7.6. Einrichten der Linux Konsole

Dieser Abschnitt behandelt die Bootskripts console und consolelog, mit denen die Tastaturbelegung, die Konsoleschriftart und die Kernel-Protokollstufe für die Konsole eingerichtet werden. Falls Sie nur ASCII-Zeichen verwenden (das Copyright-Symbol, Britische Pfund oder das Euro-Zeichen sind Beispiele für nicht-ASCII-Zeichen) und Ihre Tastatur eine US-Amerikanische ist, dann können Sie große Teile in diesem Abschnitt überspringen. Wenn diese Konfigurationsdateien nicht erstellt werden, unternehmen diese Bootskripte einfach nichts.

Die Skripte console und consolelog lesen /etc/sysconfig/console als Konfigurationsdatei ein. Entscheiden Sie, welche Tastaturbelegung und Bildschirmschriftarten Sie benutzen möchten. Die verschiedenen sprachbezogenen Hilfsdokumente unter http://www.tldp.org/HOWTO/HOWTO-INDEX/other-lang.html können Sie bei der Entscheidung unterstützen. Wenn Sie unsicher sind, schauen Sie in /lib/kbd nach gültigen Tastaturbelegungen und Bildschirmschriften. Lesen Sie die Hilfeseiten loadkeys(1) und setfont(8) und bestimmen Sie die korrekten Parameter zu diesen Programmen.

Die Datei /etc/sysconfig/console sollte Zeilen in der Form: VARIABLE="Wert" enthalten. Die folgenden Variablen sind möglich:

LOGLEVEL

Dieses Variable legt die Protokollierstufe für Kernelnachrichten fest, die mittels dmesg an die Konsole übergeben werden. Gültig sind Angaben zwischen "1" (keine Nachrichten) und "8". Die Standard-Stufe ist "7".

KEYMAP

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KEYMAP_CORRECTIONS

Diese (wenig eingesetzte) Variable gibt die Argumente für den zweiten Aufruf von loadkeys an. Sie ist nützlich, wenn die ausgelieferte Tastaturlayouttabelle nicht zufriedenstellend ist und kleinere Änderungen daran vorgenommen werden sollen. Um z. B. das Euro-Zeichen zu unterstützen, obwohl es normalerweise im Tastaturlayout nicht vorgesehen ist, benutzen Sie den Wert „euro2“.

FONT

Diese Variable übernimmt die Argumente für das Programm setfont. Dies sind üblicherweise der Name der Schrift, „-m“ und der Name der zu ladenden Kodierung. Um beispielsweise die Schrift „lat1-16“ zusammen mit der Kodierung „8859-1“ zu laden (so ist es in den USA üblich), setzen Sie diese Variable auf „lat1-16 -m 8859-1“. Im UTF-8-Modus verwendet der Kernel den Anwendungs-Zeichensatz zur Umwandlung von zusammengesetzten 8-Bit-Tastenkodes in der Zeichentabelle zu UTF-8. Daher sollte das Argument zum Parameter „-m“ auf die Kodierung des zusammengesetzten Zeichenkodes in der Zeichentabelle eingestellt werden.

UNICODE

Setzen Sie diese Variable auf „1“, „yes“ oder „true“, um für die Konsole den UTF-8-Modus zu aktivieren. Dies ist nur für auf UTF-8 basierende Locales sinnvoll und in allen anderen Locales schädlich!

LEGACY_CHARSET

Für viele Tastaturlayouts gibt es im kbd-Paket keine Tastaturlayouttabelle im Unicode-Format. Das console-Bootskript wird eine verfügbare Layouttabelle zur Laufzeit nach UTF-8 umwandeln, wenn diese Variable auf eine nicht-UTF-8 Layouttabelle eingestellt ist.

Einige Beispiele:

[Anmerkung]

Anmerkung

Mit der Datei /etc/sysconfig/console können Sie ausschließlich die Lokalisierung für die Linux-Textkonsole einrichten. Dies hat nichts mit den Einstellungen für das X-Window-System, SSH-Sitzungen oder einer seriellen Konsole zu tun (wo diese beiden obigen Einschränken nicht gelten).