Verwenden Sie bitte den Linux-Kernel 22.x, es sei denn, die LFS-Fehlerkorrekturen (errata) empfehlen eine andere Version.

M4 (1.4.10) - 722 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/m4/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/m4/m4-1.4.10.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 0a35bab2f5d605e08083d7e3cbd4b8b0

Make (3.81) - 1.125 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/make/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/make/make-3.81.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 354853e0b2da90c527e35aabb8d6f1e6

Man-DB (2.4.4) - 877 kB:

Webseite: http://www.nongnu.org/man-db/

Download: http://savannah.nongnu.org/download/man-db/man-db-2.4.4.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 9d7952de1aeb9121497a8204c59c56d7

Man-pages (2.63) - 1.795 kB:

Download: http://www.kernel.org/pub/linux/docs/manpages/Archive/man-pages-2.63.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: aeddbf93dbb0aeac1c8ad950e80aad54

Mktemp (1.5) - 69 kB:

Webseite: http://www.mktemp.org/

Download: ftp://ftp.mktemp.org/pub/mktemp/mktemp-1.5.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 9a35c59502a228c6ce2be025fc6e3ff2

Module-Init-Tools (3.2.2) - 166 kB:

Webseite: http://www.kerneltools.org/

Download: http://www.kerneltools.org/pub/downloads/module-init-tools/module-init-tools-3.2.2.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: a1ad0a09d3231673f70d631f3f5040e9

Ncurses (5.6) - 2.346 kB:

Webseite: http://dickey.his.com/ncurses/

Download: ftp://invisible-island.net/ncurses/ncurses-5.6.tar.gz

MD5-Prüfsumme: b6593abe1089d6aab1551c105c9300e3

Patch (2.5.4) - 183 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/patch/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/patch/patch-2.5.4.tar.gz

MD5-Prüfsumme: ee5ae84d115f051d87fcaaef3b4ae782

Perl (5.8.8) - 9.887 kB:

Webseite: http://www.perl.com/

Download: http://ftp.funet.fi/pub/CPAN/src/perl-5.8.8.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: a377c0c67ab43fd96eeec29ce19e8382

Procps (3.2.7) - 275 kB:

Webseite: http://procps.sourceforge.net/

Download: http://procps.sourceforge.net/procps-3.2.7.tar.gz

MD5-Prüfsumme: f490bca772b16472962c7b9f23b1e97d

Psmisc (22.5) - 271 kB:

Webseite: http://psmisc.sourceforge.net/

Download: http://prdownloads.sourceforge.net/psmisc/psmisc-22.5.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 09c20fd899c2c1bd2dce02a510f99fab

Readline (5.2) - 1.990 kB:

Webseite: http://cnswww.cns.cwru.edu/php/chet/readline/rltop.html

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/readline/readline-5.2.tar.gz

MD5-Prüfsumme: e39331f32ad14009b9ff49cc10c5e751

Sed (4.1.5) - 781 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/sed/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/sed/sed-4.1.5.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 7a1cbbbb3341287308e140bd4834c3ba

Shadow (4.0.18.1) - 1.481 kB:

Download: http://anduin.linuxfromscratch.org/sources/LFS/lfs-packages/6.3/shadow-4.0.18.1.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: e7751d46ecf219c07ae0b028ab3335c6

Sysklogd (1.4.1) - 80 kB:

Webseite: http://www.infodrom.org/projects/sysklogd/

Download: http://www.infodrom.org/projects/sysklogd/download/sysklogd-1.4.1.tar.gz

MD5-Prüfsumme: d214aa40beabf7bdb0c9b3c64432c774

Sysvinit (2.86) - 97 kB:

Download: ftp://ftp.cistron.nl/pub/people/miquels/sysvinit/sysvinit-2.86.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 7d5d61c026122ab791ac04c8a84db967

Tar (1.18) - 1.833 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/tar/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/tar/tar-1.18.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 70170208d7c1bb9ab40120579434b6a3

Tcl (8.4.15) - 3.549 kB:

Webseite: http://tcl.sourceforge.net/

Download: http://prdownloads.sourceforge.net/tcl/tcl8.4.15-src.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 5e1b71eef1f75a294072aa3218f62b66

Texinfo (4.9) - 1.489 kB:

Webseite: http://www.gnu.org/software/texinfo/

Download: http://ftp.gnu.org/gnu/texinfo/texinfo-4.9.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: f4458e4b81e5469fa0815c35654141ab

Udev (113) - 191 kB:

Webseite: http://www.kernel.org/pub/linux/utils/kernel/hotplug/udev.html

Download: http://www.kernel.org/pub/linux/utils/kernel/hotplug/udev-113.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: cb9a227206b9d85ae8cfc88fc51c1710

Udev-Einrichtung - 13 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/lfs/downloads/6.3/udev-config-6.3.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 49c72e712f38c18884bd11a9a3b7e968

Util-linux (2.12r) - 1.339 kB:

Download: http://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/util-linux-2.12r.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: af9d9e03038481fbf79ea3ac33f116f9

Vim (7.1) - 6.714 kB:

Webseite: http://www.vim.org

Download: ftp://ftp.vim.org/pub/vim/unix/vim-7.1.tar.bz2

MD5-Prüfsumme: 44c6b4914f38d6f9aa959640b89da329

Vim (7.1) Sprachdateien (optional) - 1.161 kB:

Webseite: http://www.vim.org

Download: ftp://ftp.vim.org/pub/vim/extra/vim-7.1-lang.tar.gz

MD5-Prüfsumme: 144aa049ba70621acf4247f0459f3ee7

Zlib (1.2.3) - 485 kB:

Webseite: http://www.zlib.net/

Download: http://www.zlib.net/zlib-1.2.3.tar.gz

MD5-Prüfsumme: debc62758716a169df9f62e6ab2bc634

Gesamtgröße der Pakete: ungefähr NaN MB

3.3. Erforderliche Patches

Zusätzlich brauchen Sie auch einige Patches. Diese beheben z. B. kleine Fehler, die vom jeweiligen Betreuer des Pakets noch nicht behoben wurden, oder beinhalten Modifikationen und Anpassungen an unser LFS. Die folgenden Patches werden zum Erstellen von LFS benötigt:

Bash Upstream Fixes Patch - 32 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/bash-3.2-fixes-5.patch

MD5-Prüfsumme: 70e2c3983575a8e82f8601a417e126f0

Bzip2 Dokumentations-Patch - 1,6 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/bzip2-1.0.4-install_docs-1.patch

MD5-Prüfsumme: 6a5ac7e89b791aae556de0f745916f7f

Coreutils Internationalization Fixes Patch - 101 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/coreutils-6.9-i18n-1.patch

MD5-Prüfsumme: 806ce5bcb16a763a77bea411ec5ff637

Coreutils Suppress Uptime, Kill, Su Patch - 13 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/coreutils-6.9-suppress_uptime_kill_su-1.patch

MD5-Prüfsumme: e8ae92cdec364ca2a318f5c4c77bf032

Coreutils Uname Patch - 4,6 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/coreutils-6.9-uname-1.patch

MD5-Prüfsumme: c05b735710fbd62239588c07084852a0

DB Fixes Patch - 2,8 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/db-4.5.20-fixes-1.patch

MD5-Prüfsumme: 4d6a476c9ccd1bb9fba9de0b5229f0da

Diffutils Internationalization Fixes Patch - 18 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/diffutils-2.8.1-i18n-1.patch

MD5-Prüfsumme: c8d481223db274a33b121fb8c25af9f7

Expect Spawn Patch - 6,8 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/expect-5.43.0-spawn-1.patch

MD5-Prüfsumme: ef6d0d0221c571fb420afb7033b3bbba

Gawk Segfault Patch - 1,3 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/gawk-3.1.5-segfault_fix-1.patch

MD5-Prüfsumme: 7679530d88bf3eb56c42eb6aba342ddb

GCC Specs Patch - 14,8 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/gcc-4.1.2-specs-1.patch

MD5-Prüfsumme: a17be8ccfb978e73f382be5093dd8abd

Grep RedHat Fixes Patch - 55 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/grep-2.5.1a-redhat_fixes-2.patch

MD5-Prüfsumme: 2c67910be2d0a54714f63ce350e6d8a6

Groff Debian Patch - 379 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/groff-1.18.1.4-debian_fixes-1.patch

MD5-Prüfsumme: 05607e7fcfd6e5091f020bf44ddca10b

GRUB Disk Geometry Patch - 28 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/grub-0.97-disk_geometry-1.patch

MD5-Prüfsumme: bf1594e82940e25d089feca74c6f1879

Inetutils No-Server-Man-Pages Patch - 5,3 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/inetutils-1.5-no_server_man_pages-2.patch

MD5-Prüfsumme: ec83aa00fb111f6f9d9aca04de9cb753

Kbd Backspace/Delete Fix Patch - 11 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/kbd-1.12-backspace-1.patch

MD5-Prüfsumme: 692c88bb76906d99cc20446fadfb6499

Kbd GCC-4.x Fix Patch - 1,4 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/kbd-1.12-gcc4_fixes-1.patch

MD5-Prüfsumme: 615bc1e381ab646f04d8045751ed1f69

Man-DB Fix-Patch - 2,0 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/man-db-2.4.4-fixes-1.patch

MD5-Prüfsumme: f75b3c44bb801778cf188b87454ff9c1

Mktemp Tempfile Patch - 3,5 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/mktemp-1.5-add_tempfile-3.patch

MD5-Prüfsumme: 65d73faabe3f637ad79853b460d30a19

Module-init-tools Patch - 1,2 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/module-init-tools-3.2.2-modprobe-1.patch

MD5-Prüfsumme: f1e452fdf3b8d7ef60148125e390c3e8

Ncurses Coverity Patch - 16,8 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/ncurses-5.6-coverity_fixes-1.patch

MD5-Prüfsumme: aa2fa9d0e89bbfdb4ce7e0e6b4b46670

Perl Libc Patch - 1,1 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/perl-5.8.8-libc-2.patch

MD5-Prüfsumme: 3bf8aef1fb6eb6110405e699e4141f99

Readline Fixes Patch - 3,4 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/readline-5.2-fixes-3.patch

MD5-Prüfsumme: dfa4b750f226cf9ea034ec753a78a742

Shadow Useradd Patch - 6,1 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/shadow-4.0.18.1-useradd_fix-2.patch

MD5-Prüfsumme: 5f35528f38d5432d5fa2dd79d04bdfdd

Sysklogd 8-Bit Cleanness Patch - 0,9 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/sysklogd-1.4.1-8bit-1.patch

MD5-Prüfsumme: cc0d9c3bd67a6b6357e42807cf06073e

Sysklogd Fixes Patch - 32 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/sysklogd-1.4.1-fixes-2.patch

MD5-Prüfsumme: ed5b25ca9a4eeb4f4f82b300a27b1ef4

Texinfo Multibyte Fixes Patch - 1,5 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/texinfo-4.9-multibyte-1.patch

MD5-Prüfsumme: 6cb5b760cfdd2dd53a0430eb572a8aaa

Texinfo Tempfile Fix Patch - 2,2 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/texinfo-4.9-tempfile_fix-1.patch

MD5-Prüfsumme: 559bda136a2ac7777ecb67511227af85

Util-linux Cramfs Patch - 2,8 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/util-linux-2.12r-cramfs-1.patch

MD5-Prüfsumme: 1c3f40b30e12738eb7b66a35b7374572

Util-linux Lseek Patch - 10 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/util-linux-2.12r-lseek-1.patch

MD5-Prüfsumme: 5d6c86321c1ea74d7ed7cf57861da423

Vim Fixes Patch - 19,6 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/vim-7.1-fixes-1.patch

MD5-Prüfsumme: 744bc215560d3fbe80bfef4bab270f9a

Vim Man Directories Patch - 4,2 kB:

Download: http://www.linuxfromscratch.org/patches/lfs/6.3/vim-7.1-mandir-1.patch

MD5-Prüfsumme: b6426eb4192faba1e867ddd502323f5b

Gesamtgröße der Pakete: ungefähr NaN MB

Die LFS-Gemeinschaft hat noch zahlreiche weitere Patches erstellt. Die meisten beheben kleine Probleme oder schalten Funktionen ein, die in der Voreinstellung abgeschaltet sind. Durchstöbern Sie ruhig die Patch-Datenbank unter http://www.linuxfromscratch.org/patches/ und laden Sie zusätzliche Patche herunter.

Kapitel 4. Abschluss der Vorbereitungen

4.1. Die Variable $LFS

Bei der Arbeit mit dem Buch werden Sie häufig mit der Umgebungsvariable LFS zu tun haben. Diese Variable sollte immer definiert sein und den Mountpunkt enthalten, den Sie für die LFS-Partition ausgewählt haben. Überprüfen Sie mit dem folgenden Kommando bitte nochmals, ob LFS korrekt gesetzt ist:

echo $LFS

Die Ausgabe muss dem Pfad zu Ihrer LFS-Partition entsprechen! Wenn Sie unserem Beispiel gefolgt sind lautet der Pfad /mnt/lfs. Wenn hier etwas nicht stimmt können Sie die Variable jederzeit neu setzen:

export LFS=/mnt/lfs

Durch diese Variable haben Sie den Vorteil, dass Sie ein Kommando wie z. B. mkdir $LFS/tools genau so eingeben können wie Sie es im Buch lesen. Während die Shell den Befehl verarbeitet, wird sie „$LFS“ durch den echten Wert „/mnt/lfs“ ersetzen.

Wenn Sie Ihre Arbeitsumgebung verlassen haben, müssen Sie anschließend den Inhalt von $LFS nochmals prüfen. Das gilt auch, wenn Sie z. B. su zu root oder einem anderen Benutzer ausführen.

4.2. Erstellen des Ordners $LFS/tools

Alle kompilierten Programme aus Kapitel 5 werden unter $LFS/tools installiert. Dadurch werden sie von den Programmen getrennt, die später in Kapitel 6 installiert werden. Die hier kompilierten Programme sind nur übergangsweise Hilfsmittel und sollen nicht Teil des endgültigen LFS-Systems werden. Durch die Installation in einen gesonderten Ordner lassen sie sich später leichter wieder entfernen. Außerdem wird so sichergestellt, dass die Programme nicht versehentlich in Ihrem produktiven Host-System enden (in Kapitel 5 könnte das sehr leicht passieren).

Erstellen Sie den Ordner indem Sie als root dieses Kommando ausführen:

mkdir -v $LFS/tools

Im nächsten Schritt erstellen Sie auf Ihrem Host-System einen symbolischen Link nach /tools. Er zeigt auf den Ordner, den Sie gerade auf der LFS-Partition erstellt haben. Führen Sie dieses Kommando als root aus:

ln -sv $LFS/tools /

Anmerkung

Das obige Kommando ist in dieser Form korrekt; der Befehl ln hat verschiedene Syntax-Varianten — bitte lesen Sie erst info coreutils ln und ln(1) bevor Sie einen vermeintlichen Fehler berichten.

Dieser symbolische Link ermöglicht uns, die Toolchain so zu kompilieren, dass sie immer /tools referenziert. Das hat für uns den Vorteil, dass Compiler, Assembler und Linker sowohl in diesem Kapitel (in dem Sie noch einige Programme vom Host-System benutzen) als auch im nächsten Kapitel (wenn Sie in die LFS-Partition „chroot'ed“ haben) funktionieren werden. Das liegt daran, dass die Programme immer den gleichen Pfad benutzen können.

4.3. Hinzufügen des LFS-Benutzers

Als root eingeloggt können selbst kleine Fehler ein System beschädigen oder gar zerstören. Daher sollten Sie die Pakete in diesem Kapitel mit Hilfe eines unprivilegierten Benutzers kompilieren. Natürlich können Sie Ihren bisherigen Benutzernamen dazu verwenden, aber das Bereitstellen einer sauberen Arbeitsumgebung ist leichter, wenn Sie dazu den Benutzer lfs in der ebenfalls neuen Gruppe lfs anlegen und diesen für den ganzen Installationsvorgang benutzen. Bitte führen Sie als root dieses Kommando aus, um die neue Gruppe und den Benutzer anzulegen:

groupadd lfs
useradd -s /bin/bash -g lfs -m -k /dev/null lfs

Die Bedeutung der Kommandozeilen-Parameter:

-s /bin/bash

Dies macht die bash zur voreingestellten Shell für den Benutzer lfs.

-g lfs

Dieser Parameter macht den neuen Benutzer zum Mitglied der Gruppe lfs.

-m

Dadurch wird der Persönliche Ordner für lfs gleich mitangelegt.

-k /dev/null

Dieser Parameter verhindert das Kopieren der Dateien aus einem Skeleton-Ordner (Voreinstellung ist /etc/skel). Als Quelle für den Skeleton-Ordner wird einfach das Null-Gerät eingestellt.

lfs

Dies ist der Name der erzeugten Gruppe und Benutzer.

Wenn Sie als root angemeldet sind und zum Benutzer lfs wechseln, benötigen Sie dafür kein Passwort. Wenn Sie sich allerdings als Benutzer lfs richtig anmelden möchten, müssen Sie dem Benutzer zuerst ein Passwort zuweisen:

passwd lfs

Geben Sie lfs Vollzugriff auf $LFS/tools. Dazu machen Sie lfs am besten zum Besitzer des Ordners:

chown -v lfs $LFS/tools

Wenn Sie, wie vorgeschlagen, einen extra Arbeitsordner eingerichtet haben, dann geben Sie dem Benutzer lfs auch dort die Besitzrechte:

chown -v lfs $LFS/sources

Als nächstes melden Sie sich bitte als lfs an. Dazu können Sie eine virtuelle Konsole, den Display-Manager oder das folgende Kommando verwenden:

su - lfs

Das „-“ weist su an, eine Login-Shell anstelle einer Nicht-Login-Shell zu starten. Der Unterschied zwischen den beiden Arten wird in bash(1)und info bash erklärt.

4.4. Vorbereiten der Arbeitsumgebung

Um Ihre Arbeitsumgebung für die weiteren Schritte vorzubereiten erstellen Sie zwei Dateien für die bash. Geben Sie als Benutzer lfs das folgende Kommando ein, um die neue Datei .bash_profile zu erzeugen:

cat > ~/.bash_profile << "EOF"
exec env -i HOME=$HOME TERM=$TERM PS1='\u:\w\$ ' /bin/bash
EOF

Wenn Sie sich als Benutzer lfs anmelden, ist die erste Shell üblicherweise eine Login-Shell. Diese liest erst die Datei /etc/profile Ihres Host-Systems ein (sie enthält meistens Einstellungen zu Umgebungsvariablen), und danach .bash_profile. Das Kommando exec env -i.../bin/bash in der zweiten Datei ersetzt die laufende Shell durch eine neue mit einer vollständig leeren Umgebung, mit Ausnahme der Variablen HOME, TERM und PS1. Daduch wird sichergestellt, dass keine ungewollten und potentiell gefährlichen Umgebungsvariablen vom Host-System auf unsere Arbeitsumgebung Einfluss nehmen können. Die hier angewendete Technik mag ein wenig befremdlich wirken, führt aber zu unserem Ziel: einer absolut reinen Arbeitsumgebung.

Die neue Instanz der Shell ist eine Nicht-Login-Shell; diese liest weder /etc/profile noch .bash_profile ein. Stattdessen liest sie die Datei .bashrc, erstellen Sie sie nun:

cat > ~/.bashrc << "EOF"
set +h
umask 022
LFS=/mnt/lfs
LC_ALL=POSIX
PATH=/tools/bin:/bin:/usr/bin
export LFS LC_ALL PATH
EOF

Das Kommando set +h schaltet die Hash-Funktion der bash ab. Normalerweise ist das sogenannte Hashing der Bash eine nützliche Funktion—Bash benutzt eine Hash-Tabelle, um sich die Pfade zu ausführbaren Dateien zu merken und vermeidet auf diese Weise ein ständiges Durchsuchen aller Ordner. Beim Bau von LFS müssen Sie jedoch alle neu installierten Werkzeuge sofort nutzen können. Durch Abschalten der Hash-Funktion wird für „interaktive“ Kommandos (make, patch, sed, cp und so weiter) immer die neueste verfügbare Version benutzt.

Das Setzen der Dateierzeugungs-Maske (umask) auf 022 bewirkt, dass neu erzeugte Dateien nur durch ihren Besitzer beschreibbar sind, aber für alle anderen les- und ausführbar (wenn der Systemaufruf open(2) die üblichen Datei-Modi benutzt, werden alle neu erzeugten Dateien die Rechte 644 und Ordner die Rechte 755 erhalten).

Die Variable LFS sollte natürlich auf den von Ihnen gewählten Mountpunkt der LFS-Partition gesetzt sein.

Die Variable LC_ALL beeinflusst die Lokalisierung einiger Programme, so dass deren Ausgaben den Konventionen des entsprechenden Landes folgen. Wenn Ihr Host-System eine ältere Glibc-Version als 2.2.4 verwendet, könnte es Probleme geben, wenn LC_ALL nicht auf „POSIX“ oder „C“ gesetzt ist. Durch Setzen von LC_ALL auf „POSIX“ oder „C“ (die beiden Werte haben die gleiche Wirkung) sollte es beim Hin- und Herwechseln in der chroot-Umgebung keine Probleme geben.

Durch das Voranstellen von /tools/bin an die Umgebungsvariable PATH werden alle in Kapitel 5 installierten Programme beim Durchsuchen der Pfade als erstes gefunden und von der Shell sofort benutzt. Zusammen mit dem Abschalten der Hash-Funktion der Bash wird so das Risiko minimiert, dass eventuell alte Programme vom Host-System benutzt werden, obwohl schon eine neuere Version aus Kapitel 5 auf dem System existiert.

Um die Arbeitsumgebung endgültig fertig zu stellen, muss das soeben erzeugte Profil eingelesen werden:

source ~/.bash_profile

4.5. Informationen zu SBUs

Die meisten Leser möchten gerne vorher wissen, wie lange das Kompilieren und Installieren der Pakete dauert. Linux From Scratch wird aber auf so unterschiedlichen Systemen gebaut, dass es unmöglich ist, echte, auch nur annähernd akkurate Zeiten anzugeben: Das größte Paket (Glibc) braucht auf schnellen Maschinen nicht einmal 20 Minuten, aber auf langsamen Maschinen drei Tage oder mehr. Anstatt Ihnen also Zeiteinheiten zu nennen, haben wir uns für die Standard Binutils Unit entschieden (Abgekürzt: SBU).

Das funktioniert so: Das erste zu kompilierende Paket ist Binutils in Kapitel 5. Die Zeit, die Ihr Computer zum Kompilieren dieses Pakets braucht, entspricht einer „Standard Binutils Unit“ bzw. „SBU“. Alle weiteren Kompilierzeiten werden relativ zu dieser Zeit angegeben.

Nehmen Sie als Beispiel ein Paket mit 4,5 SBU. Wenn das Kompilieren der Binutils 10 Minuten gedauert hat, dann dauert es ungefähr 45 Minuten, um das Beispielpaket zu bauen. Glücklicherweise sind die meisten Kompilierzeiten kürzer als die der Binutils.

Grundsätzlich sind SBUs relativ ungenau, weil sie auf vielen Faktoren basieren, inklusive der GCC-Version des Host-Systems. Auf Mehrprozessormaschinen können SBUs sogar noch ungenauer sein. SBUs sollen Ihnen eine ungefähre Vorstellung davon geben, wieviel Zeit das Installieren eines Pakets benötigt. Die Angaben können allerdings unter Umständen stark abweichen.

Wenn Sie sich aktuelle Zeitangaben für bestimmte Computerkonfigurationen ansehen möchten, schauen Sie doch mal unter http://www.linuxfromscratch.org/~sbu/.

4.6. Über die Testsuites

Die meisten Pakete enthalten auch eine Testsuite. Es ist prinzipiell immer eine gute Idee, eine solche Testsuite für neu kompilierte Programme auch durchlaufen zu lassen. So stellen Sie sicher, dass alles korrekt kompiliert wurde. Wenn eine Testsuite alle ihre Tests erfolgreich durchläuft, können Sie ziemlich sicher sein, dass das Paket so funktioniert, wie es der Entwickler vorgesehen hat. Dennoch ist das natürlich kein Garant für absolute Fehlerfreiheit.

Manche Tests sind wichtiger als andere. So zum Beispiel die Tests der Toolchain-Pakete—GCC, Binutils und Glibc (die C-Bibliothek)—sind von höchster Bedeutung, weil diese Pakete eine absolut zentrale Rolle für die Funktion des gesamten Systems spielen. Aber seien Sie gewarnt: die Testsuites von GCC und Glibc brauchen sehr viel Zeit, vor allem auf langsamer Hardware. Dennoch wird dringend empfohlen, sie durchlaufen zu lassen!

Anmerkung

Die Erfahrung hat gezeigt, dass man in Kapitel 5 vom Durchlaufen lassen der Testsuites im Grunde nicht viel gewinnt. Das Host-System hat immer einen gewissen Einfluss auf die Tests in dem Kapitel und das verursacht seltsame und unerklärliche Fehler. Und nicht nur das, die in Kapitel 5 erzeugten Werkzeuge sind ohnehin nur temporär und werden später wieder gelöscht. Daher empfehlen wir Ihnen, die Testsuites in Kapitel 5 nicht durchlaufen zu lassen. Die Anleitungen dafür sind dennoch vorhanden, um Testern und Entwicklern eine Hilfe zu sein, aber für alle anderen Anwender sind sie nur optional.

Ein weit verbreitetes Problem beim Durchlaufen der Testsuites von Binutils und GCC sind zu wenig zur Verfügung stehende Pseudo-Terminals (PTYs). Ein typisches Symptom dafür sind ungewöhnlich viele fehlgeschlagene Tests. Das kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigste Ursache ist, dass das devpts-Dateisystem des Host-Systems nicht funktioniert. Dies wird später in Kapitel 5 ausführlicher behandelt.

Manchmal verursachen Testsuites eines Pakets auch falschen Alarm. Sehen Sie im LFS-Wiki unter http://www.linuxfromscratch.org/lfs/build-logs/6.3/ nach und prüfen Sie, ob diese Fehler normal sind. Das gilt für alle Tests im gesamten Buch.

Kapitel 5. Erstellen eines temporären Systems

5.1. Einführung

In diesem Kapitel werden Sie ein Minimal-Linux kompilieren und installieren. Das System wird gerade genug Werkzeuge beinhalten, um in Kapitel 6 mit dem Bau des endgültigen LFS beginnen zu können. Wir verzichten hierbei weitestgehend auf jeglichen Komfort.

Das Erstellen des Minimal-Systems erfolgt in zwei Schritten: Zuerst erzeugen Sie eine brandneue, Host-unabhängige Toolchain (Compiler, Assembler, Linker und Bibliotheken und ein paar nützliche Werkzeuge). Mit Hilfe der Toolchain können dann im weiteren Verlauf die essentiellen Werkzeuge kompiliert werden.

Die in diesem Kapitel kompilierten Dateien werden im Ordner $LFS/tools installiert und sind damit von den restlichen Dateien des Systems sauber getrennt. Die hier kompilierten Programme sind schließlich nur temporär und sollen nicht mit in unser endgültiges LFS-System einfließen.

Wichtig

Alle Kompilier-Anweisungen setzen voraus, dass Sie die Bash-Shell einsetzen. Bevor Sie ein Paket installieren, müssen Sie das jeweilige Tar-Archiv bereits als Benutzer lfs entpackt und mit cd in den entpackten Ordner gewechselt haben. Danach können Sie die jeweilige Installationsanleitung durcharbeiten.

Einige der Pakete werden vor dem Kompilieren gepatcht; aber nur, um ein potentielles Problem zu umgehen. Meist wird ein Patch sowohl in diesem als auch im folgenden Kapitel benötigt, manchmal aber auch nur in einem von beiden. Machen Sie sich keine Gedanken, wenn die Installationsanweisungen für einen Patch zu fehlen scheinen. Außerdem werden Sie manchmal beim Installieren eines Patches Warnungen über offset oder fuzzy sehen. Diese Warnungen sind nicht wichtig, der Patch wird dennoch sauber installiert.

Beim Kompilieren vieler Pakete werden Sie alle möglichen Compiler-Warnungen auf dem Bildschirm bemerken. Das ist normal und kann einfach ignoriert werden. Es handelt sich eben nur um Warnungen—meistens aufgrund der Verwendung veralteter (aber dennoch korrekter) C- oder C++-Syntax. Die C-Standards haben sich im Laufe der Zeit oft verändert, und einige Pakete benutzen immer noch alte Standards, aber das ist kein wirkliches Problem.

Wichtig

Solange nichts anderes angegeben wird, sollten Sie die Quell- und Kompilierordner jedesmal nach dem Installieren eines Pakets löschen. Dadurch verhindern Sie mögliche Fehlkonfigurationen, falls ein Paket später erneut installiert werden muss.

Bevor Sie fortfahren, stellen Sie bitte mit folgendem Kommando sicher, dass die LFS-Umgebungsvariable korrekt gesetzt ist:

echo $LFS

Die Ausgabe muss den Pfad zum Mountpunkt Ihrer LFS-Partition anzeigen. Wenn Sie unserem Beispiel gefolgt sind, sollte er /mnt/lfs lauten.

5.2. Technische Anmerkungen zur Toolchain

Dieser Abschnitt soll Ihnen einige technische Details zum gesamten Kompilier- und Installationsprozess erläutern. Sie müssen nicht alles in diesem Abschnitt sofort verstehen, das Meiste ergibt sich von selbst sobald Sie die ersten Pakete installiert haben. Scheuen Sie sich nicht, zwischendurch noch einmal hierhin zurückzublättern und nachzulesen, wenn etwas unklar ist.

In Kapitel 5 soll eine gut funktionierende temporäre Arbeitsumgebung erschaffen werden, in die Sie sich später abkapseln und von wo aus Sie in Kapitel 6 ohne Schwierigkeiten ein sauberes endgültiges LFS-System erstellen können. Sie werden sich so weit wie möglich vom Host-System abschotten und eine in sich geschlossene Toolchain erzeugen. Bitte beachten Sie, dass der gesamte Vorgang dafür ausgelegt ist, die Risiken für neue Leser zu minimieren und gleichzeitig den Lerneffekt zu maximieren.

Wichtig

Bevor Sie fortfahren, sollten Sie den Namen der Plattform kennen, auf der Sie LFS installieren; diesen bezeichnet man oft auch als das Ziel-Tripplet. Für die meisten Leser wird das Ziel-Tripplet zum Beispiel i686-pc-linux-gnu sein. Sie können Ihr Ziel-Tripplet herauszufinden, indem Sie das Skript config.guess auszuführen; es wird mit den Quellen vieler Pakete mitgeliefert. Entpacken Sie die Binutils-Quellen und führen Sie das Skript aus: ./config.guess. Notieren Sie die Ausgabe.

Auch den Namen des dynamischen Linkers für Ihre Plattform sollten Sie kennen (manchmal wird der Linker auch als dynamischer Lader bezeichnet). Bitte verwechseln Sie den dynamischen Linker nicht mit dem Standard-Linker ld aus dem Paket Binutils. Der dynamische Linker kommt mit Glibc und seine Aufgabe ist es, die von einem Programm benötigten gemeinsamen Bibliotheken zu finden und zu laden, das Programm zur Ausführung vorzubereiten und schließlich das Programm selbst auszuführen. Im Regelfall wird der Name des dynamischen Linkers ld-linux.so.2 sein. Für weniger gängige Systeme könnte der Name auch ld.so.1 sein und auf neueren 64-Bit-Plattformen könnte er sogar völlig verschieden sein. Sie müssten den Namen Ihres dynamischen Linkers herausfinden können, wenn Sie auf Ihrem Host-System in den Ordner /lib schauen. Um wirklich sicher zu gehen, können Sie eine beliebige Binärdatei auf Ihrem Host-System überprüfen: readelf -l <Name einer Binärdatei> | grep interpreter. Notieren Sie die Ausgabe. Eine Referenz, die alle Plattformen abdeckt, finden Sie in der Datei shlib-versions im Basisordner des Glibc-Quellordners.

Hier ein paar technische Anmerkungen zum Kompiliervorgang in Kapitel 5:

  • Der Kompiliervorgang ist im Grunde ähnlich wie Cross-Kompilieren. Dabei funktionieren Programme im selben Prefix in Kooperation und benutzen dazu ein wenig GNU-„Magie“.

  • Durch vorsichtiges Anpassen des Suchpfades für den Standard-Linker erreichen Sie, dass Programme nur gegen die gewünschten Bibliotheken gelinkt werden.

  • Durch vorsichtiges Anpassen von gccs specs-Datei teilen Sie dem Compiler mit, welcher Dynamische Linker verwendet wird.

Als erstes wird Binutils installiert, da sowohl GCC als auch Glibc beim Durchlaufen des configure-Skriptes einige Tests zum Assembler und Linker durchführen und auf dem Ergebnis basierend bestimmte Funktionen ein- bzw. ausschalten. Das ist wichtiger als man zunächst denken mag. Ein falsch eingerichteter GCC oder Glibc kann zu Fehlern in der Toolchain führen, die erst am Ende der Installation des LFS-Systems bemerkt werden. Zum Glück weisen Fehlschläge beim Durchlaufen der Testsuites im Regelfall auf solche Probleme hin, bevor zuviel Zeit vergeudet wird.

Binutils installiert seinen Assembler an zwei Stellen, /tools/bin und /tools/$ZIEL_TRIPPLET/bin. In Wirklichkeit sind die Programme an der einen Stelle mit denen an der anderen durch einen harten Link verknüpft. Ein wichtiger Aspekt des Linkers ist seine Suchreihenfolge für Bibliotheken. Genaue Informationen erhalten Sie mit ld und dem Parameter --verbose. Zum Beispiel: ld --verbose | grep SEARCH gibt die aktuellen Suchpfade und ihre Reihenfolge aus. Sie können sehen, welche Dateien tatsächlich von ld verlinkt werden, indem Sie ein Dummy-Programm kompilieren und den Parameter --verbose angeben. Zum Beispiel: gcc dummy.c -Wl,--verbose 2>&1 | grep succeeded zeigt, dass alle Dateien beim Linken erfolgreich geöffnet werden konnten.

Das nächste zu installierende Paket ist GCC. Während des Durchlaufs von configure sehen Sie zum Beispiel:

checking what assembler to use...
        /tools/i686-pc-linux-gnu/bin/as
checking what linker to use... /tools/i686-pc-linux-gnu/bin/ld

Das ist aus den oben genannten Gründen wichtig. Hier wird auch deutlich, dass GCCs configure-Skript nicht die PATH-Ordner durchsucht, um herauszufinden, welche Werkzeuge verwendet werden sollen. Dennoch werden beim tatsächlichen Ausführen von gcc nicht unbedingt die gleichen Suchpfade verwendet. Welchen Standard-Linker gcc wirklich verwendet, kann man mittels gcc -print-prog-name=ld herausfinden.

Detaillierte Informationen erhält man von gcc, indem man den Parameter -v beim Kompilieren eines Dummy-Programmes übergibt. gcc -v dummy.c zum Beispiel gibt Informationen über den Präprozessor, Komilierungs- und Assemblierungsphasen inklusive gccs Suchpfaden und der Reihenfolge aus.

Das nächste zu installierende Paket ist Glibc. Die wichtigsten Überlegungen zum Kompilieren von Glibc beschäftigen sich mit dem Compiler, Binutils und den Kernel-Headern. Der Compiler ist normalerweise kein Problem, weil Glibc immer den gcc nimmt, der in den PATH-Ordnern gefunden wird. Die Binutils und die Kernel-Header können da schon etwas schwieriger sein. Daher gehen wir kein Risiko ein und benutzen die verfügbaren configure-Optionen, um die korrekten Entscheidungen zu erzwingen. Nach dem Durchlauf von ./configure können Sie den Inhalt von config.make im Ordner glibc-build nach den Details durchsuchen. Sie werden ein paar interessante Dinge finden, wie zum Beispiel CC="gcc -B/tools/bin/" zum Kontrollieren der verwendeten Binutils, oder die Parameter -nostdinc und -isystem zum Kontrollieren des Suchpfades des Compilers. Diese Besonderheiten heben einen wichtigen Aspekt von Glibc hervor—Sie ist kompiliertechnisch gesehen eigenständig und nicht von Voreinstellungen der Toolchain abhängig.

Nach der Installation von Glibc nehmen Sie noch ein paar Anpassungen vor; dadurch stellen Sie sicher, dass Suchen und Verlinken nur innerhalb unseres Prefix /tools stattfindet. Sie installieren einen angepassten ld, welcher einen fest angegebenen Suchpfad auf /tools/lib hat. Dann bearbeiten Sie die specs-Datei von gcc so, dass sie auf den neuen Dynamischen Linker in /tools/lib verweist. Der letzte Schritt ist entscheidend für den gesamten Ablauf. Wie oben bereits angemerkt, wird ein fest eingestellter Pfad zum Dynamischen Linker in jeder ausführbaren ELF-Datei eingebettet. Sie können das überprüfen, indem Sie dieses Kommando ausführen: readelf -l <Name der ausführbaren Datei> | grep interpreter. Durch das Anpassen der specs-Datei von gcc stellen wir sicher, dass jedes von nun an kompilierte Programm bis zum Ende des Kapitels unseren neuen Dynamischen Linker in /tools/lib benutzt.

Weil unbedingt der neue Linker verwendet werden muss, wird der Specs-Patch auch im zweiten Durchlauf von GCC angewendet. Hierbei darf kein Fehler passieren, denn sonst würden die GCC-Programme selbst den Linker aus /lib im Host-System verwenden. Eine saubere Trennung vom Host-System wäre dann nicht mehr gegeben und unser Ziel wäre verfehlt.

Im zweiten Durchlauf der Binutils können Sie den configure-Parameter --with-lib-path benutzen, um den Bibliotheksuchpfad von ld zu kontrollieren. Von diesem Punkt an ist die Toolchain unabhängig. Die verbleibenden Pakete aus Kapitel 5 kompilieren alle mit der neuen Glibc in /tools und alles ist in Ordnung.

Aufgrund ihrer bereits erwähnten eigenständigen Natur ist die Glibc das erste wichtige Paket, das Sie nach dem Eintreten in die chroot-Umgebung in Kapitel 6 installieren. Wenn die Glibc erstmal nach /usr installiert ist, werden Sie schnell ein paar Voreinstellungen in der Toolchain ändern und dann schreiten Sie mit dem Erstellen des endgültigen LFS-Systems fort.

5.3. Binutils-2.17 - Durchlauf 1

Binutils ist eine Sammlung von Software-Entwicklungswerkzeugen. Dazu gehören zum Beispiel Linker, Assembler und weitere Programme für die Arbeit mit Objektdateien.

Geschätzte Kompilierzeit: 1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 213 MB

5.3.1. Installation von Binutils

Es ist wichtig, dass Binutils als erstes Paket kompiliert wird, weil Glibc und GCC verschiedene Tests bezüglich Linker und Assembler durchführen und erst daraufhin bestimmte Funktionen aktivieren.

Die Dokumentation zu Binutils empfiehlt, Binutils außerhalb des Quellordners zu kompilieren:

mkdir -v ../binutils-build
cd ../binutils-build

Anmerkung

Wenn die im Buch angegebenen SBU-Werte einen Nutzen haben sollen, müssen Sie nun die Zeit messen, die Sie zum Kompilieren von Binutils benötigen. Dies ist mit dem folgenden Kommando relativ einfach: time { ./configure ... && make && make install; }.

Bereiten Sie Binutils zum Kompilieren vor:

CC="gcc -B/usr/bin/" ../binutils-2.17/configure \
    --prefix=/tools --disable-nls --disable-werror

Die Bedeutung der configure-Parameter:

CC="gcc -B/usr/bin/"

Dadurch wird gcc gezwungen, den Linker des Host-Systems in /usr/bin zu bevorzugen. Auf einigen Systemen ist dies notwendig, weil der neue Linker ld inkompatibel mit dem gcc des Host-Systems ist.

--prefix=/tools

Dadurch wird das configure-Skript die Binutils-Programme für die Installation nach /tools vorbereiten.

--disable-nls

Deaktiviert die Internationalisierung; i18n wird für die temporären Werkzeuge nicht benötigt.

--disable-werror

Dies verhindert das ungewollte Anhalten des Erstellvorgangs, falls der Host-Compiler Warnungen ausgibt.

Fahren Sie mit dem Kompilieren des Pakets fort:

make

Der Kompiliervorgang ist nun abgeschlossen. Normalerweise würden Sie nun die Testsuite durchlaufen lassen, aber in diesem frühen Stadium ist die Testsuite-Umgebung (Tcl, Expect und DejaGNU) noch nicht verfügbar. Außerdem macht es wenig Sinn, die Tests nun laufen zu lassen, denn die Programme aus dem ersten Durchlauf werden sehr bald durch die aus dem zweiten Durchlauf ersetzt.

Installieren Sie das Paket:

make install

Bereiten Sie nun den Linker auf die späteren „Anpassungen“ vor:

make -C ld clean
make -C ld LIB_PATH=/tools/lib
cp -v ld/ld-new /tools/bin

Die Bedeutung der make-Parameter:

-C ld clean

Dies weist das Programm make an, alle kompilierten Dateien im Unterordner ld zu löschen.

-C ld LIB_PATH=/tools/lib

Dieser Parameter kompiliert alles im Unterordner ld erneut. Die Angabe der Makefile-Variable LIB_PATH auf der Kommandozeile überschreibt den Standardwert und zeigt auf den temporären Ordner tools. Der Wert dieser Variable gibt den Standard-Bibliotheksuchpfad für den Linker an. Sie werden später in diesem Kapitel sehen, wie diese Vorbereitung zur Anwendung kommt.

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.11.2, „Inhalt von Binutils.“

5.4. GCC-4.1.2 - Durchlauf 1

Das Paket GCC enthält die GNU-Compiler-Sammlung. Darin sind die C- und C++-Compiler enthalten.

Geschätzte Kompilierzeit: 9,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 655 MB

5.4.1. Installation von GCC

Die Dokumentation zu GCC empfiehlt, GCC außerhalb des Quellordners zu kompilieren:

mkdir -v ../gcc-build
cd ../gcc-build

Bereiten Sie GCC zum Kompilieren vor:

CC="gcc -B/usr/bin/" ../gcc-4.1.2/configure --prefix=/tools \
    --with-local-prefix=/tools --disable-nls --enable-shared \
    --enable-languages=c

Die Bedeutung der configure-Parameter:

CC="gcc -B/usr/bin/"

Dadurch wird gcc gezwungen, den Linker des Host-Systems in /usr/bin zu bevorzugen. Auf einigen Systemen ist dies notwendig, weil der neue Linker ld inkompatibel mit dem gcc des Host-Systems ist.

--with-local-prefix=/tools

Der Sinn dieses Parameters ist es, /usr/local/include aus dem Suchpfad von gcc zu entfernen. Dies ist nicht absolut zwingend erforderlich, jedoch sollen mögliche Einflüsse aus dem Host-System vermieden werden, daher ist dieser Parameter hier durchaus empfehlenswert.

--enable-shared

Dieser Parameter ermöglicht das Kompilieren von libgcc_s.so.1 und libgcc_eh.a. Die alleinige Existenz von libgcc_eh.a stellt sicher, dass das configure-Skript für Glibc (das nächste zu kompilierende Paket) korrekte Ergebnisse erzielt.

--enable-languages=c

Dieser Parameter stellt sicher, dass nur der C-Compiler erzeugt wird.

Fahren Sie mit dem Kompilieren des Pakets fort:

make bootstrap

Die Bedeutung des make-Parameters:

bootstrap

Dieses make-Target kompiliert GCC nicht einfach nur, sondern kompiliert gleich mehrmals. GCC benutzt die im ersten Durchlauf erzeugten Programme, um sich damit im zweiten Durchlauf selbst zu kompilieren. Darauf folgt der dritte Kompiliervorgang. Abschließend werden die Ergebnisse des zweiten und dritten Kompiliervorgangs verglichen, um sicherzustellen, dass GCC sich selbst problemlos kompilieren konnte. Das bedeutet normalerweise, dass alles korrekt verlaufen ist.

Der Kompiliervorgang ist nun abgeschlossen. Normalerweise würden Sie nun die Testsuite durchlaufen lassen, aber in diesem frühen Stadium ist die Testsuite-Umgebung (Tcl, Expect und DejaGNU) noch nicht verfügbar. Außerdem macht es wenig Sinn, die Tests nun laufen zu lassen, weil die Programme aus dem ersten Durchlauf sehr bald durch die aus dem zweiten Durchlauf ersetzt werden.

Installieren Sie das Paket:

make install

Zum Abschluss erstellen Sie noch einen symbolischen Link. Viele Programme rufen cc anstelle von gcc auf. Dadurch werden diese Programme allgemeiner gehalten und sind auch auf anderen Unix-Systemen lauffähig. Nicht jedes System hat den C-Compiler von GNU installiert. Der Aufruf von cc lässt dem Administrator die Wahl, welchen C-Compiler er installieren möchte. Er muss dann nur noch den symbolischen Link auf den richtigen Compiler verweisen lassen:

ln -vs gcc /tools/bin/cc

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.12.2, „Inhalt von GCC.“

5.5. Linux-2.6.22.5 API-Header

Die Linux-API-Header veröffentlichen die Programmierschnittstelle der Kernels zur Verwendung durch die Glibc.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 286 MB

5.5.1. Installation von Linux-API-Header

Der Kernel muss eine Programmierschnittstelle (API) veröffentlichen, damit die C-Bibliothek (Glibc in LFS) diese verwenden kann. Dazu werden bereinigte Versionen der C-Header verwendet, die mit den Kernelquellen ausgeliefert werden.

Installieren Sie die Header-Dateien:

make mrproper
make headers_check
make INSTALL_HDR_PATH=dest headers_install
cp -rv dest/include/* /tools/include

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.7.2, „Inhalt von Linux-API-Header.“

5.6. Glibc-2.5.1

Glibc enthält die C-Bibliothek. Sie stellt Systemaufrufe und grundlegende Funktionen zur Verfügung (z. B. das Zuweisen von Speicher, Durchsuchen von Ordnern, Öffnen und Schließen sowie Schreiben von Dateien, Zeichenkettenverarbeitung, Mustererkennung, Arithmetik etc.)

Geschätzte Kompilierzeit: 7 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 342 MB

5.6.1. Installation von Glibc

Die Dokumentation von Glibc empfiehlt, zum Kompilieren einen gesonderten Ordner zu verwenden:

mkdir -v ../glibc-build
cd ../glibc-build

Als nächstes bereiten Sie Glibc zum Kompilieren vor:

../glibc-2.5.1/configure --prefix=/tools \
    --disable-profile --enable-add-ons \
    --enable-kernel=2.6.0 --with-binutils=/tools/bin \
    --without-gd --with-headers=/tools/include \
    --without-selinux

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--disable-profile

Dadurch werden die Bibliotheken ohne Profiling-Informationen kompiliert. Lassen Sie diesen Parameter weg, wenn Sie mit den temporären Werkzeugen Profiling betreiben möchten.

--enable-add-ons

Dadurch verwendet Glibc NPTL als die Threading-Bibliothek.

--enable-kernel=2.6.0

Dadurch wird die Glibc mit Unterstützung für Kernel der Serie 2.6.x gebaut.

--with-binutils=/tools/bin

Dieser Parameter wird nicht wirklich benötigt, stellt aber sicher, dass in Hinsicht auf die Binutils-Programme beim Kompilieren von Glibc nichts schiefgehen kann.

--without-gd

Das verhindert das kompilieren des Programmes memusagestat, welches immer mit Bibliotheken auf dem Host-System verlinkt (libgd, libpng, libz usw.).

--with-headers=/tools/include

Dadurch wird Glibc mit den gerade in den tools-Ordner installierten Kenerl-Headern kompiliert. Auf diese Weise werden alle Funktionen des Kernels erkannt und die Glibc kann entsprechend darauf optimiert werden.

--without-selinux

Wenn das Host-System SELinux-Funktionen hat (so z. B. Fedora Core 3), so würden die SELinux-Funktionen auch in Glibc einkompiliert. Die LFS-Werkzeuge unterstützen diese Erweiterungen aber nicht, daher wird eine so erzeugte Glibc nicht korrekt funktionieren.

Während dieser Phase sehen Sie möglicherweise eine Warnung:

configure: WARNING:
*** These auxiliary programs are missing or
*** incompatible versions: msgfmt
*** some features will be disabled.
*** Check the INSTALL file for required versions.

Das fehlende oder inkompatible Programm msgfmt ist normalerweise harmlos, aber manchmal kann es zu Fehlern beim Durchlaufen der Testsuite führen. msgfmt ist Teil von Gettext, welches auf dem Host-System installiert sein sollte. Wenn msgfmt zwar vorhanden, aber vollkommen inkompatibel ist, dann sollten Sie das Paket auf dem Host-System aktualisieren. Oder Sie fahren ohne das Paket fort und schauen, ob die Testsuite auch ohne problemlos durchläuft.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Der Kompiliervorgang ist nun abgeschlossen. Wie bereits erwähnt, wird empfohlen, die Testsuite für das temporäre System in diesem Kapitel nicht durchlaufen zu lassen. Falls Sie die Testsuite dennoch ausführen möchten, verwenden Sie dafür dieses Kommando:

make check

Eine Information über die kritischen Fehler finden Sie im Abschnitt 6.9, „Glibc-2.5.1.“

Die Testsuite von Glibc ist stark von einigen Funktionen Ihres Host-Systems abhängig. Glibc-Fehler in diesem Kapitel sind normalerweise nicht kritisch. Erst in Kapitel 6 wird die endgültige Glibc installiert, dort sollten dann die meisten Tests erfolgreich durchlaufen. Allerdings können selbst in Kapitel 6 noch Fehler auftreten, zum Beispiel beim math-Test.

Wenn ein Fehler auftritt, notieren Sie ihn, dann rufen Sie make check erneut auf. Die Testsuite sollte dann dort fortfahren, wo sie unterbrochen wurde. Sie können dieses Stoppen und Starten umgehen, indem Sie make -k check aufrufen. Aber stellen Sie in diesem Fall sicher, dass Sie die Ausgaben protokollieren, damit Sie später die Logdatei nach den aufgetretenen Fehlern durchsuchen können.

Auch wenn es nur eine harmlose Meldung ist, die Installationsroutine von Glibc wird sich über die fehlende Datei /tools/etc/ld.so.conf beschweren. Beheben Sie diese störende Warnung mit:

mkdir -v /tools/etc
touch /tools/etc/ld.so.conf

Installieren Sie das Paket:

make install

Verschiedene Länder und Kulturen haben auch unterschiedliche Konventionen zum Kommunizieren. Darunter sind einfache Konventionen wie zum Beispiel das Format für Datum und Uhrzeit, aber auch sehr komplexe Konventionen, wie zum Beispiel die dort gesprochene Sprache. Die „Internationalisierung“ von GNU-Programmen funktioniert mit Hilfe der sogenannten Locales. Installieren Sie nun die Glibc-Locales.

Anmerkung

Wenn Sie, wie empfohlen, die Testsuite in diesem Kapitel nicht laufen lassen, brauchen Sie auch die Locales nicht zu installieren. Sie werden sie dann im nächsten Kapitel installieren. Um sie dennoch zu installieren, benutzen Sie die Anweisungen aus Abschnitt 6.9, „Glibc-2.5.1.“

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.9.4, „Inhalt von Glibc.“

5.7. Anpassen der Toolchain

Jetzt, nachdem die temporären C-Bibliotheken installiert sind, wollen wir alle im Rest des Kapitels kompilierten Werkzeuge gegen diese Bibliotheken verlinken. Um das zu erreichen, müssen Sie den Linker und die specs-Datei des Compilers anpassen.

Der am Ende des ersten Durchlaufes von Binutils angepasste Linker muss umbenannt werden, da er sonst nicht korrekt gefunden und benutzt wird. Sichern Sie zunächst den ursprünglichen Linker, dann ersetzen Sie ihn durch den angepassten. Außerdem erzeugen Sie eine Verknüpfung auf das Gegenstück in /tools/$(gcc - dumpmachine)/bin:

mv -v /tools/bin/{ld,ld-old}
mv -v /tools/$(gcc -dumpmachine)/bin/{ld,ld-old}
mv -v /tools/bin/{ld-new,ld}
ln -sv /tools/bin/ld /tools/$(gcc -dumpmachine)/bin/ld

Von diesem Punkt an wird alles ausschließlich gegen die Bibliotheken in /tools/lib verlinkt.

Der nächste Schritt ist nun, GCC auf den neuen dynamischen Linker zu verweisen. Legen Sie dazu GCCs „specs“-Datei an einem Ort ab, wo GCC standardmäßig sucht. Dann wird der von GCC verwendete dynamische Linker durch einen einfachen sed-Aufruf angepasst.

Es wird empfohlen, das obige Kommando nicht abzuschreiben, sondern mittels Kopieren und Einfügen auszuführen. Sie können die „specs“-Datei auch von Hand ändern: ersetzen Sie einfach jedes Vorkommen von „/lib/ld-linux.so.2“ durch „/tools/lib/ld-linux.so.2“:

Wichtig

Wenn Sie mit einer Rechner-Plattform arbeiten, bei der der Name des dynamischen Linkers nicht ld-linux.so.2 lautet, müssen Sie statt „ld-linux.so.2“ den korrekten Namen des Linkers für Ihre Plattform einsetzen. Falls nötig, schauen Sie nochmal im Abschnitt Abschnitt 5.2, „Technische Anmerkungen zur Toolchain,“ nach.

gcc -dumpspecs | sed 's@^/lib/ld-linux.so.2@/tools&@g' \
  > `dirname $(gcc -print-libgcc-file-name)`/specs

Während dem Installationsvorgang durchsucht GCCs fixincludes-Skript Ihr System nach möglicherweise zu reparierenden Header-Dateien (sie könnten z. B. Syntaxfehler enthalten) und installiert die reparierten Dateien dann in einen privaten Include-Ordner. Es kann vorkommen, dass das Skript einige Header-Dateien von Ihrem Host-System repariert und diese dann in den privaten GCC-Include-Ordner kopiert. Weil Sie im Rest dieses Kapitels wirklich nur auf die Header-Dateien von GCC und Glibc angewiesen sind, und diese bereits installiert sind, können alle „reparierten“ Header-Dateien problemlos gelöscht werden. Dadurch verhindern Sie, dass Header-Dateien von Ihrem Host-System Einfluss auf das neue LFS-System nehmen können. Führen Sie bitte das folgende Kommando aus, um die Header-Dateien in GCCs privatem Include-Ordner zu löschen. Am besten verwenden Sie dazu Kopieren und Einfügen anstatt die Befehle von Hand abzuschreiben:

GCC_INCLUDEDIR=`dirname $(gcc -print-libgcc-file-name)`/include &&
find ${GCC_INCLUDEDIR}/* -maxdepth 0 -xtype d -exec rm -rvf '{}' \; &&
rm -vf `grep -l "DO NOT EDIT THIS FILE" ${GCC_INCLUDEDIR}/*` &&
unset GCC_INCLUDEDIR

Achtung

An diesem Punkt ist es unbedingt notwendig, die korrekte Funktion der Toolchain (Kompilieren und Linken) zu überprüfen. Darum führen Sie nun einen kleinen „Gesundheitscheck“ durch:

echo 'main(){}' > dummy.c
cc dummy.c
readelf -l a.out | grep ': /tools'

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

[Requesting program interpreter:
    /tools/lib/ld-linux.so.2]

Achten Sie besonders darauf, dass /tools/lib als Prefix zu Ihrem dynamischen Linker angegeben ist.

Wenn Sie keine oder eine andere als die obige Ausgabe erhalten haben, ist etwas schiefgelaufen. Sie müssen alle Ihre Schritte noch einmal überprüfen und den Fehler finden und korrigieren. Fahren Sie nicht fort, bevor Sie den Fehler nicht beseitigt haben. Als erstes führen Sie nochmals den Gesundheitscheck durch und benutzen gcc anstelle von cc. Wenn das funktioniert, fehlt der Link von /tools/bin/cc. Gehen Sie zurück zu Abschnitt 5.4, „GCC-4.1.2 - Durchlauf 1“ und reparieren Sie den symbolischen Link. Als zweites stellen Sie bitte sicher, dass Ihre Umgebungsvariable PATH richtig gesetzt ist. Sie können die Variable mit dem Kommando echo $PATH anzeigen lassen; prüfen Sie, dass /tools/bin am Anfang der Liste steht. Wenn die PATH Variable falsch gesetzt ist, sind Sie möglicherweise nicht als lfs eingeloggt oder in Abschnitt 4.4, „Vorbereiten der Arbeitsumgebung“ ist etwas schiefgelaufen. Vielleicht hat auch beim Anpassen der specs-Datei etwas nicht richtig funktioniert. In diesem Fall wiederholen Sie die Anpassung und benutzen Sie Kopieren und Einfügen, um das Kommando auszuführen, tippen Sie es nicht ab.

Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, räumen Sie auf:

rm -v dummy.c a.out

Anmerkung

Das Kompilieren von TCL im nächsten Abschnitt ist gleichzeitig auch ein zusätzlicher Test, ob die Toolchain korrekt erstellt wurde. Falls TCL nicht kompilierbar ist, weist das auf einen Fehler mit Binutils, GCC oder Glibc hin, nicht aber auf einen Fehler in TCL.

5.8. Tcl-8.4.15

Das Tcl Paket enthält die Tool Command Language.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,3 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 24 MB

5.8.1. Installation von Tcl

Dieses und die nächsten beiden Pakete werden nur installiert, damit Sie die Testsuites von GCC und Binutils laufen lassen können. Drei Pakete nur zu Testzwecken zu installieren könnte etwas übertrieben erscheinen, aber es ist wirklich sehr wichtig zu wissen, dass unsere grundlegensten Programme und Werkzeuge richtig funktionieren. Selbst, wenn wir die Testsuites in diesem Kapitel nicht ausführen (wie empfohlen), werden diese Pakete doch zumindest für die Tests im nächsten Kapitel 6 benötigt.

Bereiten Sie Tcl zum Kompilieren vor:

cd unix
./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Wenn Sie die Testsuite ausführen möchten, führen Sie TZ=UTC make test aus. Es ist jedoch bekannt, dass die Testsuite von Tcl unter bestimmten Bedingungen fehlschlägt. Daher sind Fehler in der Testsuite nicht überraschend; wir betrachten diese Fehler nicht als kritisch. Der Parameter TZ=UTC setzt die Zeitzone für die Dauer des Durchlaufs der Testsuite auf Coordinated Universal Time (UTC), auch als Greenwhich Mean Time (GMT) bekannt. Dadurch werden zeitbezogene Tests korrekt ausgewertet. Mehr Informationen zu der Umgebungsvariable TZ finden Sie später in Kapitel 7.

Installieren Sie das Paket:

make install

Installieren Sie die Tcl Header-Dateien. Das nächste Paket (Expect) benötigt Sie zum Kompilieren.

make install-private-headers

Erstellen Sie einen nötigen symbolischen Link:

ln -sv tclsh8.4 /tools/bin/tclsh

5.8.2. Inhalt von Tcl

Installierte Programme: tclsh (Link auf tclsh8.4) uand tclsh8.4
Installierte Bibliothek: libtcl8.4.so

Kurze Beschreibungen

tclsh8.4

Die Tcl Kommando-Shell.

tclsh

Ein Link auf tclsh8.4.

libtcl8.4.so

Die Tcl-Bibliothek

5.9. Expect-5.43.0

Das Paket Expect führt vorprogrammierte Dialoge mit anderen interaktiven Programmen aus.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 4 MB

5.9.1. Installation von Expect

Spielen Sie erst einen Patch ein; er behebt einen Fehler, der ansonsten Fehlalarme beim Durchlaufen von GCCs Testsuite verursachen könnte:

patch -Np1 -i ../expect-5.43.0-spawn-1.patch

Als nächstes verändern Sie das configure-Skript von Expect so, dass es /bin/stty anstelle von /usr/local/bin/stty verwendet (falls dieses auf dem Host-System installiert ist). Auf diese Weise bleibt die Testsuite sauber für die endgültigen Kompilier-Durchläufe der toolchain:

cp configure{,.bak}
sed 's:/usr/local/bin:/bin:' configure.bak > configure

Bereiten Sie Expect nun zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools --with-tcl=/tools/lib \
  --with-tclinclude=/tools/include --with-x=no

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--with-tcl=/tools/lib

So stellen Sie sicher, dass das configure-Skript die Tcl-Installation in Ihrem temporären Ordner findet. Es sollte keine möglicherweise auf dem Host-System installierte Version gefunden werden.

--with-tclinclude=/tools/include

Durch diesen Parameter wird Expect mitgeteilt, wo die Header von Tcl zu finden sind. Dadurch wird ein Fehlschlagen von configure vermieden, falls es die Tcl-Header nicht automatisch auffinden kann.

--with-x=no

Dies teilt dem configure-Skript mit, dass es nicht nach Tk (der grafischen Oberfläche zu Tcl) oder den X-Window-Bibliotheken suchen soll; beide könnten eventuell auf dem Host-System existieren, fehlen aber in der temporären Arbeitsumgebung.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Wenn Sie die Testsuite durchlaufen lassen möchten, führen Sie make test aus. Es ist jedoch bekannt, dass die Testsuite in diesem Kapitel Probleme macht, die noch nicht ganz nachvollzogen wurden. Es ist daher nicht überraschend, wenn die Testsuite Fehler meldet, diese werden jedoch nicht als kritisch betrachtet.

Installieren Sie das Paket:

make SCRIPTS="" install

Die Bedeutung des make-Parameters:

SCRIPTS=""

Dies verhindert die Installation der mitgelieferten Expect-Skripte, sie werden hier nicht gebraucht.

5.9.2. Inhalt von Expect

Installiertes Programm: expect
Installierte Bibliothek: libexpect-5.43.a

Kurze Beschreibungen

expect

Expect „Spricht“ mit anderen interaktiven Programmen. Es verwendet dafür ein anpassbares Skript.

libexpect-5.43.a

Enthält Funktionen, mit denen man Expect als TCL-Erweiterung oder direkt aus C/C++ (ohne TCL) nutzen kann

5.10. DejaGNU-1.4.4

Das Paket DejaGNU enthält ein Grundgerüst zum Testen anderer Programme.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 6,2 MB

5.10.1. Installation von DejaGNU

Bereiten Sie DejaGNU zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren und installieren Sie das Paket:

make install

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

5.10.2. Inhalt von DejaGNU

Installiertes Programm: runtest

Kurze Beschreibungen

runtest

Das Wrapper-Skript, das die korrekte expect-Shell findet und DejaGNU ausführt.

5.11. GCC-4.1.2 - Durchlauf 2

Das Paket GCC enthält die GNU-Compiler-Sammlung. Darin sind die C- und C++-Compiler enthalten.

Geschätzte Kompilierzeit: 4,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 553 MB

5.11.1. Neuinstallation von GCC

Die Hilfsmittel zum Testen von GCC und Binutils sind nun installiert (Tcl, Expect und DejaGNU). Sie können GCC und Binutils nun erneut installieren, gegen die neue Glibc verlinken und testen. Eines muss noch beachtet werden: Die Testsuites sind stark von funktionierenden Pseudo-Terminals (PTYs) abhängig. Diese werden vom Host-System bereitgestellt. Heutzutage werden PTYs meist über das Dateisystem devpts implementiert. Ob Ihr Host-System korrekt eingerichtet ist, können Sie mit einem einfachen Test feststellen:

expect -c "spawn ls"

Das Ergebnis könnte so aussehen:

The system has no more ptys.
Ask your system administrator to create more.

Wenn Sie die obige Meldung sehen, ist Ihr Host-System nicht korrekt für PTYs eingerichtet. Solange Sie dieses Problem nicht behoben haben, brauchen Sie die Testsuites von GCC und Binutils gar nicht erst durchlaufen lassen. Wenn Sie mehr Informationen zum Einrichten von PTYs brauchen, schauen Sie am besten in die LFS-FAQ unter http://www.linuxfromscratch.org//lfs/faq.html#no-ptys.

In Abschnitt 5.7, „Anpassen der Toolchain“ wurde bereits erklärt, dass GCC unter normalen Umständen sein fixincludes-Skript laufen lässt, um defekte Header-Dateien aufzufinden und zu reparieren. Da an diesem Punkt GCC-4.1.2 und Glibc-2.5.1 bereits installiert sind und deren Header-Dateien definitiv nicht repariert werden müssen, wird das fixincludes-Skript eigentlich nicht benötigt. Wie bereits erwähnt, könnte es sogar den negativen Nebeneffekt haben, Header-Dateien vom Host-System in das LFS-System einzuschleusen. Mit dem folgenden Kommando können Sie das Ausführen des fixincludes-Skriptes verhindern:

cp -v gcc/Makefile.in{,.orig}
sed 's@\./fixinc\.sh@-c true@' gcc/Makefile.in.orig > gcc/Makefile.in

Im Bootstrap-Durchlauf aus Abschnitt 5.4, „GCC-4.1.2 - Durchlauf 1“ wurde zum Kompilieren von GCC der Compiler-Parameter -fomit-frame-pointer verwendet. Der Nicht-Bootstrap-Durchlauf verwendet diesen Parameter jedoch standardmäßig nicht. Um die Kompilier-Durchläufe von GCC konsistent zu halten, sollten Sie den Parameter für diesen Durchlauf mit dem folgenden sed-Kommando einschalten:

cp -v gcc/Makefile.in{,.tmp}
sed 's/^XCFLAGS =$/& -fomit-frame-pointer/' gcc/Makefile.in.tmp \
  > gcc/Makefile.in

Wenden Sie nun den folgenden Patch an. Dadurch wird der Pfad zu GCCs voreingestelltem dynamischen Linker festgelegt (üblicherweise ld-linux.so.2):

patch -Np1 -i ../gcc-4.1.2-specs-1.patch

Des Weiteren entfernt der obige Patch /usr/include aus dem Include-Suchpfad von GCC. Das Patchen an dieser Stelle statt des nachträglichen Anpassens der specs-Datei stellt sicher, dass beim Kompilieren von GCC der neue dynamische Linker verwendet wird. Dies bedeutet, dass alle Binärdateien beim Kompiliervorgang gegen die neue Glibc gelinkt werden.

Wichtig

Diese Patches sind zwingende Voraussetzung für einen erfolgreichen Gesamtdurchlauf. Vergessen Sie nicht, sie zu installieren!

Erstellen Sie erneut einen eigenen Ordner zum Kompilieren:

mkdir -v ../gcc-build
cd ../gcc-build

Denken Sie daran, vor dem Kompilieren von GCC alle Umgebungsvariablen zurückzusetzen, die die Standard-Optimierungen überschreiben würden.

Bereiten Sie GCC zum Kompilieren vor:

../gcc-4.1.2/configure --prefix=/tools \
    --with-local-prefix=/tools --enable-clocale=gnu \
    --enable-shared --enable-threads=posix \
    --enable-__cxa_atexit --enable-languages=c,c++ \
    --disable-libstdcxx-pch

Die Bedeutung der neuen Parameter zu configure:

--enable-clocale=gnu

Dieser Parameter stellt sicher, dass unter allen Umständen das korrekte locale-Modell für die C++ Bibliotheken ausgewählt wird. Falls das configure-Skript de_DE Locales findet, wird es das korrekte Modell gnu wählen. Falls aber de_DE nicht installiert ist, besteht das Risiko, dass aufgrund des fälschlicherweise ausgewählten Modells generic ABI-inkompatible C++-Bibliotheken erstellt werden.

--enable-threads=posix

Das schaltet die Behandlung von C++-Exceptions für Code mit Threads ein.

--enable-__cxa_atexit

Dieser Parameter ermöglicht die Verwendung von __cxa_atexit anstelle von atexit, um C++-Destruktoren für lokale Statics und globale Objekte zu registrieren. Außerdem ist die Option für eine vollständig standardkonforme Behandlung von Destruktoren erforderlich. Das beeinflusst auch die C++ ABI; das Ergebnis sind gemeinsame C++-Bibliotheken und C++-Programme die interoperabel mit anderen Linux-Distributionen sind.

--enable-languages=c,c++

Dieser Parameter stellt sicher, dass sowohl der C- als auch der C++-Compiler erzeugt werden.

--disable-libstdcxx-pch

Verhindert das Erzeugen der vorkompilierten Header-Dateien (PCH, pre-compiled header) für libstdc++. Diese Funktion verbraucht viel Platz und wir benötigen sie nicht.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Diesmal müssen Sie nicht das bootstrap-Target verwenden, weil Sie bereits einen Compiler benutzen, der aus exakt den gleichen Quellen gebaut wurde.

Der Kompiliervorgang ist nun abgeschlossen. Wie bereits erwähnt, empfehlen wir, die Testsuite für das temporäre System in diesem Kapitel nicht durchlaufen zu lassen. Falls Sie die Testsuite dennoch laufen lassen möchten, führen Sie dieses Kommando aus:

make -k check

Der Parameter -k lässt die Testsuite bis zum Ende durchlaufen, selbst, wenn Fehler auftreten sollten. Die Testsuite von GCC ist sehr umfangreich und es ist beinahe sicher, dass Fehler auftreten.

Eine Information über die kritischen Fehler finden Sie im Abschnitt 6.12, „GCC-4.1.2.“

Installieren Sie das Paket:

make install

Achtung

An diesem Punkt ist es unbedingt notwendig, die korrekte Funktion der Toolchain (Kompilieren und Linken) zu überprüfen. Darum führen Sie nun einen kleinen „Gesundheitscheck“ durch:

echo 'main(){}' > dummy.c
cc dummy.c
readelf -l a.out | grep ': /tools'

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

[Requesting program interpreter:
    /tools/lib/ld-linux.so.2]

Achten Sie besonders darauf, dass /tools/lib als Prefix zu Ihrem dynamischen Linker angegeben ist.

Wenn Sie keine oder eine andere als die obige Ausgabe erhalten haben, ist etwas schiefgelaufen. Sie müssen alle Ihre Schritte noch einmal überprüfen und den Fehler finden und korrigieren. Fahren Sie nicht fort, bevor Sie den Fehler nicht beseitigt haben. Als erstes führen Sie nochmals den Gesundheitscheck durch und benutzen gcc anstelle von cc. Wenn das funktioniert, fehlt der Link von /tools/bin/cc. Gehen Sie zurück zu Abschnitt 5.4, „GCC-4.1.2 - Durchlauf 1“ und reparieren Sie den symbolischen Link. Als zweites stellen Sie bitte sicher, dass Ihre Umgebungsvariable PATH richtig gesetzt ist. Sie können die Variable mit dem Kommando echo $PATH anzeigen lassen; prüfen Sie, dass /tools/bin am Anfang der Liste steht. Wenn die PATH Variable falsch gesetzt ist, sind Sie möglicherweise nicht als lfs eingeloggt oder in Abschnitt 4.4, „Vorbereiten der Arbeitsumgebung“ ist etwas schiefgelaufen. Vielleicht hat auch beim Anpassen der specs-Datei etwas nicht richtig funktioniert. In diesem Fall wiederholen Sie die Anpassung und benutzen Sie Kopieren und Einfügen, um das Kommando auszuführen, tippen Sie es nicht ab.

Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, räumen Sie auf:

rm -v dummy.c a.out

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.12.2, „Inhalt von GCC.“

5.12. Binutils-2.17 - Durchlauf 2

Binutils ist eine Sammlung von Software-Entwicklungswerkzeugen. Dazu gehören zum Beispiel Linker, Assembler und weitere Programme für die Arbeit mit Objektdateien.

Geschätzte Kompilierzeit: 1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 177 MB

5.12.1. Neuinstallation von Binutils

Erstellen Sie erneut einen eigenen Ordner zum Kompilieren:

mkdir -v ../binutils-build
cd ../binutils-build

Bereiten Sie Binutils zum Kompilieren vor:

../binutils-2.17/configure --prefix=/tools \
    --disable-nls --with-lib-path=/tools/lib

Die Bedeutung der neuen Parameter zu configure:

--with-lib-path=/tools/lib

Dies teilt dem configure-Skript mit, den Standard Bibliotheksuchpfad des Linkers als /tools/lib vorzugeben. Wir möchten im Standard Bibliotheksuchpfad keine Ordner unseres Host-Systems haben, daher geben Sie den gewünschten Pfad vor.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Der Kompiliervorgang ist nun abgeschlossen. Wie bereits erwähnt, wird empfohlen, die Testsuite für das temporäre System in diesem Kapitel nicht durchlaufen zu lassen. Falls Sie die Testsuite dennoch laufen lassen möchten, führen Sie dieses Kommando aus:

make check

Installieren Sie das Paket:

make install

Nun bereiten Sie Binutils auf das erneute Anpassen der Toolchain im nächsten Kapitel vor:

make -C ld clean
make -C ld LIB_PATH=/usr/lib:/lib
cp -v ld/ld-new /tools/bin

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.11.2, „Inhalt von Binutils.“

5.13. Ncurses-5.6

Das Paket Ncurses enthält Bibliotheken für den Terminal-unabhängigen Zugriff auf Textbildschirme.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,7 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 30 MB

5.13.1. Installation von Ncurses

Bereiten Sie Ncurses zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools --with-shared \
    --without-debug --without-ada --enable-overwrite

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--without-ada

Dies stellt sicher, dass Ncurses ohne Unterstützung für Ada-Compiler erzeugt wird. Auf dem Host-System könnte Unterstützung für Ada installiert sein. Sie wäre dann aber später in der chroot-Umgebung nicht mehr verfügbar.

--enable-overwrite

Dadurch werden die Header-Dateien von Ncurses in /tools/include anstelle von /tools/include/ncurses installiert. Das stellt sicher, dass andere Pakete die Header-Dateien problemlos finden können.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.20.2, „Inhalt von Ncurses.“

5.14. Bash-3.2

Das Paket Bash enthält die Bourne-Again-SHell.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,4 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 22 MB

5.14.1. Installation von Bash

Die Upstream-Entwickler haben seit der ersten Veröffentlichung von Bash-3.2 viele Fehler behoben. Spielen Sie diese Fehlerkorrekturen nun ein:

patch -Np1 -i ../bash-3.2-fixes-5.patch

Bereiten Sie Bash zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools --without-bash-malloc

Die Bedeutung des configure-Parameters:

--without-bash-malloc

Dieser Parameter schaltet Bashs memory allocation (malloc) Funktion ab; sie ist dafür bekannt, Speicherzugriffsfehler zu verursachen. Durch das Abschalten der Funktion, wird Bash die stabilere malloc-Funktion von Glibc benutzen.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Zum Testen der Ergebnisse führen Sie dieses Kommando aus: make tests.

Installieren Sie das Paket:

make install

Und erstellen Sie einen Link für die Programme, die sh als Shell benutzen:

ln -vs bash /tools/bin/sh

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.28.2, „Inhalt von Bash.“

5.15. Bzip2-1.0.4

Das Paket Bzip2 enthält Programme zum Komprimieren und Dekomprimieren von Dateien. Bzip2 erreicht vor allem bei Textdateien eine wesentlich bessere Kompressionsrate als das traditionelle gzip.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 4,2 MB

5.15.1. Installation von Bzip2

Das Paket Bzip2 enthält kein configure-Skript. Kompilieren Sie es einfach:

make

Installieren Sie das Paket:

make PREFIX=/tools install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.29.2, „Inhalt von Bzip2.“

5.16. Coreutils-6.9

Das Paket Coreutils enthält viele Shell-Werkzeuge zum Einstellen der grundlegenden Systemeigenschaften.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,5 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 67,6 MB

5.16.1. Installation von Coreutils

Bereiten Sie Coreutils zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Wenn Sie die Testsuite durchlaufen lassen möchten, führen Sie dieses Kommando aus: make RUN_EXPENSIVE_TESTS=yes check. Der Parameter RUN_EXPENSIVE_TESTS=yes teilt der Testsuite mit, noch zusätzliche Tests zu durchlaufen, die auf einigen Plattformen sehr zeitintensiv sein können. Normalerweise ist das unter Linux aber kein Problem.

Installieren Sie das Paket:

make install

Das obige Kommando kann su nicht installieren, weil es als unprivilegierter Benutzer nicht setuid-root gesetzt werden kann. Installieren Sie es daher von Hand unter anderem Namen, sodass es auch ein nicht-privilegierter Benutzer im endgültigen System für Tests verwenden kann. Außerdem behalten wir auf diese Weise eine funktionstüchtige Version von su des Host-Systems an erster Stelle im PATH. Zur manuellen Installation benutzen Sie bitte dieses Kommando:

cp -v src/su /tools/bin/su-tools

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.16.2, „Inhalt von Coreutils.“

5.17. Diffutils-2.8.1

Die Programme dieses Pakets können Unterschiede zwischen Dateien oder Ordnern anzeigen.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 6,2 MB

5.17.1. Installation von Diffutils

Bereiten Sie Diffutils zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.30.2, „Inhalt von Diffutils.“

5.18. Findutils-4.2.31

Das Paket Findutils enthält Programme zum Auffinden von Dateien durch rekursive Suche in einer Ordnerstruktur oder über den Zugriff auf eine Datenbank. Die Suche über eine Datenbank ist normalerweise schneller, aber es besteht natürlich die Gefahr, dass die Datenbank zum Zeitpunkt der Suche veraltet ist.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 13,6 MB

5.18.1. Installation von Findutils

Bereiten Sie Findutils zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.32.2, „Inhalt von Findutils.“

5.19. Gawk-3.1.5

Gawk ist eine Implementierung von awk und wird zur Textmanipulation verwendet.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 18,2 MB

5.19.1. Installation von Gawk

Bereiten Sie Gawk zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Aufgrund eines Fehlers im configure-Skript erkennt Gawk einige Funktionen von Glibcs locale-Unterstützung nicht richtig. Das führt z. B. zu Fehlern in der Testsuite von Gettext. Sie können das Problem umgehen, indem Sie die fehlenden Makro-Definitionen in der Datei config.h hinzufügen:

cat >> config.h << "EOF"
#define HAVE_LANGINFO_CODESET 1
#define HAVE_LC_MESSAGES 1
EOF

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.35.2, „Inhalt von Gawk.“

5.20. Gettext-0.16.1

Gettext wird zur Übersetzung und Lokalisierung verwendet. Programme können mit Unterstützung für NLS (Native Language Support, Unterstützung für die lokale Sprache) kompiliert werden. Dadurch können Texte und Meldungen in der Sprache des Anwenders ausgegeben werden.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,4 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 43 MB

5.20.1. Installation von Gettext

Für die temporären Werkzeuge muss nur ein einziges Programm von Gettext erzeugt und installiert werden.

Bereiten Sie Gettext zum Kompilieren vor:

cd gettext-tools
./configure --prefix=/tools --disable-shared

Die Bedeutung des configure-Parameters:

--disable-shared

Zu diesem Zeitpunkt müssen keine gemeinsamen Bibliotheken von Gettext installiert werden, daher müssen sie auch nicht kompiliert werden.

Kompilieren Sie das Paket:

make -C gnulib-lib
make -C src msgfmt

Weil nur ein einziges Programm kompiliert wurde, kann die Testsuite nicht ausgeführt werden. Daher wird davon abgeraten, die Testsuite an diesem Punkt auszuführen.

Installieren Sie das Programm msgfmt:

cp -v src/msgfmt /tools/bin

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.36.2, „Inhalt von Gettext.“

5.21. Grep-2.5.1a

Das Paket Grep enthält Programme zum Durchsuchen von Dateien.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 4,8 MB

5.21.1. Installation von Grep

Bereiten Sie Grep zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools \
    --disable-perl-regexp

Die Bedeutung des configure-Parameters:

--disable-perl-regexp

Dies stellt sicher, dass grep nicht gegen die PCRE-Bibliothek verlinkt wird. Diese Bibliothek könnte auf dem Host-System installiert sein, ist aber später in der chroot-Umgebung nicht mehr verfügbar.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.37.2, „Inhalt von Grep.“

5.22. Gzip-1.3.12

Das Paket Gzip enthält Programme zum Komprimieren und Dekomprimieren von Dateien.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 2,2 MB

5.22.1. Installation von Gzip

Bereiten Sie Gzip zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.39.2, „Inhalt von Gzip.“

5.23. Make-3.81

Das Paket Make enthält Werkzeuge zum Kompilieren von Software.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 9,6 MB

5.23.1. Installation von Make

Bereiten Sie Make zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.44.2, „Inhalt von Make.“

5.24. Patch-2.5.4

Das Paket Patch enthält ein Programm zum Erzeugen oder Modifizieren von Dateien indem eine sogenannte „Patch“-Datei angewendet wird. Einen „Patch“ erzeugt man üblicherweise mit diff und er beschreibt in maschinenlesbarer Form die Unterschiede zwischen zwei Versionen einer Datei.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 1,6 MB

5.24.1. Installation von Patch

Bereiten Sie Patch zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.48.2, „Inhalt von Patch.“

5.25. Perl-5.8.8

Das Paket Perl enthält die Skriptsprache Perl (Practical Extraction and Report Language).

Geschätzte Kompilierzeit: 0,7 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 84 MB

5.25.1. Installation von Perl

Zuerst müssen Sie mit dem folgenden Patch ein paar festeingestellte Pfade zur C-Bibliothek anpassen:

patch -Np1 -i ../perl-5.8.8-libc-2.patch

Bereiten Sie Perl nun zum Kompilieren vor (passen Sie auf, dass Sie 'Data/Dumper Fcntl IO POSIX' richtig schreiben—das sind alles Buchstaben):

./configure.gnu --prefix=/tools -Dstatic_ext='Data/Dumper Fcntl IO POSIX'

Die Bedeutung der configure-Parameter:

-Dstatic_ext='Data/Dumper Fcntl IO POSIX'

Damit wird Perl angewiesen, die notwendigsten statischen Erweiterungen zu installieren, die im nächsten Kapitel für die Coreutils und die Glibc benötigt werden.

Aus diesem Paket müssen nur wenige Programme kompiliert werden:

make perl utilities

Obwohl Perl eine Testsuite enthält, sollte sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausgeführt werden. Es wurden nur Teile von Perl installiert und das Ausführen von make test würde bewirken, dass nun der Rest von Perl kompiliert werden würden. Das ist zu diesem Zeitpunkt völlig unnötig, die Testsuite kann im nächsten Kapitel ausgeführt werden.

Installieren Sie diese Werkzeuge und ihre Bibliotheken an die richtige Stelle:

cp -v perl pod/pod2man /tools/bin
mkdir -pv /tools/lib/perl5/5.8.8
cp -Rv lib/* /tools/lib/perl5/5.8.8

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.23.2, „Inhalt von Perl.“

5.26. Sed-4.1.5

Das Paket Sed enthält einen Stream-Editor.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 6,1 MB

5.26.1. Installation von Sed

Bereiten Sie Sed zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.14.2, „Inhalt von Sed.“

5.27. Tar-1.18

Das Paket Tar enthält ein Archivprogramm.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,3 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 19,9 MB

5.27.1. Installation von Tar

Bereiten Sie Tar zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.53.2, „Inhalt von Tar.“

5.28. Texinfo-4.9

Das Paket Texinfo enthält Programme zum Lesen, Schreiben und Konvertieren von Info-Seiten (Systemdokumentation).

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 16,3 MB

5.28.1. Installation von Texinfo

Bereiten Sie Texinfo zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/tools

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.54.2, „Inhalt von Texinfo.“

5.29. Util-linux-2.12r

Das Paket Util-linux enthält verschiedene Werkzeuge. Darunter befinden sich Programme zum Umgang mit Dateisystemen, Konsolen, Partitionen und (System-)Meldungen.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 8,9 MB

5.29.1. Installation von Util-linux

Util-linux verwendet die gerade frisch installierten Header und Bibliotheken im Ordner /tools nicht automatisch. Korrigieren Sie dieses Problem indem Sie das configure-Skript anpassen:

sed -i 's@/usr/include@/tools/include@g' configure

Bereiten Sie Util-linux zum Kompilieren vor:

./configure

Kompilieren Sie einige unterstützende Routinen:

make -C lib

Aus diesem Paket müssen nur wenige Programme kompiliert werden:

make -C mount mount umount
make -C text-utils more

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Nun kopieren Sie diese Programme in unseren temporären Ordner tools:

cp -v mount/{,u}mount text-utils/more /tools/bin

Details zu diesem Paket finden Sie in Abschnitt 6.56.3, „Inhalt von Util-linux.“

5.30. Stripping

Die Schritte in diesem Abschnitt sind optional. Wenn Ihre LFS-Partition sehr klein ist, werden Sie froh sein, ein paar unnötige Dinge loswerden zu können. Die bisher erstellten ausführbaren Dateien und Bibliotheken enthalten ungefähr 70 MB nicht benötigter Debugging-Symbole. So entfernen Sie diese Symbole:

strip --strip-debug /tools/lib/*
strip --strip-unneeded /tools/{,s}bin/*

Das erste der obigen Kommandos überspringt rund 20 Dateien mit der Meldung, dass der Dateityp nicht erkannt wurde. Die meisten dieser Dateien sind Skripte und keine Binärdateien.

Passen Sie auf, dass Sie --strip-unneeded nicht auf Bibliotheken anwenden — sie würden zerstört werden und dann müssten Sie die Toolchain neu kompilieren.

Um weitere 20 MB Platz zu sparen, können Sie die Dokumentation entfernen:

rm -rf /tools/{info,man}

Zum Kompilieren von Glibc benötigen Sie nun mindestens 850 MB freien Platz in $LFS. Wenn Sie Glibc kompilieren und installieren können, werden Sie mit den restlichen Paketen keine Platzprobleme bekommen.

5.31. Ändern des Besitzers

Anmerkung

Für den Rest des Buches sollten Sie als Benutzer root arbeiten, und nicht als lfs. An dieser Stelle sollten Sie außerdem nochmals überprüfen, ob $LFS korrekt eingestellt ist.

Im Augenblick gehört der Ordner $LFS/tools dem Benutzer lfs. Dieser existiert aber nur auf dem Host-System. Wenn Sie den Ordner $LFS/tools in seinem jetzigen Zustand behalten, gehören die Dateien einer Benutzer-ID zu der es kein Benutzerkonto gibt. Das ist gefährlich, denn ein später erstelltes Konto könnte genau diese ID erhalten und wäre damit der Besitzer von $LFS/tools und aller darin enthaltenen Dateien. Dieser Benutzer könnte alle Dateien unbemerkt manipulieren.

Um dieses Problem zu vermeiden, können Sie Ihrem LFS-System den Benutzer lfs später beim Erzeugen der /etc/passwd hinzufügen und ihm die gleiche Benutzer-ID und Gruppen-ID wie auf Ihrem Host-System geben. Besser ist es jedoch, jetzt den Benutzer root zum Besitzer des Ordners machen. Benutzen Sie dazu dieses Kommando:

chown -R root:root $LFS/tools

Obwohl Sie $LFS/tools nach Fertigstellung dieses LFS löchen können, entscheiden Sie sich vielleicht, den Ordner dennoch aufzuheben. Dies kann z. B. sinnvoll sein, um weitere LFS-Systeme der selben Buchversion zu installieren. Wie Sie am besten eine Sicherungskopie von $LFS/tools erstellen, ist Ihnen als lehrreiches Experiment selber überlassen ;-)

Achtung

Wenn Sie die temporären Werkzeuge für weitere LFS-Installationen behalten möchten, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt für das Backup. Die weiteren Kommandos in Kapitel 6 verändern die zur Zeit installierten Programme, wodurch sie für zukünftige Installation unbrauchbar werden.

Teil III. Installation des LFS-Systems

Kapitel 6. Installieren der grundlegenden System-Software

6.1. Einführung

In diesem Kapitel begeben Sie sich an den eigentlichen Ort des Geschehens und beginnen mit dem Bau des endgültigen LFS-Systems. Im einzelnen chroot'en Sie in Ihr temporäres Mini-Linux, erzeugen einige Hilfsmittel und beginnen dann, alle Pakete der Reihe nach zu installieren.

Die Installation der Software ist sehr gradlinig. Auch wenn die Installationsanweisungen an einigen Stellen sicherlich kürzer hätten ausfallen können, haben wir uns für die ausführliche Variante entschieden. Wenn Sie lernen möchten wie Linux intern funktioniert, dann sollten Sie wissen, wofür die jeweiligen Pakete benutzt werden und warum ein Benutzer oder das System auf sie angewiesen sind. Deshalb finden Sie zu jedem Paket eine Zusammenfassung seines Inhalts und eine kurze Beschreibung zu den installierten Programmen und Bibliotheken.

Falls Sie in diesem Kapitel Compiler-Optimierungen einsetzen möchten, lesen Sie bitte die Anleitung unter http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/optimization.txt. Compiler-Optimierungen können ein Programm etwas schneller ablaufen lassen, aber sie können auch zu Schwierigkeiten beim Kompilieren oder Ausführen von Programmen führen. Wenn sich ein Paket nicht kompilieren lässt, versuchen Sie es erstmal ohne Optimierungen und schauen Sie, ob das Problem dann behoben ist. Selbst wenn das Paket mit Compiler-Optmierungen kompilierbar ist, besteht die Gefahr, dass es fehlerhaft kompiliert wurde (z. B. aufgrund der komplexen Zusammenhänge zwischen Code und den Compilerwerkzeugen). Beachten Sie auch, dass die Optionen -march und -mtune Schwierigkeiten mit den Paketen der Toolchain verursachen werden (Binutils, GCC und Glibc). Kurz gesagt, der potientelle Geschwindigkeitsvorteil wird durch das hohe Risiko aufgehoben. Wenn Sie das erste mal ein LFS installieren, sollten Sie keine Compiler-Optimierungen einsetzen. Ihr neues System wird dennoch sehr schnell und gleichzeitig auch noch stabil sein.

Die Installationsreihenfolge in diesem Kapitel muss auf jeden Fall eingehalten werden, sonst könnten einige Programme eventuell feste Referenzen auf /tools erhalten. Kompilieren Sie aus diesem Grund auch nicht mehrere Pakete gleichzeitig. Gleichzeitiges Kompilieren kann Ihnen eine Zeitersparnis bringen, besonders auf Mehrprozessormaschinen, aber es kann zu Programmen führen, die Referenzen auf /tools enthalten und nicht mehr funktionieren sobald dieser Ordner entfernt wird.

Auf jeder Informationsseite finden Sie zu Beginn ein paar allgemeine Informationen zum jeweiligen Paket: Eine kurze Beschreibung des Inhalts, eine Abschätzung der benötigten Kompilierzeit und des benötigten Festplattenspeichers beim Kompilieren. Nach den Installationsanweisungen folgt eine Liste der Programme und Bibliotheken (inklusive einer kurzen Beschreibung), die mit dem Paket installiert werden.

6.2. Vorbereiten der virtuellen Kernel-Dateisysteme

Verschiedene vom Kernel exportierte Dateisysteme werden für die Kommunikation zwischen dem Kernel selbst und dem sog. Userspace verwendet. Dies sind virtuelle Dateisysteme in Hinsicht darauf, dass sie keinen Speicherplatz auf der Festplatte verbrauchen. Der Inhalt der Dateisysteme liegt vollständig im Arbeitsspeicher.

Erstellen Sie die Ordner, in die dann die virtuellen Dateisysteme eingehängt werden:

mkdir -pv $LFS/{dev,proc,sys}

6.2.1. Erzeugen der wichtigsten Gerätedateien

Zum Booten des Kernel müssen nur wenige Gerätedateien vorhanden sein, im einzelnen console und null. Die Gerätedateien werden auf der Festplatte erzeugt, damit sie vor dem Start von udevd verfügbar sind (insbesondere wenn Linux mit dem Parameter init=/bin/bash gestartet wird). Erstellen Sie die Gerätedateien mit diesen Kommandos:

mknod -m 600 $LFS/dev/console c 5 1
mknod -m 666 $LFS/dev/null c 1 3

6.2.2. Einhängen und Füllen von /dev

Die empfohlene Vorgehensweise, um /dev mit Gerätedateien zu füllen, ist, in /dev ein virtuelles Dateisystem wie z. B. tmpfs einzuhängen und die Geräte dynamisch zu erzeugen, sobald sie erkannt oder verwendet werden. Die meisten Geräte werden beim Booten erkannt und von Udev erzeugt. Weil das neue System aber bislang noch nicht gebootet wurde, müssen Sie diese Arbeit erstmal selbst erledigen. Sie werden nun den /dev-Ordner des Host-Systems mit dern bind-Methode einhängen. Es handelt sich dabei um eine besondere Methode zum Einhängen eines Dateisystems, bei der ein Ordner oder Mountpunkt gespiegelt bzw. zusätzlich an einer weiteren Stelle des Dateisystems eingehängt wird. Benutzen Sie dazu das folgende Kommando:

mount -v --bind /dev $LFS/dev

6.2.3. Einhängen der virtuellen Kernel-Dateisysteme

Hängen Sie nun die verbleibenden virtuellen Kernel-Dateisysteme ein:

mount -vt devpts devpts $LFS/dev/pts
mount -vt tmpfs shm $LFS/dev/shm
mount -vt proc proc $LFS/proc
mount -vt sysfs sysfs $LFS/sys

6.3. Paketverwaltung

Paketverwaltung ist eine der am häufigsten nachgefragten Erweiterungen für das LFS-Buch. Mit einer Paketverwaltung können Sie die Installation von Dateien protokollieren und diese dann später leicht wieder deinstallieren oder Pakete aktualisieren. Vorab erstmal eine Klarstellung: NEIN—dieses Kapitel behandelt keine Paketverwaltung im Detail und wird Ihnen auch keine empfehlen. Sie werden hier nur Informationen zu den am weitesten verbreiteten Methoden und Techniken erhalten. Die für Sie perfekte Paketverwaltung könnte dabei sein, vielleicht ist es auch eine Kombination aus zwei oder mehr Techniken.

Einige Gründe, warum weder in LFS noch in BLFS eine Paketverwaltung installiert wird, sind:

  • Der Umgang mit einer Paketverwaltung lenkt die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Ziel des Buches ab—nämlich zu lernen, wie man ein Linux-System von Hand erstellt.

  • Es gibt viele Paketverwaltungen; jede hat ihre Vor- und Nachteile. Es ist schwierig, eine zu finden, die alle Leser zufriedenstellen würde.

Es wurden einige Tipps zu diesem Thema geschrieben. Lesen Sie im Hints-Projekt nach, vielleicht finden Sie eine passende Paketverwaltung für Sie.

6.3.1. Aktualisierung von Paketen

Mit einer Paketverwaltung ist es recht einfach, ein Paket zu aktualisieren. Grundsätzlich kann man aber auch die Anleitungen in LFS und BLFS zur Aktualisierung auf neuere Versionen verwenden. Im Folgenden finden Sie allerdings ein paar wichtige Dinge, die Sie beim Aktualisierungen von Programmen beachten sollten (insbesondere auf einem laufenden System).

  • Wenn eines der Toolchain-Pakete (Glibc, GCC oder Binutils) auf eine neue Minor-Version aktualisiert werden muss, ist es meist besser, LFS neu zu installieren. Es ist möglich, dass einfaches Neuinstallieren der betroffenen Pakete in der richtigen Abhängigkeitsreihenfolge ausreicht, aber davon wird dringend abgeraten! Wenn Sie also z. B. glibc-2.2.x auf glibc-2.3.x aktualisieren müssen, sollten Sie neu installieren. Die Aktualisierung innerhalb einer Mikro-Version ist normalerweise problemlos möglich, wenn auch nicht zu 100% garantiert. Beispielsweise sollte ein Versionsupdate von glibc-2.3.4 auf glibc-2.3.5 keine Schwierigkeiten bereiten.

  • Wenn Sie ein Paket aktualisieren, das gemeinsam verwendete Bibliotheken enthält und sich mit der Aktualisierung der Name der Bibliothek ändert, dann müssen alle Programme, die die Bibliothek verwenden, neu kompiliert werden. (Beachten Sie: zwischen dem Namen der Bibliothek und der Paketversion besteht grundsätzlich kein Zusammenhang.) Angenommen Sie haben das Paket foo-1.2.3 mit der gemeinsamen Bibliothek libfoo.so.1. Dieses Paket aktualisieren Sie nun auf Version 1.2.4, welche die Bibliothek namens libfoo.so.2 installiert. In diesem Fall müssen Sie alle Programme neu kompilieren, die libfoo.so.1 verwenden, damit sie in Zukunft libfoo.so.2 referenzieren. Beachten Sie auch: Sie dürfen die alte Bibliothek erst entfernen, wenn alle davon abhängigen Pakete aktualisiert wurden.

6.3.2. Techniken zur Paketverwaltung

Im Folgenden werden einige Techniken zur Paketverwaltung beschrieben. Bevor Sie sich für eine entscheiden, informieren Sie sich bitte über die jeweilige Technik, insbesondere über die möglichen Nachteile.

6.3.2.1. Ich behalte alles im Kopf!

Ja, auch das ist eine Methode der Paketverwaltung. Manche Leute benötigen einfach keine Software zur Paketverwaltung, weil sie alle Pakete gut kennen und wissen, welche Dateien vom jeweiligen Paket installiert werden. Andere Leute benötigen möglicherweise keine Paketverwaltung, weil sie LFS neu installieren, sobald ein Paket geändert wird.

6.3.2.2. Installation in separate Ordner

Diese einfache Methode der Paketverwaltung benötigt keine weitere Software. Jedes Paket wird einfach in einen eigenen Ordner installiert. Beispielsweise wird foo-1.1 in den Ordner /usr/pkg/foo-1.1 installiert und dann einen symbolischen Link von /usr/pkg/foo nach /usr/pkg/foo-1.1 angelegt. Wenn später auf die neuere Version foo-1.2 aktualisiert wird, so erfolgt die Installation in den Ordner /usr/pkg/foo-1.2 und der symbolischen Link wird einfach durch einen neuen ersetzt.

Umgebungsvariablen wie PATH, LD_LIBRARY_PATH, MANPATH, INFOPATH und CPPFLAGS müssen so angepasst werden, dass Sie /usr/pkg/foo enthalten. Diese Methode wird sehr unhandlich, wenn auf diese Weise viele Softwarepakete verwaltet werden sollen.

6.3.2.3. Paketverwaltung mit symbolischen Links

Es handelt sich hierbei im Grunde nur um eine Variation der vorigen Paketverwaltungs-Technik. Jedes Paket wird genauso installiert wie zuvor beschrieben. Anstatt jedoch den ganzen Ordner mit einem Symlink zu versehen, wird für jede einzelne Datei eine Verknüpfung in /usr angelegt. Auf diese Weise müssen die Umgebungsvariablen nicht angepasst werden. Die vielen symbolischen Verknüpfungen können natürlich vom Benutzer selbst angelegt werden, jedoch gibt es auch einige Programme dafür, die diese Technik verwenden: Stow, Epkg, Graft und Depot sind einige Beispiele.

Die Installation muss allerdings so angepasst werden, so dass das Paket "denkt", es wäre in /usr installiert, obwohl die Dateien tatsächlich in /usr/pkg gespeichert werden. Das vortäuschen einer solchen Installation ist manchmal nicht ganz leicht. Nehmen wir an, Sie möchten das Paket libfoo-1.1 installieren. Die folgenden Kommandos würden das Paket nicht korrekt installieren:

./configure --prefix=/usr/pkg/libfoo/1.1
make
make install

Die Installation ansich wird funktionieren, aber die abhängigen Pakete werden nicht korrekt auf libfoo verweisen. Wenn Sie ein Paket kompilieren, welches libfoo benötigt, so wird es gegen /usr/pkg/libfoo/1.1/lib/libfoo.so.1 linken, anstatt den korrekten Pfad /usr/lib/libfoo.so.1 zu verwenden. Der korrekte Ansatz ist der Einsatz der Variable DESTDIR, mit der die Installation in einen anderen Ordner vorgetäuscht werden kann. Dies funktioniert wie folgt:

./configure --prefix=/usr
make
make DESTDIR=/usr/pkg/libfoo/1.1 install

Diese Methode funktioniert mit den meisten Softwarepaketen, aber leider nicht mit allen. Die inkompatiblen Pakete müssen Sie entweder von Hand installieren, oder Sie installieren sie unterhalb von /opt.

6.3.2.4. Paketverwaltung mittels Zeitstempel

Bei dieser Technik wird jede Datei vor der Installation mit einem Zeitstempel versehen. Nach der Installation können alle installierten Dateien mit einem einfachen find-Kommando gefunden und protokolliert werden. Die Paketverwaltung "install-log" setzt diese Methode ein.

Obwohl diese Methode natürlich sehr einfach ist, hat sie leider zwei Nachteile. Wenn während der Installation Dateien ohne oder mit einem anderen Zeitstempel als der aktuellen Zeit installiert werden, so wird deren Installation nicht protokolliert. Des Weiteren kann diese Methode nur funktionieren, wenn maximal ein Paket zur gleichen Zeit installiert wird. Das Protokoll ist nicht mehr zuverlässig, wenn z. B. auf einer anderen Konsole ein weiteres Programm zeitgleich installiert wird.

6.3.2.5. Paketverwaltung mittels LD_PRELOAD

Bei diesem Ansatz wird vor der Installation eine Bibliothek vorgeladen. Während der Installation protokolliert diese Bibliothek alle Installationsvorgänge mit, indem sie sich an verschiedene ausführbare Programme wie cp, install und mv ahängt und die Systemaufrufe mitverfolgt. Damit dies funktionieren kann, müssen alle ausführbaren Programme dynamisch verlinkt und weder mit dem suid- noch dem sgid-Bit versehen sein. Das Vorladen der Bibliothek kann unter Umständen auch Nebeneffekte bei der Installation hervorrufen. Deshalb sollten Sie diese Methode ausführlich testen, bevor Sie sie produktiv einsetzen.

6.3.2.6. Paket-Archive erstellen

Bei dieser Methode wird die Installation in einem separaten Unterordner vorgenommen, ähnlich wie bei der Methode mit symbolischen Verknüpfungen. Nach der Installation wird aus der Ordnerstruktur ein Archiv mit den installierten Dateien erzeugt. Dieses Archiv kann dann zur Installation benutzt werden. Auf diese Weise können Sie ein Archiv auch auf mehreren Rechnern installieren.

Diese Methode kommt in den meisten kommerziellen Distributionen zum Einsatz. Beispiele für Paketverwaltungen, die diese Methode einsetzen, sind: RPM (welches im Übrigen von der Linux Standard Base Spezifikation erfordert wird), pkg-utils, Debians apt und Gentoos Portage-System. Eine Anleitung zur Verwendung dieses Paketverwaltungs-Systems finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/fakeroot.txt.

6.3.2.7. Benutzerbasierte Paketverwaltung

Diese für LFS einmalige Methode hat sich Matthias Benkmann ausgedacht. Informationen dazu finden Sie im Hints-Projekt. Bei der Benutzerbasierten Paketverwaltung wird jedes Paket unter Verwendung einer eigenen Benutzer-ID an den Standard-Installationsort installiert. Alle zu einem Paket gehörenden Dateien können anhand der Benutzer-ID leicht wiedergefunden werden. Die Vor- und Nachteile dieser Paketverwaltung sind allerdings so umfangreich, dass wir sie hier in diesem Kapitel nicht alle beschreiben können. Alle notwendigen Informationen finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/more_control_and_pkg_man.txt.

6.4. Betreten der chroot-Umgebung

Es ist nun an der Zeit, die chroot-Umgebung zu betreten und mit der Installation der benötigten Pakete zu beginnen. Immer noch als root führen Sie das folgende Kommando aus. Damit betreten Sie die neue kleine Welt, die zur Zeit nur mit temporären Werkzeugen ausgestattet ist:

chroot "$LFS" /tools/bin/env -i \
    HOME=/root TERM="$TERM" PS1='\u:\w\$ ' \
    PATH=/bin:/usr/bin:/sbin:/usr/sbin:/tools/bin \
    /tools/bin/bash --login +h

Die an env übergebene Option -i löscht alle Variablen in der chroot-Umgebung. Danach werden nur die Variablen HOME, TERM, PS1 und PATH wieder gesetzt. TERM=$TERM setzt die Variable TERM in der chroot-Umgebung auf den gleichen Wert wie außerhalb von chroot, diese Variable wird für das korrekte Funktionieren von Programmen wie vim und less benötigt. Wenn Sie weitere Variablen wie CFLAGS oder CXXFLAGS benötigen, ist dies ein guter Platz, um sie erneut zu setzen.

Von nun an brauchen Sie die Variable LFS nicht mehr, denn alle weiteren Befehle sind auf Ihr LFS beschränkt. Das was die laufende Shell für den Ordner / hält, ist in Wirklichkeit der Wert von $LFS, den Sie chroot oben als Parameter übergeben haben.

Beachten Sie, dass /tools/bin am Ende der Variable PATH steht. Das bewirkt, dass ein temporäres Werkzeug nicht mehr benutzt wird, sobald seine endgültige Version installiert ist. Zumindest, wenn die Shell sich nicht die Standorte von ausführbaren Dateien merkt—aus diesem Grund wird die Hash-Funktion der bash mit der Option +h abgeschaltet.

Die Eingabeaufforderung der Bash wird I have no name! ausgeben. Das ist normal und liegt daran, dass die Datei /etc/passwd derzeit noch fehlt. Mit Hilfe dieser Datei findet nämlich auch die Zuordnung von Benutzer-IDs zu Benutzernamen statt.

Anmerkung

Sie müssen alle Kommandos in den folgenden Kapiteln in der chroot-Umgebung ausführen. Wenn Sie die chroot-Umgebung aus irgendeinem Grund verlassen müssen (zum Beispiel wegen einem Neustart), dann denken Sie daran, die virtuellen Kernel-Dateisysteme wie in Kapitel Abschnitt 6.2.2, „Einhängen und Füllen von /dev“ und Abschnitt 6.2.3, „Einhängen der virtuellen Kernel-Dateisysteme“ erneut einzubinden und die chroot-Umgebung wieder zu betreten, bevor Sie mit der Installation fortfahren.

6.5. Erstellen der Ordnerstruktur

Nun bringen Sie ein wenig Struktur in das LFS-Dateisystem. Erzeugen Sie mit dem folgenden Kommando eine standardkonforme Ordnerstruktur:

mkdir -pv /{bin,boot,etc/opt,home,lib,mnt,opt}
mkdir -pv /{media/{floppy,cdrom},sbin,srv,var}
install -dv -m 0750 /root
install -dv -m 1777 /tmp /var/tmp
mkdir -pv /usr/{,local/}{bin,include,lib,sbin,src}
mkdir -pv /usr/{,local/}share/{doc,info,locale,man}
mkdir -v  /usr/{,local/}share/{misc,terminfo,zoneinfo}
mkdir -pv /usr/{,local/}share/man/man{1..8}
for dir in /usr /usr/local; do
  ln -sv share/{man,doc,info} $dir
done
mkdir -v /var/{lock,log,mail,run,spool}
mkdir -pv /var/{opt,cache,lib/{misc,locate},local}

Normalerweise werden Ordner in der Voreinstellung mit den Rechten 755 erzeugt, aber das ist nicht bei allen Ordnern erwünscht. Nehmen Sie bitte zwei Änderungen vor: eine für den Persönlichen Ordner von root und eine weitere an den Ordnern für temporäre Dateien.

Die erste Rechteänderung bewirkt, dass nicht jeder den Ordner /root betreten darf—das gleiche würde ein normaler Benutzer mit seinem Persönlichen Ordner auch tun. Die zweite Änderung sorgt dafür, dass jeder Benutzer in die Ordner /tmp und /var/tmp schreiben, aber nicht die Dateien anderer Benutzer löschen kann. Letzteres wird durch das „sticky bit“ bewirkt—dem höchsten Bit (1) in der Bit-Maske 1777.

6.5.1. Anmerkung zur FHS-Konformität

Unsere Ordnerstruktur basiert auf dem FHS-Standard (siehe http://www.pathname.com/fhs/). Des Weiteren erzeugen wir aus Kompatibilitätsgründen symbolische Verknüpfungen für die Ordner man, doc und info. Viele Programm versuchen leider immer noch, ihre Dokumentation nach /usr/<ordner> oder /usr/local/<ordner> anstelle von /usr/share/<ordner> bzw. /usr/local/share/<ordner> zu installieren.Zusätzlich zu den oben erstellten Ordnern sieht der FHS-Standard auch das Vorhandensein von /usr/local/games und /usr/share/games vor. Zur Struktur in /usr/local/share macht FHS keine präzisen Angaben, daher haben wir nur die Ordner erstellt, die wir für nötig halten.

6.6. Erstellen notwendiger Dateien und symbolischer Verknüpfungen

Einige Programme verwenden einprogrammierte Pfade zu Programmen, die zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht installiert sind. Deshalb erstellen Sie eine Reihe symbolischer Links, die im weiteren Verlauf des Kapitels beim Installieren der restlichen Software durch echte Dateien ersetzt werden:

ln -sv /tools/bin/{bash,cat,echo,grep,pwd,stty} /bin
ln -sv /tools/bin/perl /usr/bin
ln -sv /tools/lib/libgcc_s.so{,.1} /usr/lib
ln -sv /tools/lib/libstdc++.so{,.6} /usr/lib
ln -sv bash /bin/sh

Ein korrekt eingerichtetes Linux hält in /etc/mtab eine Liste der derzeit eingebundenen Dateisysteme vor. Ist die Datei nicht vorhanden, so wird sie beim ersten Einbinden eines Dateisystems automatisch erzeugt. Da wir aber innerhalb der chroot-Umgebung keine Dateisysteme einbinden werden, müssen wir die Datei selbst erstellen, weil einige Programme deren Vorhandensein voraussetzen:

touch /etc/mtab

Damit root sich am System anmelden kann und damit der Name „root“ der richtigen Benutzer-ID zugeordnet werden kann, müssen die entsprechenden Einträge in /etc/passwd und /etc/group vorhanden sein.

Erzeugen Sie /etc/passwd mit dem folgenden Kommando:

cat > /etc/passwd << "EOF"
root:x:0:0:root:/root:/bin/bash
nobody:x:99:99:Unprivileged User:/dev/null:/bin/false
EOF

Das tatsächliche Passwort für root (Das „x“ ist hier nur Platzhalter) wird erst später gesetzt.

Erstellen Sie /etc/group mit dem folgenden Kommando:

cat > /etc/group << "EOF"
root:x:0:
bin:x:1:
sys:x:2:
kmem:x:3:
tty:x:4:
tape:x:5:
daemon:x:6:
floppy:x:7:
disk:x:8:
lp:x:9:
dialout:x:10:
audio:x:11:
video:x:12:
utmp:x:13:
usb:x:14:
cdrom:x:15:
mail:x:34:
nogroup:x:99:
EOF

Die erzeugten Gruppen sind nicht Teil irgendeines Standards—es sind die Gruppen, die Udev in diesem Kapitel benutzt. Neben der Gruppe root mit der GID 0 schlägt die LSB (Linux Standard Base) nur die Gruppe bin mit der GID 1 vor. Alle anderen Gruppennamen und GIDs können durch den Anwender frei gewählt werden, weil gut geschriebene Pakete sich nicht auf GID-Nummern verlassen sollten, sondern den Gruppennamen verwenden.

Die Meldung „I have no name!“ werden Sie los, indem Sie eine neue Shell starten. Die Auflösung der Benutzer- und Gruppennamen funktioniert sofort nach dem Erstellen von /etc/passwd und /etc/group, weil Sie in Kapitel 5 eine vollständige Glibc installiert haben:

exec /tools/bin/bash --login +h

Beachten Sie die Option +h. Durch sie wird das interne Pfad-Hashing der Bash abgeschaltet. Ohne diese Anweisung würde sich bash die Pfade zu ausführbaren Dateien merken und wiederverwenden. Weil die frisch installierten Programme aber sofort nach deren Installation an ihrem neuen Ort genutzt werden sollen, schalten Sie die Funktion für dieses Kapitel aus.

Die Programme login, agetty, und init (und einige weitere) verwenden Logdateien zum Protokollieren von Informationen. Dazu gehört z. B. wer sich zu welcher Zeit an das System angemeldet hat. Diese Programme protokollieren aber nur, wenn die entsprechenden Logdateien bereits existieren. Daher müssen Sie die Logdateien nun anlegen und die richtigen Recht vergeben:

touch /var/run/utmp /var/log/{btmp,lastlog,wtmp}
chgrp -v utmp /var/run/utmp /var/log/lastlog
chmod -v 664 /var/run/utmp /var/log/lastlog

Die Logdateien haben folgenden Zweck: /var/run/utmp protokolliert zur Zeit angemeldete Benutzer. /var/log/wtmp protokolliert alle An- und Abmeldungen. /var/log/lastlog protokolliert die letzte Anmeldung für jeden Benutzer. /var/log/btmp protokolliert fehlgeschlagene Anmeldeversuche.

6.7. Linux-2.6.22.5 API-Header

Die Linux-API-Header veröffentlichen die Programmierschnittstelle der Kernels zur Verwendung durch die Glibc.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 286 MB

6.7.1. Installation von Linux-API-Header

Der Kernel muss eine Programmierschnittstelle (API) veröffentlichen, damit die C-Bibliothek (Glibc in LFS) diese verwenden kann. Dazu werden bereinigte Versionen der C-Header verwendet, die mit den Kernelquellen ausgeliefert werden.

Führen Sie nun einen Sed-Befehl aus, um die Installation der Header in /usr/include/scsi zu verhindern. Stattdessen werden die von der Glibc bereitsgestellten Header verwendet:

sed -i '/scsi/d' include/Kbuild

Installieren Sie die Header-Dateien:

make mrproper
make headers_check
make INSTALL_HDR_PATH=dest headers_install
cp -rv dest/include/* /usr/include

6.7.2. Inhalt von Linux-API-Header

Installierte Header: /usr/include/{asm{,-generic},linux,mtd,rdma,sound}/*.h

Kurze Beschreibungen

/usr/include/{asm{,-generic},linux,mtd,rdma,sound}/*.h

Diese Dateien bilden die Linux Header-API.

6.8. Man-pages-2.63

Das Paket Man-pages enthält über 3.000 Hilfeseiten.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 37,4 MB

6.8.1. Installation der Man-pages

Installieren Sie die Man-pages durch Ausführen von:

make install

6.8.2. Inhalt von Man-pages

Installierte Dateien: verschiedene Hilfeseiten (Man-pages)

Kurze Beschreibungen

Hilfeseiten

Sie beschreiben z. B. Funktionen der Programmiersprache C und wichtige Geräte- und Konfigurationsdateien.

6.9. Glibc-2.5.1

Glibc enthält die C-Bibliothek. Sie stellt Systemaufrufe und grundlegende Funktionen zur Verfügung (z. B. das Zuweisen von Speicher, Durchsuchen von Ordnern, Öffnen und Schließen sowie Schreiben von Dateien, Zeichenkettenverarbeitung, Mustererkennung, Arithmetik etc.)

Geschätzte Kompilierzeit: 19,5 SBU inklusive Testsuite
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 556 MB inklusive Testsuite

6.9.1. Installation von Glibc

Anmerkung

Einige Pakete außerhalb von LFS empfehlen, die GNU-Software libiconv zu installieren, um Daten von einer Kodierung in eine andere umzuwandeln. Auf der Webseite des Projektes unter http://www.gnu.org/software/libiconv/ wird gesagt: „This library provides an iconv() implementation, for use on systems which don't have one, or whose implementation cannot convert from/to Unicode.“ Glibc enthält eine iconv()-Funktion und kann auch von/nach Unicode konvertieren, deshalb wird libiconv auf einem LFS-System nicht benötigt.

Das Installationssystem der Glibc ist sehr eigenständig und lässt sich perfekt installieren, selbst wenn die specs-Datei unseres Compilers und der Linker immer noch auf /tools verweisen. Sie können die specs-Datei und den Linker nicht vor der Installation von Glibc modifizieren, weil die Autoconf-Tests von Glibc dann falsche Resultate ergeben würden.

Das Tar-Archiv glibc-libidn fügt der Glibc Unterstützung für länderspezifische Domänennamen hinzu (IDN). Viele Programme, die IDN unterstützen, benötigen allerdings die vollständige Bibliothek libidn (siehe http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/general/libidn.html), und nicht diese Erweiterung. Entpacken Sie das Tar-Archiv innerhalb des Glibc-Quellordners:

tar -xvf ../glibc-libidn-2.5.1.tar.gz
mv glibc-libidn-2.5.1 libidn

Unter Verwendung der locale vi_VN.TCVN verbleibt die bash beim Start in einer Endlosschleife. Ob dies ein Fehler der bash oder von Glibc ist, ist derzeit nicht bekannt. Verhindern Sie das Problem, indem Sie diese locale von der Installation ausschließen:

sed -i '/vi_VN.TCVN/d' localedata/SUPPORTED

Während make install läuft, wird ein Skript namens test-installation.pl ausgeführt, welches die neu installierte Glibc überprüft. Unsere Toolchain zeigt jedoch noch auf den Ordner /tools, woraufhin die falsche Glibc getestet werden würde. Sie können das Skript zwingen, die richtige Glibc zu testen. Verwenden Sie dazu dieses Kommando:

sed -i \
's|libs -o|libs -L/usr/lib -Wl,-dynamic-linker=/lib/ld-linux.so.2 -o|' \
        scripts/test-installation.pl

Das Shell-Skript ldd enthält Bash-spezifische Syntax. Ändern Sie daher bitte den Befehlsinterpreter zu /bin/bash für den Fall, dass ein anderes Kommando für /bin/sh installiert wird (wie z. B. im Kapitel shells von BLFS beschrieben):

sed -i 's|@BASH@|/bin/bash|' elf/ldd.bash.in

Die Dokumentation von Glibc empfiehlt, zum Kompilieren einen gesonderten Ordner zu verwenden:

mkdir -v ../glibc-build
cd ../glibc-build

Bereiten Sie Glibc zum Kompilieren vor:

../glibc-2.5.1/configure --prefix=/usr \
    --disable-profile --enable-add-ons \
    --enable-kernel=2.6.0 --libexecdir=/usr/lib/glibc

Die Bedeutung der neuen Parameter zu configure:

--libexecdir=/usr/lib/glibc

Dadurch wird das Programm pt_chown in /usr/lib/glibc anstelle von /usr/libexec installiert.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Wichtig

In diesem Abschnitt wird die Testsuite von Glibc als absolut kritisch betrachtet. Sie sollten diesen Schritt unter keinen Umständen überspringen.

Testen Sie das Ergebnis:

make -k check 2>&1 | tee glibc-check-log
grep Error glibc-check-log

Wahrscheinlich werden Sie einen erwarteten (ignorierten) Fehler im posix/annexc-Test bemerken. Des Weiteren ist die Glibc-Testsuite ein wenig vom Host-System abhängig. Dies ist eine Liste der häufigsten Fehler:

  • Der nptl/tst-cancel1-Test wird fehlschlagen, wenn die 4.1-Serie von GCC zum Einsatz kommt.

  • Die Tests nptl/tst-clock2 und tst-attr3 schlagen manchmal fehl. Der Grund dafür ist nicht völlig klar; die Ursache könnte mit hoher Systemlast zusammenhängen.

  • Der math-Test schlägt manchmal fehl, wenn Sie ein System mit einer älteren Intel- oder AMD-CPU verwenden.

  • Falls Sie die LFS-Partition mit der Option noatime eingehängt haben, wird der atime-Test fehlschlagen. Wie schon unter Abschnitt 2.4, „Einhängen (mounten) der neuen Partition“ erwähnt wurde, sollten Sie den Parameter noatime beim Bau von LFS nicht verwenden.

  • Auf alter oder langsamer Hardware oder unter hoher Systemlast können einige Tests aufgrund von Zeitüberschreitungen fehlschlagen.

Auch wenn es nur eine harmlose Meldung ist, die Installationsroutine von Glibc wird sich über die fehlende Datei /etc/ld.so.conf beschweren. Beheben Sie diese störende Warnung mit:

touch /etc/ld.so.conf

Installieren Sie das Paket:

make install

Die Locales, mit deren Hilfe Systemmeldungen in Ihrer Sprache ausgegeben werden können, wurden durch das obige Kommando nicht mitinstalliert. Diese Locales werden nicht unbedingt benötigt, jedoch würden einige Testsuites der noch folgenden Pakete ohne sie ein paar wichtige Tests überspringen.

Mit dem Kommando localedef können Sie auch einen individuellen Satz an Locales installieren. Das erste untenstehende Kommando kombiniert beispielsweise die Zeichensatz-unabhängige Localedefinition /usr/share/i18n/locales/de_DE mit der Zeichensatzdefinition /usr/share/i18n/charmaps/ISO-8859-1.gz und fügt das Ergebnis an /usr/lib/locale/locale-archive an. Mit den folgenden Kommandos erstellen Sie einen minimalen Satz Locales, die für die kommenden Testsuites benötigt werden:

mkdir -pv /usr/lib/locale
localedef -i de_DE -f ISO-8859-1 de_DE
localedef -i de_DE@euro -f ISO-8859-15 de_DE@euro
localedef -i en_HK -f ISO-8859-1 en_HK
localedef -i en_PH -f ISO-8859-1 en_PH
localedef -i en_US -f ISO-8859-1 en_US
localedef -i en_US -f UTF-8 en_US.UTF-8
localedef -i es_MX -f ISO-8859-1 es_MX
localedef -i fa_IR -f UTF-8 fa_IR
localedef -i fr_FR -f ISO-8859-1 fr_FR
localedef -i fr_FR@euro -f ISO-8859-15 fr_FR@euro
localedef -i fr_FR -f UTF-8 fr_FR.UTF-8
localedef -i it_IT -f ISO-8859-1 it_IT
localedef -i ja_JP -f EUC-JP ja_JP

Installieren Sie zudem auch noch die Locale für Ihr Land, Ihre Sprache und Ihren Zeichensatz.

Alternativ können Sie auch alle Locales auf einmal installieren, die in glibc-2.5.1/localedata/SUPPORTED aufgelistet werden (die Liste enthält die obigen Locales und noch viele weitere). Dieses Kommando benötigt allerdings ein wenig Zeit:

make localedata/install-locales

Im unwahrscheinlichen Fall, dass Sie noch weitere Locales benötigen, verwenden Sie das Kommando localedef, um die nicht in glibc-2.5.1/localedata/SUPPORTED gelisteten Locales zu installieren.

6.9.2. Einrichten von Glibc

Sie müssen die Datei /etc/nsswitch.conf erstellen. Glibc gibt zwar Standardwerte vor, wenn die Datei fehlt oder beschädigt ist, aber diese funktionieren nicht besonders gut mit Netzwerken. Außerdem müssen Sie die Zeitzone korrekt einstellen.

Erstellen Sie nun die Datei /etc/nsswitch.conf:

cat > /etc/nsswitch.conf << "EOF"
# Begin /etc/nsswitch.conf

passwd: files
group: files
shadow: files

hosts: files dns
networks: files

protocols: files
services: files
ethers: files
rpc: files

# End /etc/nsswitch.conf
EOF

Mit diesem Skript finden Sie heraus, in welcher Zeitzone Sie sich befinden:

tzselect

Nachdem Sie ein paar Fragen zu Ihrem Standort beantwortet haben, wird das Skript den Namen Ihrer Zeitzone ausgeben. Die Ausgabe könnte z. B. Europe/Berlin lauten.

Erstellen Sie dann mit dem folgenden Kommando die Datei /etc/localtime:

cp -v --remove-destination /usr/share/zoneinfo/<xxx> \
    /etc/localtime

Anstelle von <xxx> müssen Sie natürlich den Namen der Zeitzone einsetzen, der Ihnen von tzselect ausgegeben wurde (z. B. Europe/Berlin).

Die Bedeutung der Option zu cp:

--remove-destination

Dadurch wird das Entfernen des bereits vorhandenen symbolischen Links erzwungen. Sie ersetzen den Link durch eine Kopie der echten Datei, weil wir den Fall abdecken wollen, dass /usr auf einer separaten Partition liegen könnte. Das würde z. B. dann problematisch werden, wenn der Single-User-Modus gebootet wird.

6.9.3. Einrichten des dynamischen Laders

Per Voreinstellung sucht der dynamische Lader (/lib/ld-linux.so.2) in /lib und /usr/lib nach den dynamischen Bibliotheken, die zur Laufzeit von ausführbaren Programmen benötigt werden. Wenn die benötigten Bibliotheken allerdings außerhalb von /lib und /usr/lib liegen, müssen Sie diese Ordner in /etc/ld.so.conf eintragen, damit der dynamische Lader sie finden kann. Zwei Ordner sind dafür bekannt, weitere Bibliotheken zu enthalten: /usr/local/lib und /opt/lib. Diese Ordner fügen Sie gleich mit in den Suchpfad ein.

Erstellen Sie die neue Datei /etc/ld.so.conf mit dem folgenden Kommando:

cat > /etc/ld.so.conf << "EOF"
# Begin /etc/ld.so.conf

/usr/local/lib
/opt/lib

# End /etc/ld.so.conf
EOF

6.9.4. Inhalt von Glibc

Installierte Programme: catchsegv, gencat, getconf, getent, iconv, iconvconfig, ldconfig, ldd, lddlibc4, locale, localedef, mtrace, nscd, pcprofiledump, pt_chown, rpcgen, rpcinfo, sln, sprof, tzselect, xtrace, zdump und zic
Installierte Bibliotheken: ld.so, libBrokenLocale.{a,so}, libSegFault.so, libanl.{a,so}, libbsd-compat.a, libc.{a,so}, libcidn.so, libcrypt.{a,so}, libdl.{a,so}, libg.a, libieee.a, libm.{a,so}, libmcheck.a, libmemusage.so, libnsl.{a,so}, libnss_compat.so, libnss_dns.so, libnss_files.so, libnss_hesiod.so, libnss_nis.so, libnss_nisplus.so, libpcprofile.so, libpthread.{a,so}, libresolv.{a,so}, librpcsvc.a, librt.{a,so}, libthread_db.so und libutil.{a,so}

Kurze Beschreibungen

catchsegv

Kann zum Erzeugen eines Stacktrace benutzt werden (falls ein Programm mit einem Speicherzugriffsfehler abstürzt).

gencat

Erzeugt Nachrichtenkataloge.

getconf

Zeigt System-Konfigurationswerte für dateisystemspezifische Variablen an.

getent

Liest Einträge aus einer administrativen Datenbank.

iconv

Führt Zeichensatzkonvertierungen durch.

iconvconfig

Erzeugt schnellladende iconv Konfigurationsdateien.

ldconfig

Richtet die Laufzeitbindungen des dynamischen Linkers ein.

ldd

Gibt aus, welche gemeinsamen Bibliotheken von einem Programm oder einer Bibliothek benötigt werden.

lddlibc4

Unterstützt ldd bei der Arbeit mit Objektdateien.

locale

Zeigt verschiedene Informationen über die aktuelle Locale an.

localedef

Erzeugt Locale-Spezifikationen.

mtrace

Liest und interpretiert eine Speicher-Rückverfolgungsdatei und gibt eine normal lesbare Zusammenfassung aus.

nscd

Der „name service cache daemon“; er stellt einen Zwischenspeicher für die meisten namensbasierten Anfragen zur Verfügung.

pcprofiledump

Gibt Informationen aus, die durch PC-Profiling erzeugt wurden.

pt_chown

Ist ein Hilfsprogramm zu grantpt. Es setzt Besitzer, Gruppe und Zugriffsberechtigungen von Slave-Pseudo-Terminals.

rpcgen

Erzeugt C-Code zum Implementieren des RPC-Protokolls.

rpcinfo

Generiert eine RPC-Anfrage an einen RPC-Server.

sln

Dies ist die statisch gelinkte Variante von ln.

sprof

Liest Profiling-Daten zu Shared-Objects und zeigt sie an.

tzselect

Stellt dem Anwender einige Fragen zu seinem Standort und erzeugt aus den Antworten eine passende Zeitzonenbeschreibung.

xtrace

Verfolgt den Durchlauf eines Programmes, indem es die jeweils ausgeführte Funktion ausgibt.

zdump

Gibt Zeitzonen aus.

zic

Ist ein Compiler für Zeitzonen.

ld.so

Ist ein Hilfsprogramm für ausführbare gemeinsame Bibliotheken.

libBrokenLocale

Wird intern von der GLibc verwendet, um kaputte Programme (z. B. einige Motif-Programme) zum Laufen zu bekommen. Schauen Sie sich dazu die Kommentare in glibc-2.5.1/locale/broken_cur_max.c an.

libSegFault

Kümmert sich um die Verarbeitung von Speicherzugriffsfehlern; wird von catchsegv eingesetzt.

libanl

Eine Bibliothek zum asynchronen Nachschlagen von Namen.

libbsd-compat

Mit Hilfe dieser Bibliothek können einige BSD-Programme (Berkeley Software Distribution) unter Linux ausgeführt werden.

libc

Dies ist die C-Bibliothek.

libcidn

Wird intern von der Glibc zur Unterstützung von internationlisierten Domänennamen mit der Funktion getaddrinfo() verwendet.

libcrypt

Dies ist die Kryptographie-Bibliothek.

libdl

Eine Schnittstellenbibliothek zum dynamischen Linker.

libg

Eine Dummy-Bibliothek ohne jegliche Funktionen. Dies war früher eine Laufzeitbibliothek für g++.

libieee

Das Einbinden (verlinken) dieses Moduls erzwingt die Regeln der IEEE (Institute of Electrical and Electronic Engineers) zur Fehlerbehandlung mathematischer Funktionen. Standard sind die POSIX.1-Regeln zur Fehlerbehandlung.

libm

Die mathematische Bibliothek.

libmcheck

Das Einbinden (verlinken) dieses Moduls schaltet Prüfungen der Speicherzuordnungen ein.

libmemusage

Wird von memusage verwendet und hilft beim Sammeln von Informationen über die Speichernutzung eines Programms.

libnsl

Dies ist die Bibliothek für Netzwerkdienste.

libnss

Die Name Service Switch-Bibliotheken. Sie enthalten Funktionen zum Auflösen von Hostnamen, Benutzernamen, Gruppennamen, Aliasen, Diensten, Protokollen und so weiter.

libpcprofile

Enthält Profiling-Funktionen, die zum Verfolgen der CPU-Benutzung einzelner Quelltextzeilen verwendet werden können.

libpthread

Die POSIX-Threads-Bibliothek.

libresolv

Enthält Funktionen zum Erzeugen, Senden und Auswerten von Paketen an Internet Domain Name Server (DNS).

librpcsvc

Enthält Funktionen, die verschiedene RPC-Dienste zur Verfügung stellen.

librt

Diese Bibliothek enthält Funktionen mit Schnittstellen für die meisten POSIX.1b Echtzeiterweiterungen.

libthread_db

Enthält Funktionen, die zum Erzeugen von Debuggern für Multi-Thread-Programme nützlich sind.

libutil

Enthält Code für „Standard“-Funktionen, die in vielen verschiedenen Unix-Werkzeugen genutzt werden.

6.10. Erneutes Anpassen der Toolchain

Nachdem die neue C-Bibliothek nun installiert ist, muss die Toolchain erneut angepasst werden. Modifizieren Sie sie so, dass alle weiteren kompilierten Programme gegen die neue C-Bibliothek gelinkt werden. Im Grunde ist das fast das Gleiche, was Sie im vorigen Kapitel beim Anpassen der Glibc schonmal gemacht haben, auch wenn es aussieht, als wäre es genau umgekehrt: Im vorigen Kapitel haben Sie die Toolchain von /{,usr/}lib auf dem Host in den neuen Ordner /tools/lib umgelenkt. Nun lenken Sie die Toolchain von diesem Ordner /tools/lib, um auf unsere LFS-Ordner /{,usr/}lib.

Erstellen Sie zunächst eine Sicherungskopie des Linkers in /tools und ersetzen Sie ihn dann mit dem angepassten Linker aus Kapitel 5. Zu seinem Gegenstück in /tools/$(gcc -dumpmachine)/bin werden wir ebenfalls eine symbolische Verknüpfung einrichten:

mv -v /tools/bin/{ld,ld-old}
mv -v /tools/$(gcc -dumpmachine)/bin/{ld,ld-old}
mv -v /tools/bin/{ld-new,ld}
ln -sv /tools/bin/ld /tools/$(gcc -dumpmachine)/bin/ld

Als nächstes müssen Sie GCCs „specs“-Datei so bearbeiten, dass sie den neuen dynamischen Linker referenziert, damit GCC die korrekten Header- und Startdateien findet. Diese Aufgabe wird von einem einfachen sed-Kommando erledigt:

Wichtig

Wenn Sie mit einer Rechner-Plattform arbeiten, bei der der Name des Linkers nicht ld-linux.so.2 lautet, müssen Sie in den obigen Kommandos „ld-linux.so.2“ durch den korrekten Namen des Linkers für Ihre Plattform ersetzen. Wenn nötig, schlagen Sie nochmal im Abschnitt Abschnitt 5.2, „Technische Anmerkungen zur Toolchain,“ nach.

gcc -dumpspecs | sed \
    -e 's@/tools/lib/ld-linux.so.2@/lib/ld-linux.so.2@g' \
    -e '/\*startfile_prefix_spec:/{n;s@.*@/usr/lib/ @}' \
    -e '/\*cpp:/{n;s@$@ -isystem /usr/include@}' > \
    `dirname $(gcc --print-libgcc-file-name)`/specs

Danach sollten Sie die specs-Datei überprüfen und sicherstellen, dass alle gewünschten Änderungen wirklich durchgeführt wurden.

An dieser Stelle ist es zwingend nötig, die grundlegenden Funktionen (Kompilieren und Linken) der angepassten Toolchain zu überprüfen. Aus diesem Grund führen Sie bitte die folgenden Tests durch:

echo 'main(){}' > dummy.c
cc dummy.c -v -Wl,--verbose &> dummy.log
readelf -l a.out | grep ': /lib'

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos ist:

[Requesting program interpreter: /lib/ld-linux.so.2]

Beachten Sie, dass nun /lib der Prefix zum dynamischen Linker ist.

Überprüfen Sie nun, dass die korrekten Startdateien verwendet werden:

grep -o '/usr/lib.*/crt[1in].*succeeded' dummy.log

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

/usr/lib/crt1.o succeeded
/usr/lib/crti.o succeeded
/usr/lib/crtn.o succeeded

Stellen Sie sicher, dass der Compiler nach den korrekten Header-Dateien sucht:

grep -B1 '^ /usr/include' dummy.log

Dieses Kommando sollte erfolgreich mit den folgen Ausgaben beendet werden:

#include <...> search starts here:
 /usr/include

Stellen Sie als nächstes sicher, dass der neue Linker mit den korrekten Suchpfaden verwendet wird:

grep 'SEARCH.*/usr/lib' dummy.log |sed 's|; |\n|g'

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

SEARCH_DIR("/tools/i686-pc-linux-gnu/lib")
SEARCH_DIR("/usr/lib")
SEARCH_DIR("/lib");

Danach prüfen Sie, ob die korrekte libc eingesetzt wird:

grep "/lib/libc.so.6 " dummy.log

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

attempt to open /lib/libc.so.6 succeeded

Und zum Schluss kontrollieren Sie noch, ob GCC den richtigen dynamischen Linker benutzt:

grep found dummy.log

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos ist:

found ld-linux.so.2 at /lib/ld-linux.so.2

Wenn Sie eine andere oder überhaupt keine Ausgabe erhalten, ist etwas ernsthaft schiefgelaufen. Sie müssen das überprüfen und alle bisherigen Schritte noch einmal nachvollziehen, um das Problem zu finden und zu beheben. Machen Sie nicht weiter, solange das Problem nicht behoben ist. Am wahrscheinlichsten ist, dass etwas beim Anpassen der specs-Datei weiter oben nicht funktioniert hat.

Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, löschen Sie die Testdateien:

rm -v dummy.c a.out dummy.log

6.11. Binutils-2.17

Binutils ist eine Sammlung von Software-Entwicklungswerkzeugen. Dazu gehören zum Beispiel Linker, Assembler und weitere Programme für die Arbeit mit Objektdateien.

Geschätzte Kompilierzeit: 1,7 SBU inklusive Testsuite
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 186 MB inklusive Testsuite

6.11.1. Installation von Binutils

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass die Pseudo-Terminals (PTYs) in Ihrer chroot-Umgebung funktionieren. Mit dem folgenden schnellen Test sehen Sie, ob alles korrekt eingerichtet ist:

expect -c "spawn ls"

Falls die folgende Meldung erscheint, ist Ihre chroot-Umgebung nicht für PTYs vorbereitet:

The system has no more ptys.
Ask your system administrator to create more.

Das Problem muss behoben werden, bevor Sie die Testsuites von Binutils und GCC laufen lassen.

Die Dokumentation zu Binutils empfiehlt, Binutils außerhalb des Quellordners zu kompilieren:

mkdir -v ../binutils-build
cd ../binutils-build

Bereiten Sie Binutils zum Kompilieren vor:

../binutils-2.17/configure --prefix=/usr \
    --enable-shared

Kompilieren Sie das Paket:

make tooldir=/usr

Die Bedeutung des make-Parameters:

tooldir=/usr

Normalerweise ist tooldir (der Ordner, in den die ausführbaren Dateien endgültig installiert werden) auf $(exec_prefix)/$(target_alias) eingestellt. Ein i686-Computer löst dies zum Beispiel zu /usr/i686-pc-linux-gnu auf. Da wir aber nur für unser eigenes System installieren, brauchen wir diesen speziellen Ordner in /usr nicht. Diese Konfiguration fände z. B. dann Verwendung, wenn das System zum Querkompilieren genutzt würde (zum Beispiel, um auf einer Intel-Maschine Code zu generieren, der auf einem PowerPC ausgeführt werden kann).

Wichtig

In diesem Abschnitt wird die Testsuite von Binutils als kritisch eingestuft. Wir raten Ihnen, die Tests unter keinen Umständen zu überspringen.

Testen Sie das Ergebnis:

make check

Installieren Sie das Paket:

make tooldir=/usr install

Installieren Sie die Header-Datei libiberty, sie wird von einigen Paketen benötigt:

cp -v ../binutils-2.17/include/libiberty.h /usr/include

6.11.2. Inhalt von Binutils

Installierte Programme: addr2line, ar, as, c++filt, gprof, ld, nm, objcopy, objdump, ranlib, readelf, size, strings und strip
Installierte Bibliotheken: libiberty.a, libbfd.{a,so} und libopcodes.{a,so}

Kurze Beschreibungen

addr2line

Konvertiert Programmadressen zu Dateinamen und Zeilennummern. Mit Hilfe des Programmnamens und einer Speicheradresse benutzt das Programm Debugging-Informationen in der ausführbaren Datei, um herauszufinden, welche Quelldatei und Zeilennummer mit der Adresse assoziiert ist.

ar

Wird zum Erzeugen und Extrahieren von Dateien aus einem Archiv verwendet.

as

Ein Assembler. Er assembliert die Ausgabe von gcc zu Objektdateien.

c++filt

Wird vom dynamischen Linker benutzt, um C++- und Java-Symbole aufzuschlüsseln, damit überladene Funktionen nicht in Konflikt geraten.

gprof

Zeigt call graph-Profiling-Daten an.

ld

Ein Linker. Er verbindet mehrere Objektdateien und Archivdateien zu einer einzigen Datei, replaziert ihre Daten und verbindet ihre Symbolreferenzen.

nm

Listet alle in einer Objektdatei vorkommenden Symbole auf.

objcopy

Wird zum Konvertieren eines bestimmten Objektdateityps in einen anderen verwendet.

objdump

Zeigt ausgewählte Informationen über eine Objektdatei an. Diese Informationen sind hauptsächlich für Programmierer sinnvoll, die an den Kompilierwerkzeugen arbeiten.

ranlib

Erzeugt einen Index des Archivinhalts und speichert ihn im Archiv. Der Index listet alle reallokierbaren Symbole auf, die von im Archiv enthaltenen Objektdateien definiert werden.

readelf

Zeigt Informationen über Binärdateien vom Typ ELF an.

size

Listet die Abschnitts- und Gesamtgröße für eine Objektdatei auf.

strings

Gibt für jede angegebene Datei die druckbaren Zeichenketten aus, die eine festgelegte Mindestgröße haben (Voreinstellung ist 4). Bei Objektdateien gibt es in der Voreinstellung nur die Zeichenketten aus den Initialisierungs- und Ladeabschnitten aus. Bei anderen Dateitypen durchsucht es die gesamte Datei.

strip

Entfernt bestimmte Symbole aus Objektdateien (z. B. Debugging-Symbole).

libiberty

Enthält Routinen, die von verschiedenen GNU-Programmen genutzt werden, inklusive getopt, obstack, strerror, strtol und strtoul.

libbfd

Die Bibliothek für Binärdateibezeichner.

libopcodes

Eine Bibliothek zur Behandlung von Obcodes. Sie wird zum Erzeugen von Werkzeugen wie z. B. objdump benutzt. Obcodes sind die „lesbaren“ Versionen der Prozessorinstruktionen.

6.12. GCC-4.1.2

Das Paket GCC enthält die GNU-Compiler-Sammlung. Darin sind die C- und C++-Compiler enthalten.

Geschätzte Kompilierzeit: 22 SBU inklusive Testsuite
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 681 MB inklusive Testsuite

6.12.1. Installation von GCC

Wenden Sie nun einen Sed-Befehl an, um die Installation von libiberty.a zu verhindern. Wir möchten die von Binutils bereitgestellte Version von libiberty.a verwenden:

sed -i 's/install_to_$(INSTALL_DEST) //' libiberty/Makefile.in

Im Bootstrap-Durchlauf aus Abschnitt 5.4, „GCC-4.1.2 - Durchlauf 1“ wurde zum Kompilieren von GCC der Compiler-Parameter -fomit-frame-pointer verwendet. Der Nicht-Bootstrap-Durchlauf verwendet diesen Parameter jedoch standardmäßig nicht. Um die Kompilier-Durchläufe von GCC konsistent zu halten, sollten Sie den Parameter für diesen Durchlauf mit dem folgenden sed-Kommando einschalten:

sed -i 's/^XCFLAGS =$/& -fomit-frame-pointer/' gcc/Makefile.in

Das Skript fixincludes versucht manchmal, die bereits installierten Header-Dateien des Systems zu "reparieren". Es ist uns allerdings bekannt, dass weder die Header von GCC-4.1.2 noch die von Glibc-2.5.1 eine Reparatur benötigen. Daher verhindern Sie den Start des fixincludes-Skriptes mit diesem Kommando:

sed -i 's@\./fixinc\.sh@-c true@' gcc/Makefile.in

GCC enthält ein Skript namens gccbug, welches zum Kompilierzeitpunkt feststellt, ob mktemp vorhanden ist. Das Ergebnis wird fest in einen bestimmten Test eingebunden. Das wiederum würde den Test dazu veranlassen, weniger sichere Zufallsnamen für temporäre Dateien zu erzeugen. Da wir mktemp später noch installieren werden, simulieren wir an dieser Stelle das Vorhandensein:

sed -i 's/@have_mktemp_command@/yes/' gcc/gccbug.in

Die Dokumentation zu GCC empfiehlt, GCC außerhalb des Quellordners zu kompilieren:

mkdir -v ../gcc-build
cd ../gcc-build

Bereiten Sie GCC zum Kompilieren vor:

../gcc-4.1.2/configure --prefix=/usr \
    --libexecdir=/usr/lib --enable-shared \
    --enable-threads=posix --enable-__cxa_atexit \
    --enable-clocale=gnu --enable-languages=c,c++

Kompilieren Sie das Paket:

make

Wichtig

In diesem Abschnitt wird die Testsuite als absolut kritisch betrachtet. Sie sollten diesen Schritt unter keinen Umständen überspringen.

Testen Sie die Ergebnisse, aber halten Sie bei Fehlern nicht an:

make -k check

Um eine Zusammenfassung der Testergebnisse zu sehen, verwenden Sie dieses Kommando:

../gcc-4.1.2/contrib/test_summary

Wenn Sie nur die Zusammenfassungen sehen möchten, pipen Sie die Ausgabe durch grep -A7 Summ.

Sie können die Ergebnisse mit denen unter http://www.linuxfromscratch.org/lfs/build-logs/6.3/ vergleichen.

Ein paar unerwartete Fehler lassen sich oftmals nicht vermeiden. Die Entwickler von GCC kennen diese üblicherweise bereits, hatten aber noch keine Zeit, diese Fehler zu beheben. Insbesondere die libmudflap-Tests sind aufgrund eines Fehlers in GCC anfällig (http://gcc.gnu.org/bugzilla/show_bug.cgi?id=20003). Kurz gesagt, solange Ihre Testergebnisse nicht grob von denen unter der obigen URL abweichen, können Sie beruhigt fortfahren.

Installieren Sie das Paket:

make install

Einige Pakete erwarten, dass der C-Präprozessor unter /lib installiert ist. Erstellen Sie daher diesen symbolischen Link:

ln -sv ../usr/bin/cpp /lib

Viele Pakete benutzen den Namen cc, um den C-Compiler aufzurufen. Um auch diesen Paketen Rechnung zu tragen, erzeugen Sie einen weiteren symbolischen Link:

ln -sv gcc /usr/bin/cc

Die endgültige Toolchain ist nun fertiggestellt. An dieser Stelle muss unbedingt erneut überprüft werden, ob Kompilieren und Linken mit ihr wie erwartet funktioniert. Wir führen den gleichen Gesundheitstest, wie schon einmal in diesem Kapitel, durch:

echo 'main(){}' > dummy.c
cc dummy.c -v -Wl,--verbose &> dummy.log
readelf -l a.out | grep ': /lib'

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos ist:

[Requesting program interpreter: /lib/ld-linux.so.2]

Überprüfen Sie nun, dass die korrekten Startdateien verwendet werden:

grep -o '/usr/lib.*/crt[1in].*succeeded' dummy.log

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

/usr/lib/gcc/i686-pc-linux-gnu/4.1.2/../../../crt1.o succeeded
/usr/lib/gcc/i686-pc-linux-gnu/4.1.2/../../../crti.o succeeded
/usr/lib/gcc/i686-pc-linux-gnu/4.1.2/../../../crtn.o succeeded

Stellen Sie sicher, dass der Compiler nach den korrekten Header-Dateien sucht:

grep -B3 '^ /usr/include' dummy.log

Dieses Kommando sollte erfolgreich mit den folgen Ausgaben beendet werden:

#include <...> search starts here:
 /usr/local/include
 /usr/lib/gcc/i686-pc-linux-gnu/4.1.2/include
 /usr/include

Stellen Sie als nächstes sicher, dass der neue Linker mit den korrekten Suchpfaden verwendet wird:

grep 'SEARCH.*/usr/lib' dummy.log |sed 's|; |\n|g'

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

SEARCH_DIR("/usr/i686-pc-linux-gnu/lib")
SEARCH_DIR("/usr/local/lib")
SEARCH_DIR("/lib")
SEARCH_DIR("/usr/lib");

Danach prüfen Sie, ob die korrekte libc eingesetzt wird:

grep "/lib/libc.so.6 " dummy.log

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos sieht so oder so ähnlich aus:

attempt to open /lib/libc.so.6 succeeded

Und zum Schluss kontrollieren Sie noch, ob GCC den richtigen dynamischen Linker benutzt:

grep found dummy.log

Wenn alles korrekt funktioniert, sollten keine Fehler auftreten und die Ausgabe des letzten Kommandos ist:

found ld-linux.so.2 at /lib/ld-linux.so.2

Wenn Sie eine andere oder überhaupt keine Ausgabe erhalten, ist etwas ernsthaft schiefgelaufen. Sie müssen das überprüfen und alle bisherigen Schritte noch einmal nachvollziehen, um das Problem zu finden und zu beheben. Machen Sie nicht weiter, solange das Problem nicht behoben ist. Am wahrscheinlichsten ist, dass etwas beim Anpassen der specs-Datei weiter oben nicht funktioniert hat.

Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, löschen Sie die Testdateien:

rm -v dummy.c a.out dummy.log

6.12.2. Inhalt von GCC

Installierte Programme: c++, cc (Link auf gcc), cpp, g++, gcc, gccbug und gcov
Installierte Bibliotheken: libgcc.a, libgcc_eh.a, libgcc_s.so, libmudflap.{a,so}, libssp.{a,so}libstdc++.{a,so} und libsupc++.a

Kurze Beschreibungen

c++

Dies ist der C++-Compiler.

cc

Dies ist der C-Compiler.

cpp

Ein C-Präprozessor. Er wird vom Compiler benutzt, um #include, #define und ähnliche Anweisungen im Quellcode durch ihren endgültigen Code zu ersetzen.

g++

Dies ist der C++-Compiler.

gcc

Dies ist der C-Compiler.

gccbug

Ein Shellskript, mit dem man nützliche Fehlerberichte erzeugen kann.

gcov

Ein Werkzeug zum Testen des Deckungsgrades. Es wird zum Analysieren von Programmen benutzt, um herauszufinden, wo Optimierungen den größten Effekt zeigen.

libgcc

Enthält Laufzeitunterstützung für gcc.

libmudflap

Enthält Routinen für GCC zur Überprüfung von Grenzen.

libssp

Enthält Routinen die GCCs Schutz vor Stack-Zerstörung unterstützen.

libstdc++

Die Standard-C++-Bibliothek.

libsupc++

Stellt Unterstützungsroutinen für die Programmiersprache C++ zur Verfügung.

6.13. Berkeley DB-4.5.20

Das Paket Berkeley DB enthält Programme und Werkzeuge, die von vielen Anwendungen für datenbankbezogene Funktionen verwendet werden.

Geschätzte Kompilierzeit: 1,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 77 MB

Weitere Installationsmöglichkeiten

Das BLFS-Buch enthält eine Anleitung zur Installation dieses Pakets, falls Sie einen RPC-Server oder andere Sprachbindungen benötigen. Die zusätzlichen Sprachbindungen setzen weitere Pakete voraus. Weitere Informationen dazu finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/server/databases.html#db.

Außerdem kann man anstelle von Berkeley DB auch GDBM installieren und somit die Voraussetzung für Man-DB schaffen. Allerdings sind viele Stunden in den LFS-Test von Berkeley geflossen, nicht jedoch in GDBM. Wenn Sie sich dem Risiko voll bewusst sind, und dennoch GDBM einsetzen möchten, dann schauen Sie sich die Anleitungen unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/general/gdbm.html an.

6.13.1. Installation von Berkeley DB

Wenden Sie einen Patch an, der einige Fehler beim Zugriff auf Datenbanken über die Java-API behebt:

patch -Np1 -i ../db-4.5.20-fixes-1.patch

Bereiten Sie Berkeley DB zum Kompilieren vor:

cd build_unix
../dist/configure --prefix=/usr --enable-compat185 --enable-cxx

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--enable-compat185

Dieser Parameter schaltet die Berkeley DB 1.85 Kompatibilitäts-API ein.

--enable-cxx

Dieser Parameter schaltet den Bau der C++-API-Bibliotheken ein.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Es ist nicht möglich, dieses Paket sinnvoll zu testen, weil dies die TCL-Bindungen voraussetzt. Die TCL-Bindungen können allerdings nicht korrekt kompiliert werden, weil TCL gegen die Glibc in /tools gelinkt ist und nicht die in /usr.

Installieren Sie das Paket:

make docdir=/usr/share/doc/db-4.5.20 install

Die Bedeutung des make-Parameters:

docdir=...

Diese Variable gibt den korrekten Speicherort für die Dokumentation an.

Korrigieren Sie den Besitzer der installierten Dokumentation:

chown -Rv root:root /usr/share/doc/db-4.5.20

6.13.2. Inhalt von Berkeley DB

Installierte Programme: db_archive, db_checkpoint, db_deadlock, db_dump, db_hotbackup, db_load, db_printlog, db_recover, db_stat, db_upgrade und db_verify
Installierte Bibliotheken: libdb.{so,ar} und libdb_cxx.r{o,ar}

Kurze Beschreibungen

db_archive

Gibt die Pfade zu Protokolldateien aus, die nicht mehr benutzt werden.

db_checkpoint

Ein Daemon zum Überwachen von Protokolldateien und Kontrollpunkten darin.

db_deadlock

Ein Daemon zum Unterbrechen von Sperrungen, falls eine ununterbrechbare Sperrung (deadlock) gefunden wird.

db_dump

Wandelt eine Datenbankdatei in eine reines Textdatei um, so dass sie von db_load gelesen werden kann.

db_hotbackup

Erzeugt Schnappschüsse einer Berkeley-DB-Datenbank zum Zweck eines „Online-Backup“ oder „Online-Failover“.

db_load

Wird zum Erzeugen einer Datenbank-Datei aus einer reinen Text-Datei verwendet.

db_printlog

Wandelt eine Protokolldatei einer Datenbank in ein von Menschen lesbares Format um.

db_recover

Stellt eine Datenbank nach einem Fehler wieder in einem konsistenten Zustand her.

db_stat

Zeigt Statistiken zu Berkeley Datenbanken an.

db_upgrade

Wird zum Aktualisieren von Datenbank-Dateien auf eine neuere Berkeley DB-Version verwendet.

db_verify

Wird zum Durchführen von Konsistenzprüfungen von Datenbank-Dateien verwendet.

libdb.{so,a}

Enthält Funktionen zum Manipulieren von Datenbank-Dateien aus C-Programmen heraus.

libdb_cxx.{so,a}

Enthält Funktionen zum Manipulieren von Datenbank-Dateien aus C++-Programmen heraus.

6.14. Sed-4.1.5

Das Paket Sed enthält einen Stream-Editor.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 6,4 MB

6.14.1. Installation von Sed

Bereiten Sie Sed zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --bindir=/bin --enable-html

Die Bedeutung des neuen Parameters zu configure:

--enable-html

Dadurch wird die HTML-Dokumentation erzeugt.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.14.2. Inhalt von Sed

Installiertes Programm: sed

Kurze Beschreibungen

sed

Wird zum Filtern und Transformieren von Dateien in einem einzigen Durchlauf verwendet.

6.15. E2fsprogs-1.40.2

E2fsprogs stellt die Werkzeuge zur Verwendung mit dem ext2-Dateisystem zur Verfügung. Auch ext3 wird unterstützt (ein Journaling-Dateisystem).

Geschätzte Kompilierzeit: 0,4 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 31,2 MB

6.15.1. Installation von E2fsprogs

Korrigieren Sie einen fest einprogrammierten Pfad zu /bin/rm in der E2fsprogs-Testsuite:

sed -i -e 's@/bin/rm@/tools&@' lib/blkid/test_probe.in

Die Dokumentation empfiehlt, E2fsprogs in einem Unterordner des Quellordners zu kompilieren:

mkdir -v build
cd build

Bereiten Sie E2fsprogs zum Kompilieren vor:

../configure --prefix=/usr --with-root-prefix="" \
    --enable-elf-shlibs

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--with-root-prefix=""

Bestimmte Programme (wie z. B. e2fsck) sind absolut essentiell. Sie müssen z. B. selbst dann verfügbar sein, wenn /usr noch nicht eingehängt ist. Diese Programme gehören in Ordner wie /lib und /sbin. Ohne diese Option würden die Programme entgegen unserem Willen in /usr installiert werden.

--enable-elf-shlibs

Das erzeugt die gemeinsamen Bibliotheken, die einige Programme in diesem Paket verwenden.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Einer der Tests von E2fsprogs wird 256 MB Arbeitsspeicher beanspruchen. Wenn Sie nicht wesentlich mehr als 256 MB Arbeitsspeicher haben, sollten Sie zumindest genügend Auslagerungsspeicher für diesen Test zur Verfügung haben. Lesen Sie unter Abschnitt 2.3, „Erstellen eines Dateisystems auf der neuen Partition“ und Abschnitt 2.4, „Einhängen (mounten) der neuen Partition“ nach, wie man Auslagerungsspeicher anlegt und aktiviert.

Installieren Sie die Binärdateien, die Dokumentation und die gemeinsamen Bibliotheken:

make install

Installieren Sie die statischen Bibliotheken und Header:

make install-libs

6.15.2. Inhalt von E2fsprogs

Installierte Programme: badblocks, blkid, chattr, compile_et, debugfs, dumpe2fs, e2fsck, e2image, e2label, filefrag, findfs, fsck, fsck.ext2, fsck.ext3, logsave, lsattr, mk_cmds, mke2fs, mkfs.ext2, mkfs.ext3, mklost+found, resize2fs, tune2fs und uuidgen.
Installierte Bibliotheken: libblkid.{a,so}, libcom_err.{a,so}, libe2p.{a,so}, libext2fs.{a,so}, libss.{a,so} und libuuid.{a,so}

Kurze Beschreibungen

badblocks

Durchsucht ein Gerät (üblicherweise eine Festplatte) nach defekten Blöcken.

blkid

Ein Kommandozeilenprogramm zum Auffinden und Anzeigen der Eigenschaften eines Blockgerätes.

chattr

Ändert Attribute eines ext2-Dateisystems. Auch ext3 wird unterstützt (die Journaling-Version von ext2).

compile_et

Ein Fehlertabellen-Compiler. Er konvertiert eine Tabelle mit Fehlercode-Namen und Meldungen zu einer C-Quelldatei, die dann mit der com_err Bibliothek verwendet werden kann.

debugfs

Ein Dateisystemdebugger. Er kann benutzt werden, um den Status eines ext2-Dateisystems zu untersuchen und zu verändern.

dumpe2fs

Gibt Informationen zum Superblock und zu Blockgruppen des Dateisystems auf einem bestimmten Gerät aus.

e2fsck

Wird zum Prüfen und optional zum Reparieren von ext2- und ext3-Dateisystemen verwendet.

e2image

Wird zum Speichern kritischer ext2-Dateisystemdaten in eine Datei verwendet.

e2label

Zeigt oder verändert das Label eines ext2-Dateisystems auf dem angegebenen Gerät.

filefrag

Berichtet über den Fragmentierungsstatus einer Datei

findfs

Findet ein Dateisystem mit Hilfe des Label oder einer UUID (Universally Unique Identifier).

fsck

Wird zum Prüfen und (optional) Reparieren eines Dateisystems verwendet.

fsck.ext2

Prüft in der Voreinstellung ext2-Dateisysteme.

fsck.ext3

Prüft in der Voreinstellung ext3-Dateisysteme.

logsave

Speichert die Ausgabe eines Kommandos in eine Logdatei.

lsattr

Listet Dateiattribute eines ext2-Dateisystems auf.

mk_cmds

Konvertiert eine Tabelle mit Kommando-Namen und Hilfemeldungen zu C-Quellcode, der dann mit der libss Subsystem-Bibliothek verwendet werden kann.

mke2fs

Erzeugt ein ext2- oder ext3-Dateisystem auf dem angegebenen Gerät.

mkfs.ext2

Erzeugt in der Voreinstellung ein ext2-Dateisystem.

mkfs.ext3

Erzeugt in der Voreinstellung ein ext3-Dateisystem.

mklost+found

Wird benutzt, um den Ordner lost+found auf einem second extended Dateisystem zu erzeugen. Es führt eine Vorzuweisung von Blöcken zu diesem Ordner durch, um damit e2fsck die Arbeit zu erleichtern.

resize2fs

Kann zum Vergrößern oder Verkleinern eines ext2-Dateisystems verwendet werden.

tune2fs

Wird zum Einstellen von veränderbaren Parametern auf einem ext2-Dateisystem eingesetzt.

uuidgen

Erzeugt neue, universell einzigartige Bezeichner (UUID). Jede UUID kann grundsätzlich als einzigartig betrachtet werden, auf dem lokalen oder auf anderen Systemen, in der Vergangenheit und in der Zukunft.

libblkid

Enthält Routinen zum Identifizieren von Geräten und zum Extrahieren von Token.

libcom_err

Die allgemeine Routine zum Anzeigen von Fehlern.

libe2p

Wird von dumpe2fs, chattr und lsattr benutzt.

libext2fs

Enthält Routinen, die Programme im Benutzerkontext zum Manipulieren eines ext2-Dateisystems verwenden können.

libss

Wird von debugfs benutzt.

libuuid

Enthält Routinen zum Erzeugen von einmaligen Bezeichnern für Objekte, die hinter dem lokalen System verfügbar sein könnten.

6.16. Coreutils-6.9

Das Paket Coreutils enthält viele Shell-Werkzeuge zum Einstellen der grundlegenden Systemeigenschaften.

Geschätzte Kompilierzeit: 1,0 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 72,4 MB

6.16.1. Installation von Coreutils

Die Funktion von uname ist bekannterweise ein wenig fehlerhaft, weil der Parameter -p immer unknown ausgibt. Der folgende Patch behebt das Problem auf Intel-Architekturen:

patch -Np1 -i ../coreutils-6.9-uname-1.patch

Normalerweise würde Coreutils einige Programme installieren, die später von anderen Paketen bereitgestellt werden sollen. Verhinden Sie die Installation dieser Programme mit diesem Patch:

patch -Np1 -i ../coreutils-6.9-suppress_uptime_kill_su-1.patch

Von POSIX wird verlangt, dass die Programme von Coreutils Zeichengrenzen auch in Multibyte-Locales erkennen. Der folgende Patch behebt einige diesbezügliche Fehler:

patch -Np1 -i ../coreutils-6.9-i18n-1.patch

Damit die vom Patch hinzugefügten Tests erfolgreich durchlaufen können, müssen die Zugriffsrechte für die Testdatei geändert werden:

chmod +x tests/sort/sort-mb-tests

Anmerkung

In der Vergangenheit wurden leider viele Fehler in diesem Patch gefunden. Wenn Sie neue Fehler an die Entwickler von Coreutils berichten möchten, prüfen Sie bitte zuallererst, ob sich der Fehler auch ohne diesen Patch noch reproduzieren lässt!

Bereiten Sie Coreutils zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Fahren Sie mit „Installieren Sie das Paket“ fort, wenn Sie die Testsuite überspringen möchten.

Sie können die Testsuite nun durchlaufen lassen. Als erstes starten Sie einige Tests, die als root laufen müssen:

make NON_ROOT_USERNAME=nobody check-root

Die verbleibenden Tests werden als Benutzer nobody ausgeführt. Einige Tests erfordern jedoch, dass der Benutzer Mitglied in mehr als einer Gruppe ist. Damit diese Tests nicht übersprungen werden, erstellen Sie nun eine temporäre Gruppe und fügen nobody als Mitglied hinzu:

echo "dummy:x:1000:nobody" >> /etc/group

Jetzt können Sie die Tests ausführen:

su-tools nobody -s /bin/bash -c "make RUN_EXPENSIVE_TESTS=yes check"

Entfernen Sie die temporäre Gruppe wieder:

sed -i '/dummy/d' /etc/group

Installieren Sie das Paket:

make install

Und verschieben Sie einige Programme an die vom FHS vorgegebene Stelle:

mv -v /usr/bin/{cat,chgrp,chmod,chown,cp,date,dd,df,echo} /bin
mv -v /usr/bin/{false,hostname,ln,ls,mkdir,mknod,mv,pwd,readlink,rm} /bin
mv -v /usr/bin/{rmdir,stty,sync,true,uname} /bin
mv -v /usr/bin/chroot /usr/sbin

Einige der LFS-Bootskripte sing abhängig von den Kommandos head und sleep. Da /usr in den früheren Phasen des Bootvorgangs noch nicht einghängt sein könnte, müssen sich diese Programm auf der root-Partition befinden:

mv -v /usr/bin/{head,sleep,nice} /bin

6.16.2. Inhalt von Coreutils

Installierte Programme: base64, basename, cat, chgrp, chmod, chown, chroot, cksum, comm, cp, csplit, cut, date, dd, df, dir, dircolors, dirname, du, echo, env, expand, expr, factor, false, fmt, fold, groups, head, hostid, hostname, id, install, join, link, ln, logname, ls, md5sum, mkdir, mkfifo, mknod, mv, nice, nl, nohup, od, paste, pathchk, pinky, pr, printenv, printf, ptx, pwd, readlink, rm, rmdir, seq, sha1sum, sha224sum, sha256sum, sha384sum, sha512sum, shred, shuf, sleep, sort, split, stat, stty, sum, sync, tac, tail, tee, test, touch, tr, true, tsort, tty, uname, unexpand, uniq, unlink, users, vdir, wc, who, whoami und yes

Kurze Beschreibungen

base64

Kodiert und dekodiert Daten entsprechend der base64-Spezifikation (RFC 3548).nach

basename

Entfernt den Pfad und Suffix von einem angegebenen Dateinamen.

cat

Gibt Dateien an der Standardausgabe aus bzw. fügt sie zusammen.

chgrp

Ändert die Gruppenzugehörigkeit von Dateien und Ordnern.

chmod

Ändert die Zugriffsrechte der angegebenen Dateien. Der Modus kann entweder symbolisch (in Form der durchzuführenden Änderungen) oder als Oktalzahl angegeben werden (repräsentiert die absoluten neuen Rechte).

chown

Ändert Besitzer und/oder Gruppenzugehörigkeit der angegebenen Dateien und Ordner.

chroot

Macht den angegebenen Ordner temporär zum neuen Basisordner („/“) für den übergebenen Befehl (z. B. bash). Der Befehl wird dann in diesem „Gefängnis“ ausgeführt.

cksum

Gibt die CRC-Prüfsumme (Cyclic Redundancy Check) und die Anzahl der Bytes einer angegebenen Datei aus.

comm

Vergleicht zwei sortierte Dateien und gibt in drei Spalten die Zeilen aus, die jeweils einzigartig bzw. gleich sind.

cp

Kopiert Dateien.

csplit

Teilt eine Datei in mehrere neue Dateien. Dazu wird ein bestimmtes Muster oder Zeilennummern verwendet. Außerdem gibt csplit die Anzahl Bytes der neuen Dateien aus.

cut

Gibt Ausschnitte von Zeilen aus. Die Ausschnitte werden nach Feldern oder Positionsangaben gewählt.

date

Gibt die aktuelle Zeit im angegebenen Format aus oder stellt die Systemzeit ein.

dd

Kopiert eine Datei mit der angegebenen Blockgröße und -anzahl. Optional kann währenddessen eine Konvertierung durchgeführt werden.

df

Berichtet über den verfügbaren (und verwendeten) Festplattenspeicher auf allen eingehängten Dateisystemen oder den Dateisystemen, die die angegebenen Dateien enthalten.

dir

Listet den Inhalt eines Ordners auf (das Gleiche wie ls).

dircolors

Gibt Kommandos zum Setzen der Umgebungsvariable LS_COLOR aus, um damit das Farbschema von ls zu ändern.

dirname

Entfernt den nicht-ordnerspezifischen Teil eines Dateinamens.

du

Gibt aus, wieviel Festplattenspeicher der aktuelle Ordner, die Unterordner und Dateien oder eine einzelne Datei verbraucht.

echo

Gibt eine angegebene Zeichenkette aus.

env

Führt ein Kommando in einer modifizierten Arbeitsumgebung aus.

expand

Konvertiert Tabulatoren zu Leerzeichen.

expr

Wertet einen Ausdruck aus.

factor

Gibt den Primfaktor aller angegebenen Ganzzahlen aus.

false

Tut gar nichts, ist immer erfolglos. Es beendet sich immer mit einem Abschlusscode, der auf einen Fehler hinweist.

fmt

Formatiert die Absätze in der übergebenen Datei neu.

fold

Fügt Zeilenumbrüche in den angegebenen Dateien ein.

groups

Gibt die Gruppenzugehörigkeit eines Benutzers aus.

head

Gibt die ersten zehn (oder die angegebene Anzahl) von Zeilen einer Datei aus.

hostid

Gibt die numerische ID (hexadezimal) des Systems aus.

hostname

Setzt den Hostnamen bzw. zeigt ihn an.

id

Gibt die effektive Benutzer-ID, Gruppen-ID, und Gruppenzugehörigkeit des aktuellen Benutzers oder eines angegebenen Benutzers aus.

install

Kopiert Dateien und setzt deren Zugriffsrechte und, falls möglich, Besitzer und Gruppe.

join

Fügt aus zwei Dateien die Zeilen mit identischen join-Feldern zusammen.

link

Erzeugt einen harten Link von der angegebenen Datei zu einer Datei.

ln

Erzeugt einen harten oder symbolischen Link zwischen Dateien.

logname

Gibt den Login-Namen des aktuellen Benutzers aus.

ls

Listet den Inhalt des angegebenen Ordners auf.

md5sum

Erzeugt eine MD5-Prüfsumme (Message Digest 5) bzw. zeigt sie an.

mkdir

Erzeugt Ordner mit den angegebenen Namen.

mkfifo

Erzeugt FIFOs (First-In, First-Out, eine sogenannte "named Pipe" im UNIX-Sprachgebrauch) mit dem angegebenen Namen.

mknod

Erzeugt eine Gerätedatei mit dem angegebenen Namen. Eine Gerätedatei ist eine spezielle zeichen- oder blockorientierte Datei oder ein FIFO.

mv

Verschiebt Dateien und Ordner oder benennt sie um.

nice

Führt ein Programm mit geänderter Priorität aus.

nl

Nummeriert die Zeilen der angegebenen Dateien.

nohup

Führt ein Programm aus, so dass es immun gegen „hangup“s ist. Die Ausgaben des Programms werden in eine Protokolldatei umgeleitet.

od

Gibt eine Datei oktal oder in anderen Formaten aus.

paste

Fügt angegebene Dateien zusammen. Sequenziell zusammengehörende Zeilen werden Seite an Seite durch Tabulatoren getrennt zusammengefügt.

pathchk

Prüft, ob Dateinamen gültig und portierbar sind.

pinky

Eine abgespeckte Version von finger. Es gibt ein paar Informationen über den angegebenen Benutzer aus.

pr

Bereitet Dateien seiten- oder spaltenweise für den Ausdruck vor.

printenv

Gibt die Umgebungsvariablen aus.

printf

Gibt die angegebenen Argumente in einem bestimmten Format aus — dies ist der C-Funktion printf sehr ähnlich.

ptx

Erzeugt aus dem Inhalt von Dateien einen vertauschten Index, mit jedem Stichwort im Kontext.

pwd

Gibt den Namen des aktuellen Arbeits-Ordners aus.

readlink

Gibt das Ziel eines symbolischen Links aus.

rm

Löscht Dateien oder Ordner.

rmdir

Löscht leere Ordner.

seq

Gibt eine Zahlenreihe in einem bestimmten Wertebereich und mit einem bestimmten Inkrement aus.

sha1sum

Prüft 160-Bit SHA1-Prüfsummen oder gibt sie aus.

sha224sum

Prüft 224-Bit SHA-Prüfsummen oder gibt sie aus.

sha256sum

Prüft 256-Bit SHA-Prüfsummen oder gibt sie aus.

sha384sum

Prüft 384-Bit SHA-Prüfsummen oder gibt sie aus.

sha512sum

Prüft 512-Bit SHA-Prüfsummen oder gibt sie aus.

shred

Überschreibt eine Datei mehrfach mit zufälligen Mustern, um das Wiederherstellen der Daten zu erschweren.

shuf

Mischt Textzeilen

sleep

Pausiert für die angegebene Zeit.

sort

Sortiert die Zeilen einer Datei.

split

Teilt eine Datei in Stücke, nach Größe oder nach Zeilennummern.

stat

Zeigt den Datei- oder Dateisystemstatus an.

stty

Setzt Terminal-Einstellungen oder zeigt sie an.

sum

Gibt Prüfsumme und Anzahl der Blöcke einer Datei aus.

sync

Schreibt den Dateisystempuffer. Geänderte Blöcke werden auf die Festplatte geschrieben und der Superblock wird aktualisiert.

tac

Fügt Dateien rückwärts zusammen.

tail

Gibt die letzten zehn (oder die angegebene Anzahl) von Zeilen einer Datei aus.

tee

Liest von der Standardeingabe während gleichzeitig auf die Standardausgabe und in eine Datei geschrieben wird.

test

Vergleicht Werte und prüft Dateitypen.

touch

Ändert Zeitstempel von Dateien, setzt Zugriffs- und Änderungszeit einer Datei auf die aktuelle Zeit. Dateien, die noch nicht existieren, werden mit der Länge 0 angelegt.

tr

Übersetzt, quetscht oder entfernt Zeichen von der Standardeingabe.

true

Macht nichts, ist immer erfolgreich. Beendet immer mit einem Statuscode, der Erfolg bedeutet.

tsort

Sortiert topologisch. Schreibt eine vollständig sortierte Liste entsprechend der teilweisen Sortierung in einer Datei.

tty

Gibt den Dateinamen des Terminals aus, das mit der Standardeingabe verbunden ist.

uname

Gibt Systeminformationen aus.

unexpand

Konvertiert Leerzeichen zu Tabulatoren.

uniq

Entfernt alle identischen Zeilen bis auf eine.

unlink

Entfernt eine Datei.

users

Gibt die Namen der eingeloggten Benutzer aus.

vdir

Macht das Gleiche wie ls -l.

wc

Gibt die Anzahl Zeilen, Wörter und Bytes einer Datei aus. Und eine Summe, falls mehrere Dateien angegeben wurden.

who

Zeigt an, wer gerade eingeloggt ist.

whoami

Gibt den Benutzernamen aus, der mit der aktuell effektiven Benutzer-ID verknüpft ist.

yes

Gibt „y“ oder eine andere Zeichenkette solange aus, bis es beendet wird.

6.17. Iana-Etc-2.20

Das Paket Iana-Etc enthält Daten zu Netzwerkdiensten und Protokollen.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 2,1 MB

6.17.1. Installation von Iana-Etc

Das folgende Kommando konvertiert die von IANA bereitgestellten RAW-Daten in das korrekte Format für /etc/protocols und /etc/services:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.17.2. Inhalt von Iana-Etc:

Installierte Dateien: /etc/protocols und /etc/services

Kurze Beschreibungen

/etc/protocols

Beschreibt verschiedene im TCP/IP-Subsystem verfügbare DARPA-Internet-Protokolle.

/etc/services

Ermöglicht eine Zuordnung von leicht zu lesenden Namen für Internetdienste und den zugehörigen Port-Nummern und Protokolltypen.

6.18. M4-1.4.10

M4 enthält einen Makroprozessor.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 5 MB

6.18.1. Installation von M4

Bereiten Sie M4 zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.18.2. Inhalt von M4

Installiertes Programm: m4

Kurze Beschreibungen

m4

Kopiert die Eingabe zur Ausgabe und führt dabei Makros aus. Die Makros können entweder vordefiniert oder selbstgeschrieben sein und beliebige Argumente übernehmen. Neben der Fähigkeit, Makros auszuführen, besitzt m4 eingebaute Funktionen zum Einfügen benannter Dateien, zum Ausführen von Unix-Befehlen und Integer-Berechnungen, zur Manipulation von Text und zur Behandlung von Rekursionen usw. m4 kann entweder als Frontend zu einem Compiler oder als eigenständiger Makroprozessor genutzt werden.

6.19. Bison-2.3

Mit Bison lassen sich Programme generieren, die die Struktur einer Textdatei analysieren.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 12,3 MB

6.19.1. Installation von Bison

Bereiten Sie Bison zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Das configure-System bereitet Bison ohne Unterstützung für internationalisierte Fehlermeldungen vor, wenn das Programm bison nicht bereits in $PATH gefunden wird. Durch den folgenden Zusatz wird das Problem korrigiert:

echo '#define YYENABLE_NLS 1' >> config.h

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.19.2. Inhalt von Bison

Installierte Programme: bison und yacc
Installierte Bibliothek: liby.a

Kurze Beschreibungen

bison

Erzeugt aus einer Reihe von Regeln ein Programm zum Analysieren der Struktur von Textdateien. Bison ist ein Ersatz für yacc (Yet Another Compiler Compiler).

yacc

Ein Wrapper zu bison. Er wird benutzt, weil immer noch viele Programm yacc anstelle von bison aufrufen. Bison wird dann mit der Option -y aufgerufen.

liby.a

Die Yacc-Bibliothek, die die Implementierung von yacc-kompatiblen yyerror- und main-Funktionen enthält. Diese Bibliothek ist normalerweise nicht sehr nützlich, aber sie wird von POSIX vorausgesetzt.

6.20. Ncurses-5.6

Das Paket Ncurses enthält Bibliotheken für den Terminal-unabhängigen Zugriff auf Textbildschirme.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,7 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 31 MB

6.20.1. Installation von Ncurses

Der folgende Patch behebt einige Fehler, die vom Analyse-Programm für statischen Code (Coverity) gefunden wurden:

patch -Np1 -i ../ncurses-5.6-coverity_fixes-1.patch

Bereiten Sie Ncurses zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --with-shared --without-debug --enable-widec

Die Bedeutung des configure-Parameters:

--enable-widec

Durch diesen Parameter werden anstelle der normalen Bibliotheken (libncurses.so.5.6) die Versionen für Multibyte-Zeichen installiert (libncursesw.so.5.6). Diese Wide-Character-Bibliotheken sind sowohl mit Multibyte- als auch mit normalen 8-Bit-Locales verwendbar. Die beiden Bibliothek-Typen sind Quell- aber nicht Binär-Kompatibel.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält zwar eine Testsuite, jedoch kann sie erst nach der Installation ausgeführt werden. Die Tests befinden sich im Unterordner test. Lesen Sie dort bitte die Datei README für weitere Informationen.

Installieren Sie das Paket:

make install

Korrigieren Sie die Rechtevergabe für eine Bibliothek, die nicht ausführbar sein sollte:

chmod -v 644 /usr/lib/libncurses++w.a

Verschieben Sie die Bibliotheken in den Ordner /lib, denn es wird erwartet, dass sie sich dort befinden:

mv -v /usr/lib/libncursesw.so.5* /lib

Da die Bibliotheken gerade verschoben wurden, zeigt ein symbolischer Links nun ins Leere. Erstellen Sie diesen neu:

ln -sfv ../../lib/libncursesw.so.5 /usr/lib/libncursesw.so

Viele Programme erwarten immer noch vom Linker, die nicht-Wide-Character-Bibliotheken von Ncurses aufzufinden. Mit symbolischen Links und Linker-Skripts können Sie diese Programme austricksen:

for lib in curses ncurses form panel menu ; do \
    rm -vf /usr/lib/lib${lib}.so ; \
    echo "INPUT(-l${lib}w)" >/usr/lib/lib${lib}.so ; \
    ln -sfv lib${lib}w.a /usr/lib/lib${lib}.a ; \
done
ln -sfv libncurses++w.a /usr/lib/libncurses++.a

Stellen Sie des Weiteren sicher, dass alte Programme, die mit -lcurses verlinken, immer noch kompilierbar sind:

rm -vf /usr/lib/libcursesw.so
echo "INPUT(-lncursesw)" >/usr/lib/libcursesw.so
ln -sfv libncurses.so /usr/lib/libcurses.so
ln -sfv libncursesw.a /usr/lib/libcursesw.a
ln -sfv libncurses.a /usr/lib/libcurses.a

Anmerkung

Die obigen Kommandos installieren keine nicht-Wide-Bibliotheken von Ncurses, weil kein aus dem Quellcode installierte Paket diese verwenden würde. Wenn Sie allerdings Binär-Programme haben, die diese Bibliotheken benötigen, so können die passenden Bibliotheken mit diesen Kommandos installiert werden:installi

make distclean
./configure --prefix=/usr --with-shared --without-normal \
  --without-debug --without-cxx-binding
make sources libs
cp -av lib/lib*.so.5* /usr/lib

6.20.2. Inhalt von Ncurses

Installierte Programme: captoinfo Link auf tic), clear, infocmp, infotocap (Link auf tic), reset (Link auf tset), tack, tic, toe, tput und tset
Installierte Bibliotheken: libcursesw.{a,so} (symlink und das Linker-Skript zu libncursesw.{a,so}), libformw.{a,so}, libmenuw.{a,so}, libncurses++w.a, libncursesw.{a,so}, libpanelw.{a,so} und ihre Nicht-Wide-Character Gegenstücke ohne "w" im Namen der Bibliothek.

Kurze Beschreibungen

captoinfo

Konvertiert termcap-Beschreibungen zu terminfo-Beschreibungen.

clear

Löscht den Bildschirminhalt (wenn möglich).

infocmp

Vergleicht terminfo-Beschreibungen oder gibt sie aus.

infotocap

Konvertiert terminfo-Beschreibungen zu termcap-Beschreibungen.

reset

Setzt ein Terminal auf seine Voreinstellungen zurück.

tack

Wird benutzt, um die Korrektheit eines Eintrages in der terminfo-Datenbank zu überprüfen.

tic

Der Compiler für Beschreibungen zu terminfo-Einträgen. Er übersetzt terminfo-Dateien aus dem Quellformat in das binäre Format, das von den ncurses-Bibliotheksroutinen benötigt wird. Eine terminfo-Datei enthält Informationen über die Fähigkeiten eines bestimmten Terminals.

toe

Listet alle verfügbaren Terminaltypen auf und gibt zu jedem den Namen und die Beschreibung aus.

tput

Macht der Shell die Werte von Terminal-abhängigen Fähigkeiten zugänglich. Es kann auch zum Zurücksetzen oder Initialisieren eines Terminals oder zum Anzeigen seines vollständigen Namens verwendet werden.

tset

Kann zum Initialisieren eines Terminals verwendet werden.

libcurses

Ein Link auf libncurses.

libncurses

Enthält Funktionen zum Anzeigen von Text auf einem Terminal in vielen komplizierten Variationen. Ein gutes Beispiel ist das angezeigte Menü von make menuconfig des Kernels.

libform

Enthält Funktionen zum Implementieren von Formularen.

libmenu

Enthält Funktionen zum Implementieren von Menüs.

libpanel

Enthält Funktionen zum Implementieren von Schaltflächen.

6.21. Procps-3.2.7

Procps enthält Programme zur Überwachung und Steuerung von Systemprozessen. Die Informationen zu den Prozessen erhält Procps aus dem Ordner /proc.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 2,3 MB

6.21.1. Installation von Procps

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.21.2. Inhalt von Procps

Installierte Programme: free, kill, pgrep, pkill, pmap, ps, pwdx, skill, slabtop, snice, sysctl, tload, top, uptime, vmstat, w und watch
Installierte Bibliothek: libproc.so

Kurze Beschreibungen

free

Gibt die Menge an freiem und benutzten Arbeitsspeicher aus, sowohl physischem als auch Swap.

kill

Sendet Signale an Prozesse.

pgrep

Findet Prozesse aufgrund ihres Namens und anderer Attribute.

pkill

Signalisiert Prozesse basierend auf ihrem Namen oder anderen Attributen.

pmap

Gibt eine Speicherübersicht des angegebenen Prozesses aus.

ps

Listet zur Zeit laufende Prozesse auf.

pwdx

Gibt den Namen des aktuellen Arbeitsordners eines Programms aus.

skill

Sendet Signale an Prozesse, die den angegebenen Kriterien entsprechen.

slabtop

Zeigt detaillierte Informationen zum Kernel-Slap-Cache in Echtzeit an.

snice

Ändert die Priorität von Prozessen, die auf die angegebenen Kriterien passen.

sysctl

Ändert Kernelparamter zur Laufzeit.

tload

Gibt eine Grafik der aktuellen durchschnittlichen Systemlast aus.

top

Zeigt eine Liste der Prozesse an, die am meisten CPU-Last erzeugen. Ermöglicht eine Übersicht über laufende Prozesse in Echtzeit.

uptime

Gibt aus, wie lange ein System bereits läuft, wieviele Benutzer eingeloggt sind und wie hoch die Systemlast ist.

vmstat

Erzeugt Statistiken zur Ausnutzung des virtuellen Speichers, gibt Informationen zu Prozessen, Speicher, Paging, Block-IO, traps und CPU-Aktivität aus.

w

Zeigt an, welche Benutzer gerade eingeloggt sind, wo, und seit wann.

watch

Führt ein Kommando immer wieder aus und gibt eine Bildschirmseite von seiner Ausgabe aus. So können Sie die Ausgabe eines Programms beobachten.

libproc

Enthält Funktionen, die von den meisten Programmen in diesem Paket benutzt werden.

6.22. Libtool-1.5.24

Das Libtool-Skript enthält die Unterstützung für Bibliotheken. Libtool versteckt die Komplexität von gemeinsam benutzten Bibliotheken hinter einer konsistenten und portablen Schnittstelle.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 16,6 MB

6.22.1. Installation von Libtool

Bereiten Sie Libtool zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.22.2. Inhalt von Libtool

Installierte Programme: libtool und libtoolize
Installierte Bibliotheken: libltdl.{a,so}

Kurze Beschreibungen

libtool

Stellt vereinheitlichte Dienste zum Erstellen von Bibliotheken zur Verfügung.

libtoolize

Stellt einen einheitlichen Weg zur Verfügung, um einem Paket libtool-Unterstützung hinzuzufügen.

libltdl

Versteckt die verschiedenen Schwierigkeiten mit Bibliotheken die dlopen verwenden.

6.23. Perl-5.8.8

Das Paket Perl enthält die Skriptsprache Perl (Practical Extraction and Report Language).

Geschätzte Kompilierzeit: 1,5 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 143 MB

6.23.1. Installation von Perl

Erstellen Sie nun eine Basisversion der Datei /etc/hosts. Diese wird in einer von Perls Konfigurationsdateien und in der Testsuite verwendet (falls Sie diese durchlaufen lassen):

echo "127.0.0.1 localhost $(hostname)" > /etc/hosts

Wenn Sie festlegen möchten, wie Perl sich selbst zum Installieren einrichtet, dann können Sie stattdessen das interaktive Configure-Skript benutzen. Wenn Sie mit den (normalerweise sinnvollen) von Perl automatisch erkannten Voreinstellungen zufrieden sind, benutzen Sie das folgende Kommando:

./configure.gnu --prefix=/usr \
    -Dman1dir=/usr/share/man/man1 \
    -Dman3dir=/usr/share/man/man3 \
    -Dpager="/usr/bin/less -isR"

Die Bedeutung der configure-Parameter:

-Dpager="/usr/bin/less -isR"

Dies korrigiert einen Fehler in der Art und Weise, wie perldoc, das Programm less aufruft.

-Dman1dir=/usr/share/man/man1 -Dman3dir=/usr/share/man/man3

Da zur Zeit noch kein Groff installiert ist, geht configure davon aus, dass die Man-pages nicht erstellt werden sollen. Geben Sie diese Parameter ein, um die falsche Entscheidung zu übergehen.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Zum Testen der Ergebnisse führen Sie dieses Kommando aus: make test.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.23.2. Inhalt von Perl

Installierte Programme: a2p, c2ph, cpan, dprofpp, enc2xs, find2perl, h2ph, h2xs, instmodsh, libnetcfg, perl, perl5.8.8 (Link auf perl), perlbug, perlcc, perldoc, perlivp, piconv, pl2pm, pod2html, pod2latex, pod2man, pod2text, pod2usage, podchecker, podselect, prove, psed (Link auf s2p), pstruct (Link auf c2ph), s2p, splain und xsubpp
Installierte Bibliotheken: Mehrere hundert, die hier nicht alle aufgelistet werden können

Kurze Beschreibungen

a2p

Übersetzt awk zu Perl.

c2ph

Gibt C-Strukturen aus, die von cc -g -S erzeugt wurden.

cpan

Ist die Kommandozeilen-Schnittstelle zum Comprehensive Perl Archive Network (CPAN).

dprofpp

Zeigt Perl-Profiling-Daten an.

enc2xs

Erzeugt aus Unicode-Zeichenzuordnungen oder Tcl-Encoding-Dateien eine Perl-Erweiterung für das Encode-Modul.

find2perl

Übersetzt find-Kommandos zu Perl.

h2ph

Konvertiert .h C-Header-Dateien zu .ph Perl Header-Dateien.

h2xs

Konvertiert .h C-Header-Dateien zu Perl-Erweiterungen.

instmodsh

Ein Shell-Skript für den Umgang mit den installierten Perl-Module; es kann sogar ein Tar-Archiv aus einem installierten Modul erzeugen.

libnetcfg

Kann zum Einrichten von libnet benutzt werden.

perl

Kombiniert viele der besten Eigenschaften von C, sed, awk und sh in einer einzigen universell einsetzbaren Sprache. Perl wird auch als das Schweitzer Taschenmesser für Programmier bezeichnet.

perl5.8.8

Ein harter Link auf perl.

perlbug

Wird zum Erzeugen und Emailen von Fehlerberichten zu Perl oder seinen Modulen verwendet.

perlcc

Erzeugt ausführbare Dateien aus Perl-Programmen.

perldoc

Zeigt Teile einer Dokumentation im pod-Format an.

perlivp

Die Perl Installations-Prüfprozedur. Damit wird geprüft, ob Perl und seine Bibliotheken korrekt installiert wurden.

piconv

Die Perl-Version des Zeichensatz-Konverters iconv.

pl2pm

Ein Werkzeug zum groben Umwandeln von Perl4 .pl-Dateien in Perl5 .pm-Module.

pod2html

Konvertiert pod-Dateien in das HTML-Format.

pod2latex

Konvertiert pod-Dateien zu LaTeX.

pod2man

Konvertiert pod-Daten zu formatierter *roff-Eingabe.

pod2text

Konvertiert pod-Daten in formatierten ASCII-Text.

pod2usage

Gibt Benutzungshinweise aus eingebetteten pod-Dokumenten in Dateien aus.

podchecker

Prüft die Syntax von pod-Dokumentationsdateien.

podselect

Zeigt ausgewählte Abschnitte einer pod-Dokumentation an.

prove

Kommandozeilen-Programm zum Testen des Moduls Test::Harness.

psed

Die Perl-Version des Stream-Editors sed.

pstruct

Gibt C-Strukturen aus, die von cc -g -S erzeugt wurden.

s2p

Konvertiert sed-Skripte zu perl.

splain

Erzwingt die ausführliche Analyse von Warnungen in Perl.

xsubpp

Konvertiert Perl XS-Code zu C-Code.

6.24. Readline-5.2

Das Paket Readline enthält Bibliotheken die Unterstützung für einen Verlauf und das Bearbeiten von Kommandozeilen bereitstellen.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 10,2 MB

6.24.1. Installation von Readline

Durch die Neuinstallation von Readline werden die alten Bibliotheken nach <bibliothek>.old umbenannt. Normalerweise ist das kein Problem, kann aber in einigen wenigen Fällen zu Linkerproblemen in ldconfig führen. Das Problem lässt sich mit den folgenden beiden seds umgehen:

sed -i '/MV.*old/d' Makefile.in
sed -i '/{OLDSUFF}/c:' support/shlib-install

Readline enthält einen Fehler bei der Verarbeitung von Mehrbyte-Zeichen, der zu falsch errechneten Terminal-Ausmaßen und daher zu Fehldarstellungen führen kann. Beheben Sie den Fehler mit dem folgenden Patch der Upstream-Entwickler:

patch -Np1 -i ../readline-5.2-fixes-3.patch

Bereiten Sie Readline zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --libdir=/lib

Kompilieren Sie das Paket:

make SHLIB_LIBS=-lncurses

Die Bedeutung der make-Option:

SHLIB_LIBS=-lncurses

Dieser Parameter zwingt Readline, gegen die Bilbiothek libncurses zu linken (in Wirklichkeit natürlich libncursesw).

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Nun verschieben Sie die statischen Bibliotheken an eine passendere Stelle:

mv -v /lib/lib{readline,history}.a /usr/lib

Als nächstes werden die .so-Dateien im Ordner /lib gelöscht und nach /usr/lib verlinkt:

rm -v /lib/lib{readline,history}.so
ln -sfv ../../lib/libreadline.so.5 /usr/lib/libreadline.so
ln -sfv ../../lib/libhistory.so.5 /usr/lib/libhistory.so

6.24.2. Inhalt von Readline

Installierte Bibliotheken: libhistory.{a,so} und libreadline.{a,so}

Kurze Beschreibungen

libhistory

Stellt eine konsistente Schnittstelle zum Wiederaufrufen von Zeilen aus dem Verlauf zur Verfügung.

libreadline

Kümmert sich um die Konsistenz der Benutzerschnittstelle bei Programmen, die eine Kommandozeilenoberfläche bereitstellen müssen.

6.25. Zlib-1.2.3

Die in Zlib enthaltenen Routinen werden von vielen Programmen zum Komprimieren und Dekomprimieren genutzt.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 3,1 MB

6.25.1. Installation von Zlib

Anmerkung

Vorsicht: Zlib baut seine gemeinsamen Bibliotheken falsch, wenn die Umgebungsvariable CFLAGS gesetzt ist. Falls Sie die Umgebungsvariable CFLAGS verwenden, fügen Sie ihr für den Durchlauf von configure den Wert -fPIC an und entfernen Sie ihn später wieder.

Bereiten Sie Zlib zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --shared --libdir=/lib

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie die gemeinsamen Bibliotheken:

make install

Das vorige Kommando hat eine .so-Datei im Ordner /lib installiert. Entfernen Sie sie wieder und erstellen Sie stattdessen einen Link in /usr/lib:

rm -v /lib/libz.so
ln -sfv ../../lib/libz.so.1.2.3 /usr/lib/libz.so

Kompilieren Sie nun die statische Bibliothek:

make clean
./configure --prefix=/usr
make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie die statische Bibliothek:

make install

Und korrigieren Sie die Zugriffsrechte auf die statische Bibliothek:

chmod -v 644 /usr/lib/libz.a

6.25.2. Inhalt von Zlib

Installierte Bibliotheken: libz.{a,so}

Kurze Beschreibungen

libz

Enthält Funktionen zum Komprimieren und Dekomprimieren, die von vielen Programmen genutzt werden.

6.26. Autoconf-2.61

Autoconf erstellt Shell-Skripte, mit denen man Software-Pakete automatisch zum Kompilieren einrichten kann.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 8,1 MB

6.26.1. Installation von Autoconf

Bereiten Sie Autoconf zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um die Ergebnisse zu prüfen, geben Sie make check ein. Dies dauert lange; ungefähr 3 SBUs. Außerdem werden 6 Tests übersprungen, die Automake verwenden. Wenn Sie den vollständigen Test durchführen lassen möchten, müssen Sie Autoconf nach der Installation von Automake erneut testen.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.26.2. Inhalt von Autoconf

Installierte Programme: autoconf, autoheader, autom4te, autoreconf, autoscan, autoupdate und ifnames

Kurze Beschreibungen

autoconf

Ein Werkzeug zum Erzeugen von Shell-Skripten, die Quellcode-Pakete automatisch einrichten und sie an unterschiedliche Unix-System anpassen. Die resultierenden configure-Skripte sind eigenständig—sie können auch dann ausgeführt werden, wenn autoconf nicht installiert ist.

autoheader

Ein Werkzeug zum Erzeugen von Vorlagedateien für C #define-Anweisungen, die configure benutzen soll.

autom4te

Ein Wrapper zu dem Makroprozessor M4.

autoreconf

Führt automatisch autoconf, autoheader, aclocal, automake, gettextize und libtoolize in der richtigen Reihenfolge aus. Das spart Zeit, wenn Änderungen an autoconf und automake Vorlagedateien gemacht wurden.

autoscan

Kann beim Erzeugen einer configure.in-Datei für ein Softwarepaket behilflich sein. Es untersucht die Quelldateien in einem Ordner und sucht nach üblichen Portabilitätsproblemen und erzeugt eine configure.scan-Datei, die als Basis für eine configure.in-Datei zu dem Softwarepaket dienen kann.

autoupdate

Verändert eine configure.in-Datei so, dass sie nicht mehr die alten Namen der autoconf Makros aufruft, sondern die neuen.

ifnames

Kann beim Schreiben einer configure.in-Datei für ein Paket hilfreich sein. Es gibt die Bezeichner aus, die ein Paket in Präprozessor-Konditionen benutzt. Wenn ein Paket bereits für Portabilität eingerichtet ist, kann dieses kleine Werkzeug zum Auffinden der nötigen configure-Tests hilfreich sein. Es kann einige Lücken in autoscan-generierten configure.in-Dateien füllen.

6.27. Automake-1.10

Automake enthält Programme zur Erzeugung von Makefile-Dateien zur weiteren Verwendung mit Autoconf.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 7,9 MB

6.27.1. Installation von Automake

Bereiten Sie Automake zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Zum Testen der Ergebnisse können Sie make check benutzen. Dies dauert recht lange; etwa 10 SBUs.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.27.2. Inhalt von Automake

Installierte Programme: acinstall, aclocal, aclocal-1.10, automake, automake-1.10, compile, config.guess, config.sub, depcomp, elisp-comp, install-sh, mdate-sh, missing, mkinstalldirs, py-compile, symlink-tree und ylwrap

Kurze Beschreibungen

acinstall

Ein Skript, das M4-Dateien im aclocal-Stil installiert.

aclocal

Erzeugt auf dem Inhalt von configure.in-Dateien basierend, entsprechende aclocal.m4-Dateien.

aclocal-1.10

Ein harter Link auf aclocal.

automake

Ein Werkzeug zum automatischen Erzeugen von Makefile.in's aus sog. Makefile.am-Dateien. Um alle Makefile.in-Dateien eines Pakets zu erzeugen, lassen Sie dieses Programm im Basisordner des Pakets laufen. Durch das Scannen von configure.in findet es automatisch jede nötige Makefile.am-Datei und erzeugt die entsprechende Makefile.in-Datei.

automake-1.10

Ein harter Link auf automake.

compile

Ein Wrapper für verschiedene Compiler.

config.guess

Ein Skript. Es versucht, kanonische Tripplets für das Build, den Host oder die Zielarchitektur zu erraten.

config.sub

Ein Unter-Skript zum Validieren der Konfiguration.

depcomp

Ein Skript zum Kompilieren eines Programmes, so dass nicht nur das gewünschte Ergebnis erzeugt wird, sondern auch Abhängigkeitsinformationen generiert werden.

elisp-comp

Byte-kompiliert Emacs Lisp-Code.

install-sh

Ein Skript, welches ein Programm, ein Skript oder eine Datendatei installiert.

mdate-sh

Ein Skript, welches den Änderungszeitstempel einer Datei oder eines Ordners ausgibt.

missing

Ein Skript, welches fehlende GNU-Programme während der Installation ersetzt.

mkinstalldirs

Ein Skript zum Erzeugen einer Ordnerstruktur.

py-compile

Kompiliert ein Python-Programm.

symlink-tree

Ein Skript zum Erzeugen einer Symlink-Version einer Ordnerstruktur.

ylwrap

Ein Wrapper für lex und yacc.

6.28. Bash-3.2

Das Paket Bash enthält die Bourne-Again-SHell.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,4 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 25,8 MB

6.28.1. Installation von Bash

Wenn Sie die Bash-Dokumentation heruntergeladen haben und die HTML-Dokumentation installieren möchten, dann führen Sie bitte die folgenden Kommandos aus:

tar -xvf ../bash-doc-3.2.tar.gz
sed -i "s|htmldir = @htmldir@|htmldir = /usr/share/doc/bash-3.2|" \
    Makefile.in

Die Upstream-Entwickler haben seit der ersten Veröffentlichung von Bash-3.2 viele Fehler behoben. Spielen Sie diese Fehlerkorrekturen nun ein:

patch -Np1 -i ../bash-3.2-fixes-5.patch

Bereiten Sie Bash zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --bindir=/bin \
    --without-bash-malloc --with-installed-readline

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--with-installed-readline

Dieser Parameter lässt Bash die von uns installierte readline-Bibliothek anstelle der Bash-eigenen Version benutzen.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Fahren Sie mit „Installieren Sie das Paket“ fort, wenn Sie die Testsuite überspringen möchten.

Um alles für die Tests vorzubereiten stellen Sie sicher, dass die Locale-Einstellungen für Ihr System benutzt werden, und dass der Benutzer nobody von der Standard-Eingabe lesen und in den Quellordner schreiben kann:

sed -i 's/LANG/LC_ALL/' tests/intl.tests
sed -i 's@tests@& </dev/tty@' tests/run-test
chown -Rv nobody ./

Führen Sie nun die Tests als Benutzer nobody aus:

su-tools nobody -s /bin/bash -c "make tests"

Installieren Sie das Paket:

make install

Starten Sie die frisch installierte bash (ersetzt die gerade laufende Version):

exec /bin/bash --login +h

Anmerkung

Die verwendeten Parameter machen bash zu einer interaktiven Login-Shell. Hashing bleibt weiterhin abgeschaltet, so dass frisch installierte Programme sofort verfügbar sind.

6.28.2. Inhalt von Bash

Installierte Programme: bash, bashbug und sh (Link auf bash)

Kurze Beschreibungen

bash

Ein weit verbreiteter Befehlsinterpreter. Er führt alle möglichen Arten von Erweiterungen und Ersetzungen an einer Kommandozeile durch, bevor diese dann ausgeführt wird. Das macht diesen Befehlsinterpreter zu einem mächtigen Werkzeug.

bashbug

Ein Shell-Skript, welches dem Benutzer helfen soll, einen Fehlerbericht zur bash in einem standardisierten Format zu erstellen und per E-Mail zu versenden.

sh

Ein symbolischer Link auf das Programm bash. Wenn die bash als sh aufgerufen wird, versucht sie, das Verhalten der historischen Versionen von sh so gut wie möglich nachzuahmen und bleibt dabei trotzdem POSIX-Konform.

6.29. Bzip2-1.0.4

Das Paket Bzip2 enthält Programme zum Komprimieren und Dekomprimieren von Dateien. Bzip2 erreicht vor allem bei Textdateien eine wesentlich bessere Kompressionsrate als das traditionelle gzip.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 5,3 MB

6.29.1. Installation von Bzip2

Wenden Sie einen Patch an, um auch die Dokumentation zu diesem Paket zu installieren:

patch -Np1 -i ../bzip2-1.0.4-install_docs-1.patch

Bereiten Sie Bzip2 zum Kompilieren vor:

make -f Makefile-libbz2_so
make clean

Die Bedeutung des make-Parameters:

-f Makefile-libbz2_so

Dieser Parameter veranlasst Bzip2 dazu, ein alternatives Makefile (in diesem Fall Makefile-libbz2_so) zu verwenden. Dieses erzeugt eine dynamische Bibliothek libbz2.so und verlinkt die Bzip2-Werkzeuge damit.

Kompilieren und testen Sie das Paket:

make

Installieren Sie die Programme:

make PREFIX=/usr install

Installieren Sie die ausführbare Datei bzip2 nach /bin. Dann erzeuen Sie ein paar nötige symbolische Links und räumen auf:

cp -v bzip2-shared /bin/bzip2
cp -av libbz2.so* /lib
ln -sv ../../lib/libbz2.so.1.0 /usr/lib/libbz2.so
rm -v /usr/bin/{bunzip2,bzcat,bzip2}
ln -sv bzip2 /bin/bunzip2
ln -sv bzip2 /bin/bzcat

6.29.2. Inhalt von Bzip2

Installierte Programme: bunzip2 (Link auf bzip2), bzcat (Link auf bzip2), bzcmp (Link auf bzdiff), bzdiff, bzegrep (Link auf bzgrep), bzfgrep (Link auf bzgrep), bzgrep, bzip2, bzip2recover, bzless (Link auf bzmore) und bzmore
Installierte Bibliotheken: libbz2.{a,so}

Kurze Beschreibungen

bunzip2

Dekomprimiert bzip2-Dateien.

bzcat

Dekomprimiert zur Standardausgabe.

bzcmp

Führt cmp auf bzip2-Dateien aus.

bzdiff

Führt diff auf bzip2-Dateien aus.

bzgrep

Führt grep auf bzip2-Dateien aus.

bzegrep

Führt egrep auf bzip2-Dateien aus.

bzfgrep

Führt fgrep auf bzip2-Dateien aus.

bzip2

Komprimiert Dateien mit dem blocksortierenden Burrows-Wheeler Textkompressionsalgorythmus und Huffman-Kodierung. Die Kompressionsrate ist merkbar besser als die von herkömmlichen Kompressoren mit LZ77/LZ78, wie zum Beispiel gzip.

bzip2recover

Versucht, Daten aus beschädigten bzip2-Dateien zu reparieren.

bzless

Führt less auf bzip2-Dateien aus.

bzmore

Führt more auf bzip2-Dateien aus.

libbz2*

Die Bibliothek, die verlustlose blocksortierende Datenkompression mit Hilfe des Burrows-Wheeler-Algorythmus implementiert.

6.30. Diffutils-2.8.1

Die Programme dieses Pakets können Unterschiede zwischen Dateien oder Ordnern anzeigen.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 6,3 MB

6.30.1. Installation von Diffutils

Nach POSIX muss diff mit weißen Leerzeichen Locale-spezifisch umgehen. Der folgende Patch behebt die Inkompatibilität zu dieser Regel:

patch -Np1 -i ../diffutils-2.8.1-i18n-1.patch

Der obige Patch hat den Nebeneffekt, dass die Man-page diff.1 mit dem fehlenden Programm help2man neu erzeugt werden würde. Dies ergibt eine unleserliche Man-page für diff. Wir können das Problem vermeiden, indem wir den Zeitstempel von man/diff.1 aktualisieren:

touch man/diff.1

Bereiten Sie Diffutils zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.30.2. Inhalt von Diffutils

Installierte Programme: cmp, diff, diff3 und sdiff

Kurze Beschreibungen

cmp

Vergleicht zwei Dateien und berichtet, ob, und an welchen Bytes sie sich unterscheiden.

diff

Vergleicht zwei Dateien oder Ordner und berichtet, in welchen Zeilen sie sich unterscheiden.

diff3

Vergleicht drei Dateien Zeile für Zeile.

sdiff

Führt interaktiv zwei Dateien zusammen und gibt das Ergebnis aus.

6.31. File-4.21

File ist ein kleines Werkzeug mit dem man den Dateityp einer oder mehrerer Dateien feststellen kann.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 7,9 MB

6.31.1. Installation von File

Bereiten Sie File zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.31.2. Inhalt von File

Installierte Programme: file
Installierte Bibliothek: libmagic.{a,so}

Kurze Beschreibungen

file

Versucht, Dateien zu klassifizieren. Dazu führt es verschiedene Tests durch—Dateisystem-Tests, Tests mit „magischen“ Nummern, und Sprachtests. Der erste erfolgreiche Test entscheidet über das Ergebnis.

libmagic

Enthält Routinen zur Erkennung von „magischen“ Nummern; wird vom Programm file verwendet.

6.32. Findutils-4.2.31

Das Paket Findutils enthält Programme zum Auffinden von Dateien durch rekursive Suche in einer Ordnerstruktur oder über den Zugriff auf eine Datenbank. Die Suche über eine Datenbank ist normalerweise schneller, aber es besteht natürlich die Gefahr, dass die Datenbank zum Zeitpunkt der Suche veraltet ist.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 13,6 MB

6.32.1. Installation von Findutils

Bereiten Sie Findutils zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --libexecdir=/usr/lib/findutils \
    --localstatedir=/var/lib/locate

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--localstatedir

Der obige Parameter ändert den Standort der locate-Datenbank wie vom FHS-Standard verlangt nach /var/lib/locate.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Einige der LFS-Bootskripte sing abhängig von dem Kommando find. Da /usr in den früheren Phasen des Bootvorgangs noch nicht einghängt sein könnte, muss sich dieses Programm auf der root-Partition befinden. Des Weiteren muss updatedb auf den neuen Pfad eingestellt werden:

mv -v /usr/bin/find /bin
sed -i -e 's/find:=${BINDIR}/find:=\/bin/' /usr/bin/updatedb

6.32.2. Inhalt von Findutils

Installierte Programme: bigram, code, find, frcode, locate, updatedb und xargs

Kurze Beschreibungen

bigram

Wurde früher zum Anlegen von locate-Datenbanken benutzt.

code

Wurde früher zum Anlegen von locate-Datenbanken benutzt. Es ist der Vorgänger von frcode.

find

Durchsucht eine Ordnerstruktur nach Dateien, die einem bestimmten Kriterium entsprechen.

frcode

Wird von updatedb aufgerufen, um die Liste der Dateinamen zu komprimieren. Durch die sog. front-Komprimierung wird die Datenbankgröße um den Faktor 4 bis 5 verkleinert.

locate

Durchsucht die locate-Datenbank mit Dateinamen und gibt die Dateien aus, die eine bestimmte Zeichenkette enthalten oder auf ein bestimmtes Suchmuster passen.

updatedb

Aktualisiert die locate-Datenbank. Es durchsucht das gesamte Dateisystem (inklusive anderer eingehängter Dateisysteme, wenn nicht anders angegeben) und trägt jeden gefundenen Dateinamen in die Datenbank ein.

xargs

Kann benutzt werden, um ein bestimmtes Kommando auf eine Liste von Dateien anzuwenden.

6.33. Flex-2.5.33

Mit Flex kann man Programme zum Erkennen von Textmustern erzeugen.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 8,4 MB

6.33.1. Installation von Flex

Bereiten Sie Flex zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Einige Programme erwarten die lex-Bibliothek in /usr/lib. Erstellen Sie daher einen entsprechenden symbolischen Link:

ln -sv libfl.a /usr/lib/libl.a

Einige wenige Programme kennen flex noch nicht und versuchen den Vorgänger lex aufzurufen. Um diesen Programmen dennoch gerecht zu werden, erzeugen Sie ein kleines Shell-Skript mit dem Namen lex, welches flex im lex-Emulationsmodus aufruft:

cat > /usr/bin/lex << "EOF"
#!/bin/sh
# Begin /usr/bin/lex

exec /usr/bin/flex -l "$@"

# End /usr/bin/lex
EOF
chmod -v 755 /usr/bin/lex

6.33.2. Inhalt von Flex

Installierte Programme: flex und lex
Installierte Bibliothek: libfl.a

Kurze Beschreibungen

flex

Ein Werkzeug zum Erzeugen von Programmen, die Muster in Text erkennen können. Mustererkennung ist in vielen Programmen nützlich. Flex erzeugt aus einem Satz an Suchregeln ein Programm, das nach diesen Mustern sucht.

lex

Ein Skript, welches flex im lex-Emulationsmodus startet.

libfl.a

Die flex-Bibliothek.

6.34. GRUB-0.97

Das Paket Grub enthält den GRand Unified Bootloader.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 10,2 MB

6.34.1. Installation von GRUB

Dieses Paket funktioniert unter Umständen nicht fehlerfrei, wenn die voreingestellten Optionen für Compiler-Optimierungen übergangen werden. (Dazu gehören auch -march und -mcpu.) Daher sollten die entsprechenden Umgebungsvariablen (wie z. B. CFLAGS und CXXFLAGS) für den Kompiliervorgang zurückgesetzt oder entsprechend abgeändert werden.

Beginnen Sie mit dem folgenden Patch zur besseren Erkennung von Laufwerken, Behebung einiger Probleme mit GCC 4.x und zur besseren SATA-Unterstützung für einige Festplattencontroller:

patch -Np1 -i ../grub-0.97-disk_geometry-1.patch

Bereiten Sie GRUB zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install
mkdir -v /boot/grub
cp -v /usr/lib/grub/i386-pc/stage{1,2} /boot/grub

Ersetzen Sie i386-pc durch den für Ihre Plattform korrekten Ordner.

Der Ordner i386-pc enthält auch einige *stage1_5-Dateien, die jeweils für verschiedene Dateisysteme gedacht sind. Schauen Sie nach, welche zur Verfügung stehen und kopieren Sie die notwendigen nach /boot/grub. Die meisten Leute werden e2fs_stage1_5 und/oder reiserfs_stage1_5 kopieren.

6.34.2. Inhalt von GRUB

Installierte Programme: grub, grub-install, grub-md5-crypt, grub-set-default, grub-terminfo und mbchk

Kurze Beschreibungen

grub

Die GRand Unified Bootloader Kommando-Shell.

grub-install

Installiert GRUB auf dem angegebenen Gerät.

grub-md5-crypt

Verschlüsselt Passwörter im MD5-Format.

grub-set-default

Stellt den Voreingestellten Boot-Eintrag für GRUB ein.

grub-terminfo

Erzeugt ein terminfo-Kommando aus dem Namen eines Terminals. Es kann verwendet werden, wenn Sie ein unbekanntes Terminal haben.

mbchk

Prüft das Format eines Multiboot-Kernel.

6.35. Gawk-3.1.5

Gawk ist eine Implementierung von awk und wird zur Textmanipulation verwendet.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 18,2 MB

6.35.1. Installation von Gawk

Unter bestimmten Umständen gibt Gawk-3.1.5 einen Speicherblock frei, der gar nicht zugewiesen war. Mit dem folgenden Patch wird das Problem behoben:

patch -Np1 -i ../gawk-3.1.5-segfault_fix-1.patch

Bereiten Sie Gawk zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --libexecdir=/usr/lib

Aufgrund eines Fehlers im configure-Skript erkennt Gawk einige Funktionen von Glibcs locale-Unterstützung nicht richtig. Das führt z. B. zu Fehlern in der Testsuite von Gettext. Sie können das Problem umgehen, indem Sie die fehlenden Makro-Definitionen in der Datei config.h hinzufügen:

cat >> config.h << "EOF"
#define HAVE_LANGINFO_CODESET 1
#define HAVE_LC_MESSAGES 1
EOF

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.35.2. Inhalt von Gawk

Installierte Programme: awk (Link auf gawk), gawk, gawk-3.1.5, grcat, igawk, pgawk, pgawk-3.1.5 und pwcat

Kurze Beschreibungen

awk

Ein Link auf gawk.

gawk

Ein Programm zur Manipulation von Textdateien. Es ist die GNU-Implementierung von awk.

gawk-3.1.5

Ein harter Link auf gawk.

grcat

Zeigt die Gruppendatenbank /etc/group an.

igawk

Ermöglicht gawk das Einbinden von Dateien.

pgawk

Die Profiling-Version von gawk.

pgawk-3.1.5

Ein harter Link auf pgawk.

pwcat

Zeigt die Passwortdatenbank /etc/passwd an.

6.36. Gettext-0.16.1

Gettext wird zur Übersetzung und Lokalisierung verwendet. Programme können mit Unterstützung für NLS (Native Language Support, Unterstützung für die lokale Sprache) kompiliert werden. Dadurch können Texte und Meldungen in der Sprache des Anwenders ausgegeben werden.

Geschätzte Kompilierzeit: 1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 65 MB

6.36.1. Installation von Gettext

Bereiten Sie Gettext zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Zum Durchlaufen der Testsuite können Sie dieses Kommando benutzen: make check. Leider benötigt diese Testsuite viel Zeit: etwa 5 SBU.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.36.2. Inhalt von Gettext

Installierte Programme: autopoint, config.charset, config.rpath, envsubst, gettext, gettext.sh, gettextize, hostname, msgattrib, msgcat, msgcmp, msgcomm, msgconv, msgen, msgexec, msgfilter, msgfmt, msggrep, msginit, msgmerge, msgunfmt, msguniq, ngettext, recode-sr-latin und xgettext
Installierte Bibliotheken: libasprintf.{a,so}, libgettextlib.so, libgettextpo.{a,so} und libgettextsrc.so

Kurze Beschreibungen

autopoint

Kopiert die Dateien einer typischen Gettext-Infrastruktur in ein Quellpaket.

config.charset

Gibt eine systemabhängige Tabelle von zeichenkodierenden Aliasen aus.

config.rpath

Gibt einen systemabhängigen Satz von Variablen aus, die beschreiben, wie der Laufzeit-Suchpfad von gemeinsamen Bibliotheken in einer ausführbaren Datei gesetzt wird.

envsubst

Erweitert Umgebungsvariablen in Shell-Format-Zeichenketten.

gettext

Übersetzt Nachrichten in natürlicher Sprache in die Muttersprache des Anwenders. Dafür benutzt es einen Übersetzungsnachrichten-Katalog.

gettext.sh

Dies ist hauptsächlich eine Bibltiothek mit Shell-Funktionen für Gettext.

gettextize

Kopiert alle standard-Gettext-Dateien in den Basisordner eines Pakets, um so die ersten Schritte der Internationalisierung zu erleichtern.

hostname

Zeigt den Netzwerk-Hostnamen in verschiedenen Formen an.

msgattrib

Filtert Nachrichten in einem Übersetzungskatalog nach ihren Attributen und manipuliert diese Attribute.

msgcat

Fügt die angegebenen .po-Dateien aneinander und verschmelzt sie.

msgcmp

Vergleicht zwei .po-Dateien, um sicherzustellen, dass beide den gleichen Satz an msgid-Zeichenketten enthalten.

msgcomm

Findet die Nachrichten, die die angegebenen .po-Dateien gemeinsam haben.

msgconv

Konvertiert den Übersetzungskatalog in einen anderen Zeichensatz.

msgen

Erzeugt einen englischen Übersetzungskatalog.

msgexec

Führt ein Kommando auf allen Übersetzungen in einem Katalog aus.

msgfilter

Wendet einen Filter auf alle Übersetzungen in einem Katalog an.

msgfmt

Erzeugt aus einem Übersetzungskatalog einen binären Katalog.

msggrep

Extrahiert alle Nachrichten aus einem Katalog, die auf ein bestimmtes Muster passen oder zu einer bestimmten Quelldatei gehören.

msginit

Erzeugt eine neue .po-Datei und initialisiert die Meta-Informationen mit Werten aus der Arbeitsumgebung des Benutzers.

msgmerge

Kombiniert zwei Übersetzungen in eine einzige Datei.

msgunfmt

Erzeugt aus einem binären Katalog einen Nachrichtenkatalog in Textform.

msguniq

Vereinheitlicht doppelte Übersetzungen in einem Nachrichtenkatalog.

ngettext

Zeigt die Übersetzung einer Textnachricht an, deren Grammatik von einer Zahl abhängt.

recode-sr-latin

Kodiert serbischen Text aus dem kyrillischen in Lateinische Schrift um.

xgettext

Extrahiert alle übersetzbaren Nachrichten aus den angegebenen Quelldateien, um daraus eine erste Nachrichtenkatalogvorlage zu erstellen.

libasprintf

Definiert die autosprintf-Klasse; sie macht C-formatierte Routinen in C++ Programmen verfügbar, vor allem zur Verwendung mit <string> Strings und den <iostream> Streams.

libgettextlib

Eine private Bibliothek, die die allgemeinen Routinen der verschiedenen gettext-Programme enthält. Sie sind nicht zur normalen Verwendung gedacht.

libgettextpo

Wird zum Schreiben von spezialisierten Programmen verwendet, die .po-Dateien verarbeiten sollen. Diese Bibliothek wird benutzt, wenn die mitgelieferten Standardprogramme von gettext nicht ausreichen (so wie msgattrib und msgen).

libgettextsrc

Eine private Bibliothek, die die allgemeinen Routinen der verschiedenen gettext-Programme enthält. Sie sind nicht zur normalen Verwendung gedacht.

6.37. Grep-2.5.1a

Das Paket Grep enthält Programme zum Durchsuchen von Dateien.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 4,8 MB

6.37.1. Installation von Grep

Die aktuelle Version von Grep hat leider viele Fehler, insbesondere in der Unterstützung von Multibyte-Locales. RedHat behebt mit dem folgenden Patch zumindest einige dieser Fehler:

patch -Np1 -i ../grep-2.5.1a-redhat_fixes-2.patch

Damit die vom Patch hinzugefügten Tests erfolgreich durchlaufen können, müssen die Zugriffsrechte für die Testdatei geändert werden:

chmod +x tests/fmbtest.sh

Bereiten Sie Grep zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --bindir=/bin

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.37.2. Inhalt von Grep

Installierte Programme: egrep, fgrep und grep

Kurze Beschreibungen

egrep

Gibt die Zeilen aus, die auf einen bestimmten regulären Ausdruck passen.

fgrep

Gibt die Zeilen aus, die auf eine Liste von festgelegten Zeichenketten passen.

grep

Gibt die Zeilen aus, die auf einen bestimmten einfachen regulären Ausdruck passen.

6.38. Groff-1.18.1.4

Groff enthält verschiedene Programme zur Verarbeitung und Formatierung von Text.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,4 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 39,2 MB

6.38.1. Installation von Groff

Dieser Patch fügt Unterstützung für „ascii8“- und „nippon“-Geräte zu Groff hinzu:

patch -Np1 -i ../groff-1.18.1.4-debian_fixes-1.patch

Anmerkung

Diese Geräte werden von Man-DB beim Formatieren von nicht-englischen Man-pages verwendet, die nicht in der Kodierung ISO-8859-1 vorliegen. Derzeit gibt es keinen funktionierenden Patch für Groff-1.19.x, der diese Funktionalität hinzufügt.

Einige Bildschirmschriften enthalten nicht die Unicode-Variante der einfachen Anführungszeichen und Bindestriche. Stattdessen soll Groff die ASCII-Versionen verwenden:

sed -i -e 's/2010/002D/' -e 's/2212/002D/' \
    -e 's/2018/0060/' -e 's/2019/0027/' font/devutf8/R.proto

Groff erwartet, dass die Umgebungsvariable PAGE die Standardpapiergröße enthält. Für Anwender in den Vereinigten Staaten ist PAGE=letter korrekt. Wenn Ihr Standort woanders ist, ersetzen Sie bitte PAGE=letter durch PAGE=A4. Die Voreinstellung der Papiergröße wird zwar zum Kompilierzeitpunkt eingestellt werden. Jedoch kann man auch später noch in der Datei /etc/papersize die Papiergröße einstellen. Dazu müssen Sie nur „A4“ oder „letter“ in die Datei schreiben.

Bereiten Sie Groff zum Kompilieren vor:

PAGE=<papier_größe> ./configure --prefix=/usr --enable-multibyte

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Einige Dokumentationsprogramme wie zum Beispiel xman funktionieren ohne diese symbolischen Links nicht:

ln -sv eqn /usr/bin/geqn
ln -sv tbl /usr/bin/gtbl

6.38.2. Inhalt von Groff

Installierte Programme: addftinfo, afmtodit, eqn, eqn2graph, geqn (Link auf eqn), grn, grodvi, groff, groffer, grog, grolbp, grolj4, grops, grotty, gtbl (Link auf tbl), hpftodit, indxbib, lkbib, lookbib, mmroff, neqn, nroff, pfbtops, pic, pic2graph, post-grohtml, pre-grohtml, refer, soelim, tbl, tfmtodit und troff

Kurze Beschreibungen

addftinfo

Liest eine troff-Schriftdatei und fügt einige schriftmetrische Informationen hinzu, die vom groff-System benutzt werden.

afmtodit

Erzeugt eine Schrift-Datei zur Verwendung mit groff und grops.

eqn

Kompiliert in troff-Eingabedateien enthaltene Beschreibungen von Gleichungen zu Kommandos, die troff versteht.

eqn2graph

Konvertiert eine EQN-Gleichung zu einem beschnittenen Bild.

geqn

Ein Link auf gawk.

grn

Ein groff-Präprozessor für gremlin-Dateien.

grodvi

Ein Treiber für groff, der das TeX dvi-Format erzeugt.

groff

Eine Benutzerschnittstelle für das groff-Dokumentenformatierungssystem. Normalerweise führt es das Programm troff und einen für das Ausgabegerät passenden Postprozessor aus.

groffer

Zeigt groff-Dateien und Man-pages unter X und im tty an.

grog

Liest Dateien ein und schätzt, welche der groff-Optionen -e, -man, -me, -mm, -ms, -p, -s und -t zum Drucken benötigt werden, und gibt das nötige groff-Kommando aus.

grolbp

Ein groff-Treiber für Canon CAPSL-Drucker (Laserdrucker der Serie LBP-4 und LBP-8).

grolj4

Ein Treiber für groff, der Ausgaben im PCL5-Format, passend für HP-LaserJet 4-Drucker erzeugt.

grops

Übersetzt die Ausgabe von GNU troff zu PostScript.

grotty

Übersetzt die Ausgabe von GNU troff in eine passende Form für schreibmaschinenähnliche Geräte.

gtbl

Ein Link auf tbl.

hpftodit

Erzeugt aus einer HP-markierten Schriftmetrik-Datei eine Schriftdatei zur Verwendung mit groff -Tlj4.

indxbib

Erzeugt mit einer angegebenen Datei einen invertierten Index für die bibliographischen Datenbanken zur Verwendung mit refer, lookbib und lkbib.

lkbib

Durchsucht bibliographische Datenbanken nach Referenzen, die bestimmte Schlüssel enthalten, und gibt die gefundenen Referenzen aus.

lookbib

Gibt einen Prompt auf die standard-Fehlerausgabe (solange die Standardeingabe kein Terminal ist), liest eine Zeile mit Stichwörtern von der Standardeingabe, durchsucht eine bibliographische Datenbank nach Referenzen zu diesen Stichwörtern, gibt die gefundenen Referenzen aus und wiederholt das so lange bis keine weitere Eingabe mehr vorhanden ist.

mmroff

Ein einfacher Präprozessor für groff.

neqn

Formatiert Gleichungen für die ASCII-Ausgabe (American Standard Code for Information Interchange).

nroff

Ein Skript, das nroff-Kommandos mit groff emuliert.

pfbtops

Übersetzt eine Postscript-Schrift im .pfb-Format zu ASCII.

pic

Kompiliert in groff- oder TeX-Eingabedateien enthaltene Beschreibungen von Bildern zu Kommandos, die von TeX oder troff verwendet werden können.

pic2graph

Konvertiert ein PIC-Diagramm zu einem beschnittenen Bild.

post-grohtml

Übersetzt die Ausgabe von GNU troff zu HTML.

pre-grohtml

Übersetzt die Ausgabe von GNU troff zu HTML.

refer

Kopiert den Inhalt einer Datei zur Standardausgabe, außer das Zeilen zwischen .[ und .] als Zitat interpretiert werden und Zeilen zwischen .R1 und .R2 als Kommandos behandelt werden, die angeben, wie mit Zitaten umgegangen werden soll.

soelim

Liest Dateien und ersetzt Zeilen der Form .so <Datei> > mit dem tatsächlichen Inhalt von <Datei>.

tbl

Kompiliert in troff-Eingabedateien eingebettete Beschreibungen von Tabellen zu Kommandos, die von troff unterstützt werden.

tfmtodit

Erzeugt Schriftdateien zur Verwendung mit groff -Tdvi.

troff

Ist hochkompatibel mit Unix troff. Üblicherweise wird es mit dem Kommando groff aufgerufen, welches auch Präprozessoren und Postprozessoren in der richtigen Reihenfolge und mit den richtigen Optionen aufruft.

6.39. Gzip-1.3.12

Das Paket Gzip enthält Programme zum Komprimieren und Dekomprimieren von Dateien.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 2,2 MB

6.39.1. Installation von Gzip

Bereiten Sie Gzip zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --bindir=/bin

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Verschieben Sie einige Programme, die sich nicht in den Basis-Ordnern befinden müssen:

mv -v /bin/{gzexe,uncompress,zcmp,zdiff,zegrep} /usr/bin
mv -v /bin/{zfgrep,zforce,zgrep,zless,zmore,znew} /usr/bin

6.39.2. Inhalt von Gzip

Installierte Programme: gunzip, gzexe, gzip, uncompress, zcat, zcmp, zdiff, zegrep, zfgrep, zforce, zgrep, zless, zmore und znew

Kurze Beschreibungen

gunzip

Dekomprimiert gzip-Dateien.

gzexe

Erzeugt selbstextrahierende ausführbare Dateien.

gzip

Komprimiert Dateien mit dem Lempel-Ziv (LZ77) Algorithmus.

uncompress

Entpackt komprimierte Dateien.

zcat

Dekomprimiert gzip-Dateien zur Standardausgabe.

zcmp

Führt cmp auf gzip-Dateien aus.

zdiff

Führt diff auf gzip-Dateien aus.

zegrep

Führt egrep auf gzip-Dateien aus.

zfgrep

Führt fgrep auf gzip-Dateien aus.

zforce

Erzwingt eine .gz-Erweiterung an die komprimierten Dateien, damit gzip diese Dateien nicht erneut komprimiert. Das kann sinnvoll sein, wenn Dateinamen bei einer Datenübertragung abgeschnitten wurden.

zgrep

Führt grep auf gzip-Dateien aus.

zless

Führt less auf gzip-Dateien aus.

zmore

Führt more auf gzip-Dateien aus.

znew

Konvertiert Dateien im compress-Format in das gzip-Format—.Z zu .gz.

6.40. Inetutils-1.5

Inetutils enthält verschiedene Programme zur grundlegenden Netzwerkunterstützung.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 8,9 MB

6.40.1. Installation von Inetutils

Sie werden nicht alle Programme aus diesem Paket installieren. Dennoch würde Inetutils die Man-pages zu diesen Programmen installieren. Der folgende Patch behebt das Problem:

patch -Np1 -i ../inetutils-1.5-no_server_man_pages-2.patch

Bereiten Sie Inetutils zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --libexecdir=/usr/sbin \
    --sysconfdir=/etc --localstatedir=/var \
    --disable-ifconfig --disable-logger --disable-syslogd \
    --disable-whois --disable-servers

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--disable-ifconfig

Diese Einstellung verhindert die Installation von ifconfig (zur Konfiguration von Netzwerkschnittstellen). In LFS wird stattdessen das Programm ip aus dem Paket IPRoute2 verwendet.

--disable-logger

Das verhindert die Installation des Programmes logger, welches Nachrichten an den System-Log-Daemon übergibt. Logger wird hier ausgelassen, weil etwas später durch Util-Linux eine bessere Version installiert wird.

--disable-syslogd

Dieser Parameter verhindert die Installation des System-Log-Daemon, weil Sie später einen anderen mit dem Paket Sysklogd installieren werden.

--disable-whois

Dies verhindert die Installation des whois-Clients, welcher leider elendig veraltet ist. Im BLFS-Buch finden Sie eine Installations-Anleitung für einen besseren whois-Client.

--disable-servers

Das verhindert die Installation verschiedener Server-Dienste die zu Inetutils gehören. Diese Dienste sind in einem Basis-System wie LFS nicht angebracht. Einige sind von Natur aus unsicher und nur in vertrauenswürdigen Netzen ohne Risiko einsetzbar. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/basicnet/inetutils.html. Bitte beachten Sie auch, dass es für fast alle dieser Dienste einen besseren Ersatz gibt.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Und verschieben Sie das Programm ping an die richtige Stelle:

mv -v /usr/bin/ping /bin

6.40.2. Inhalt von Inetutils

Installierte Programme: ftp, ping, ping6, rcp, rlogin, rsh, talk, telnet und tftp

Kurze Beschreibungen

ftp

Das Programm für FTP (File Transfer Protocol).

ping

Sendet echo-request-Pakete und berichtet, wie lange die Antwort braucht.

ping6

Das ping-Programm für IPv6-Netzwerke.

rcp

Kopiert Dateien auf entfernten Systemen.

rlogin

Führt eine entfernte Anmeldung durch.

rsh

Führt eine entfernte Shell aus.

talk

Wird zum Unterhalten mit anderen Benutzern verwendet.

telnet

Dies ist ein Telnet-Client.

tftp

Das Programm zu TFTP (Trivial File Tranfer Protocol).

6.41. IPRoute2-2.6.20-070313

Das Paket IPRoute2 enthält verschiedene Programme zur grundlegenden Unterstützung von IPv4-basierten Netzwerken.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 4,8 MB

6.41.1. Installation von IPRoute2

Die Installationsroutine zweier Hilfeseiten ist defekt und führt zu toten Links. Das folgende Kommando behebt diesen Fehler:

sed -i -e '/tc-bfifo.8/d' -e '/tc-pfifo.8/s/pbfifo/bfifo/' Makefile

Kompilieren Sie das Paket:

make SBINDIR=/sbin

Die Bedeutung der make-Option:

SBINDIR=/sbin

Dies stellt sicher, dass die Binärdateien von IPRoute2 nach /sbin installiert werden. Lt. FHS ist dies der korrekte Ort, weil einige der Programme aus IPRoute2 in Bootskripten verwendung finden.

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make SBINDIR=/sbin install

Das Programm arpd verlinkt gegen die Berkely DB-Bibliotheken, die in /usr liegen und verwendet eine Datenbank in /var/lib/arpd/arpd.db. Nach FHS muss es aber in /usr/sbin liegen, also verschieben Sie es:

mv -v /sbin/arpd /usr/sbin

6.41.2. Inhalt von IPRoute2

Installierte Programme: arpd, ctstat (Link auf lnstat), genl, ifcfg, ifstat, ip, lnstat, nstat, routef, routel, rtacct, rtmon, rtpr, rtstat (Link auf lnstat), ss und tc.

Kurze Beschreibungen

arpd

Ein Userspace-ARP-Daemon. Er ist in sehr großen Netzwerken nützlich, wenn der Kernel-ARP-Daemon nicht ausreicht, oder wenn man einen Honeypot für Sicherheitszwecke einrichten möchte.

ctstat

Ein Werkzeug für den Verbindungsstatus.

genl

ifcfg

Ein Shell-Skript Wrapper für ip.

ifstat

Zeigt Schnittstellenstatistiken an, inklusive der Menge der gesendeten und empfangenen Pakete pro Schnittstelle.

ip

Dies ist die eigentliche ausführbare Datei. Sie hat viele Funktionen:

ip link <Gerät> zeigt den Gerätestatus an und ermöglicht Änderungen an den Einstellungen.

ip addr zeigt Adressen und ihre Eigenschaften an, fügt neue Adressen hinzu und löscht alte.

ip neighbor zeigt Bindungen und Eigenschaften von benachbarten Geräten an, fügt neue Nachbargerätebindungen hinzu und löscht alte.

ip rule zeigt Routingregeln an und bearbeitet sie.

ip route ermöglicht das Anzeigen und Ändern von Routingtabellen.

ip tunnel zeigt IP-Tunnel und die Eigenschaften an und ermöglicht Änderungen daran.

ip maddr zeigt Multicast-Adressen und ihre Eigenschaften an und ermöglicht Änderungen.

ip mroute setzt, ändert oder löscht Multicast-Routen.

ip monitor ermöglicht, dauerhaft den Status von Netzwerkgeräten, Adressen und Routen zu überwachen.

lnstat

Bietet Netzwerkstatistiken unter Linux. Dies ist ein allgemeinerer und vollständigerer Ersatz für das alte Programm rtstat.

nstat

Zeigt Netzwerkstatistiken an.

routef

Eine Komponente von ip route. Sie wird zum Leeren der Routingtabellen genutzt.

routel

Eine Komponente von ip route. Sie wird zum Auflisten der Routingtabellen genutzt.

rtacct

Zeigt den Inhalt von /proc/net/rt_acct an.

rtmon

Ein Werkzeug zum Überwachen des Routing.

rtpr

Konvertiert die Ausgabe von ip -o zurück in eine lesbare Form.

rtstat

Ein Werkzeug für den Routingstatus.

ss

Ähnlich wie das Kommando netstat. Zeigt aktive Verbindungen an.

tc

Programm zur Kontrolle des Netzwerkverkehrs (Traffic Controlling). Implementiert Quality of Service (QOS) und Class Of Service (COS):

tc qdisc ermöglicht das Einstellen der Warteschlangen-Regeln.

tc class ermöglicht das Einrichten von Klassen, basierend auf einer Warteschlangen-Regelung.

tc estimator ermöglicht das Schätzen des Netzwerk-Flusses in ein Netzwerk.

tc filter ermöglicht das Erstellen von QOS-/COS-Paketfiltern.

tc policy ermöglicht das Erstellen von QOS-/COS-Regelwerken.

6.42. Kbd-1.12

Kbd enthält die Dateien für das Tastaturlayout und entsprechende Werkzeuge dazu.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 12,3 MB

6.42.1. Installation von Kbd

Das Verhalten der Tasten Backspace und Entfernen ist in den Tastaturlayouttabellen von Kbd nicht einheitlich geregelt. Der folgende Patch behebt das Problem für die i386-Tabellen:

patch -Np1 -i ../kbd-1.12-backspace-1.patch

Nach diesem Patch erzeugt die Backspace-Taste das Zeichen mit dem Code 127 und die Entfernen-Taste eine bekannte Escape-Sequenz.

Patchen Sie Kbd, um einen Fehler in setfont zu beheben. Dieser Fehler tritt nur beim Kompilieren mit GCC-4.1.2 auf:

patch -Np1 -i ../kbd-1.12-gcc4_fixes-1.patch

Bereiten Sie Kbd zum Kompilieren vor:

./configure --datadir=/lib/kbd

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--datadir=/lib/kbd

Durch diesen Parameter werden die Daten zu Tastaturlayouts in einem Ordner abgelegt, der sich immer auf der root-Partition befindet, anstelle der Voreinstellung /usr/share/kbd.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Anmerkung

Für einige Sprachen (z. B. Belarussisch) hält Kbd keine nützliche Tastaturlayouttabelle vor, in der die Tabelle „by“ ISO-8859-5 annimmt, aber CP1251 verwendet wird. Benutzer solcher Sprachen sollten sich eine funktionierende Tastaturlayouttabelle herunterladen.

Einige der LFS-Bootskripte sing abhängig von den Kommandos kbd_mode, openvt und setfont. Da /usr in den früheren Phasen des Bootvorgangs noch nicht einghängt sein könnte, müssen sich diese Programm auf der root-Partition befinden:

mv -v /usr/bin/{kbd_mode,openvt,setfont} /bin

6.42.2. Inhalt von Kbd

Installierte Programme: chvt, deallocvt, dumpkeys, fgconsole, getkeycodes, kbd_mode, kbdrate, loadkeys, loadunimap, mapscrn, openvt, psfaddtable (Link auf psfxtable), psfgettable (Link auf psfxtable), psfstriptable (Link auf psfxtable), psfxtable, resizecons, setfont, setkeycodes, setleds, setmetamode, showconsolefont, showkey, unicode_start und unicode_stop

Kurze Beschreibungen

chvt

Ändert das aktive Virtuelle Terminal.

deallocvt

Gibt unbenutzte Virtuelle Terminals wieder frei.

dumpkeys

Gibt Tastaturübersetzungstabellen aus.

fgconsole

Gibt die Nummer des aktiven Virtuellen Terminals aus.

getkeycodes

Gibt die Scancode-zu-Keycode Zuweisungstabelle des Kernels aus.

kbd_mode

Setzt den Tastaturmodus bzw. zeigt ihn an.

kbdrate

Setzt die Tastenwiederholrate und -pausen oder zeigt sie an.

loadkeys

Lädt Tastaturübersetzungstabellen.

loadunimap

Lädt eine Unicode-zu-Schrift Zuweisungstabelle des Kernels.

mapscrn

Ein veraltetes Programm, das benutzerdefinierte Zeichenausgabe-Zuweisungstabellen in den Konsoletreiber lädt. Dies wird heutzutage durch setfont erledigt.

openvt

Startet ein Programm in einem neuen Virtuellen Terminal (VT).

psfaddtable

Ein Link auf psfxtable.

psfgettable

Ein Link auf psfxtable.

psfstriptable

Ein Link auf psfxtable.

psfxtable

Ein Satz von Werkzeugen zum Umgang mit Unicode-Zeichentabellen für Konsole-Schriften.

resizecons

Ändert die Vorstellung des Kernels über die Ausmaße einer Konsole.

setfont

Ändert EGA- (Enhanced Graphic Adapter) und VGA- (Video Graphics Array) Schriften in der Konsole.

setkeycodes

Lädt Scancode-zu-Keycode Zuweisungstabellen des Kernel. Nützlich, wenn Sie ein paar unübliche Tasten auf Ihrer Tastatur haben.

setleds

Stellt Tastaturoptionen und die LEDs ein.

setmetamode

Definiert die Behandlung von Meta-Tasten auf der Tastatur.

showconsolefont

Zeigt die aktuelle EGA/VGA-Konsole-Schrift an.

showkey

Zeigt Scancode, Keycode und ASCII-Code der auf der Tastatur gedrückten Taste an.

unicode_start

Versetzt Tastatur und die Konsole in den UNICODE-Modus. Verwenden Sie dieses Programm nur, wenn Ihre Tastaturlayouttabelle eine ISO-8859-1-Kodierung verwendet. Mit anderen Kodierungen produziert es unbrauchbare Ergebnisse.

unicode_stop

Schaltet den Unicode-Modus von Tastatur und Konsole wieder aus.

6.43. Less-406

Less ist ein Textanzeigeprogramm.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 2,8 MB

6.43.1. Installation von Less

Bereiten Sie Less zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --sysconfdir=/etc

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--sysconfdir=/etc

Dieser Parameter bewirkt, dass die in diesem Paket installierten Programme ihre Konfigurationsdateien in /etc suchen.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.43.2. Inhalt von Less

Installierte Programme: less, lessecho und lesskey

Kurze Beschreibungen

less

Ein Dateibetrachter. Er zeigt den Inhalt einer Datei an und ermöglicht, darin zu blättern, nach Zeichenketten zu suchen und zu Markierungen springen.

lessecho

Wird zum Expandieren von Metazeichen in Unix-Dateinamen benötigt (z. B. * und ?).

lesskey

Wird zum Festlegen der Tastenbelegung für less verwendet.

6.44. Make-3.81

Das Paket Make enthält Werkzeuge zum Kompilieren von Software.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 9,6 MB

6.44.1. Installation von Make

Bereiten Sie Make zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.44.2. Inhalt von Make

Installiertes Programm: make

Kurze Beschreibungen

make

Erkennt automatisch, welche Teile eines großen Programms (neu) kompiliert werden müssen und führt automatisch die notwendigen Kommandos aus.

6.45. Man-DB-2.4.4

Man-DB enthält Programme zum Finden und Anzeigen von Hilfeseiten (Man-pages).

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 9 MB

6.45.1. Installation von Man-DB

Zuerst nehmen Sie vier Anpassungen an den Quellen von Man-DB vor.

Die erste ändert den Standort der mitgelieferten übersetzten Hilfeseiten, damit diese sowohl im traditionellen als auch im UTF-8-Format verfügbar sind:

mv man/de{_DE.88591,}
mv man/es{_ES.88591,}
mv man/it{_IT.88591,}
mv man/ja{_JP.eucJP,}
sed -i 's,\*_\*,??,' man/Makefile.in

Die zweite Anpassung ist eine sed-Ersetzung, mit deren Hilfe die Zeilen „/usr/man“ „/usr/local/man“ in man_db.conf gelöscht werden. Dadurch werden redundante Ergebnisse vermieden, wenn Programme wie z. B. whatis verwendet werden:

sed -i -e '\%\t/usr/man%d' -e '\%\t/usr/local/man%d' src/man_db.conf.in

Die dritte Anpassung kümmert sich um Programme, die Man-DB zur Laufzeit finden sollte, aber derzeit noch nicht installiert sind:

cat >> include/manconfig.h.in << "EOF"
#define WEB_BROWSER "exec /usr/bin/lynx"
#define COL "/usr/bin/col"
#define VGRIND "/usr/bin/vgrind"
#define GRAP "/usr/bin/grap"
EOF

Das Programm col ist ein Teil von Util-Linux, lynx ist ein textbasierter Web-Browser (siehe BLFS Installationsanleitung), vgrind wandelt Programmquellen in Groff-Eingaben um und grap ist nützlich für Typographiezeichen in Groff-Dokumenten. Normalerweise werden vgrind und grap zum Anzeigen von Handbuchseiten nicht benötigt. Sie sind weder Teil von LFS noch von BLFS, jedoch sollten Sie in der Lage sein, diese nach der Installation von LFS selbst zu installieren.

Wenden Sie abschließend einen Patch auf die Quellen an, um Ausgabefehler zu vermeiden, wenn die Anzeige einer Hilfeseite durch Drücken von "q" vorzeitig beendet wird.

patch -Np1 -i ../man-db-2.4.4-fixes-1.patch

Bereiten Sie Man-DB zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --enable-mb-groff --disable-setuid

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--enable-mb-groff

Dadurch verwendet man die Groff-Geräte „ascii8“ und „nippon“ zur Darstellung bzw. Formatierung von nicht-ISO-8859-1-kodierten Hilfeseiten.

--disable-setuid

Dadurch wird das Setuid-Bit auf dem Programm man für den Benutzer man deaktiviert.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Einige Pakete enthalten Man-Pages im UTF-8-Format, die von dieser Version von man nicht angezeigt werden können. Das folgende Skript macht es möglich, einige davon in die erwarteten Kodierungen der unteren Tabelle umzuwandeln. Man-DB erwartet die Hilfeseiten in einem Format wie unten gelistet und wandelt sie zur Laufzeit für die Darstellung automatische in die jeweilig aktive Locale um. Auf diese Weise können die Hilfeseiten sowohl im traditionellen als auch im UTF-8-Format angezeit werden. Das Skript ist nur beschränkt einsetzbar beim Erstellen eines LFS-Systems und verzichtet daher auf Fehlerprüfung und unvorhersagbare Namen für temporäre Dateien:

cat >> convert-mans << "EOF"
#!/bin/sh -e
FROM="$1"
TO="$2"
shift ; shift
while [ $# -gt 0 ]
do
        FILE="$1"
        shift
        iconv -f "$FROM" -t "$TO" "$FILE" >.tmp.iconv
        mv .tmp.iconv "$FILE"
done
EOF
install -m755 convert-mans  /usr/bin

Weitere Informationen zur Kompression von Man- und Info-pages erhalten Sie im BLFS-Buch unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/cvs/postlfs/compressdoc.html.

6.45.2. Nicht-Englische Hilfeseiten in LFS

Die Linux-Distributionen speichern die Hilfeseiten in unterschiedlichen Formaten ab. RedHat beispielsweise verwendet UTF-8, Debian setzt sprachspezifische 8-Bit-Kodierungen ein. Das für leider zu Inkompatibilitäten von Hilfeseiten, die für unterschiedliche Distributionen gedacht sind.

LFS setzt auf die gleichen Konventionen wie Debian. Das liegt daran, dass Man-DB nichts mit Hilfeseiten in UTF-8 anfangen kann. Des Weiteren ist Man-DB für unsere Zwecke dem herkömmlichen Man vorzuziehen, weil es ohne weitere Einrichtung für jede Locale funktioniert und nicht zuletzt, weil es derzeit keine voll funktionsfähige Implementierung der RedHat-Konvention gibt. RedHats groff formatiert bekanntermaßen Text falsch.

Weiter unten wird der Zusammenhang zwischen Sprachcodes und der erwarteten Kodierung einer Hilfeseite aufgelistet. Man-DB wandelt sie automatisch für die Darstellung in die richtige Locale um.

Tabelle 6.1. Erwartete Zeichenkodierung für Hilfeseiten

Sprache (Code) Kodierung
Dänisch (da) ISO-8859-1
Deutsch (de) ISO-8859-1
Englisch (de) ISO-8859-1
Spanisch (es) ISO-8859-1
Finnisch (fi) ISO-8859-1
Französisch (fr) ISO-8859-1
Irisch (ga) ISO-8859-1
Galician (gl) ISO-8859-1
Indonesisch (id) ISO-8859-1
Isländisch (is) ISO-8859-1
Italienisch (it) ISO-8859-1
Niederländisch (nl) ISO-8859-1
Norwegisch (no) ISO-8859-1
Portugiesisch (pt) ISO-8859-1
Schwedisch (sv) ISO-8859-1
Tchechisch (cs) ISO-8859-2
Kroatisch (hr) ISO-8859-2
Ungarisch (hu) ISO-8859-2
Japanisch (ja) EUC-JP
Koreanisch (ko) EUC-KR
Polnisch (pl) ISO-8859-2
Russisch (ru) KOI8-R
Slovakisch (sk) ISO-8859-2
Türkisch (tr) ISO-8859-9

Anmerkung

Hilfeseiten in Sprachen, die sich nicht in der Tabelle befinden, werden nicht unterstützt. Norwegisch funktioniert aufgrund des Übergangs von no_NO zu nb_NO nicht und Koreanisch funktioniert aufgrund des unvollständigen Groff-Patches nicht.

Wenn ein Quellpaket die Hilfeseiten im erwarteten Format mitliefert, so können diese einfach nach /usr/share/man/<Sprachcode> kopiert werden. Beispielsweise können französische Hilfeseiten (http://ccb.club.fr/man/man-fr-1.58.0.tar.bz2) mit dem folgenden Kommando installiert werden:

mkdir -p /usr/share/man/fr
cp -rv man? /usr/share/man/fr

Falls die Programm-Entwickler die Hilfeseiten in UTF-8 ausliefern (z. B. „RedHat“) anstatt der oben aufgelisteten Kodierung, dann müssen sie vor der Installation von UTF-8 in die aufgelistete Kodierung umgewandelt werden. Dazu können Sie convert-mans verwenden. Die spanischen Hilfeseiten beispielsweise (http://ditec.um.es/~piernas/manpages-es/man-pages-es-1.55.tar.bz2) installieren Sie mit diesen Kommandos:

mv man7/iso_8859-7.7{,X}
convert-mans UTF-8 ISO-8859-1 man?/*.?
mv man7/iso_8859-7.7{X,}
make install

Anmerkung

man7/iso_8859-7.7 muss von der Umwandlung ausgeschlossen werden, weil diese Datei bereits im Format ISO-8859-1 vorliegt (das ist ein Fehler bei der Paketierung in man-pages-es-1.55). Zukünftige Versionen benötigen diese Auslassung nicht.

6.45.3. Inhalt von Man-DB

Installierte Programme: accessdb, apropos, catman, convert-mans,lexgrog, man, mandb, manpath, whatis und zsoelim

Kurze Beschreibungen

accessdb

Gibt den Inhalt der whatis-Datenbank in einer normal lesbaren Form aus.

apropos

Durchsucht die whatis-Datenbank und gibt kurze Beschreibungen zu den Kommandos aus, die die angegebene Zeichenkette enthalten.

catman

Erzeugt oder aktualisiert die vorformatierten Hilfeseiten.

convert-mans

Formatiert Hilfeseite so um, dass Man-DB sie darstellen kann.

lexgrog

Zeigt eine einzeilige Zusammenfassung über eine Hilfeseite an.

man

Formatiert die angeforderte Hilfeseite und zeigt sie an.

mandb

Erzeugt und aktualisiert whatis-Datenbanken.

manpath

Zeigt den Inhalt von $MANPATH oder (falls $MANPATH nicht festgelegt ist) einen passenden Suchpfad basierend auf den Einstellungen in man.conf und der Umgebung des Benutzers an.

whatis

Durchsucht die whatis-Datenbank und zeigt eine kurze Beschreibung zu den Systemkommandos an, die das übergebene Stichwort als separates Wort enthalten.

zsoelim

Liest Dateien und ersetzt Zeilen der Form .so <Datei> > mit dem tatsächlichen Inhalt von <Datei>.

6.46. Mktemp-1.5

Das Paket Mktemp enthält Programme zum sicheren Anlegen temporärer Dateien aus Shell-Skripten heraus.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 0,4 MB

6.46.1. Installation von Mktemp

Viele Skripte verwenden leider immer noch das missbilligte Programm tempfile, das die gleich Funktionalität hat wie mktemp. Patchen Sie mktemp, damit es auch einen Wrapper für tempfile installiert:

patch -Np1 -i ../mktemp-1.5-add_tempfile-3.patch

Bereiten Sie Mktemp zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --with-libc

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--with-libc

Dadurch benutzt mktemp die Funktionen mkstemp und mkdtemp aus der C-Bibliothek statt seiner eigenen Version.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install
make install-tempfile

6.46.2. Inhalt von Mktemp

Installierte Programme: mktemp und tempfile

Kurze Beschreibungen

mktemp

Erzeugt temporäre Dateien auf sichere Weise. Es wird in Skripten verwendet.

tempfile

Erzeugt temporäre Datein auf weniger sichere Weise als mktemp. Es wird aus Gründen der Rückwärtskompatibilität installiert.

6.47. Module-Init-Tools-3.2.2

Das Paket Module-Init-Tools enthält diverse Programme zur Verwaltung von Kernel-Modulen für Kernelversionen >= 2.5.47.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 7 MB

6.47.1. Installation von Module-Init-Tools

Beheben Sie zuerst ein potentielles Problem, welches Auftritt, wenn Module mittels regulärer Ausdrücke angegeben werden:

patch -Np1 -i ../module-init-tools-3.2.2-modprobe-1.patch

Führen Sie dieses Kommando aus, um die Testsuite zu starten (Anmerkung: make distclean ist nötig, um die Quelltexte aufzuräumen, denn Sie werden während dem Testlauf neu kompiliert):

./configure
make check
make distclean

Bereiten Sie Module-Init-Tools zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/ --enable-zlib

Kompilieren Sie das Paket:

make

Installieren Sie das Paket:

make INSTALL=install install

Die Bedeutung des make-Parameters:

INSTALL=install

Normalerweise installiert make install die Binärdateien nicht, wenn sie bereits existieren. Durch diesen Parameter wird dieses Verhalten geändert und install statt dem sonst üblichen Skript aufgerufen.

6.47.2. Inhalt von Module-Init-Tools

Installierte Programme: depmod, generate-modprobe.conf, insmod, insmod.static, lsmod, modinfo, modprobe und rmmod

Kurze Beschreibungen

depmod

Erzeugt, basierend auf den Symbolen in existierenden Modulen, eine Abhängigkeitsdatei. Diese Datei wird von modprobe benutzt, um benötigte Module automatisch nachzuladen.

generate-modprobe.conf

Erzeugt die Datei modprobe.cond aus einer bestehenden Installation von 2.2er- oder 2.4er-Modulen.

insmod

Installiert ein ladbares Modul in den laufenden Kernel.

insmod.static

Eine statisch kompilierte Version von insmod.

lsmod

Listet die zur Zeit laufenden Kernelmodule auf.

modinfo

Untersucht eine mit einem Kernelmodul assoziierte Objektdatei und zeigt die darin verfügbaren Informationen an.

modprobe

Benutzt eine von depmod erzeugte Abhängigkeitsdatei, um benötigte Module automatisch nachzuladen.

rmmod

Entläd ein Modul aus dem laufenden Kernel.

6.48. Patch-2.5.4

Das Paket Patch enthält ein Programm zum Erzeugen oder Modifizieren von Dateien indem eine sogenannte „Patch“-Datei angewendet wird. Einen „Patch“ erzeugt man üblicherweise mit diff und er beschreibt in maschinenlesbarer Form die Unterschiede zwischen zwei Versionen einer Datei.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 1,6 MB

6.48.1. Installation von Patch

Bereiten Sie Patch zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.48.2. Inhalt von Patch

Installiertes Programm: patch

Kurze Beschreibungen

patch

Verändert Dateien nach den Vorgaben einer patch-Datei. Eine patch-Datei ist üblicherweise eine Auflistung von Unterschieden, die mit dem Programm diff erzeugt wurde. Durch Anwenden dieser Unterschiede auf die Originaldateien erstellt patch eine gepatchte Version.

6.49. Psmisc-22.5

Das Paket Psmisc enthält Programme zum Anzeigen von Prozessinformationen.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 2,2 MB

6.49.1. Installation von Psmisc

Bereiten Sie Psmisc zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --exec-prefix=""

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--exec-prefix=""

Dies stellt sicher, dass die Binärdateien von Psmisc nach /bin anstelle von /usr/bin installiert werden. Lt. FHS ist dies der korrekte Ort, weil einige der Programme in den LFS-Bootskripten verwendet werden.

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

pstree und pstree.x11 müssen nicht in /bin liegen. Daher verschieben Sie sie nach /usr/bin:

mv -v /bin/pstree* /usr/bin

Normalerweise wird Psmiscs Programm pidof nicht installiert. Das ist meistens kein Problem weil wir später das Paket Sysvinit installieren, welches eine bessere Version von pidof installiert. Aber wenn Sie nicht Sysvinit verwenden möchten, können Sie die Installation von Psmisc durch Erstellen dieses Links komplettieren:

ln -sv killall /bin/pidof

6.49.2. Inhalt von Psmisc

Installierte Programme: fuser, killall, oldfuser, peekfd, pstree und pstree.x11 (Link auf pstree)

Kurze Beschreibungen

fuser

Zeigt die PIDs von Prozessen an, die gerade eine bestimmte Datei oder ein Dateisystem verwenden.

killall

Beendet Prozesse aufgrund ihres Namens. Es sendet ein Signal an alle Prozesse, die ein bestimmtes Kommando ausführen.

oldfuser

Zeigt die PIDs von Prozessen an, die gerade eine bestimmte Datei oder ein Dateisystem verwenden.

peekfd

Ermittelt die Dateideskriptoren eines mit PID übergebenen Programms.

pstree

Zeigt laufende Prozesse als Baumstruktur an.

pstree.x11

Das gleiche wie pstree, wartet allerdings vor dem Beenden auf eine Bestätigung.

6.50. Shadow-4.0.18.1

Das Paket Shadow enthält Programme zur sicheren Verwaltung von Kennwörtern.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,3 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 20,7 MB

6.50.1. Installation von Shadow

Anmerkung

Wenn Sie sichere Passwörter erzwingen möchten, sollten Sie vor der Installation von Shadow unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/postlfs/cracklib.html nachlesen und Cracklib installieren. Fügen Sie dann den Parameter --with-libcrack zu dem unten folgenden configure-Kommando hinzu.

Beheben Sie einen Fehler in useradd und usermod, der es verhindert, einen Gruppennamen anstatt der -Kennung an die Option -g zu übergeben:

patch -Np1 -i ../shadow-4.0.18.1-useradd_fix-2.patch

Bereiten Sie Shadow zum Kompilieren vor:

./configure --libdir=/lib --sysconfdir=/etc --enable-shared \
    --without-selinux

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--without-selinux

Die Unterstützung für selinux ist in der Voreinstellung aktiviert, jedoch ist selinux nicht Teil eines Standard-LFS-Systems. Das configure-Skript würde ohne diesen Parameter mit einem Fehler abbrechen.

Verhindern Sie die Installation des Programmes groups und der zugehörigen Hilfeseite, da Coreutils eine bessere Version enthält:

sed -i 's/groups$(EXEEXT) //' src/Makefile
find man -name Makefile -exec sed -i 's/groups\.1 / /' {} \;

Verhindern Sie die Installation der chinesischen und koreanischen Hilfeseiten, weil Man-DB sie nicht korrekt anzeigen kann:

sed -i -e 's/ ko//' -e 's/ zh_CN zh_TW//' man/Makefile

Shadow enthält weitere Hilfeseiten im UTF-8-Format. Man-DB kann diese in der empfohlenen Kodierung anzeigen, wenn Sie das Skript convert-mans verwenden, welches Sie erst kürzlich installiert haben:

for i in de es fi fr id it pt_BR; do
    convert-mans UTF-8 ISO-8859-1 man/${i}/*.?
done

for i in cs hu pl; do
    convert-mans UTF-8 ISO-8859-2 man/${i}/*.?
done

convert-mans UTF-8 EUC-JP man/ja/*.?
convert-mans UTF-8 KOI8-R man/ru/*.?
convert-mans UTF-8 ISO-8859-9 man/tr/*.?

Sie sollten die voreingestellte Methode zur Passwortverschlüsselung von crypt auf die sicherere MD5-Methode ändern. Außerdem ermöglicht sie Passwörter mit mehr als 8 Zeichen. Des Weiteren müssen Sie den nunmehr veralteten Speicherort der Benutzermailboxen von /var/spool/mail nach /var/mail ändern:

sed -i -e 's@#MD5_CRYPT_ENAB.no@MD5_CRYPT_ENAB yes@' \
    -e 's@/var/spool/mail@/var/mail@' etc/login.defs

Anmerkung

Wenn Sie Shadow mit Unterstützung für Cracklib installieren, dann geben Sie das folgende sed-Kommando ein:

sed -i 's@DICTPATH.*@DICTPATH\t/lib/cracklib/pw_dict@' \
    etc/login.defs

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

Verschieben Sie ein Programm an die korrekte Stelle:

mv -v /usr/bin/passwd /bin

Verschieben Sie Shadow's Bibliotheken an eine bessere Stelle:

mv -v /lib/libshadow.*a /usr/lib
rm -v /lib/libshadow.so
ln -sfv ../../lib/libshadow.so.0 /usr/lib/libshadow.so

6.50.2. Einrichten von Shadow

Dieses Paket enthält Werkzeuge zum Bearbeiten, Hinzufügen und Löschen von Benutzerpasswörtern. Wir werden hier nicht erläutern, was genau password shadowing bedeutet. Eine vollständige Erklärung finden Sie in der Datei doc/HOWTO in der entpackten Shadow-Ordnerstruktur. Eines gilt es allerdings zu beachten: Programme, die Passwörter überprüfen müssen (z. B. xdm, ftp und pop3-Server), müssen shadow-konform sein. Das heißt, sie müssen mit Shadow-Passwörtern umgehen können.

Um Shadow-Passwörter zu aktivieren, benutzen Sie dieses Kommando:

pwconv

Und um Shadow-Gruppenpasswörter zu aktivieren, benutzen Sie dieses Kommando:

grpconv

Die für useradd mitgelieferte voreingestellte Konfiguration ist für LFS nicht brauchbar. Mit den folgenden Kommandos ändern Sie den persönlichen Ordner für neue Benutzer und verhindern das Erzeugen von Mail-Spool-Dateien:

useradd -D -b /home
sed -i 's/yes/no/' /etc/default/useradd

6.50.3. Vergeben des Passworts für root

Wählen Sie ein Kennwort für den Benutzer root und setzen Sie es mit dem Kommando:

passwd root

6.50.4. Inhalt von Shadow

Installierte Programme: chage, chfn, chgpasswd, chpasswd, chsh, expiry, faillog, gpasswd, groupadd, groupdel, groupmems, groupmod, grpck, grpconv, grpunconv, lastlog, login, logoutd, newgrp, newusers, nologin, passwd, pwck, pwconv, pwunconv, sg (Link auf newgrp), su, useradd, userdel, usermod, vigr (Link auf vipw) und vipw
Installierte Bibliotheken: libshadow.{a,so}

Kurze Beschreibungen

chage

Ändert die maximale Anzahl von Tagen zwischen zwei nötigen Passwortänderungen.

chfn

Wird zum Ändern des vollständigen Namens und weiterer Informationen eines Benutzers benutzt.

chgpasswd

Wird benutzt, um das Passwort mehrerer Gruppen in einem Durchlauf zu ändern.

chpasswd

Wird benutzt, um das Passwort mehrerer Benutzer in einem Durchlauf zu ändern.

chsh

Wird benutzt, um die voreingestellte Shell eines Benutzers zu ändern.

expiry

Prüft, ob ein Kennwort abgelaufen ist und setzt eine entsprechende Regelung durch.

faillog

Wird verwendet zum Untersuchen der Logdatei nach fehlgeschlagenen Logins, zum Setzen einer maximalen Fehlerzahl vor der Sperrung eines Kontos, oder zum Zurücksetzen des Zählers.

gpasswd

Wird zum Hinzufügen und Löschen von Mitgliedern in Gruppen verwendet.

groupadd

Erzeugt eine Gruppe mit dem angegebenen Namen.

groupdel

Löscht eine Gruppe mit dem angegebenen Namen.

groupmems

Ermöglicht es einem Benutzer ohne Systemverwalterrechte, seine eigene Gruppenmitgliedschaft zu verwalten.

groupmod

Ändert den Namen oder die GID einer Gruppe.

grpck

Prüft die Integrität der Gruppen-Dateien /etc/group und /etc/gshadow.

grpconv

Erzeugt oder aktualisiert die group-Datei von Shadow aus der normalen group-Datei.

grpunconv

Aktualisiert /etc/group aus /etc/gshadow und löscht die letztere dann.

lastlog

Berichtet über die letzten Anmeldungen aller oder eines bestimmten Benutzers.

login

Wird vom System benutzt, um einen Benutzer anzumelden.

logoutd

Ein Daemon, der Beschränkungen auf die Login-Zeit und -Ports durchsetzt.

newgrp

Wird zum Ändern der aktuellen GID in einer Login-Sitzung benutzt.

newusers

Wird zum Erzeugen oder Aktualisieren einer Serie von Benutzerkonten in einem Durchlauf verwendet.

nologin

Zeigt einen Hinweis an, dass ein Benutzerkonto nicht verfügbar ist. Dies ist als Standard-Shell für deaktivierte Benutzerkonten gedacht.

passwd

Ändert das Passwort für einen Benutzer oder eine Gruppe.

pwck

Prüft die Integrität der Passwort-Dateien /etc/passwd und /etc/shadow.

pwconv

Erzeugt oder aktualisiert die Shadow-Passwort-Datei aus der normalen Passwort-Datei.

pwunconv

Aktualisiert /etc/passwd aus /etc/shadow und löscht letztere danach.

sg

Führt ein Kommando mit der angegebenen GID aus.

su

Führt eine Shell mit geänderter Benutzer- und Gruppen-ID aus.

useradd

Erzeugt einen neuen Benutzer mit dem angegebenen Namen oder aktualisiert die Vorgaben für neue Benutzer.

userdel

Löscht das angegebene Benutzerkonto.

usermod

Ändert Loginname, UID, Shell, Gruppe, Persönlichen Ordner und ähnliches für einen Benutzer.

vigr

Kann zum Bearbeiten von /etc/group- oder /etc/gshadow-Dateien benutzt werden.

vipw

Kann zum Bearbeiten von /etc/passwd- oder /etc/shadow-Dateien benutzt werden.

libshadow

Enthält Funktionen, die von den meisten der Programme in diesem Paket verwendet werden.

6.51. Sysklogd-1.4.1

Die in Sysklogd enthaltenen Programme dienen zum Aufzeichnen von Systemmeldungen, zum Beispiel denen des Kernels, wenn ungewöhnliche Ereignisse auftreten.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 0,6 MB

6.51.1. Installation von Sysklogd

Der folgende Patch behebt mehrere Probleme, unter anderem auch einen Kompilierfehler von Sysklogd mit Kerneln der 2.6er-Serie:

patch -Np1 -i ../sysklogd-1.4.1-fixes-2.patch

Der folgende Patch sorgt dafür, dass sysklogd die Bytes im Bereich 0x80 bis 0x9f in einem Protokolleintrag literal gespeichert werden, anstatt sie durch ihre Oktalcodes zu ersetzen. Ohne diesen Patch würde sysklogd Protokolleinträge unleserlich machen:

patch -Np1 -i ../sysklogd-1.4.1-8bit-1.patch

Kompilieren Sie das Paket:

make

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.51.2. Einrichtung von Sysklogd

Erstellen Sie nun die Konfigurationsdatei /etc/syslog.conf:

cat > /etc/syslog.conf << "EOF"
# Begin /etc/syslog.conf

auth,authpriv.* -/var/log/auth.log
*.*;auth,authpriv.none -/var/log/sys.log
daemon.* -/var/log/daemon.log
kern.* -/var/log/kern.log
mail.* -/var/log/mail.log
user.* -/var/log/user.log
*.emerg *

# End /etc/syslog.conf
EOF

6.51.3. Inhalt von Sysklogd

Installierte Programme: klogd und syslogd

Kurze Beschreibungen

klogd

Ein System-Daemon zum Abfangen und Protokollieren von Kernel-Meldungen.

syslogd

Protokolliert Meldungen, die von Systemprogrammen zum Protokollieren angeboten werden. Jede Meldung enthält zumindest einen Datumsstempel und den Hostnamen; üblicherweise auch noch den Namen des Programms. Dies ist aber davon abhängig, wie vertrauensselig der Daemon eingestellt wurde.

6.52. Sysvinit-2.86

Das Sysvinit Paket enhält Programme, mit denen Sie das Starten, Ausführen und Beenden des Systems kontrollieren können.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 1 MB

6.52.1. Installation von Sysvinit

Wenn Runlevel gewechselt werden (zum Beispiel beim Herunterfahren des Systems), sendet init Beenden-Signale an alle Programme, die von init gestartet wurden und im neuen Runlevel nicht laufen sollen. Init gibt dabei die Meldung „Sending processes the TERM signal“ auf dem Bildschirm aus. Diese Meldung suggeriert allerdings, das init Beenden-Signale an alle Prozesse sendet. Das ist so aber nicht korrekt, denn es geht hier nur um Prozesse, die von init gestartet wurden. Um Missverständnisse zu vermeiden, können Sie die Quellen so modifizieren, dass es sich besser liest: „Sending processes configured via /etc/inittab the TERM signal“:

sed -i 's@Sending processes@& configured via /etc/inittab@g' \
    src/init.c

Kompilieren Sie das Paket:

make -C src

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make -C src install

6.52.2. Einrichten von Sysvinit

Erstellen Sie die Datei /etc/inittab:

cat > /etc/inittab << "EOF"
# Begin /etc/inittab

id:3:initdefault:

si::sysinit:/etc/rc.d/init.d/rc sysinit

l0:0:wait:/etc/rc.d/init.d/rc 0
l1:S1:wait:/etc/rc.d/init.d/rc 1
l2:2:wait:/etc/rc.d/init.d/rc 2
l3:3:wait:/etc/rc.d/init.d/rc 3
l4:4:wait:/etc/rc.d/init.d/rc 4
l5:5:wait:/etc/rc.d/init.d/rc 5
l6:6:wait:/etc/rc.d/init.d/rc 6

ca:12345:ctrlaltdel:/sbin/shutdown -t1 -a -r now

su:S016:once:/sbin/sulogin

1:2345:respawn:/sbin/agetty tty1 9600
2:2345:respawn:/sbin/agetty tty2 9600
3:2345:respawn:/sbin/agetty tty3 9600
4:2345:respawn:/sbin/agetty tty4 9600
5:2345:respawn:/sbin/agetty tty5 9600
6:2345:respawn:/sbin/agetty tty6 9600

# End /etc/inittab
EOF

6.52.3. Inhalt von Sysvinit

Installierte Programme: bootlogd, halt, init, killall5, last, lastb (Link auf last), mesg, mountpoint, pidof (Link auf killall5), poweroff (Link auf halt), reboot (Link auf halt), runlevel, shutdown, sulogin, telinit (Link auf init), utmpdump und wall

Kurze Beschreibungen

bootlogd

Protokolliert Bootmeldungen in eine Datei.

halt

Ruft üblicherweise shutdown mit dem Parameter -h auf, außer, wenn der aktuelle Runlevel 0 ist, dann teilt es dem Kernel mit, das System anzuhalten. Vorher vermerkt es in /var/log/wtmp, dass das System nun heruntergefahren wird.

init

Der erste gestartete Prozess, nachdem der Kernel die Hardware initialisiert hat. Init übernimmt den Bootvorgang und startet alle anstehenden Programme.

killall5

Sendet ein Signal an alle Prozesse, außer denen in der eigenen Sitzung—so beendet es nicht die Programme, die das Skript ausführen, welches es aufgerufen hat.

last

Zeigt, welcher Benutzer als letztes eingeloggt und ausgeloggt hat, indem es die Datei /var/log/wtmp durchsucht. Es kann auch Systemstarts und -stopps sowie Wechsel der Runlevel zeigen.

lastb

Zeigt die letzten fehlgeschlagenen Login-Versuche, die in /var/log/btmp protokolliert wurden.

mesg

Kontrolliert, welche anderen Benutzer Nachrichten auf das aktuelle Terminal senden können.

mountpoint

Prüft, ob der Ordner ein Mountpunkt ist.

pidof

Gibt die PIDs eines Programms aus.

poweroff

Weist den Kernel an, das System anzuhalten und den Computer auszuschalten. Siehe auch die Beschreibung zu halt.

reboot

Weist den Kernel an, das System neu zu starten. Siehe auch die Beschreibung zu halt.

runlevel

Zeigt den vorigen und den aktuellen Runlevel an. Die nötigen Informationen werden aus /var/run/utmp gelesen.

shutdown

Fährt das System sicher herunter, sendet entsprechende Signale an alle Prozesse und benachrichtig alle angemeldeten Benutzer.

sulogin

Ermöglicht es root, sich einzuloggen. Dies wird normalerweise von init gestartet, wenn das System im Einbenutzermodus gestartet wurde.

telinit

Weist init an, in den angegebenen Runlevel zu wechseln.

utmpdump

Zeigt den Inhalt der angegebenen Logindatei in einem benutzerfreundlicheren Format an.

wall

Sendet eine Nachricht an alle angemeldeten Benutzer.

6.53. Tar-1.18

Das Paket Tar enthält ein Archivprogramm.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,3 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 19,9 MB

6.53.1. Installation von Tar

Bereiten Sie Tar zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --bindir=/bin --libexecdir=/usr/sbin

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

6.53.2. Inhalt von Tar

Installierte Programme: rmt und tar

Kurze Beschreibungen

rmt

Mit diesem Programm kan man ein magnetorientiertes Bandlaufwerk an einem entfernten Rechner steuern. Zur Kommunikation wird Interprozesskommunikation verwendet.

tar

Wird zum Erzeugen, Auflisten und Extrahieren von Dateien aus einem Archiv verwendet. Diese Archive werden oft auch als „Tarball“ bezeichnet.

6.54. Texinfo-4.9

Das Paket Texinfo enthält Programme zum Lesen, Schreiben und Konvertieren von Info-Seiten (Systemdokumentation).

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 16,6 MB

6.54.1. Installation von Texinfo

Das Programm info geht davon aus, dass ein Text dieselbe Anzahl Zeichen auf dem Bildschirm wie Bytes im Speicher verbraucht und das ein solcher Text an jeder beliebigen Stelle getrennt werden kann. Dies schlägt in UTF-8-basierten Locales natürlich fehl. Der folgende Patch umgeht das Problem, indem auf englischsprachige Meldungen zurückgegriffen wird, wenn eine Multibyte-Locale verwendet wird.

patch -Np1 -i ../texinfo-4.9-multibyte-1.patch

Texinfo ermöglicht es lokalen Benutzern durch eine sog. Symlink-Attacke bestimmte Dateien zu überschreiben. Der folgende Patch behebt das Problem:

patch -Np1 -i ../texinfo-4.9-tempfile_fix-1.patch

Bereiten Sie Texinfo zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr

Kompilieren Sie das Paket:

make

Um das Ergebnis zu prüfen, führen Sie make check aus.

Installieren Sie das Paket:

make install

Optional können Sie auch die zu einer typischen TeX-Installation gehörenden Pakete installieren:

make TEXMF=/usr/share/texmf install-tex

Die Bedeutung des make-Parameters:

TEXMF=/usr/share/texmf

Die Makefile-Variable TEXMF enthält den Pfad zu Ihrem TeX-Basisordner, falls später TeX installiert wird.

Das Info-Dokumentationssystem speichert die Liste der Menüeinträge in einer einfachen Textdatei. Die Datei liegt in /usr/share/info/dir. Unglücklicherweise können die Einträge in dieser Datei durch Probleme mit Makefile-Dateien einzelner Pakete durcheinander geraten. Falls Sie diese Datei jemals neu erzeugen müssen, ist Ihnen das folgende Kommando dabei behilflich:

cd /usr/share/info
rm dir
for f in *
do install-info $f dir 2>/dev/null
done

6.54.2. Inhalt von Texinfo

Installierte Programme: info, infokey, install-info, makeinfo, texi2dvi, texi2pdf und texindex

Kurze Beschreibungen

info

Wird zum Lesen von Info-Dokumenten benutzt. Info-Dokumente sind Man-pages sehr ähnlich, gehen aber oft tiefer in die Materie als einfach nur die möglichen Parameter zu beschreiben. Vergleichen Sie beispielsweise man bison und info bison.

infokey

Kompiliert eine Quelldatei mit Info-Anpassungen in ein binäres Format.

install-info

Wird zum Installieren von Info-Dateien benutzt. Es aktualisiert die Einträge in der info-Indexdatei.

makeinfo

Übersetzt Texinfo Quelldokumente in verschiedene andere Formate: Info-Dateien, reiner Text, oder HTML.

texi2dvi

Wird zum Formatieren von Texinfo-Dokumenten in ein Geräteunabhängiges Format zum Drucken benutzt.

texi2pdf

Wird zum Konvertieren von Texinfo-Dokumenten in das portable Document Format (PDF) verwendet.

texindex

Sortiert Texinfo-Indexdateien.

6.55. Udev-113

Das Paket Udev enthält Programme zum dynamischen Erzeugen von Gerätedateien.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 5,8 MB

6.55.1. Installation von Udev

Das Archiv udev-config enthält LFS-spezifische Konfigurationsdateien für Udev. Entpacken Sie das Archiv in den Quellordner von Udev:

tar -xvf ../udev-config-6.3.tar.bz2

Erzeugen Sie einige Geräte und Ordner die Udev nicht bereitstellen kann, weil sie sehr früh während dem Bootvorgang benötigt werden:

install -dv /lib/{firmware,udev/devices/{pts,shm}}
mknod -m0666 /lib/udev/devices/null c 1 3
ln -sv /proc/self/fd /lib/udev/devices/fd
ln -sv /proc/self/fd/0 /lib/udev/devices/stdin
ln -sv /proc/self/fd/1 /lib/udev/devices/stdout
ln -sv /proc/self/fd/2 /lib/udev/devices/stderr
ln -sv /proc/kcore /lib/udev/devices/core

Kompilieren Sie das Paket:

make EXTRAS="`echo extras/*/`"

Die Bedeutung der make-Option:

EXTRAS=...

Dadurch werden einige Hilfsprogramme erzeugt, die beim Erstellen eigener Udev-Regeln behilflich sind.

Zum Testen der Ergebnisse führen Sie dieses Kommando aus: make test.

Hinweis: Die Udev-Testsuite wird zahlreiche Einträge im Systemlog verursachen. Diese Meldungen sind alle harmlos und können einfach ignoriert werden.

Installieren Sie das Paket:

make DESTDIR=/ EXTRAS="`echo extras/*/`" install

Die Bedeutung des make-Parameters:

DESTDIR=/

Dies verhindert, dass die Installationsroutine von Udev jegliche Instanzen von udevd beendet, die möglicherweise auf dem Host-System laufen.

Udev muss vor der ersten Verwendung eingerichtet werden, weil die Installationsroutine nur unzureichende Konfigurationsdateien installiert. Installieren Sie zuerst einige allgemeine Konfigurationsdateien, die mit Udev mitgeliefert werden:

cp -v etc/udev/rules.d/[0-9]* /etc/udev/rules.d/

Installieren Sie nun die LFS-spezifischen die Regel-Dateien:

cd udev-config-6.3
make install

Installieren Sie die Dokumentation. Sie erklärt die LFS-spezifischen Udev-Regeln:

make install-doc

Installieren Sie die Dokumentation. Sie erklärt die allgemeinen Udev-Regeln, die mit Udev mitgeliefert werden:

make install-extra-doc

Installieren Sie die Dokumentation. Sie erklärt unter anderem, wie man eigene Udev-Regeln schreibt:

cd ..
install -m644 -v docs/writing_udev_rules/index.html \
    /usr/share/doc/udev-113/index.html

6.55.2. Inhalt von Udev

Installierte Programme: ata_id, cdrom_id, create_floppy_devices, edd_id, firmware.sh, path_id, scsi_id, udevcontrol, udevd, udevinfo, udevmonitor, udevsettle, udevtest, udevtrigger, usb_id, vol_id, write_cd_rules und write_net_rules
Installierte Bibliotheken: libvolume_id
Installierter Ordner: /etc/udev

Kurze Beschreibungen

ata_id

Stellt Udev eine einmalige Beschreibung und weitere Informationen (uuid, label) für ein ATA-Laufwerk zur Verfügung.

cdrom_id

Stellt Udev die Geräteeigenschaften von CD-Rom- und DVD-ROM-Laufwerken zur Verfügung.

create_floppy_devices

Erstellt alle möglichen Diskettenlaufwerks-Gerätedateien basierend auf dem CMOS-Typ.

edd_id

Stellt Udev die EDD-ID für ein BIOS-Laufwerk zur Verfügung.

firmware.sh

Lädt Firmware in angeschlossene Geräte.

path_id

Stellt den kürzesten einmaligen Pfad zu einer Hardware zur Verfügung.

scsi_id

Stellt Udev einen einmaligen SCSI-Bezeichner zur Verfügung. Dieser basiert auf dem Rückgabewert einer SCSI-INQUIRY-Anfrage an das angegebene Gerät.

udevcontrol

Stellt einige Parameter zum Ausführen des udevd-Daemon ein. Dazu gehört z. B. die Protokollierstufe.

udevd

Dieser Daemon wacht über uevents an einem netlink-Socket, erzeugt Geräte-Dateien und führt bestimmte externe Programme als Reaktion auf diese uevents aus.

udevinfo

Ermöglicht Anwendern, die Udev-Datenbank nach Informationen über die zur Zeit verfügbare Geräte im System abzufragen. Es stellt außerdem eine Möglichkeit dar, jedes Gerät im sysfs-Dateisystem abzufragen, um beim Erzeugen von udev-Regeln behilflich zu sein.

udevmonitor

Zeigt die vom Kernel erhaltenen Ereignisse und die von Udev erzeugte Reaktion darauf an, nachdem eine Regel abgearbeitet wurde.

udevsettle

Überwacht die Warteschlange der Udev-Ereignisse und beendet sich, wenn alle wartenden Ereignisse abgearbeitet wurden.

udevtest

Simuliert ein Udev-Ereignis für das angegebene Gerät und gibt den Namen der Gerätedatei oder der Netzwerkschnittstelle aus, die ein echter udev-Aufruf für dieses Gerät erzeugt hätte.

udevtrigger

Sorgt für eine Wiederholung der Kernel-Geräte-Ereignisse.

usb_id

Stellt Udev Informationen zu USB-Geräten zur Verfügung.

vol_id

Stellt Udev label und uuid eines Dateisystems zur Verfügung.

write_cd_rules

Dieses Skript erzeugt Udev-Regeln, die stabile Namen für optische Laufwerke unterstützen (siehe auch Abschnitt 7.12, „Erzeugen von benutzerdefinierten symbolischen Links zu Geräten“).

write_net_rules

Dieses Skript erzeugt Udev-Regeln, die stabile Namen für Netzwerkschnittstellen unterstützen (siehe auch Abschnitt 7.13, „Einrichten des network-Skripts“).

libvolume_id

/etc/udev

Enthält Udev-Konfigurationsdateien, Geräteberechtigungen und Regeln für die Namensvergabe von udev.

6.56. Util-linux-2.12r

Das Paket Util-linux enthält verschiedene Werkzeuge. Darunter befinden sich Programme zum Umgang mit Dateisystemen, Konsolen, Partitionen und (System-)Meldungen.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,2 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 17,2 MB

6.56.1. Anmerkung zur FHS-Konformität

FHS empfiehlt, /var/lib/hwclock anstelle des eigentlich üblichen Ordners /etc als Speicherort für die Datei adjtime zu benutzen. Führen Sie das folgende Kommando aus, um das Programm hwclock FHS-Konform zu machen:

sed -e 's@etc/adjtime@var/lib/hwclock/adjtime@g' \
    -i $(grep -rl '/etc/adjtime' .)
mkdir -pv /var/lib/hwclock

6.56.2. Installation von Util-linux

Util-linux lässt sich mit neueren Versionen der Linux-Header nicht kompilieren. Der folgende Patch behebt das Problem:

patch -Np1 -i ../util-linux-2.12r-cramfs-1.patch
patch -Np1 -i ../util-linux-2.12r-lseek-1.patch

Bereiten Sie Util-linux zum Kompilieren vor:

./configure

Kompilieren Sie das Paket:

make HAVE_KILL=yes HAVE_SLN=yes

Die Bedeutung der make-Parameter:

HAVE_KILL=yes

Verhindert, dass das Programm kill (bereits durch Procps installiert) erneut kompiliert und installiert wird.

HAVE_SLN=yes

Verhindert, dass das Programm sln (eine statisch gelinkte Version von ln, bereits durch Glibc installiert) erneut kompiliert und installiert wird.

Dieses Paket enthält keine Testsuite.

Installieren Sie das Paket:

make HAVE_KILL=yes HAVE_SLN=yes install

6.56.3. Inhalt von Util-linux

Installierte Programme: agetty, arch, blockdev, cal, cfdisk, chkdupexe, col, colcrt, colrm, column, ctrlaltdel, cytune, ddate, dmesg, elvtune, fdformat, fdisk, flock, fsck.cramfs, fsck.minix, getopt, hexdump, hwclock, ipcrm, ipcs, isosize, line, logger, look, losetup, mcookie, mkfs, mkfs.bfs, mkfs.cramfs, mkfs.minix, mkswap, more, mount, namei, pg, pivot_root, ramsize (Link auf rdev), raw, rdev, readprofile, rename, renice, rev, rootflags (Link auf rdev), script, setfdprm, setsid, setterm, sfdisk, swapoff (Link auf swapon), swapon, tailf, tunelp, ul, umount, vidmode (Link auf rdev), whereis und write

Kurze Beschreibungen

agetty

Öffnet einen tty-Port, fragt nach dem Login-Namen und startet das Programm login.

arch

Gibt die Systemarchitektur aus.

blockdev

Ermöglicht den Aufruf von Blockgeräte-ioctls an der Kommandozeile.

cal

Zeigt einen einfachen Kalender an.

cfdisk

Wird zum Bearbeiten der Partitionstabelle eines Gerätes benutzt.

chkdupexe

Findet Duplikate von ausführbaren Dateien.

col

Filtert Rückwärts-Zeilenvorschübe aus.

colcrt

Filtert nroff-Ausgaben für Terminals, denen bestimmte Fähigkeiten fehlen, wie zum beispiel durchstreichen oder halbe Zeilen.

colrm

Filtert eine bestimmte Spalte aus.

column

Formatiert eine Datei in mehrere Spalten.

ctrlaltdel

Setzt die Funktion der Tastenkombination Strg-Alt-Entf auf einen Hart- oder Softreset.

cytune

Wurde benutzt, um die Parameter der seriellen Schnittstellen auf Cyclade-Karten zu verändern.

ddate

Gibt das Diskordianische Datum aus, oder konvertiert ein Gregorianisches Datum in ein Diskordianisches.

dmesg

Zeigt die Bootmeldungen des Kernel an.

elvtune

Kann zum Manipulieren der Performance und Interaktivität von Blockgeräten benutzt werden.

fdformat

Formatiert eine Diskette low-level.

fdisk

Wird zum Bearbeiten der Partitionstabelle des angegebenen Gerätes benutzt.

flock

Beansprucht eine Dateisperrung und führt während der Sperrung ein Kommando aus.

fsck.cramfs

Führt eine Konsistenzprüfung auf einem Cramfs-Dateisystem durch.

fsck.minix

Führt eine Konsistenzprüfung auf einem Minix-Dateisystem durch.

getopt

Analysiert die Optionen in der Kommandozeile.

hexdump

Zeigt eine Datei hexadezimal oder in einem anderen Format an.

hwclock

Wird zum Setzen oder Lesen der Hardware-Uhr (auch RTC- oder BIOS-Uhr gennant) benutzt.

ipcrm

Entfernt die angegebene IPC-Ressource (Inter-Process Communication).

ipcs

Gibt IPC-Status-Informationen aus.

isosize

Gibt die Größe eines iso9660-Dateisystems aus.

line

Kopiert eine einzelne Zeile.

logger

Gibt eine Nachricht in das Logsystem ein.

look

Sucht nach Zeilen, die mit einer bestimmten Zeichenkette beginnen, und zeigt sie an.

losetup

Konfiguriert und kontrolliert Loopback-Geräte.

mcookie

Erzeugt magische Cookies (hexadezimale 128-bit Zufallszahlen) für xauth.

mkfs

Erzeugt ein Dateisystem auf einem Gerät (üblicherweise einer Festplattenpartition).

mkfs.bfs

Erzeugt ein SCO-bfs-Dateisystem (Santa Cruz Operations).

mkfs.cramfs

Erzeugt ein cramfs-Dateisystem.

mkfs.minix

Erzeugt ein Minix-Dateisystem.

mkswap

Initialisiert ein Gerät oder eine Datei als Auslagerungsbereich.

more

Ein Filter zum seitenweisen Anzeigen von Text. Less ist jedoch besser.

mount

Hängt das auf dem Gerät vorhandene Dateisystem in einem Ordner ein.

namei

Zeigt die symbolischen Links in Pfadnamen an.

pg

Zeigt eine Textdatei seitenweise an.

pivot_root

Macht ein Dateisystem zu dem neuen root-Dateisystem für den aktuellen Prozess.

ramsize

Kann zum Setzen der Größe einer RAM-Disk in einem bootbaren Abbild benutzt werden.

raw

Bindet ein zeichenorientiertes Linux-raw-Gerät an ein Blockgerät.

rdev

Kann in einem bootfähigen Abbild das root-Gerät abfragen und festlegen.

readprofile

Liest Profiling-Informationen aus dem Kernel.

rename

Benennt eine Datei um und ersetzt ein Zeichenkette durch eine andere.

renice

Verändert die Priorität eines Prozesses.

rev

Dreht die Zeilen einer Datei um.

rootflags

Kann die root-Parameter eines bootfähigen Abbildes festlegen.

script

Erstellt eine Abschrift einer Terminalsitzung.

setfdprm

Setzt benutzerdefinierte Floppy-Disk-Parameter.

setsid

Führt ein Kommando in einer neuen Sitzung aus.

setterm

Stellt Terminal-Attribute ein.

sfdisk

Kann Festplattenpartitionen bearbeiten.

swapoff

Deaktiviert Auslagerungsdateien und -geräte.

swapon

Aktiviert Auslagerungsdateien und -geräte und zeigt bereits verwendete Geräte und Dateien an.

tailf

Verfolgt das Wachstum einer Protokolldatei. Zeigt zuerst die letzten zehn Zeilen einer Protokolldatei an und hängt dann der Reihe nach neu hinzugekommene Zeilen an die Ausgabe an.

tunelp

Justiert Parameter eines Zeilendruckers.

ul

Ein Filter zum Übersetzen von Unterstrichen in entsprechende Escape-Sequenzen, die das verwendete Terminal versteht.

umount

Löst ein Dateisystem aus der Ordnerstruktur.

vidmode

Kann zum Setzen des Videomodus in einem bootfähigen Abbild benutzt werden.

whereis

Gibt den Ort der Binärdatei, der Quellen und der Man-pages für ein Kommando aus.

write

Sendet eine Nachricht an einen Benutzer (sofern der Benutzer den Empfang solcher Nachrichten nicht deaktiviert hat).

6.57. Vim-7.1

Das Paket Vim enthält einen sehr mächtigen Texteditor.

Geschätzte Kompilierzeit: 0,4 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 47,4 MB

Alternativen zu Vim

Wenn Sie einen anderen Editor bevorzugen—zum Beispiel Emacs, Joe oder Nano—dann schauen Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/postlfs/editors.html, dort finden Sie einige Installationshinweise.

6.57.1. Installation von Vim

Entpacken Sie zuerst beide Archivdateien vim-7.1.tar.bz2 und (optional) vim-7.1-lang.tar.gz in den gleichen Ordner.

Dann beheben Sie mit dem folgenden Patch einige Fehler, die von den Upstream-Entwicklern seit der letzten veröffentlichten Version von Vim-7.1 gefunden wurden:

patch -Np1 -i ../vim-7.1-fixes-1.patch

Diese Version von Vim installiert einige übersetzte Hilfeseiten und kopiert sie in einen Ordner, der nicht von Man-DB durchsucht wird. Patchen Sie Vim deshalb so, dass die Hilfeseiten in durchsuchte Ordner installiert werden und in das gewünschte Format umgewandelt werden können:

patch -Np1 -i ../vim-7.1-mandir-1.patch

Ändern Sie schlussendlich noch den Speicherort für die Konfigurationsdatei vimrc nach /etc:

echo '#define SYS_VIMRC_FILE "/etc/vimrc"' >> src/feature.h

Bereiten Sie Vim zum Kompilieren vor:

./configure --prefix=/usr --enable-multibyte

Die Bedeutung der configure-Parameter:

--enable-multibyte

Dieser Parameter schaltet die Unterstützung zum Editieren von Dateien mit Multibyte-Zeichenkodierung ein. Das wird benötigt, wenn Sie ein Locale mit Multibyte-Zeichensatz verwenden. Dieser Parameter ist auch hilfreich, wenn Sie Dateien bearbeiten möchten, die mit Distributionen wie z. B. Fedora Core erzeugt wurden (diese Distribution benutzt UTF-8 als voreingestellen Zeichensatz).

Kompilieren Sie das Paket:

make

Wenn Sie das Ergebnis testen möchten, können Sie dazu make test verwenden. Die Testsuite gibt jedoch eine Menge sinnlose Zeichen auf dem Bildschirm aus und könnte die Einstellungen Ihres Terminals durcheinander bringen. Sie können die Ausgabe in eine Datei umleiten, um dieses Problem zu umgehen.

Installieren Sie das Paket:

make install

Viele Benutzer sind es gewöhnt, vi anstelle von vim zu starten. Damit vim gestartet wird, obwohl vi eingegeben wurde, erzeugen Sie einen symbolischen Link sowohl für die Binärdatei als auch für die Hilfeseite in den verfügbaren Sprachen:

ln -sv vim /usr/bin/vi
for L in "" fr it pl ru; do
    ln -sv vim.1 /usr/share/man/$L/man1/vi.1
done

In der Voreinstellung wird die Dokumentation zu Vim in /usr/share/vim installiert. Durch den folgenden symbolischen Link wird sie unter /usr/share/doc/vim-7.1 verfügbar und ist damit konsistent mit der Dokumentation anderer Pakete:

ln -sv ../vim/vim71/doc /usr/share/doc/vim-7.1

Falls Sie später ein X-Window-System auf Ihrem LFS installieren möchten, sollten Sie nach der Installation von X Ihren Vim erneut installieren. Vim bringt eine grafische Oberfläche mit, die allerdings X und ein paar weitere Bibliotheken voraussetzt. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu Vim und im BLFS-Buch unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/postlfs/editors.html#postlfs-editors-vim.

6.57.2. Einrichten von Vim

In der Voreinstellung läuft vim im vi-inkompatiblen Modus. Das ist wahrscheinlich neu für Leute, die in der Vergangenheit andere Editoren verwendet haben. Die Einstellung „nocompatible“ ist dennoch unten aufgeführt, um daran zu erinnern, dass das neue Verhalten benutzt wird. Wenn Sie zum vi-kompatiblen Modus wechseln möchten, sollte „compatible“ im Kopfbereich der Datei stehen. Das ist nötig, weil diese Option viele Voreinstellungen für Parameter vornimmt. Ihre eigenen Änderungen an diesen Parametern müssen danach erfolgen, weil sie sonst von „compatible“ zurückgesetzt würden. Erzeugen Sie eine Standard vim-Konfigurationsdatei mit diesem Kommando:

cat > /etc/vimrc << "EOF"
" Begin /etc/vimrc

set nocompatible
set backspace=2
syntax on
if (&term == "iterm") || (&term == "putty")
  set background=dark
endif

" End /etc/vimrc
EOF

Der Parameter set nocompatible versetzt vim in einen nützlicheren Betriebsmodus (Voreinstellung) als den vi-kompatiblen Modus. Entfernen Sie das „no“ falls Sie das alte vi-Verhalten nutzen möchten. set backspace=2 erlaubt das sogenannte Backspacing über Zeilenumbrüche hinweg, automatisches Einrücken und das Starten von Einrückungen. syntax on aktiviert vims Hervorheben von Syntax. Schließlich stellt die if-Verzweigung sicher, dass mittels set background=dark die Hintergrundfarbe von bestimmten Terminals besser eingestellt ist. Dadurch wird hervorgehobene Syntax in diesen Terminal-Emulatoren besser lesbar.

Die Dokumentation zu weiteren möglichen Optionen erhalten Sie mit diesem Kommando:

vim -c ':options'

Anmerkung

Normalerweise installiert Vim die Dateien zur Rechtschreibprüfung nur in englischer Sprache. Wenn Sie die Rechtschreibprüfung auch für Ihre Sprache verfügbar haben möchten, laden Sie bitte die *.spl- und optional auch die *.sug-Dateien für Ihre Sprache und Kodierung von ftp://ftp.vim.org/pub/vim/runtime/spell/ herunter und speichern Sie sie nach /usr/share/vim/vim71/spell/.

Um diese Sprachdateien zu verwenden, müssen Sie in /etc/vimrc eingerichtet werden. Beispiel:

set spelllang=en,ru
set spell

Weitere Informationen finden Sie in der Datei README unter der gleichen Adresse.

6.57.3. Inhalt von Vim

Installierte Programme: efm_filter.pl, efm_perl.pl, ex (Link auf vim), less.sh, mve.awk, pltags.pl, ref, rview (Link auf vim), rvim (Link auf vim), shtags.pl, vi (Link auf vim), view (Link auf vim), vim, vim132, vim2html.pl, vimdiff (Link auf vim), vimm, vimspell.sh, vimtutor und xxd

Kurze Beschreibungen

efm_filter.pl

Ein Filter zum Erzeugen einer Fehlerdatei, die von vim gelesen werden kann.

efm_perl.pl

Reformatiert Fehlermeldungen von Perl, um sie mit dem Quickfix-Modus von „vim“ benutzen zu können.

ex

Startet vim im ex-Modus.

less.sh

Ein Skript, welches vim mit less.vim startet.

mve.awk

Verarbeitet vim-Fehler.

pltags.pl

Erzeugt eine Markup-Datei für Perl-Code, die mit vim benutzt werden kann.

ref

Prüft die Schreibweise von Argumenten.

rview

Eine eingeschränkte Version von view: es gibt keine Shell-Kommandos und view kann nicht angehalten werden.

rvim

Eine eingeschränkte Version von vim: es gibt keine Shell-Kommandos und vim kann nicht angehalten werden.

shtags.pl

Erzeugt eine Markup-Datei für Perl-Skripte.

vi

Link auf vim.

view

Startet vim im Nur-lesen-Modus.

vim

Dies ist der Editor.

vim132

Startet vim in einem Terminal mit 132-Spalten-Modus.

vim2html.pl

Konvertiert Vim-Dokumentation zu HyperText Markup Language (HTML).

vimdiff

Editiert zwei oder drei Versionen einer Datei mit vim und zeigt die Unterschiede an.

vimm

Aktiviert das DEC-Locator-Eingabemodell auf einem entfernten Terminal.

vimspell.sh

Untersucht eine Datei und erzeugt die nötigen Syntax-Regeln, um das Hervorheben der Syntax in vim zu ermöglichen. Dieses Skript benötigt das alte Unix-Kommando spell, welches allerdings weder von LFS, noch von BLFS bereitgestellt wird.

vimtutor

Bringt Ihnen die wichtigsten Tastenbelegungen und Kommandos von vim bei.

xxd

Erzeugt eine Hex-Ausgabe einer Datei. Das geht auch umgekehrt und kann zum Patchen von Binärdateien benutzt werden.

6.58. Informationen zu Debugging Symbolen

Die meisten Programme und Bibliotheken werden in der Voreinstellung mit Debugging-Symbolen kompiliert (mit der Option gcc -g). Wenn Sie ein Programm oder eine Bibliothek debuggen, die mit debugging Symbolen kompiliert wurde, kann Ihnen der Debugger nicht nur die Speicheradressen, sondern auch die Namen der Funktionen und der Variablen im Programm anzeigen.

Doch das Einbinden dieser Debugging-Symbole vergrößert das Programm bzw. die Bibliothek deutlich. Das folgende Beispiel soll Ihnen einen Eindruck über den von Debugging-Symbolen benötigten Speicher geben:

  • Eine bash-Binärdatei mit Debugging-Symbolen: 1200 KB

  • Eine bash-Binärdatei ohne Debugging-Symbole: 480 KB

  • Glibc und GCC-Dateien (/lib und /usr/lib) mit Debugging-Symbolen: 87 MB

  • Glibc und GCC-Dateien ohne Debugging-Symbole: 16 MB

Die Größen variieren ein wenig, abhängig vom Compiler und der eingesetzten C-Bibliothek. Aber wenn man Programme mit und ohne Debugging-Symbole vergleicht, liegt der Faktor normalerweise zwischen 2 und 5.

Vermutlich werden Sie niemals einen Debugger mit Ihrer Systemsoftware einsetzen, daher können Sie durch das Entfernen der Symbole eine Menge Platz sparen. Der Einfachheit halber finden Sie im nächsten Kapitel ein Kommando, mit dem Sie alle debugging Symbole von allen Programmen und Bibliotheken auf Ihrem System entfernen können. Weitere Informationen zum Thema Optimierung finden Sie in der Anleitung unter http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/optimization.txt.

6.59. Erneutes Stripping

Da Sie Ihre Systemsoftware vermutlich nicht debuggen möchten, können Sie hier ca. 90 MB Platz sparen. Dazu entfernen Sie die Debugging-Symbole. Das zieht keine Probleme nach sich, aber Sie können die verkleinerten Programme danach nicht mehr vollständig debuggen.

Normalerweise gibt es mit dem folgenden Kommando keine Schwierigkeiten. Aber Sie könnten z. B. einen Tippfehler machen und dadurch das System unbrauchbar machen. Bevor Sie strip ausführen, sollten Sie ein Backup machen.

Wenn Sie strip ausführen möchten, ist besondere Vorsicht geboten, damit Sie strip nicht auf Programme anwenden, die gerade ausgeführt werden—inklusive der Bash-Shell. Daher müssen Sie die chroot-Umgebung vorerst verlassen:

logout

Und dann erneut betreten:

chroot $LFS /tools/bin/env -i \
    HOME=/root TERM=$TERM PS1='\u:\w\$ ' \
    PATH=/bin:/usr/bin:/sbin:/usr/sbin \
    /tools/bin/bash --login

Nun können die Debugging-Symbole sicher aus Binärdateien und Bibliotheken entfernt werden:

/tools/bin/find /{,usr/}{bin,lib,sbin} -type f \
  -exec /tools/bin/strip --strip-debug '{}' ';'

Es werden viele Dateien gemeldet, deren Format nicht erkannt wurde. Die meisten dieser Dateien sind Skripte und keine Binärdateien. Die Warnungen können einfach ignoriert werden.

Wenn Sie sehr wenig Platz auf der Festplatte haben, können Sie --strip-all auf die Binärdateien in /{,usr/}{bin,sbin} anwenden und so nochmals mehrere Megabytes sparen. Benutzen Sie diese Option jedoch nicht mit Bibliotheken—sie würden zerstört werden.

6.60. Aufräumen

Von nun an müssen Sie das folgende Kommando zum Betreten der chroot-Umgebung verwenden:

chroot "$LFS" /usr/bin/env -i \
    HOME=/root TERM="$TERM" PS1='\u:\w\$ ' \
    PATH=/bin:/usr/bin:/sbin:/usr/sbin \
    /bin/bash --login

Der Grund dafür ist, dass Sie keine Programme mehr aus /tools benötigen. Sie können den Ordner nun löschen.

Anmerkung

Wenn Sie /tools löschen, werden auch die temporären Kopien von Tcl, Expect und DejaGNU gelöscht (die Sie zum Testen der Toolchain benutzt haben). Wenn Sie diese Programme später noch benutzen möchten, müssen Sie sie neu kompilieren und installieren. Im BLFS-Buch finden Sie die entsprechenden Anleitungen dafür (siehe auch http://www.linuxfromscratch.org/blfs/).

Falls die Einbindung der virtuellen Kernel-Dateisysteme verloren gegangen ist (z. B. durch Entmounten oder einen Neustart), so müssen Sie diese vor dem Betreten der chroot-Umgebung erneut einbinden. Die Vorgehensweise ist unter Abschnitt 6.2.2, „Einhängen und Füllen von /dev“ und Abschnitt 6.2.3, „Einhängen der virtuellen Kernel-Dateisysteme“ erklärt.

Kapitel 7. Aufsetzen der System-Bootskripte

7.1. Einführung

In diesem Kapitel werden Sie die LFS-Bootskripte aufsetzen. Die meisten Skripte funktionieren ohne Anpassungen, aber ein paar benötigen eine Konfigurationsdatei, weil sie beispielsweise mit Hardware an Ihrem Computer zu tun haben.

LFS verwendet Bootskripte im sehr gebräuchlichen System-V-Stil. Es gibt auch andere Möglichkeiten. Beispielsweise finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/bsd-init.txt eine Anleitung für BSD-Init. Oder durchsuchen Sie die LFS-Mailinglisten nach „depinit“, um eine andere Variante zu versuchen.

Falls Sie sich für etwas ganz anderes entscheiden sollten, können Sie dieses Kapitel ganz überspringen und direkt bei Kapitel 8 fortfahren.

7.2. LFS-Bootskripte-6.3

Das Paket LFS-Bootskripte enthält die Skripte zum Starten und Stoppen des Systems beim Booten und Herunterfahren Ihres Computers.

Geschätzte Kompilierzeit: weniger als 0,1 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 0,4 MB

7.2.1. Installation von LFS-Bootskripte

Installieren Sie das Paket:

make install

7.2.2. Inhalt von LFS-Bootskripte

Installierte Skripte: checkfs, cleanfs, console, consolelog, functions, halt, ifdown, ifup, localnet, modules, mountfs, mountkernfs, network, rc, reboot, sendsignals, setclock, static, swap, sysctl, sysklogd, template, udev und udev_retry

Kurze Beschreibungen

checkfs

Prüft die Integrität von Dateisystemen bevor sie eingehängt werden (mit der Ausnahme von journal- und netzwerkbasierten Dateisystemen).

cleanfs

Entfernt Dateien, die nicht über einen Neustart hinaus existieren sollten. Dazu gehören zum Beispiel die Dateien in /var/run/ und /var/lock/. Es erzeugt /var/run/utmp und entfernt die eventuell vorhandenen Dateien /etc/nologin, /fastboot und /forcefsck.

console

Läd das für Ihre Tastatur korrekte Tastaturlayout und stellt die Bildschirmschriftart ein.

consolelog

Stellt die Protokollierungs-Stufe des Kernels für Konsole-Meldungen ein.

functions

Enthält allgemeine Funktionen die von verschiedenen Skripten genutzt werden. Dazu gehören z. B. Fehler- oder Statusprüfung.

halt

Hält das System an.

ifdown

Unterstützt das Netzwerkskript beim Stoppen von Netzwerkgeräten.

ifup

Unterstützt das Netzwerkskript beim Starten von Netzwerkgeräten.

localnet

Setzt den Hostnamen und das lokale Loopback-Gerät auf.

modules

Lädt die in /etc/sysconfig/modules aufgelisteten Kernel-Module mit den ebenfalls dort angegebenen Argumenten.

mountfs

Hängt alle nicht als noauto markierten und nicht netzwerkbasierten Dateisysteme ein.

mountkernfs

Hängt virtuelle Kernel-basierte Dateisysteme ein (z. B. proc).

network

Macht Netzwerkschnittstellen wie z. B. Netzwerkkarten verfügbar und richtet — wenn nötig — das Standard-Gatway ein.

rc

Das Haupt-Runlevel-Kontrollskript. Es ist dafür verantwortlich, alle anderen Skripte eins nach dem anderen in der richtigen Reihenfolge auszuführen.

reboot

Startet das System neu.

sendsignals

Stellt sicher, dass jeder Prozess beendet wird, bevor das System herunterfährt oder neu startet.

setclock

Setzt die Kernelzeit auf lokale Zeit, falls die Hardware-Uhr nicht auf UTC-Zeit eingestellt ist.

static

Stellt Funktionen zum Zuweisen einer statischen IP-Adresse an ein Netzwerkgerät zur Verfügung.

swap

Aktiviert und deaktiviert Swap-Dateien und -Partitionen.

sysctl

Lädt Einstellungen zur Systemeinrichtung aus /etc/sysctl.conf, falls die Datei vorhanden ist, in den laufenden Kernel.

sysklogd

Startet und stoppt die System- und Kernel-Log-Daemons.

template

Eine Vorlage, die Sie verwenden können, um Ihre eigenen Bootskripte für eigene Daemons zu schreiben.

udev

Bereitet /dev vor und startet Udev.

udev_retry

Probiert fehlgeschlagene Udev-Ereignisse erneut und kopiert die erzeugten Regel-Dateien aus /dev/.udev nach /etc/udev/rules.d, falls nötig.

7.3. Wie funktionieren diese Bootskripte?

Linux benutzt eine spezielle Bootmethode mit dem Namen SysVinit. Sie basiert auf dem Konzept der Runlevel. Dieses Konzept kann in verschiedenen Distributionen sehr unterschiedlich umgesetzt sein. Nehmen Sie also nicht an, nur, weil etwas in Distribution XY funktioniert, geht es in LFS auf die gleiche Weise. LFS respektiert zwar allgemein übliche Standards, geht aber dennoch (wie alle anderen) seinen eigenen Weg.

SysVinit (wir nennen es nun einfach nur „init“) funktioniert nach dem Konzept der Runlevel. Es gibt 7 Runlevel (von 0 bis 6), genaugenommen gibt es sogar noch mehr, aber diese sind für Spezialfälle reserviert und werden üblicherweise nicht benutzt. init(8) beschreibt diese Details genauer. Jeder Runlevel korrespondiert mit Skripten oder Diensten, die der Computer beim Hochfahren ausführen bzw. starten oder stoppen soll. Der Standard-Runlevel ist 3. Hier sehen Sie eine Übersicht, wie die Runlevel üblicherweise eingesetzt werden:

0: Fährt den Computer herunter
1: Ein-Benutzer-Modus
2: Mehr-Benutzer-Modus ohne Netzwerk
3: Mehr-Benutzer-Modus mit Netzwerk
4: reserviert für eigene Anpassungen, funktioniert ansonsten wie 3
5: genauso wie 4, wird normalerweise für grafischen Login benutzt (wie z. B. Xs xdm oder KDEs kdm)
6: Startet den Computer neu

Das Kommando zum Wechseln des Runlevel ist init <Runlevel>, wobei <Runlevel> den Runlevel angibt, in den Sie wechseln möchten. Zum Neustarten des Computers würde ein Benutzer zum Beispiel init 6 eingeben. Das reboot-Kommando ist nur ein Alias darauf, genauso wie das Kommando halt ein Alias auf init 0 ist.

Unter /etc/rc.d befinden sich eine Menge Ordner mit dem Namen rc?.d, wobei das ? die Nummer eines Runlevels ist. Dort liegt auch der Ordner rcsysinit.d, er enthält einige symbolische Links. Einige beginnen mit einem K, andere mit einem S, gefolgt von einer zweistelligen Zahl. Das K bedeutet beenden (kill) eines Dienstes, das S bedeutet starten (start) eines Dienstes. Die Zahlen bestimmen die Reihenfolge, in der die Skripte ausgeführt werden und können zwischen 00 und 99 liegen. Je kleiner die Zahl, desto früher wird das Skript ausgeführt. Wenn init in einen anderen Runlevel wechselt, werden die nötigen Skripte gestoppt und andere dafür gestartet.

Bisher war nur von Links die Rede. Die echten Skripte befinden sich in /etc/rc.d/init.d. Sie erledigen die eigentliche Arbeit, denn die ganzen symbolischen Links zeigen nur auf sie. Stopp- und Startskripte zeigen jeweils auf dieselbe Datei in /etc/rc.d/init.d. Das funktioniert, weil die Bootskripte mit unterschiedlichen Parametern aufgerufen werden können: zum Beispiel start, stop, restart, reload, status. Wenn ein K-Link ausgeführt werden soll, wird das entsprechende Skript mit dem stop-Parameter aufgerufen. Wenn ein S-Link ausgeführt werden soll, wird das Skript mit dem start-Parameter aufgerufen.

Es gibt eine Ausnahme: S-Links in den Ordnern rc0.d und rc6.d starten keine Dienste. Sie werden stattdessen mit dem Parameter stop aufgerufen, um etwas zu beenden. Die Grund dafür ist, dass Sie wohl kaum einen Dienst starten möchten, wenn Sie rebooten oder das System herunterfahren.

Hier die Beschreibungen, welche Parameter zu einem Skript was bewirken:

start

Der Dienst wird gestartet.

stop

Der Dienst wird gestoppt.

restart

Der Dienst wird gestoppt und dann erneut gestartet.

reload

Die Konfiguration des Dienstes wird neu eingelesen. Das verwendet man, nachdem die Konfigurationsdatei eines Dienstes geändert wurde und man nicht den ganzen Dienst neu starten muss.

status

Gibt aus, ob der Dienst läuft, und wenn ja, mit welchen PIDs.

Sie können den Bootprozess natürlich nach Ihren Wünschen anpassen (schlussendlich ist es ja Ihr eigenes Linux). Die Dateien hier sind nur Beispiele dafür, wie man es gut erledigen kann.

7.4. Umgang mit Geräten und Modulen an einem LFS-System

In Kapitel 6 haben Sie Udev installiert. Bevor wir zu den Details kommen wie das alles funktioniert, möchten wir Ihnen erst einen Rückblick darüber geben, wie man früher mit Geräten unter Linux umgegangen ist.

Traditionell hat man unter Linux eine statische Methode zum Erzeugen von Gerätedateien benutzt. Dabei wurden sehr viele Gerätedateien vorab in /dev erzeugt (manchmal mehrere tausend). Dabei war es völlig egal, ob die zugehörige Hardware tatsächlich existierte oder nicht. Dies wurde typischerweise durch das Skript MAKEDEV erledigt, welches eine Menge Systemaufrufe mit dem Programm mknod und den entsprechenden Gerätenummern durchführte und so Gerätedateien zu allen erdenklichen Geräten erzeugte.

Mit der Udev-Methode werden nur die Gerätedateien erzeugt, zu denen der Kernel auch ein Gerät gefunden hat. Weil diese Gerätedateien bei jedem Systemstart neu erzeugt werden, speichert man sie auf einem sog. tmpfs-Dateisystem. Dieses Dateisystem existiert nur im Arbeitsspeicher und verbraucht daher keinen Festplattenplatz. Gerätedateien benötigen kaum Platz, auf diese Weise wird also nur sehr wenig Arbeitsspeicher verbaucht.

7.4.1. Die Entwicklungsgeschichte von Udev

Im Februar 2000 wurde ein neues Dateisystem mit dem Namen devfs in den Kernel 2.3.46 integriert und dann in der 2.4er Serie der stabilen Kernel verfügbar gemacht. Obwohl es in den Kernelquellen selbst verfügbar war, hat diese Methode nie wirkliche Unterstützung von den Kernel-Entwicklern bekommen.

Das Haupt-Problem bei diesem von devfs adaptierten Ansatz war die Art und Weise, auf die Geräte erkannt, erzeugt und benannt wurden. Letzteres (Namensvergabe) war wohl das kritischste Problem. Das Dateisystem devfs litt außerdem unter sog. Race conditions, die mit dem Konzept zusammenhingen und nur durch nennenswerte Änderungen am Kernel geändert werden konnten. Des Weiteren war es für lange Zeit als „missbilligt“ markiert, weil es nicht gepflegt wurde – schlussendlich wurde es im Juni 2006 ganz aus dem Kernel entfernt.

Mit der Enticklung der 2.5er Entwickler-Kernelserie, die später als stabile 2.6er-Serie veröffentlicht wurde, wurde ein neues Dateisystem mit dem Namen sysfs eingeführt. Die Aufgabe von sysfs ist es, die Betriebssystemstruktur an Anwenderprozesse zu exportieren. Mit dieser aus der Anwenderschicht sichtbaren Repräsentation des Betriebssystems kam ein Ersatz für devfs in Sichtweite.

7.4.2. Udev-Implementierung

7.4.2.1. Sysfs

Das Dateisystem sysfs wurde oben schon kurz erwähnt. Man fragt sich vielleicht, woher sysfs von den Geräten und den zu verwendenden Gerätenummern weiß: Treiber, die direkt in den Kernel integriert wurden, registrieren sich bei sysfs sobald sie vom Kernel erkannt werden. Bei Kernel-Modulen geschieht dieser Vorgang beim Laden des Moduls. Sobald sysfs in das System eingehängt ist (unter /sys), sind die Daten von den mit sysfs registrierten Treibern für Prozesse aus der Anwenderschicht, und damit auch für udev, verfügbar.

7.4.2.2. Das Udev-Bootskript

Das Bootskript S10udev kümmert sich um das Erstellen von Gerätedateien beim Systemstart. Das Skript entfernt /sbin/hotplug als Verantwortliches Skript für uevents, weil der Kernel kein externes Programm mehr benötigt. Stattdessen wartet udevd an einem Netlink-Socket auf uevents des Kernels. Als nächstes kopiert das Bootskript statische Gerätedateien von /lib/udev/devices nach /dev. Dies ist wichtig, weil einige Gerätedateien, Ordner und symbolische Links beim Bootvorgang benötigt werden, bevor die dynamische Geräteerstellung von Udev betriebsbereit ist. Durch Einrichten von statischen Gerätedateien in /lib/udev/devices kann man auch Gerätedateien unterstützen, die normalerweise nicht von Udev automatisch angelegt werden würden. Als nächstes startet das Bootskript den Udev-Daemon udevd, der von nun an auf uevents wartet und reagiert. Schlussendlich zwingt das Bootskript den Kernel, die uevents für Geräte zu wiederholen, die sich vor dem Start von udevd registriert haben.

7.4.2.3. Erzeugen von Gerätedateien

Udev verlässt sich auf die Informationen von sysfs in /sys und liest daraus die Haupt- und Unterkennung für Gerätedateien aus. Beispielsweise enthält /sys/class/tty/vcs/dev den Text „7:0“. Diesen Wert interpretiert udevd und erzeugt eine Gerätedatei mit der Hauptkennung 7 und der Unterkennung 0. Die Namen und Berechtigungen für die in /dev erzeugten Gerätedateien ergeben sich aus den definierten Regeln in /etc/udev/rules.d/. Die dort abgelegten Regeln sind ähnlich nummeriert wie die Dateien der LFS-Bootskripte. Falls udevd keine Regel für ein erzeugtes Gerät auffinden kann, ist die Voreinstellung für die Berechtigungen 660 und die Gerätedatei gehört root:root. Eine genauere Dokumentation zu den Konfigurationsdateien von Udev finden Sie unter /usr/share/doc/udev-113/index.html.

7.4.2.4. Laden von Modulen

Als Modul kompilierte Gerätetreiber können Aliase eingebaut haben. Diese kann man sich mit dem Kommando modinfo ansehen und hängen üblicherweise mit den Bus-Spezifischen Kennmarken eines vom Treiber unterstützten Gerätes zusammen. Beispielsweise unterstützt der Treiber snd-fm801 PCI-Geräte mit der Hersteller-ID 0x1319 und Geräte-ID 0x0801. Der zugehörige Alias lautet „pci:v00001319d00000801sv*sd*bc04sc01i*“. Für die meisten Geräte exportiert der Bus-Treiber den Alias des notwendigen Treibers nach sysfs. So würde beispielsweise die Datei /sys/bus/pci/devices/0000:00:0d.0/modalias den Wert „pci:v00001319d00000801sv00001319sd00001319bc04sc01i00“ enthalten. Die mit LFS installierten Udev-Regeln sorgen dafür, dass udevd /sbin/modprobe mit dem Inhalt der uevent-Umgebungsvariable MODALIAS aufruft (sie sollte das Gleiche enthalten wie die Datei modalias in sysfs). Dadurch werden alle Module aufgerufen, deren Alias dem Wert entsprechen.

In diesem Beispiel bedeutet das aber auch, dass zusätzlich zu snd-fm801 noch er veraltete (und unerwünschte) Treiber forte geladen wird, sofern er verfügbar ist. Weiter unten ist eine Möglichkeit beschrieben, wie man das Laden unerwünschter Treiber verhindern kann.

Der Kernel selbst ist ebenfalls in der Lage, Module für Netzwerkprotokolle, Dateisystem und NLS nach Bedarf zu laden.

7.4.2.5. Der Umgang mit dynamischen bzw. Hotplug-Geräten

Wenn Sie ein Gerät wie beispielsweise einen USB-MP3-Player, so erkennt der Kernel ein neu angeschlossenes Gerät und erzeugt einen uevent. Um dieses neue uevent kümmert sich dann udevd so wie oben beschrieben.

7.4.3. Probleme mit dem Laden von Kernelmodulen und dem Erzeugen von Gerätedateien

Es gibt ein paar mögliche Probleme beim automatisierten Erzeugen von Gerätedateien:

7.4.3.1. Das nötige Kernelmodul wird nicht automatisch geladen

Udev lädt nur dann ein Modul, wenn ein Bus-Spezifischer Alias vorhanden ist und der Treiber die nötigen Aliase korrekt nach sysfs exportiert. Wenn dies nicht der Fall ist, muss man sich auf andere Weise um das Laden des Moduls kümmern. Mit Linux-2.6.22.5 kann Udev korrekt programmierte Treiber für INPUT-, IDE-, PCI-, USB-, SCSI-, SERIO- und FireWire-Geräte laden.

Mit dem Kommando modinfo und dem Modulnamen als Argument können Sie herausfinden, ob der von Ihnen benötigte Treiber von Udev unterstützt wird. Versuchen Sie nun, den Geräte-Ordner unter /sys/bus zu finden und prüfen Sie die dortige Datei modalias.

Wenn die Datei modalias unter sysfs vorhanden ist und der Treiber das Gerät unterstützt, aber der Alias fehlt, so ist dies ein Fehler im Treiber. Dann müssen Sie den Treiber ohne Hilfe von Udev laden und darauf hoffen, dass dieser Fehler später behoben wird.

Wenn die Datei modalias in dem zugehörigen Ordner unter /sys/bus nicht vorhanden ist, so haben die Kernel-Entwickler für diesen Bus-Typ noch keine Modalias-Unterstützung programmiert. Bei Linux-2.6.22.5 ist dies z. B. der Fall für den ISA-Bus. Dies wird wahrscheinlich in einer zukünftigen Kernelversion behoben.

Udev sorgt sich nicht um das Laden sogenannter „wrapper“-Treibern wie beispielsweise snd-pcm-oss oder Nicht-Hardware-Treibern wie loop.

7.4.3.2. Ein Kernelmodul lädt nicht automatisch und Udev ist nicht dafür zuständig

Wenn ein „Wrapper“-Modul nur die Funktionen eines anderen Moduls erweitert (so erweitert z. B. das Modul snd-pcm-oss die Funktionalität von snd-pcm indem es die Soundkarte auch OSS-Anwendungen zur Verfügung stellt), dann richten Sie modprobe so ein, dass es das Wrapper-Modul lädt, nachdem Udev das Hauptmodul geladen hat. Dies erreichen Sie mit einer „install“-Anweisung in /etc/modprobe.conf. Beispiel:

install snd-pcm /sbin/modprobe -i snd-pcm ; \
    /sbin/modprobe snd-pcm-oss ; true

Wenn es sich bei dem fraglichen Modul nicht um einen Wrapper handelt sondern alleinstehend geladen wird, so richten Sie bitte das Bootskript S05modules ein, sodass das Modul beim Booten geladen wird. Dies erreichen Sie, indem Sie den Modulnamen an die Datei /etc/sysconfig/modules in einer eigenen Zeile anhängen. Dies funktioniert natürlich auch mit Wrapper-Modulen, ist aber nicht optimal.

7.4.3.3. Udev lädt unerwünschte Module

Entweder Sie kompilieren das fragliche Modul gar nicht erst, oder Sie schließen es mit Hilfe der schwarzen Liste in /etc/modprobe.conf aus, so wie mit dem Modul forte im folgenden Beispiel:

blacklist forte

Module auf der schwarzen Liste können natürlich weiterhin von Hand mit dem Programm modprobe geladen werden.

7.4.3.4. Udev erzeugt eine Gerätedatei falsch oder setzt einen falschen symbolischen Link

Dies geschieht für gewöhnlich, wenn eine Regel versehentlich auf ein anderes Gerät passt, als vorgesehen. Eine schlecht geschriebene Regel könnte z. B. sowohl auf eine SCSI-Festplatte (wie gewünscht) als auch auf das zugehörige generische SCSI-Gerät (unerwünscht) nach dem Hersteller passen. Sie müssen die Regel auffinden und genauer ausformulieren.

7.4.3.5. Udev funktioniert nur unzuverlässig

Dies ist zumeist nur ein weiteres Symptom des zuvor beschriebenen Problems. Falls nicht, und die betreffende Regel sysfs-Attribute verwendet, so könnte es sich um Kernel-Zeitprobleme handeln, die erst in zukünftigen Kernelversionen behoben werden. Sie können das Problem umgehen, indem Sie eine Regel schreiben, die erst auf das verwendete sysfs-Attribut wartet und fügen Sie an /etc/udev/rules.d/10-wait_for_sysfs.rules an. Wenn Sie dies tun, informieren Sie bitte das LFS-Entwicklerteam darüber und teilen Sie uns auch mit, ob dies funktioniert.

7.4.3.6. Udev erzeugt eine Gerätedatei nicht

Im folgenden Text wird davon ausgegangen, dass der Treiber entweder statisch in den Kernel eingebaut ist, oder das Modul bereits geladen ist. Außerdem sollten Sie überprüft haben, ob nicht möglicherweise nur eine Gerätedatei mit falschen Namen erzeugt wurde.

Udev hat nicht genügen Informationen zum Erzeugen einer Gerätedatei, wenn der Kerneltreiber seine Daten nicht ins sysfs exportiert. Dies ist bei Treibern von Drittherstellern außerhalb des Kernelbaums leider öfter der Fall. Erzeugen Sie eine statische Gerätedatei mit der korrekten Haupt- und Unterkennung in /lib/udev/devices. Ziehen Sie dazu auch die Datei devices.txt aus der Kernel-Dokumentation zu Rate oder lesen Sie die Dokumentation des Drittherstellers. Diese statische Gerätedatei wird dann beim Bootvorgang von S10udev nach /dev kopiert.

7.4.3.7. Die Reihenfolge der Gerätenamen ändert sich mit jedem Bootvorgang

Dies liegt daran, dass Udev (gewollt und ganz bewusst) alle uevents parallel—und somit in unterschiedlicher Reihenfolge—abarbeitet. Dieses Phänomen wird niemals „repariert“ werden. Verlassen Sie sich nicht auf die Gerätenamen des Kernels. Schreiben Sie stattdessen Regeln, die aussagekräftige symbolische Links mit stabilen Namen erzeugen. Dazu können Sie Attribute zu Geräten heranziehen, wie z B. Seriennummern oder die Ausgabe der verschiedenen *_id-Hilfsprogramme von Udev. Schauen Sie für einige Beispiele unter Abschnitt 7.12, „Erzeugen von benutzerdefinierten symbolischen Links zu Geräten“Abschnitt 7.13, „Einrichten des network-Skripts“ nach.

7.4.4. Nützliche Dokumentation

Weitere hilfreiche Dokumentation finden Sie an den folgenden Stellen:

7.5. Einrichten des setclock-Skripts

Das Skript setclock liest die Zeit aus der Hardware-Uhr des Computers (auch bekannt als BIOS- oder CMOS-Uhr) und konvertiert sie mit Hilfe von /etc/localtime (falls die Hardware Uhr auf GMT gestellt ist) in lokale Zeit. Die Datei /etc/localtime enthält die Information, in welcher Zeitzone sich der Anwender befindet. Wenn die Hardware-Uhr auf lokale Zeit eingestellt ist, wird die Zeit nicht konvertiert. Es gibt leider keinen Weg, um automatisch herauszufinden, ob die Hardware-Uhr auf GMT gestellt ist oder nicht, deshalb müssen Sie diese Einstellung selber vornehmen.

Falls Sie sich nicht erinnern können, ob die Hardware-Uhr auf GMT eingestellt ist, rufen Sie hwclock --localtime --show auf. Dieses Kommando zeigt die Zeit der Hardware-Uhr an. Wenn sie mit der Zeit auf Ihrer Armbanduhr übereinstimmt, dann ist die Hardware-Uhr auf lokale Zeit eingestellt. Wenn die Zeit der Hardware-Uhr abweicht, ist sie wahrscheinlich auf GMT eingestellt. Sie können das überprüfen, indem Sie die entsprechende anzahl Stunden von der Ausgabe von hwclock abziehen bzw. addieren. Wenn Sie zum Beispiel in der Zeitzone MST leben, auch bekannt als GMT-0700, dann addieren Sie sieben Stunden zu der Uhrzeit auf Ihrer Armbanduhr hinzu. Falls es bei Ihnen Sommerzeit gibt, ziehen Sie in den Sommermonaten wieder eine Stunde ab.

Ändern Sie den Wert von UTC zu 0 (Null), wenn Ihre Hardware-Uhr auf lokale Zeit eingestellt ist.

Legen Sie die neue Datei /etc/sysconfig/clock mit dem folgenden Kommando an:

cat > /etc/sysconfig/clock << "EOF"
# Begin /etc/sysconfig/clock

UTC=1

# End /etc/sysconfig/clock
EOF

Vielleicht möchten Sie sich nun die sehr gute Anleitung unter http://www.linuxfromscratch.org/hints/downloads/files/time.txt ansehen. Hier wird erklärt, wie man unter LFS mit der Systemzeit, Zeitzonen, UTC und der Variable TZ umgeht.

7.6. Einrichten der Linux Konsole

Dieser Abschnitt behandelt die Bootskripts console und consolelog, mit denen die Tastaturbelegung, die Konsoleschriftart und die Kernel-Protokollstufe für die Konsole eingerichtet werden. Falls Sie nur ASCII-Zeichen verwenden (das Copyright-Symbol, Britische Pfund oder das Euro-Zeichen sind Beispiele für nicht-ASCII-Zeichen) und Ihre Tastatur eine US-Amerikanische ist, dann können Sie große Teile in diesem Abschnitt überspringen. Wenn diese Konfigurationsdateien nicht erstellt werden, unternehmen diese Bootskripte einfach nichts.

Die Skripte console und consolelog lesen /etc/sysconfig/console als Konfigurationsdatei ein. Entscheiden Sie, welche Tastaturbelegung und Bildschirmschriftarten Sie benutzen möchten. Die verschiedenen sprachbezogenen Hilfsdokumente unter http://www.tldp.org/HOWTO/HOWTO-INDEX/other-lang.html können Sie bei der Entscheidung unterstützen. Wenn Sie unsicher sind, schauen Sie in /lib/kbd nach gültigen Tastaturbelegungen und Bildschirmschriften. Lesen Sie die Hilfeseiten loadkeys(1) und setfont(8) und bestimmen Sie die korrekten Parameter zu diesen Programmen.

Die Datei /etc/sysconfig/console sollte Zeilen in der Form: VARIABLE="Wert" enthalten. Die folgenden Variablen sind möglich:

LOGLEVEL

Dieses Variable legt die Protokollierstufe für Kernelnachrichten fest, die mittels dmesg an die Konsole übergeben werden. Gültig sind Angaben zwischen "1" (keine Nachrichten) und "8". Die Standard-Stufe ist "7".

KEYMAP

2

KEYMAP_CORRECTIONS

Diese (wenig eingesetzte) Variable gibt die Argumente für den zweiten Aufruf von loadkeys an. Sie ist nützlich, wenn die ausgelieferte Tastaturlayouttabelle nicht zufriedenstellend ist und kleinere Änderungen daran vorgenommen werden sollen. Um z. B. das Euro-Zeichen zu unterstützen, obwohl es normalerweise im Tastaturlayout nicht vorgesehen ist, benutzen Sie den Wert „euro2“.

FONT

Diese Variable übernimmt die Argumente für das Programm setfont. Dies sind üblicherweise der Name der Schrift, „-m“ und der Name der zu ladenden Kodierung. Um beispielsweise die Schrift „lat1-16“ zusammen mit der Kodierung „8859-1“ zu laden, setzen Sie diese Variable auf „lat1-16 -m 8859-1“. Wenn die Variable nicht gesetzt ist, wird das Bootskript setfont nicht ausführen und die voreingestellte VGA-Schrift mit der voreingestellten Kodierung wird geladen.

UNICODE

Setzen Sie diese Variable auf „1“, „yes“ oder „true“, um für die Konsole den UTF-8-Modus zu aktivieren. Dies ist nur für auf UTF-8 basierende Locales sinnvoll und in allen anderen Locales schädlich!

LEGACY_CHARSET

Für viele Tastaturlayouts gibt es im kbd-Paket keine Tastaturlayouttabelle im Unicode-Format. Das console-Bootskript wird eine verfügbare Layouttabelle zur Laufzeit nach UTF-8 umwandeln, wenn diese Variable auf eine nicht-UTF-8 Layouttabelle eingestellt ist.

Einige Beispiele:

  • Für eine Nicht-Unicode-Umgebung werden üblicherweise nur die Variablen KEYMAP und FONT benötigt. In Polen würde man dies verwenden:

    cat > /etc/sysconfig/console << "EOF"
    # Begin /etc/sysconfig/console
    
    KEYMAP="pl2"
    FONT="lat2a-16 -m 8859-2"
    
    # End /etc/sysconfig/console
    EOF
    
  • Wie bereits erwähnt, muss das vorbereitete Tastaturlayout manchmal ein wenig angepasst werden. Im folgenden Beispiel wird das Euro-Zeichen zum deutschen Tastaturlayout hinzugefügt:

    cat > /etc/sysconfig/console << "EOF"
    # Begin /etc/sysconfig/console
    
    KEYMAP="de-latin1"
    KEYMAP_CORRECTIONS="euro2"
    FONT="lat0-16 -m 8859-15"
    
    # End /etc/sysconfig/console
    EOF
    
  • Und nun folgt ein Beispiel für eine Unicode-Umgebung in Bulgarien, wofür es ein vorbereitetes UTF-8-Tastaturlayout gibt:

    cat > /etc/sysconfig/console << "EOF"
    # Begin /etc/sysconfig/console
    
    UNICODE="1"
    KEYMAP="bg_bds-utf8"
    FONT="LatArCyrHeb-16"
    
    # End /etc/sysconfig/console
    EOF
    
  • Im vorherigen Beispiel wird die Schrift LatArCyrHeb-16 mit 512 Symbolen eingesetzt. Dies hat zur Folge, das in der Linux-Konsole keine hellen Farben mehr angezeigt werden können, es sei denn man verwendet einen Framebuffer. Falls Sie helle Farben ohne Framebuffer benötigen sollten und dafür mit einigen fehlenden Zeichen leben können (die nicht zur eigenen Sprache gehören), dann können Sie wie folgt auf eine Schrift mit 256 Zeichen zurückgreifen:

    cat > /etc/sysconfig/console << "EOF"
    # Begin /etc/sysconfig/console
    
    UNICODE="1"
    KEYMAP="bg_bds-utf8"
    FONT="cyr-sun16"
    
    # End /etc/sysconfig/console
    EOF
    
  • Es ist keine vorbereitete russische UTF-8-Tastaturlayouttabelle verfügbar, daher muss sie erst wie im Beispiel unten durch Konvertierung der KIO8-R-Version erzeugt werden:

    cat > /etc/sysconfig/console << "EOF"
    # Begin /etc/sysconfig/console
    
    UNICODE="1"
    KEYMAP="ru_ms"
    LEGACY_CHARSET="koi8-r"
    FONT="LatArCyrHeb-16"
    
    # End /etc/sysconfig/console
    EOF
    
  • Einige Tastaturlayouttabellen enthalten sog. tote Tasten (Tasten, die kein eigenständiges Zeichen erzeugen, sondern z. B. das nachfolgende Zeichen mit einem Akzent versehen) oder Kompositions-Regeln (wie „Strg+. A E für Æ“ in der Standard-Layouttabelle). Linux-2.6.22.5 im UTF-8-Tastaturmodus geht davon aus, dass sich akzentuierte Zeichen, die über tote Tasten oder Kompositionstasten erzeugt wurden, im Latin-1-Abschnitt von Unicode befinden. Diese Annahme lässt sich nicht ändern. Daher können akzentuierte Zeichen für z. B. Tschechisch nicht in der Linux-Konsole im UTF-8-Modus eingegeben werden (Dateien mit diesen Zeichen werden jedoch korrekt angezeigt). Entweder vermeiden Sie den UTF-8-Modus, oder Sie installieren X-Windows, welches diese Einschränkung in der Eingabemethode nicht hat.

  • Die nötigen Zeichen für die Sprachen Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und ein paar weitere lassen sich in der Linux-Konsole nicht anzeigen. Falls Sie diese benötigen, müssen Sie das X-Window-System, die benötigten Schriften und eine Eingabe-Methode (wie SCIM) installieren.

Anmerkung

Mit der Datei /etc/sysconfig/console können Sie ausschließlich die Lokalisierung für die Linux-Textkonsole einrichten. Dies hat nichts mit den Einstellungen für das X-Window-System, SSH-Sitzungen oder einer seriellen Konsole zu tun (wo diese beiden obigen Einschränken nicht gelten).

7.7. Einrichten des sysklogd-Skripts

Das sysklogd-Skript ruft syslogd mit dem Parameter -m 0 auf. Dieser Parameter schaltet die periodische Zeitmarke ab, die sonst von syslogd alle 20 Minuten in die Protokolldateien geschrieben wird. Falls Sie diese Zeitmarke wieder einschalten möchten, bearbeiten Sie bitte das Skript sysklogd und ändern die Option entsprechend. Für weitere Informationen schlagen Sie bitte in man syslogd nach.

7.8. Erstellen der Datei /etc/inputrc

Die Datei inputrc kümmert sich um das Tastaturmapping in bestimmten Situationen. Sie ist die Konfigurationsdatei von Readline — der Bibliothek, die Eingabe-Funktionen für Bash und die meisten anderen Shells zur Verfügung stellt.

Normalerweise braucht man keine benutzerspezifischen Tastaturmappings, daher erzeugt das folgende Kommando nur die globale Konfigurationsdatei /etc/inputrc. Sie wird von jedem Benutzer bzw. der Shell bei der Anmeldung eingelesen und verwendet. Falls Sie später doch eine benutzerspezifische Konfiguration benötigen, können Sie einfach eine Datei mit dem Namen .inputrc im Persönlichen Ordner des Benutzers erstellen und dort die angepassten Einstellungen eintragen.

Weitere Informationen zum Anpassen von inputrc erhalten Sie mit info bash im Abschnitt Readline Init File. Eine weitere gute Informationsquelle ist info readline.

Sie sehen hier eine generische globale Version der Datei inputrc. Darin finden Sie auch erklärende Kommentare zu den verschiedenen Optionen. Beachten Sie bitte, dass sich Kommentare nicht in der gleichen Zeile wie Kommandos befinden dürfen. Erstellen Sie die Datei nun mit dem folgenden Befehl:

cat > /etc/inputrc << "EOF"
# Begin /etc/inputrc
# Modified by Chris Lynn <roryo@roryo.dynup.net>

# Allow the command prompt to wrap to the next line
set horizontal-scroll-mode Off

# Enable 8bit input
set meta-flag On
set input-meta On

# Turns off 8th bit stripping
set convert-meta Off

# Keep the 8th bit for display
set output-meta On

# none, visible or audible
set bell-style none

# All of the following map the escape sequence of the value
# contained in the 1st argument to the readline specific functions
"\eOd": backward-word
"\eOc": forward-word

# for linux console
"\e[1~": beginning-of-line
"\e[4~": end-of-line
"\e[5~": beginning-of-history
"\e[6~": end-of-history
"\e[3~": delete-char
"\e[2~": quoted-insert

# for xterm
"\eOH": beginning-of-line
"\eOF": end-of-line

# for Konsole
"\e[H": beginning-of-line
"\e[F": end-of-line

# End /etc/inputrc
EOF

7.9. Die Startdateien von Bash

Das Shell-Programm /bin/bash (im weiteren Verlauf nur „shell“ oder „bash“ genannt) benutzt einige Startdateien zum Einrichten der Benutzerumgebung. Jede Datei hat einen bestimmten Zweck und beeinflusst Login- und Interaktiv-Umgebungen unterschiedlich. Die Bash-Dateien in /etc enthalten globale Einstellungen. Wenn eine entsprechende Konfigurations-Datei auch im Persönlichen Ordner des Benutzers existiert, überschreibt sie die globalen Einstellungen.

Nach einem erfolgreichen Login wird mit /bin/login eine interaktive Login-Shell gestartet. Dazu wird die Datei /etc/passwd eingelesen. Eine interaktive nicht-Login-Shell wird von der Kommandozeile aus gestartet (z. B. [prompt]$/bin/bash). Eine nicht-interaktive Shell findet man üblicherweise bei laufenden Shell-Skripten. Sie ist nicht interaktiv, weil Sie ein Skript abarbeitet und zwischen den Kommandos nicht auf Eingaben vom Benutzer wartet.

Weitere Informationen finden Sie mit info bash im Abschnitt Bash Startup Files and Interactive Shells.

Die Dateien /etc/profile und ~/.bash_profile werden gelesen, wenn die Shell als interaktive Login-Shell aufgerufen wurde.

Die untenstehende Basisversion der Datei /etc/profile stellt ein paar notwendige Umgebungsvariablen für NLS-Unterstützung ein. Eine korrekte Einstellung dieser Variablen bewirkt:

  • Die Ausgaben von Programmen werden in die Sprache des Anwenders übersetzt

  • Korrekte Einordnung von Zeichen als Buchstaben, Zahlen und weiterer Klassen. Die bash benötigt diese Einstellungen, um Sonderzeichen in Befehlszeilen in nicht-englischen Locales verarbeiten zu können.

  • Korrekte landesspezifische alphabetische Sortierung

  • Passende Papiergröße

  • Korrekte Formatierung von Währungs-, Zeit- und Datumswerten

Ersetzen Sie <ll> mit dem zweistelligen Ländercode für die gewünschte Sprache (z. B. „de“) und <CC> mit dem zweistelligen Code für das gewünschte Land (z. B. „DE“ oder „AT“). <charmap> sollte durch den korrekten Zeichensatz ersetzt werden, z. B. „iso8859-15“. Auch (optionale) Parameter wie „@euro“ können angehängt werden.

Mit dem folgenden Kommando erhalten Sie eine Liste aller von Glibc unterstützten Locales:

locale -a

Locales haben häufig mehrere Synonyme. Beispielsweise wird „ISO-8859-1“ häufig auch als „iso8859-1“ und „iso88591“ geschrieben. Einige Programme können nicht mit den verschiedenen Synonymen umgehen, daher ist es das sicherste, den korrekten Namen für ein Locale anzugeben. Um den kanonischen Namen für ein Locale herauszufinden, führen Sie das folgende Programm aus, wobei <locale name> die Ausgabe von locale -a für Ihr bevorzugtes Locale ist (in diesem Beispiel „de_DE.iso88591“).

LC_ALL=<locale-Name> locale charmap

Für das Locale „de_DE.iso88591“ ergibt das obige Kommando:

ISO-8859-1

Das endgültige Ergebnis lautet also „de_DE.ISO-8859-1“. Bevor Sie diese Locale-Einstellung allerdings in eine der Startdateien der Bash eintragen, sollten Sie sie testen:

LC_ALL=<locale name> locale language
LC_ALL=<locale name> locale charmap
LC_ALL=<locale name> locale int_curr_symbol
LC_ALL=<locale name> locale int_prefix

Das obige Kommando sollte Ihnen folgende Daten ausgeben: Land und Sprache, den vom Locale benutzten Zeichensatz, die Währung und den internationalen Telefonnumern-Prefix. Falls eines der Kommandos eine Fehlermeldung wie die folgende ausgibt, dann wurde entweder die Locale in Kapitel 6 nicht installiert, oder wird von der Standardinstallation von Glibc nicht unsterstützt.

locale: Cannot set LC_* to default locale: No such file or directory

Falls Sie diese oder eine ähnliche Fehlermeldung erhalten, sollten Sie die gewünschte Locale installieren oder eine andere Locale verwenden. Zur Installation der fehlenden Locale benutzen Sie das Programm localedef. Alle weiteren Schritte im Buch gehen davon aus, dass Sie keine solche Fehlermeldung wie oben erhalten haben, bzw. dass der Fehler beseitigt wurde.

Es gibt einige Pakete außerhalb von LFS, die Ihre Locale möglicherweise nicht richtig unterstützen. Ein Beispiel dafür ist die X-Bibliothek (Teil des X-Window-System), die die folgende Meldung ausgibt, wenn der Name für das Locale nicht exakt auf eine der internen Zeichensatztabellen passt:

Warning: locale not supported by Xlib, locale set to C

In vielen Fällen erwartet Xlib, dass der Name für den Zeichensatz in Großbuchstaben und mit Bindestrichen geschrieben wird. Also "ISO-8859-1" statt "iso88591". Manchmal hilft es auch, den Zeichensatz aus dem Namen der Locale wegzulassen. Dies können Sie mit dem Kommando locale charmap in beiden Locales prüfen. Sie würden also "de_DE.ISO-8859-15@euro" durch "de_DE@euro" ersetzen, damit Xlib Ihre Locale versteht.

Möglicherweise haben noch weitere Programme Schwierigkeiten mir Ihrer Locale (und geben vielleicht noch nicht einmal eine Fehlermeldung aus), falls der Name der Locale nicht den Annahmen des Programmierers entspricht. In solchen Fällen kann man versuchen herauszufinden, wie andere Linux-Distributionen mit dem Problem umgehen.

Wenn Sie die korrekten Locale-Einstellungen herausgefunden haben, erstellen Sie die Datei /etc/profile:

cat > /etc/profile << "EOF"
# Begin /etc/profile

export LANG=<ll>_<CC>.<charmap><@modifiers>

# End /etc/profile
EOF

Die Locale „C“ (Standard) und „en_US“ (empfohlene Locale für englische Benutzer in den USA) unterscheiden sich. „C“ verwendet den Zeichensatz US-ASCII mit 7 Bit und behandelt Zeichen mit gesetztem hohen Bit als ungültig. Das ist auch der Grund dafür, dass z. B. ls diese Zeichen mit einem Fragezeichen darstellt. Auch der Versuch, eine E-Mail mit solchen Zeichen mit Mutt oder Pine zu versenden ergibt eine nicht RFC-konforme Mail (der Zeichensatz in einer solchen Mail ist dann „unknown 8-bit“). Sie können die Locale „C“ also nur einsetzen, wenn Sie sicher sind, dass Sie niemals 8-Bit-Zeichen benötigen.

UTF-8-basierte Locales werden leider von vielen Programmen nicht richtig unterstützt. Das Programm watch zeigt in UTF-8-Locales nur ASCII-Zeichen an; diese Beschränkung besteht nicht in normalen 8-Bit-Locales wie en_US. Es wird allerdings daran gearbeitet, solche Probleme zu dokumentieren und zu beheben. Siehe auch: http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/introduction/locale-issues.html.

7.10. Einrichten des localnet-Skripts

Eine Teilaufgabe des localnet-Skripts ist das Einstellen des Hostnamens. Dieser muss in der Datei /etc/sysconfig/network festgelegt werden.

Erstellen Sie die Datei /etc/sysconfig/network und geben Sie den Hostnamen ein:

echo "HOSTNAME=<lfs>" > /etc/sysconfig/network

<lfs> muss hier durch den Namen für Ihren Computer ersetzt werden. Geben Sie hier nicht den FQDN (Fully Qualified Domain Name -> Vollständigen Domänennamen) ein. Diesen werden Sie erst später in der Datei /etc/hosts eintragen. An dieser Stelle wird nur ein einfacher Rechnername benötigt.

7.11. Anpassen der Datei /etc/hosts

Wenn Sie eine Netzwerkkarte einrichten möchten, müssen Sie eine IP-Adresse, den voll qualifizierten Domänennamen und mögliche Aliasnamen in /etc/hosts eintragen. Die Syntax lautet:

IP-Adresse meinhost.meinedomain.org aliasname

Solange Ihr Computer nicht offiziell im Internet bekannt ist (d. h. Sie haben eine registrierte Domain und einen gültigen zugewiesenen IP-Block, die meisten haben dies nicht), sollten Sie sicherstellen, dass die IP-Adresse im privaten Adressraum liegt. Gültige Adressräume dafür sind:

Privater Adressbereich              Normaler Prefix
10.0.0.1 - 10.255.255.254           8
172.x.0.1 - 172.x.255.254           16
192.168.y.1 - 192.168.y.254         24

x kann eine Zahl zwischen 16-31 sein. y kann zwischen 0-255 liegen.

Eine gültige private IP-Adresse wäre 192.168.1.1. Ein vollqualifizierter Domänenname wäre beispielsweise lfs.beispiel.de

Selbst wenn Sie keine Netzwerkkarte einrichten müssen Sie einen voll qualifizierten Domänennamen eintragen. Er wird zur korrekten Funktion vieler Programme benötigt.

Erzeugen Sie /etc/hosts mit dem folgenden Kommando:

cat > /etc/hosts << "EOF"
# Begin /etc/hosts (network card version)

127.0.0.1 localhost
<192.168.1.1> <HOSTNAME.beispiel.de> [alias1] [alias2 ...]

# End /etc/hosts (network card version)
EOF

Natürlich müssen Sie <192.168.1.1> und <HOSTNAME.beispiel.de> nach Ihrem Belieben ändern (bzw. die IP-Adresse und Hostnamen eintragen, die Sie von Ihrem Netzwerkadministrator bekommen haben, falls Ihr Rechner an ein bestehendes Netzwerk angeschlossen wird). Die optionalen Aliasnamen können weggelassen werden.

Wenn Sie keine Netzwerkkarte einrichten, erzeugen Sie /etc/hosts mit diesem Kommando:

cat > /etc/hosts << "EOF"
# Begin /etc/hosts (no network card version)

127.0.0.1 <HOSTNAME.beispiel.de> <HOSTNAME> localhost

# End /etc/hosts (no network card version)
EOF

7.12. Erzeugen von benutzerdefinierten symbolischen Links zu Geräten

7.12.1. Symbolische Links für CD-Roms

Einige von den Programmen, die Sie vielleicht später installieren möchten, erwarten die Existenz der symbolischen Links /dev/cdrom und /dev/dvd und dass diese auf ein CD-Rom- oder DVD-Laufwerk verweisen (z. B. einige Media-Player). Außerdem könnte es praktisch sein, diese symbolischen Links in /etc/fstab einzutragen. Udev enthält ein Skript, welches Regel-Dateien erzeugt, die diese symbolischen Links für Sie anlegen (abhängig von den verfügbaren Funktionen der Geräte). Es gibt zwei Betriebsmodi, in denen die Skripte laufen können. Sie müssen sich entscheiden, welchen der Modi Sie verwenden möchten.

Zum Einen kann das Skript „nach Pfad“ arbeiten (Voreinstellung für USB- und FireWire-Geräte), wobei die erzeugten Regeln abhängig vom physikalischen Pfad zu dem CD- oder DVD-Gerät sind. Außerdem kann das Skript „nach ID“ arbeiten (Voreinstellung für IDE- und SCSI-Geräte), wobei die erzeugten Regeln abhängig sind von Identifikationsmerkmalen, die in den CD-/DVD-Geräten selber gespeichert sind (z. B. Seriennummer). Ein Pfad wird von Udevs Skript path_id ermittelt und ein Identifikationsmerkmal wird aus der Gerätehardware mit den Programmen ata_id bzw. scsi_id ausgelesen, je nach verwendetem Gerät.

Jede Vorgehensweise hat ihre Vorteile; welche Methode Sie am besten verwenden hängt davon ab, welche Geräteänderungen stattfinden können. Fall sich voraussichtlich der physikalische Pfad zu einem Gerät ändern wird (z. B. die Anschlüsse/Steckplätze, an denen es angeschlossen ist), weil Sie ein Gerät an einen anderen IDE-Bus oder USB-Anschluss anschließen möchten, dann sollten Sie die Methode „nach ID“ verwenden. Wenn Sie jedoch damit rechnen müssen, dass sich das Identifikationsmerkmal eines Gerätes ändert und sie es mit einem gleichwertigen Gerät ersetzen möchten, dann sollten Sie die „nach Pfad“-Methode einsetzen.

Wenn beide Arten Geräteänderungen möglich sind, wählen Sie die Methode anhand der wahrscheinlich häufigeren Änderung aus.

Wichtig

Externe Geräte (z. B. CD-Rom-Laufwerke über USB) sollten nicht mit Regeln „nach Pfad“ angesteuert werden, weil sich der physikalische Geräte-Pfad mit jedem Anschließen ändert. Dieses Problem besteht mit allen extern angeschlossenen Geräten, die mit Udev über den physikalischen Pfad angesteuert werden; es ist nicht nur auf CD- und DVD-Laufwerke beschränkt.

Wenn Sie sehen möchten, welche Werte die Udev-Skripte verwenden, suchen Sie für Ihr CD-Rom-Laufwerk den zugehörigen Ordner in /sys (dies könnte z. B. /sys/block/hdd sein) und führen Sie dieses Kommando aus:

udevtest /sys/block/hdd

Sehen Sie sich die Ausgabe der verschiedenen *_id-Programme an. Der Modus „nach ID“ verwendet den Wert ID_SERIAL, sofern er verfügbar und nicht leer ist. Ansonsten wird eine Kombination aus ID_MODEL und ID_REVISION verwendet. Der Modus „nach Pfad“ verwendet den Wert von ID_PATH.

Wenn der Standard-Modus für Ihre Situation unpassend zu sein scheint, können Sie folgende Änderung an der Datei /etc/udev/rules.d/75-cd-aliases-generator.rules vornehmen. Ersetzen Sie mode entsprechend durch „by-id“ oder „by-path“:

sed -i -e 's/write_cd_rules/& mode/' \
    /etc/udev/rules.d/75-cd-aliases-generator.rules

Es ist nicht nötig, die Regel-Dateien oder symbolischen Links jetzt zu erstellen, weil Sie den Ordner /dev per bind in Ihr LFS-System eingebunden haben und wir davon ausgehen, dass die symbolischen Links auf dem Host-System vorhanden sind. Die Regeln und Links werden automatisch erzeugt, wenn Sie Ihr neues System das erste mal neustarten.

Falls Sie allerdings mehrere CD-Rom-Laufwerke haben, können die dann erzeugten symbolischen Links auf andere Geräte verweisen, als es auf Ihrem Host-System der Fall war, weil die Reihenfolge der Geräteerkennung nicht vorhersehbar ist. Die Zuordnung, wie sie beim ersten Neustart von LFS vorgenommen wird, bleibt jedoch stabil, so dass dies nur ein Problem ist, wenn die symbolischen Links des Host-Systems mit denen in Ihrem LFS übereinstimmen sollen (auf die gleichen Geräte zeigen sollen). Falls die Links auf beiden Systemen auf die gleichen Geräte zeigen müssen, untersuchen (und bearbeiten) Sie die Datei /etc/udev/rules.d/70-persistent-cd.rules nach dem Neustart und stellen Sie sicher, dass die symbolischen Links Ihren Vorstellungen entsprechen.

7.12.2. Der Umgang mit doppelten Geräten

In Abschnitt 7.4, „Umgang mit Geräten und Modulen an einem LFS-System“ wurde ja bereits erwähnt, dass die Reihenfolge, in der Geräte in /dev angelegt werden, vollkommen zufällig sein kann. Nehmen wir an Sie haben eine USB-Webcam und eine USB-TV-Tuner, so zeigt /dev/video0 auf die Kamera und /dev/video1 auf den Tuner. Manchmal kann sich die Reihenfolge bei einem Neustart aber auch einfach umkehren. Dieses Phänomen kann man für alle Geräte außer Sound- und Netzwerkkarten mittels Udev-Regeln und symbolischen Links lösen. Wie man dies mit Netzwerkkarten löst, steht in Abschnitt 7.13, „Einrichten des network-Skripts“ beschrieben, und die Anleitung für Soundkarten finden Sie in BLFS.

Sie sollten für jedes der möglicherweise problematischen Geräte (selbst, wenn das Problem mit Ihrer bisherigen Linux-Distribution nicht auftritt) den passenden Ordner unter /sys/class oder /sys/block suchen. Videogeräte finden Sie unter /sys/class/video4linux/videoX. Finden Sie die Attribute, die das Gerät unverwechselbar erkennbar machen (üblicherweise Hersteller- und Produkt-IDs und/oder Seriennummern):

udevinfo -a -p /sys/class/video4linux/video0

Schreiben Sie nun die passenden Regel zum Erzeugen der symbolischen Links:

cat > /etc/udev/rules.d/83-duplicate_devs.rules << EOF

# Persistent symlinks for webcam and tuner
KERNEL=="video*", ATTRS{idProduct}=="1910", ATTRS{idVendor}=="0d81", \
    SYMLINK+="webcam"
KERNEL=="video*", ATTRS{device}=="0x036f", ATTRS{vendor}=="0x109e", \
    SYMLINK+="tvtuner"

EOF

Anmerkung

Beachten Sie, dass Udev kein rückgerichteten Schrägstrich zur Zeilenfortsetzung kennt. Das vorliegende Beispiel funktioniert, weil sowohl die Schrägstriche als auch die Zeilenvorschübe von der Shell ignoriert werden - dadurch wird jede Udev-Regel von der Shell in einer einzigen Zeile an das Programm "cat" übergeben. (Die Shell ignoriert diese Zeichen, weil die EOF-Markierung in der Hier-Dokument-Umleitung nicht in einfache oder doppelte Anführungszeichen eingeschlossen ist. Weitere Details dazu finden sich in den Hilfeseiten bash(1); suchen Sie dort nach "Here Documents".)

Wenn Sie Udev-Regeln mit einem Editor bearbeiten, achten Sie darauf, jede Regel in einer einzigen Zeile zu belassen.

Als Ergebnis erhalten Sie immer noch die Gerätedateien /dev/video0 und /dev/video1, die jeweils unterschiedliche Geräte meinen können (und deshalb nicht direkt angesprochen werden sollten). Zusätzlich erhalten Sie aber auch die symbolischen Links /dev/tvtuner und /dev/webcam, und diese zeigen immer auf das richtige Gerät.

Weitere Informationen zum Schreiben von Udev-Regeln finden Sie in /usr/share/doc/udev-113/index.html.

7.13. Einrichten des network-Skripts

Diesen Abschnitt müssen Sie nur lesen, wenn Sie eine Netzwerkkarte einrichten möchen.

Wenn Sie keine Netzwerkkarte haben, brauchen Sie höchstwahrscheinlich keine Konfigurationsdateien bezüglich Netzwerkkarten einrichten. In diesem Fall sollten Sie alle symbolischen Links mit Namen network aus den Runlevel-Ordnern entfernen (/etc/rc.d/rc*.d).

7.13.1. Einrichten von stabilen Namen für Netzwerkkarten

Mit Udev und modularen Netzwerktreibern ist keine stabile Durchnummerierung von Netzwerkkarten über Rechner-Neustarts hinweg gewährleistet. Dies liegt daran, dass die Treiber parallel geladen werden und die Reihenfolge daher unvorhersagbar ist. Wenn ein Rechner z. B. eine Netzwerkkarte von Intel und eine von Realtek eingebaut hat, so könnte die Intel-Karte eth0 und die Realtek-Karte eth1 heißen. In manchen Fällen könnten die Karten nach einem Neustart aber genau umgekehrt zugewiesen worden sein. Um diesem Problem zu begegnen, enthält das Udev-Paket ein Skript und einige Regeln, die eine stabile Namensvergabe für Netzwerkkarten basierend auf deren MAC-Adresse sicherstellen sollen.

Erzeugen Sie die Regeln vorab und stellen Sie so sicher, dass schon ab dem ersten Neustart immer die gleichen Namen zugewiesen werden:

/lib/udev/write_net_rules all_interfaces

Sehen Sie nun die Datei /etc/udev/rules.d/70-persistent-net.rules durch und finden Sie heraus, welcher Name für welche Netzwerkkarte zugewiesen wurde:

cat /etc/udev/rules.d/70-persistent-net.rules

Am Anfang der Datei findet sich ein Kommentarblock, gefolgt von zwei Zeilen je Netzwerkgerät. Die jeweils erste Zeile ist eine kommentierte Beschreibung, aus der Sie die Hardware-ID entnehmen können (z. B. PC-Hersteller und Geräte-ID, falls es sich um eine PCI-Karte handelt) und in Klammern den Treiber, sofern er gefunden wird. Aber weder die Geräte-ID noch der Treiber entscheiden über die Namensvergabe der Netzwerkschnittstellen. Die zweite Zeile ist die Udev-Regel, die auf diese Netzwerkkarte passt und den Namen dafür zuweist.

Alle Udev-Regeln bestehen aus mehreren Schlüsseln, die durch Komma und optionale Leerzeichen getrennt sind. Es folgen die verwendeten Schlüssel und jeweiligen Erklärungen:

  • SUBSYSTEM=="net" - Dadurch werden alle Karten ignoriert, bei denen es sich nicht um Netzwerkkarten handelt.

  • DRIVERS=="?*" - Durch diesen Parameter ignoriert Udev alle VLAN- oder Bridge-Untergeräte (weil diese Untergeräte keine eigenen Treiber haben). Untergeräte müssen übersprungen werden, weil der zugewiesene Name mit dem jeweiligen Hauptgerät in Konflikt stände.

  • ATTRS{type}=="1" - Optional. Dieser Schlüssel wird nur hinzugefügt, wenn es sich um eine Drahtlos-Netzwerkkarte handelt, die mehrere virtuelle Schnittstellen erzeugt. Dieser Schlüssel bewirkt, dass die Regel nur auf das Hauptgerät passt. Die virtuellen Geräte dürfen nicht auf die Regel passen, weil dies wie bei Untergeräten Namenskonflikte bewirken würde.

  • ATTRS{address} - Der Wert dieses Schlüssels ist die MAC-Adresse der Netzwerkkarte.

  • NAME - Dieser Wert bestimmt den Namen, der der Netzwerkkarte zugewiesen wird.

Der Wert von NAME ist der wichtige Teil. Sie sollten wissen, welchen Namen Sie welcher Netzwerkkarte zugewiesen haben, bevor Sie fortfahren. Verwenden Sie diesen Wert von NAME, wenn Sie später die Konfigurationsdateien weiter unten einrichten.

7.13.2. Erstellen der Konfigurationsdateien für Netzwerkgeräte

Welche Netzwerkgeräte von den Skripten gestartet und gestoppt werden, hängt von den Dateien und Ordnern in /etc/sysconfig/network-devices ab. Dieser Ordner sollte pro Netzwerkgerät einen Unterordner in der Form ifconfig.xyz enthalten, wobei „xyz“ der Name des Netzwerkgerätes ist (zum Beispiel eth0 oder eth0:1).

Das folgende Kommando erzeugt die Beispieldate ipv4 für eth0:

cd /etc/sysconfig/network-devices
mkdir -v ifconfig.eth0
cat > ifconfig.eth0/ipv4 << "EOF"
ONBOOT=yes
SERVICE=ipv4-static
IP=192.168.1.1
GATEWAY=192.168.1.2
PREFIX=24
BROADCAST=192.168.1.255
EOF

Natürlich müssen die Werte der Variablen in jeder Datei angepasst werden, um mit Ihrer tatsächlichen Systemkonfiguration übereinzustimmen. Wenn die ONBOOT-Variable auf „yes“ gesetzt ist, wird das network-Skript die Netzwerkkarte beim booten starten. Wenn sie auf irgendeinen anderen Wert gesetzt wird, ignoriert das Skript dieses Gerät und startet es dementsprechend auch nicht.

Der Eintrag SERVICE legt fest, wie die IP-Adresse vergeben wird. Die LFS-Bootskripte sind in Bezug auf IP-Adressen-Zuordnung modular aufgebaut. Durch das Erstellen weiterer Dateien in /etc/sysconfig/network-devices/services können Sie weitere Zuweisungsmethoden definieren. Das könnten Sie z. B. tun, um eine IP-Adresse über DHCP zu beziehen (dies wird im BLFS-Buch beschrieben).

Die Variable GATEWAY sollte die IP-Adresse Ihres Standard-Gateways enthalten. Wenn Sie kein Standard-Gateway haben, setzen Sie ein Kommentarzeichen vor die Zeile (#).

PREFIX muss die Anzahl der verwendeten Bits in der Netzwerkmaske enthalten. Jedes Oktett hat acht Bit. Wenn die Netzwerkmaske 255.255.255.0 lautet, dann werden die ersten drei Oktette benutzt (3x8 = 24 Bit), um das Netzwerk zu bezeichnen. 255.255.255.240 benutzt die ersten 28 Bit. Prefixe mit mehr als 24 Bit werden häufig von DSL- und Kabelbasierten Internet-Dienstleistern (ISP) verwendet. In diesem Beispiel (PREFIX=24) ist die Netzwerkmaske 255.255.255.0. Passen Sie sie Ihrem Subnetz entsprechend an.

7.13.3. Erstellen der Datei /etc/resolv.conf

Wenn Sie mit dem Internet verbunden sind, brauchen Sie höchstwahrscheinlich DNS-Namensauflösung, um Internet-Domänennamen zu IP-Adressen aufzulösen. Dies erreichen Sie am einfachsten, indem Sie die IP-Adresse des DNS-Servers (stellt Ihr Internet-Anbieter oder Netzwerkadministrator bereit) in /etc/resolv.conf eintragen. Erzeugen Sie die Datei mit diesem Kommando:

cat > /etc/resolv.conf << "EOF"
# Begin /etc/resolv.conf

domain <Ihr Domänenname>
nameserver <IP-Adresse des primären Nameservers>
nameserver <IP-Adresse des sekundären Nameservers>

# End /etc/resolv.conf
EOF

Natürlich müssen Sie <IP-Adresse des primären Nameservers> durch die echte IP-Adresse Ihres primären DNS-Servers ersetzen. Oftmals gibt es mehr als einen Eintrag (offizielle Nameserver müssen aus Fallback-Gründen immer auch einen sekundären DNS-Server haben). Die IP-Adresse könnte auch die eines Routers in Ihrem lokalen Netzwerk sein. Wenn Sie keinen zweiten Nameserver haben oder möchten, entfernen Sie den zweiten nameserver-Eintrag.

Kapitel 8. Das LFS-System bootfähig machen

8.1. Einführung

Nun ist es an der Zeit Ihr LFS bootfähig zu machen. In diesem Kapitel erstellen Sie die Datei fstab, einen neuen Kernel für Ihr LFS-System und Sie installieren den Bootloader GRUB, damit Sie Ihr LFS-System zum booten auswählen können.

8.2. Erstellen der Datei /etc/fstab

Die Datei /etc/fstab wird von einigen Programm benutzt, um festzustellen, wo und in welcher Reihenfolge Partitionen eingehängt werden sollen und welche Dateisysteme geprüft werden müssen. Erstellen Sie nun eine neue Tabelle der Dateisysteme:

cat > /etc/fstab << "EOF"
# Begin /etc/fstab

# file system  mount-point  type   options         dump  fsck
#                                                        order

/dev/<xxx>     /            <fff>  defaults        1     1
/dev/<yyy>     swap         swap   pri=1           0     0
proc           /proc        proc   defaults        0     0
sysfs          /sys         sysfs  defaults        0     0
devpts         /dev/pts     devpts gid=4,mode=620  0     0
shm            /dev/shm     tmpfs  defaults        0     0
# End /etc/fstab
EOF

Natürlich müssen Sie <xxx>, <yyy> und <fff> mit den korrekten Werten für Ihr System ersetzen — zum Beispiel hda2, hda5 und ext3. Die Details zu den sechs Feldern in dieser Tabelle finden Sie mittels man 5 fstab.

Der Mountpunkt /dev/shm für das tmpfs-Dateisystem wird hier eingefügt, um POSIX-konformes shared memory zu gewährleisten. Ihr Kernel muss Unterstützung dafür haben damit das funktioniert — mehr darüber finden Sie im nächsten Abschnitt. Beachten Sie bitte, dass zur Zeit nur wenige Programme POSIX shared memory verwenden. Daher können Sie den Mountpunkt /dev/shm als optional betrachten. Mehr Informationen dazu finden Sie in Documentation/filesystems/tmpfs.txt im Quellordner Ihrer Kernel-Quellen.

Dateisysteme die ursprünglich aus MS-DOS oder Windows stammen (das sind: vfat, ntfs, smbfs, cifs, iso9660, udf) müssen mit dem mount-Parameter „iocharset“ eingebunden werden, damit Nicht-Ascii-Zeichen in Dateinamen korrekt gehandhabt werden können. Der Wert des Parameters sollte Ihrer Locale-Einstellung entsprechen, so angepasst, dass der Kernel ihn verstehen kann. Dies funktioniert nur, wenn der nötige Zeichensatz (zu finden unter File systems -> Native Language Support) in den Kernel eingebaut oder als Modul kompiliert ist. Der Parameter „codepage“ ist des Weiteren für vfat- und smbfs-Dateisysteme erforderlich. Der Wert sollte der in Ihrem Land unter MS-DOS verwendeten Codepage entsprechen. Um beispielsweise einen USB-Stick in ru_RU.KOI8-R einzubinden, muss der Benutzer diese Zeile in /etc/fstab eintragen:

noauto,user,quiet,showexec,iocharset=koi8r,codepage=866

Die entsprechenden Optionen für ru_RU.UTF-8 lauten:

noauto,user,quiet,showexec,iocharset=utf8,codepage=866

Anmerkung

Im letzteren Fall wird der Kernel die folgende Meldung ausgeben:

FAT: utf8 is not a recommended IO charset for FAT filesystems,
    filesystem will be case sensitive!

Diese Meldung sollte einfach ignoriert werden, da alle anderen Werte für „iocharset“ zu einer fehlerhaften Darstellung der Dateinamen in UTF-8 führen würden.

Es ist ebenso möglich, die Werte für codepage und iocharset für bestimmte Dateisysteme bereits bei der Kernelkonfiguration festzulegen. Die nötigen Parameter finden Sie unter „Default NLS Option“ (CONFIG_NLS_DEFAULT), „Default Remote NLS Option“ (CONFIG_SMB_NLS_DEFAULT), „Default codepage for FAT“ (CONFIG_FAT_DEFAULT_CODEPAGE) und „Default iocharset for FAT“ (CONFIG_FAT_DEFAULT_IOCHARSET). Für das NTFS-Dateisystem gibt es derzeit keine Möglichkeit, die Werte in der Kernelkonfiguration vorzugeben.

8.3. Linux-2.6.22.5

Das Paket Linux enthält den Linux-Kernel.

Geschätzte Kompilierzeit: 1,5 - 3,5 SBU
Ungefähr benötigter Festplattenplatz: 350 - 450 MB

8.3.1. Installation des Kernel

Kompilieren und Installieren des Kernels sind im Grunde nur ein paar Schritte — Konfigurieren, kompilieren und installieren. Falls Sie die hier benutzte Methode nicht mögen, schauen Sie in der Datei README im Kernel-Quellordner nach Alternativen.

Bereiten Sie den Kompiliervorgang mit dem folgenden Kommando vor:

make mrproper

Hierdurch wird sichergestellt, dass der Kernel-Baum absolut sauber ist. Das Kernel-Team empfiehlt, dieses Kommando vor jedem Kompilieren des Kernels auszuführen. Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Quellen nach dem Entpacken sauber sind.

Richten Sie den Kernel nun mit der menügeführten Oberfläche ein. In BLFS finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/view/svn/longindex.html#kernel-config-index einige Informationen zu bestimmten Kernel-Voraussetzungen von Software außerhalb von LFS:

make LANG=<host_LANG_Wert> LC_ALL= menuconfig

Die Bedeutung der make-Parameter:

LANG=<host_LANG_Wert> LC_ALL=

Dies stellt die Locale-Einstellung auf die vom Host verwendete ein. Benötigt wird dies zur korrekten Darstellung der Ncurses-Fensterrahmen von menuconfig in der UTF-8-basierten Textkonsole.

Ersetzen Sie <host_LANG_Wert> durch den Wert von $LANG ihres Host-Rechners. Wenn diese Variable nicht gesetzt ist, können Sie anstelle dessen den Wert aus $LC_ALL oder $LC_CTYPE übernehmen.

make oldconfig könnte in einigen Fällen besser geeignet sein. Schauen Sie in die Datei README, um mehr Informationen zu erhalten.

Wenn Sie möchten, können Sie die Kernelkonfiguration überspringen und einfach die Kernel-Konfigurationsdatei .config von Ihrem Host-System nach linux-2.6.22.5 kopieren (falls sie verfügbar ist). Das wird allerdings nicht empfohlen, Sie sind besser dran, wenn Sie alle Konfigurationsmenüs durchsehen und Ihre eigene Kernelkonfiguration einrichten.

Kompilieren Sie das Kernel-Abbild und die Module:

make

Wenn Sie Kernel-Module verwenden, brauchen Sie wahrscheinlich die Datei /etc/modprobe.conf. Informationen zu Modulen und Kernelkonfiguration im Allgemeinen finden Sie unter Abschnitt 7.4, „Umgang mit Geräten und Modulen an einem LFS-System“ und in der Dokumentation zum Kernel linux-2.6.22.5. Auch modprobe.conf(5) enthält nützliche Informationen.

Installieren Sie die Module, falls Ihre Kernelkonfiguration solche verwendet:

make modules_install

Das Kompilieren des Kernel ist nun abgeschlossen, aber einige der erzeugten Dateien befinden sich noch im Quellordner. Um die Installation abzuschließen, müssen Sie noch ein paar Dateien in den Ordner /boot kopieren.

Der Pfad zur Kerneldatei variiert, abhängig von der benutzten Plattform auf der Sie arbeiten. Das folgende Kommando geht von einem x86-System aus:

cp -v arch/i386/boot/bzImage /boot/lfskernel-2.6.22.5

System.map ist eine Symboldatei für den Kernel. Sie ordnet Funktions-Einstiegspunkte jeder Funktion in der Kernel-API sowie Adressen der Kernel-Datenstrukturen zu. Geben Sie das folgende Kommando ein, um die Datei zu installieren:

cp -v System.map /boot/System.map-2.6.22.5

.config ist die Kernel-Konfigurationsdatei, die durch das obige Kommando make menuconfig erzeugt wurde. Sie enthält alle Konfigurationsoptionen für den soeben kompilierten Kernel. Es ist sinnvoll, diese Datei aufzubewahren:

cp -v .config /boot/config-2.6.22.5

Installieren Sie die Dokumentation zum Linux-Kernel:

install -d /usr/share/doc/linux-2.6.22.5
cp -r Documentation/* /usr/share/doc/linux-2.6.22.5

Beachten Sie bitte, dass die Dateien im Kernel-Quellordner nicht root gehören. Immer, wenn Sie ein Paket als root-Benutzer entpacken (so wie Sie es hier im chroot tun), erhalten die entpackten Dateien die Benutzer- und Gruppen ID desjenigen, der das Archiv erstellt hat. Das ist üblicherweise für normale Pakete kein Problem, weil Sie den Quellordner nach der Installation löschen. Aber die Linux-Quellen liegen oft sehr lange auf Ihrem Computer, daher ist die Chance groß, dass ein zukünftiger Benutzer auf Ihrem System die Benutzer-ID erhält, die Ihre Kernel-Quellen derzeit haben, und damit wäre er der Besitzer dieser Dateien und hätte dann auch Schreibrechte darauf.

Wenn Sie die Kernelquellen aufbewahren möchten, sollten Sie chown -R 0:0 auf den Ordner linux-2.6.22.5 anwenden. So stellen Sie sicher, dass alle Dateien dem Benutzer root gehören.

Warnung

Einige Kerneldokumentationen empfehlen das Erzeugen eines Links von /usr/src/linux auf den Ordner mit den Kernelquellen. Dies bezieht sich aber nur auf Kernel vor der 2.6er-Serie zu und darf nicht in einem LFS-System angewendet werden. Es verursacht Probleme beim Kompilieren von Paketen die Sie vielleicht im Nachhinein noch installieren möchten.

Warnung

Die Header in dem Systemordner include sollten immer diejenigen sein, mit denen die Glibc kompiliert wurde (also die bereinigten Linux-Kernel-Header) und dürfen daher bei der Aktualisierung des Kernels keinesfalls durch die neuen Kernel-Header ersetzt werden.

8.3.2. Inhalt von Linux

Installierte Dateien: config-2.6.22.5, lfskernel-2.6.22.5 und System.map-2.6.22.5

Kurze Beschreibungen

config-2.6.22.5

Enthält alle ausgewählten Konfigurationsoptionen für den Kernel.

lfskernel-2.6.22.5

Dies ist der Kernel, der Motor Ihres GNU/Linux-Systems. Nach dem Einschalten Ihres Rechners ist der Kernel der erste Teil des Betriebssystems, der geladen wird. Er erkennt und initialisiert alle Komponenten Ihrer Computer-Hardware und macht diese Komponenten für die Software verfügbar. Er verwandelt eine einzelne CPU in eine Multitasking-Maschine die unzählige Programme scheinbar zur gleichen Zeit ausführen kann.

System.map-2.6.22.5

Enthält eine Liste von Adressen und Symbolen. Sie ordnet Einstiegspunkte und Adressen aller Funktionen und Datenstrukturen dem entsprechenden Kernel zu.

8.4. Das LFS-System bootfähig machen

Ihr frisches LFS-System ist nun beinahe fertig. Sie müssen nun noch sicherstellen, dass es booten kann. Die untenstehende Anleitung gilt nur für Computer mit IA-32-Architektur, dazu gehören alle handelsüblichen PCs. Informationen zum „boot loading“ auf anderen Architekturen finden Sie in den üblichen Dokumentationsquellen zu diesen Architekturen.

Booten kann ein sehr komplexes Thema sein. Hier erstmal ein paar warnende Worte: Sie sollten mit Ihrem jetzigen Bootloader und den Betriebssystemen, die Sie weiter verwenden wollen, vertraut sein. Halten Sie bitte eine „Notfalldiskette“ bereit, damit Sie Ihren Computer starten können, falls Ihr Computer aus irgendwelchen Gründen unbrauchbar wird (weil er zum Beispiel nicht mehr bootet).

Den Grub Bootloader haben Sie bereits installiert. Jetzt müssen ein paar Grub-Dateien an spezielle Orte auf der Festplatte kopiert werden. Bevor Sie das tun, sollten Sie eine Boot-Diskette mit Grub erstellen, nur für den Fall der Fälle. Legen Sie eine leere Diskette ein und führen Sie dieses Kommando aus:

dd if=/boot/grub/stage1 of=/dev/fd0 bs=512 count=1
dd if=/boot/grub/stage2 of=/dev/fd0 bs=512 seek=1

Entfernen Sie die Diskette und bewahren Sie sie an einem sicheren Ort auf. Starten Sie nun die grub-Shell:

grub

Grub verwendet zur Benennung von Festplatten und Partitionen ein eigenes Schema der Form (hdn,m), wobei n die Nummer der Festplatte, und m die Nummer der Partition ist. Beide Werte beginnen bei Null. Das bedeutet, dass zum Beispiel die Partition hda1 für GRUB (hd0,0) ist, und hdb2 ist (hd1,1). Anders als Linux, betrachtet GRUB CD-Rom-Laufwerke nicht als Festplatte. Wenn Sie also ein CD-Rom-Laufwerk auf hdb haben und eine zweite Festplatte auf hdc, dann ist die zweite Festplatte immernoch (hd1).

Bestimmen Sie mit den obigen Informationen den Namen Ihrer root-Partition. Im folgenden Beispiel wird angenommen, dass Ihre root-Partition hda4 ist.

Sagen Sie GRUB zuerst, wo die stage{1,2}-Dateien zu finden sind—Sie können die Tabulator-Taste verwenden damit Grub Alternativen anzeigt:

root (hd0,3)

Warnung

Das nächste Kommando überschreibt Ihren bisherigen Bootloader. Wenn Sie das nicht wollen, führen Sie das Kommando nicht aus. Zum Beispiel wenn Sie einen Bootloader von einem Dritthersteller benutzen möchten, um Ihren MBR (Master Boot Record) zu verwalten. In dem Fall würde es Sinn machen, Grub in den „Bootsektor“ Ihrer LFS-Partition zu installieren, das folgende Kommando würde dann lauten: setup (hd0,3).

Weisen Sie GRUB nun an, sich in den MBR von hda zu installieren:

setup (hd0)

Wenn alles in Ordnung ist, wird GRUB nun berichten, dass die nötigen Dateien in /boot/grub gefunden wurden. Das ist alles soweit, beenden Sie die grub-Shell:

quit

Nun müssen Sie eine „Menü-Liste“ erstellen. Sie definiert das Bootmenü von Grub:

cat > /boot/grub/menu.lst << "EOF"
# Begin /boot/grub/menu.lst

# By default boot the first menu entry.
default 0

# Allow 30 seconds before booting the default.
timeout 30

# Use prettier colors.
color green/black light-green/black

# The first entry is for LFS.
title LFS 6.3
root (hd0,3)
kernel /boot/lfskernel-2.6.22.5 root=/dev/hda4
EOF

Vielleicht möchten Sie einen weiteren Eintrag für Ihr Host-System vornehmen. Dieser könnte z. B. so aussehen:

cat >> /boot/grub/menu.lst << "EOF"
title Red Hat
root (hd0,2)
kernel /boot/kernel-2.6.5 root=/dev/hda3
initrd /boot/initrd-2.6.5
EOF

Falls Sie Windows dual-booten möchten, könnte der folgende Eintrag hilfreich sein:

cat >> /boot/grub/menu.lst << "EOF"
title Windows
rootnoverify (hd0,0)
chainloader +1
EOF

Falls Ihnen info grub nicht alle benötigten Informationen gibt, finden Sie mehr dazu auf den GRUB-Webseiten unter http://www.gnu.org/software/grub/.

FHS setzt voraus, das GRUBs menu.lst nach /etc/grub/menu.lst verlinkt sein sollte. Um diese Voraussetzung zu erfüllen, führen Sie das folgende Kommando aus:

mkdir -v /etc/grub
ln -sv /boot/grub/menu.lst /etc/grub

Kapitel 9. Ende

9.1. Ende

Herzlichen Glückwunsch! Sie sind fertig mit der Installation Ihres eigenen LFS-Systems. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem brandneuen selbstgebauten Linux.

Sie sollten nun noch die Datei /etc/lfs-release erstellen. Mit ihr ist es für Sie (und für uns, wenn Sie uns bei etwas um Hilfe bitten sollten) einfach, herauszufinden, welche LFS-Version Sie haben. Erstellen Sie die Datei mit diesem Kommando:

echo 6.3 > /etc/lfs-release

9.2. Lassen Sie sich zählen

Sie haben nun das ganze Buch durchgearbeitet. Vielleicht möchten Sie sich jetzt als LFS-Benutzer zählen lassen?! Besuchen Sie http://www.linuxfromscratch.org/cgi-bin/lfscounter.cgi und registrieren Sie sich als LFS-Benutzer indem Sie Ihren Namen und die Versionsnummer Ihres ersten LFS-Systems dort eintragen.

Lassen Sie uns nun Ihr LFS booten ...

9.3. Neustarten des Systems

Nachdem nun sämtliche Software installiert ist, wird es Zeit, den Computer neu zu starten. Sie sollten allerdings ein paar Dinge beachten. Das bisher erstellte System ist absolut minimal und hat höchstwahrscheinlich nicht genügend Funktionen, um ernsthaft damit arbeiten zu können. Während Sie weiterhin in der chroot-Umgebung sind, können Sie Pakete aus dem BLFS-Buch installieren. Das versetzt Sie in eine weitaus bessere Lage nach dem Neustart Ihres Systems. Wenn Sie einen textbasierten Webbrowser wie z. B. Lynx installieren, können Sie das BLFS-Buch in einer virtuellen Konsole lesen und in einer anderen Pakete kompilieren. Mit GPM können Sie auch Kopieren und Einfügen zwischen den Konsolen nutzen. Zusätzlich können Sie auch Pakete wie Dhcpd oder PPP installieren. Dies ist z. B. dann nützlich, wenn Sie keine statische IP-Adresse nutzen können.

Nachdem dies gesagt ist, können Sie nun in Ihr frisch installiertes System booten. Als erstes verlassen Sie die chroot-Umgebung:

logout

Hängen Sie die virtuellen Dateisysteme aus:

umount -v $LFS/dev/pts
umount -v $LFS/dev/shm
umount -v $LFS/dev
umount -v $LFS/proc
umount -v $LFS/sys

Und hängen Sie das LFS-Dateisystem aus:

umount -v $LFS

Falls Sie sich zu Beginn für mehrere Partitionen entschieden haben, müssen Sie die anderen Partitionen aushängen, bevor Sie die Hauptpartition aushängen:

umount -v $LFS/usr
umount -v $LFS/home
umount -v $LFS

Jetzt können Sie Ihren Computer neu starten:

shutdown -r now

Unter der Annahme, dass der GRUB-Bootloader wie vorgeschlagen installiert wurde, sollte das Standard-Bootmenü automatisch LFS 6.3 booten.

Nach dem Neustart ist Ihr LFS-System bereit; Sie können es nun benutzen und mit der Installation weiterer Software beginnen.

9.4. Was nun?

Vielen Dank, dass Sie dieses Buch gelesen haben. Wir hoffen, dass Sie es nützlich fanden und viel über die Installation von Linux gelernt haben.

Nachdem Sie nun mit der Installation von LFS fertig sind, fragen Sie sich vielleicht: „Was kommt nun?“. Um diese Frage zu beantworten haben wir eine Reihe von Links für Sie zusammengestellt.

  • Pflege und Wartung

    Für jede Software werden regelmäßig Sicherheitslücken und Fehler gemeldet. Da ein LFS aus den Quellen kompiliert ist, liegt es an Ihnen, diese Berichte zu verfolgen. Es gibt dazu verschiedene Online-Ressourcen die Sie sich ansehen können:

    • Freshmeat.net (http://freshmeat.net/)

      Freshmeat kann Sie (vie E-Mail) über neue Programmversionen informieren.

    • CERT (Computer Emergency Response Team)

      CERT führt eine Mailingliste die Sicherheitswarnungen zu verschiedenen Betriebssystemen und Anwendungen veröffentlicht. Sie können die Liste unter http://www.us-cert.gov/cas/signup.html abonnieren.

    • Bugtraq

      Die Mailingliste Bugtraq ist eine sog. full-disclosure Mailingliste. Auf ihr werden neu entdeckte Sicherheitsprobleme und zum Teil auch Patches zum Beheben der Fehler veröffentlicht. Sie können die Liste unter http://www.securityfocus.com/archive abonnieren.

  • Beyond Linux From Scratch

    Das Buch „Beyond Linux From Scratch“ befasst sich mit der Installation einer Menge Software, die den Rahmen des LFS-Buches sprengen würde. Das BLFS-Projekt finden Sie unter http://www.linuxfromscratch.org/blfs/.

  • LFS-Hints

    Die LFS-Hints sind eine Sammlung von nützlichen Anleitungen und Tipps, die von Freiwilligen aus der LFS-Gemeinschaft eingereicht wurden. Die Anleitungen sind verfügbar unter http://www.linuxfromscratch.org/hints/list.html.

  • Mailinglisten

    Es gibt einige Mailinglisten, die Sie abonnieren können, wenn Sie mal Hilfe benötigen. Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 1 - Mailinglisten.

  • Das Linux Documentation Project

    Das Ziel des Linux Documentation Project ist es, in allen Fragen zu Linux zusammenzuarbeiten. Das LDP verfügt über jede Menge an HOWTOs, Anleitungen und Man-pages. Sie finden es unter http://www.tldp.org/.

Teil IV. Anhänge

Anhang A. Akronyme und Begriffe

ABI

Application Binary Interface

ALFS

Automated Linux From Scratch

ALSA

Advanced Linux Sound Architecture

API

Application Programming Interface

ASCII

American Standard Code for Information Interchange

BIOS

Basic Input/Output System

BLFS

Beyond Linux From Scratch

BSD

Berkeley Software Distribution

chroot

change root

CMOS

Complementary Metal Oxide Semiconductor

COS

Class Of Service

CPU

Central Processing Unit

CRC

Cyclic Redundancy Check

CVS

Concurrent Versions System

DHCP

Dynamic Host Configuration Protocol

DNS

Domain Name Service

EGA

Enhanced Graphics Adapter

ELF

Executable and Linkable Format

EOF

End of File

EQN

equation

EVMS

Enterprise Volume Management System

ext2

second extended file system

ext3

third extended file system

FAQ

Frequently Asked Questions

FHS

Filesystem Hierarchy Standard

FIFO

First-In, First Out

FQDN

Fully Qualified Domain Name

FTP

File Transfer Protocol

GB

Gibabytes

GCC

GNU Compiler Collection

GID

Group Identifier

GMT

Greenwich Mean Time

GPG

GNU Privacy Guard

HTML

Hypertext Markup Language

IDE

Integrated Drive Electronics

IEEE

Institute of Electrical and Electronic Engineers

IO

Input/Output

IP

Internet Protocol

IPC

Inter-Process Communication

IRC

Internet Relay Chat

ISO

International Organization for Standardization

ISP

Internet Service Provider

KB

Kilobytes

LED

Light Emitting Diode

LFS

Linux From Scratch

LSB

Linux Standard Base

MB

Megabytes

MBR

Master Boot Record

MD5

Message Digest 5

NIC

Network Interface Card

NLS

Native Language Support

NNTP

Network News Transport Protocol

NPTL

Native POSIX Threading Library

OSS

Open Sound System

PCH

Pre-Compiled Headers

PCRE

Perl Compatible Regular Expression

PID

Process Identifier

PLFS

Pure Linux From Scratch

PTY

pseudo terminal

QA

Quality Assurance

QOS

Quality Of Service

RAM

Random Access Memory

RPC

Remote Procedure Call

RTC

Real Time Clock

SBU

Standard Build Unit

SCO

The Santa Cruz Operation

SGR

Select Graphic Rendition

SHA1

Secure-Hash Algorithm 1

SMP

Symmetric Multi-Processor

TLDP

Das Linux Documentation Project

TFTP

Trivial File Transfer Protocol

TLS

Thread-Local Storage

UID

User Identifier

umask

user file-creation mask

USB

Universal Serial Bus

UTC

Coordinated Universal Time

UUID

Universally Unique Identifier

VC

Virtual Console

VGA

Video Graphics Array

VT

Virtual Terminal

Anhang B. Danksagungen

Wir möchten uns bei allen nachfolgenden Personen und Organisationen für ihr Mitwirken und die Beiträge zu Linux From Scratch bedanken.

  • Gerard Beekmans <gerard AT linuxfromscratch D0T org> – Gründer von Linux From Scratch, LFS-Projektbetreuer

  • Matthew Burgess <matthew AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-Projektleiter, Buchautor

  • Bruce Dubbs <bdubbs AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-Release-Betreuer

  • Manuel Canales Esparcia <manuel AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-/BLFS-/HLFS- XML- und XSL-Betreuer

  • Jim Gifford <jim AT linuxfromscratch D0T org> – CLFS-Co-Betreuer

  • Bryan Kadzban <bryan AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-Buchautor

  • Jeremy Huntwork <jhuntwork AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-Live-CD-Betreuer, LFS-Buchautor

  • Randy McMurchy <randy AT linuxfromscratch D0T org> – BLFS-Projektleiter

  • Dan Nicholson <dnicholson AT linuxfromscratch D0T org> – LFS- und BLFS-Buchautor

  • Ken Moffat <ken AT linuxfromscratch D0T org> – LFS- und CLFS-Buchautor

  • Ryan Oliver <ryan AT linuxfromscratch D0T org> – CLFS-Co-Betreuer

  • Alexander E. Patrakov <alexander AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-Buchautor, LFS-Internationalisierung, LFS-Live-CD-Betreuer

  • Zahllose weitere Personen aus den verschiedenen LFS- und BLFS-Mailinglisten, die mit Vorschlägen, Tests und Fehlerberichten, Anleitungen und Installationserfahrungen zu diesem Buch beitragen.

Übersetzer

  • Manuel Canales Esparcia <macana AT macana-es D0T com> – Spanisches LFS-Übersetzerprojekt

  • Johan Lenglet <johan AT linuxfromscratch D0T org> – Französisches LFS-Übersetzerprojekt

  • Anderson Lizardo <lizardo AT linuxfromscratch D0T org> – Portugiesisches LFS-Übersetzerprojekt

  • Thomas Reitelbach <tr AT erdfunkstelle D0T de> – Deutsches LFS-Übersetzerprojekt

Betreuer der Softwarespiegel

Nordamerikanische Spiegel

Südamerikanische Spiegel

Europäische Spiegel

  • Guido Passet <guido AT primerelay D0T net> – nl.linuxfromscratch.org

  • Bastiaan Jacques <baafie AT planet D0T nl> – lfs.pagefault.net

  • Sven Cranshoff <sven D0T cranshoff AT lineo D0T be> – lfs.lineo.be

  • Scarlet Belgien – lfs.scarlet.be

  • Sebastian Faulborn <info AT aliensoft D0T org> – lfs.aliensoft.org

  • Stuart Fox <stuart AT dontuse D0T ms> – lfs.dontuse.ms

  • Ralf Uhlemann <admin AT realhost D0T de> – lfs.oss-mirror.org

  • Antonin Sprinzl <Antonin D0T Sprinzl AT tuwien D0T ac D0T at> – at.linuxfromscratch.org

  • Fredrik Danerklint <fredan-lfs AT fredan D0T org> – se.linuxfromscratch.org

  • Franck <franck AT linuxpourtous D0T com> – lfs.linuxpourtous.com

  • Philippe Baqué <baque AT cict D0T fr> – lfs.cict.fr

  • Vitaly Chekasin <gyouja AT pilgrims D0T ru> – lfs.pilgrims.ru

  • Benjamin Heil <kontakt AT wankoo D0T org> – lfs.wankoo.org

Asiatische Spiegel

Australische Spiegel

  • Jason Andrade <jason AT dstc D0T edu D0T au> – au.linuxfromscratch.org

Frühere Projektmitglieder

  • Christine Barczak <theladyskye AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-Buchautorin

  • Archaic <archaic@linuxfromscratch.org> – LFS-Buchautor, HLFS-Projektbetreuer, BLFS-Buchautor, Betreuer des Projekts "Hints und Patches"

  • Nathan Coulson <nathan AT linuxfromscratch D0T org> – Betreuer der LFS-Bootskripte

  • Timothy Bauscher

  • Robert Briggs

  • Ian Chilton

  • Jeroen Coumans <jeroen AT linuxfromscratch D0T org> – Website-Entwickler, Betreuer der FAQ

  • Alex Groenewoud – Technischer Autor für LFS

  • Marc Heerdink

  • Mark Hymers

  • Seth W. Klein – Betreuer der FAQ

  • Nicholas Leippe <nicholas AT linuxfromscratch D0T org> – Wiki-Betreuer

  • Anderson Lizardo <lizardo AT linuxfromscratch D0T org> – Betreuer der Website-Skripte

  • Simon Perreault

  • Scot Mc Pherson <scot AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-NNTP-Gateway-Betreuer

  • Greg Schafer <gschafer AT zip D0T com D0T au> – Technischer Autor für LFS

  • Jesse Tie-Ten-Quee – Technischer Autor für LFS

  • James Robertson <jwrober AT linuxfromscratch D0T org> – Bugzilla-Betreuer

  • Tushar Teredesai <tushar AT linuxfromscratch D0T org> – BLFS-Buchautor, Betreuer des Hints und Patches Projekts

  • Jeremy Utley <jeremy AT linuxfromscratch D0T org> – LFS-Buchautor, Bugzilla-Betreuer, Betreuer der LFS-Bootskripte

  • Zack Winkles <zwinkles AT gmail D0T com> – LFS-Buchautor

Ein besonderer Dank gilt all unseren Spendern

  • Dean Benson <dean AT vipersoft D0T co D0T uk> für etliche Geldspenden

  • Hagen Herrschaft <hrx AT hrxnet D0T de> für die Spende eines 2,2 GHz P4-Systems, welches nun unter dem Namen Lorien läuft

  • SEO Company Canada unterstützt Open-Source-Projekte und verschiedene Linux-Distributionen

  • VA Software die, im Namen von Linux.com, eine VA Linux 420 (ehem. StartX SP2) Workstation gespendet haben

  • Mark Stone für die Spende von Belgarath, dem ersten linuxfromscratch.org Server

Anhang C. Abhängigkeiten

Jedes in LFS installierte Paket verlässt sich zum Kompilieren und Installieren auf ein oder mehrere weitere Pakete. Manche Pakete haben sogar rekursive Abhängigkeiten. Das heißt, ein Paket A benötigt Paket B, welches wiederum Paket A voraussetzt. Diese z. T. recht komplizierten Abhängigkeiten begründen auch die besondere Installationsreihenfolge der Pakete in LFS. Der Zweck dieser Seite ist es, die Abhängigkeiten aller Pakete in LFS zu dokumentieren.

Für jedes installierte Paket listen wir hier drei Arten von Abhängigkeiten auf. Die erste Liste enthält Pakete, die zur Installation der fraglichen Software benötigt werden. Die zweite Liste enthält die Pakete, die zum korrekten Durchlaufen der Testsuite der fraglichen Software benötigt werden. Die dritte Liste enthält die LFS-Programme, die dieses fragliche Paket zur korrekten Installation voraussetzen (und zwar am endgültigen Installationsort fertig installiert!). In den meisten Fällen ist der Grund dafür, das diese Programme die Pfade zum fraglichen Paket fest in Skripten einbinden. Wenn Sie sich nicht an die in LFS vorgegebene Installationsreihenfolge halten, könnten diese Programm Pfade wie /tools/bin/[binärdatei] in ihren Skripten einbinden; dies wäre absolut nicht wünschenswert.

Autoconf

Vorauss. f. Installation: Bash, Coreutils, Grep, M4, Make, Perl, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Automake, Diffutils, Findutils, GCC und Libtool
Installation vor: Automake

Automake

Vorauss. f. Installation: Autoconf, Bash, Coreutils, Gettext, Grep, M4, Make, Perl, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Binutils, Bison, Bzip2, DejaGNU, Diffutils, Expect, Findutils, Flex, GCC, Gettext, Gzip, Libtool und Tar. Kann auch noch einige weitere Pakete verwenden, die nicht mit LFS installiert werden.
Installation vor: Keine

Bash

Vorauss. f. Installation: Bash, Bison, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Ncurses, Patch, Readline, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils und Gawk
Installation vor: Keine

Berkeley DB

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Gawk, GCC, Glibc, Grep, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Wird nicht ausgeführt. Benötigt ein im fertigen System installiertes TCL.
Installation vor: Keine

Binutils

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Perl, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: DejaGNU und Expect
Installation vor: Keine

Bison

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, M4, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils und Findutils
Installation vor: Flex, Kbd und Tar

Bzip2

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Make und Patch
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: Keine

Coreutils

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Patch, Perl, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils, E2fsprogs
Installation vor: Bash, Diffutils, Findutils, Man-DB und Udev

DejaGNU

Vorauss. f. Installation: Bash, Coreutils, Diffutils, GCC, Grep, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Diffutils

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Expect

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Patch, Sed und Tcl
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: Keine

E2fsprogs

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Gawk, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Gzip, Make, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils
Installation vor: Util-Linux

File

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Gawk, GCC, Glibc, Grep, Make, Sed und Zlib
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Findutils

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: DejaGNU, Diffutils und Expect
Installation vor: Keine

Flex

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, M4, Make, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Bison und Gawk
Installation vor: IPRoute2, Kbd und Man-DB

Gawk

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils
Installation vor: Keine

Gcc

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Findutils, Gawk, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Patch, Perl, Sed, Tar und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: DejaGNU und Expect
Installation vor: Keine

Gettext

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Gawk, GCC, Glibc, Grep, Make, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils, Perl und Tcl
Installation vor: Automake

Glibc

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Gawk, GCC, Gettext, Grep, Gzip, Make, Perl, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: Keine

Grep

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Gettext, Glibc, Make, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils und Gawk
Installation vor: Man-DB

Groff

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Bison, Coreutils, Gawk, GCC, Glibc, Grep, Make, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Man-DB und Perl

GRUB

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Ncurses, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: Keine

Gzip

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Man-DB

Iana-Etc

Vorauss. f. Installation: Coreutils, Gawk und Make
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Perl

Inetutils

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Ncurses, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Tar

IProute2

Vorauss. f. Installation: Bash, Berkeley DB, Bison, Coreutils, Flex, GCC, Glibc, Make und Linux-Libc-Headers
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Kbd

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Bison, Coreutils, Flex, GCC, Gettext, Glibc, Gzip, Make, Patch und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Less

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Ncurses und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Libtool

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Gawk, GCC, Glibc, Grep, Make, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Findutils
Installation vor: Keine

Linux-Kernel

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Findutils, GCC, Glibc, Grep, Gzip, Make, Module-Init-Tools, Ncurses und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

M4

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Grep, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils
Installation vor: Autoconf und Bison

Man-DB

Vorauss. f. Installation: Bash, Berkeley DB, Binutils, Bzip2, Coreutils, Flex, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Groff, Gzip, Less, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Wird nicht ausgeführt. Benötigt das Testsuite-Paket von Man-DB.
Installation vor: Keine

Make

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Perl
Installation vor: Keine

Mktemp

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Grep, Patch und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Module-Init-Tools

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Sed und Zlib
Vorauss. f. Testsuite: File, Findutils und Gawk
Installation vor: Keine

Ncurses

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Gawk, GCC, Glibc, Grep, Make, Patch und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Bash, GRUB, Inetutils, Less, Procps, Psmisc, Readline, Texinfo, Util-Linux und Vim

Patch

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Grep, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Perl

Vorauss. f. Installation: Bash, Berkeley DB, Binutils, Coreutils, Gawk, GCC, Glibc, Grep, Groff, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Iana-Etc und Procps
Installation vor: Autoconf

Procps

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Make und Ncurses
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Psmisc

Vorauss. f. Installation: Bash, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Ncurses und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Readline

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Ncurses, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Bash

Sed

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils und Gawk
Installation vor: E2fsprogs, File, Libtool und Shadow

Shadow

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, Findutils, Gawk, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Sysklogd

Vorauss. f. Installation: Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Make und Patch
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Sysvinit

Vorauss. f. Installation: Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Tar

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Bison, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Inetutils, Make, Patch, Sed und Texinfo
Vorauss. f. Testsuite: Diffutils, Findutils und Gawk
Installation vor: Keine

Tcl

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Grep, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: Keine

Texinfo

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Ncurses, Patch und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: Keine

Udev

Vorauss. f. Installation: Binutils, Coreutils, GCC, Glibc und Make
Vorauss. f. Testsuite: Findutils, Perl und Sed
Installation vor: Keine

Util-Linux

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, E2fprogs, GCC, Gettext, Glibc, Grep, Make, Ncurses, Patch, Sed und Zlib
Vorauss. f. Testsuite: Enthält keine Testsuite
Installation vor: Keine

Vim

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, Diffutils, GCC, Glibc, Grep, Make, Ncurses und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: Keine

Zlib

Vorauss. f. Installation: Bash, Binutils, Coreutils, GCC, Glibc, Grep, Make und Sed
Vorauss. f. Testsuite: Keine
Installation vor: File, Module-Init-Tools und Util-Linux

Stichwortverzeichnis

Pakete

Programme

Bibliotheken

Skripte

Sonstige